Dankbarkeit ist eine wichtige Ressource, die dir den Führungsalltag erleichtern kann.
Hier findest du die Links zu den im Podcast erwähnten Studien.
https://www.zentrum-der-gesundheit.de/news/gesundheit/allgemein-gesundheit/dankbarkeit-herz
Dass Wertschätzung im Führungskontext eine wesentliche Rolle spiel, hat sich mittlerweile rumgesprochen.
Doch was genau bedeutet Wertschätzung und wie können wir sie in unserem Führungsalltag praktizieren? Denn reden und schreiben kann man viel, aber was ist Wertschätzung überhaupt?
In meiner neuen Podcastepisode gehe ich auf diese Fragen ein und erläutere die fünf Sprachen der Wertschätzung, die uns helfen können, die Bedürfnisse und Wünsche unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter besser zu verstehen und zu erfüllen.
In dieser Episode erfährst du auch mehr über das Wertschätzungsparadoxon und wie du damit umgehen kannst. Denn Wertschätzung kann durchaus paradox sein. Menschen, die wir am meisten schätzen, bekommen oft die wenigste Wertschätzung von uns. Kommt dir das bekannt vor?
“Naed gschimpft is globt gnua!” sagt man bei uns in Bayern, wenn es darum geht die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mehr zu loben. Ähnliche Aussagen kenne ich aber auch aus Baden Württemberg, Nordrhein-Westfalen, Hamburg und Sachsen. Im Prinzip fällt es Führungskräften in ganz Deutschland, der Schweiz und Österreich nicht gerade leicht zu loben. Und das, obwohl sie selbst meist mehr Lob von ihren Vorgesetzten erwarten und obwohl nicht erst seit der Gallup Studie bekannt ist, wie wichtig das Lob in der Mitarbeiterführung ist.
Aber ist Lob wirklich das Mittel der Wahl, wenn es darum geht, seine Wertschätzung dem Mitarbeitenden gegenüber auszudrücken? Denn auch wenn die Begriffe Lob und Wertschätzung oft synonym verwendet werden, gibt es hier einen feinen aber spürbaren Unterschied. Während Wertschätzung auf Augenhöhe geschieht, manifestiert Lob, neben vielen anderen negativen Effekten, die Hierarchie. Gelobt wird “von Oben nach Unten”. Ein Auszubildender wird wohl kaum den Bereichsleiter oder den Vorstand für seine gute Leistung loben. Lob hat meist den Beigeschmack von “braver Junge” oder “gutes Mädchen”. Allein deshalb führt das Loben nicht zu dem gewünschten Effekt der Wertschätzung.
Wie kann man also als Führungskraft seine Wertschätzung wirklich ausdrücken? Und wie kann Wertschätzung so formuliert werden, dass sie beim Mitarbeitenden tatsächlich ankommt? Vier folgende Schritte sind hier sehr wichtig:
Diese ehrliche, konkret formulierte Wertschätzung bewirkt weit aus mehr als ein inflationär dahin geworfenes “gut gemacht”. Vielleicht ist somit der bayerische sprichwörtlich sparsame Umgang mit dem Lob durchaus sinnvoll. Was die Wertschätzung betrifft, ist es aber wichtig, dass wir mit offenen Augen durch die (Arbeits-)welt gehen und Ausschau halten nach Möglichkeiten sie auszudrücken. Denn ehrlich gemeinte Wertschätzung verändert, sie verändert unser Gegenüber, unsere Beziehungen und vor allem verändert sie uns selbst.
Als Führungskraft trifft man täglich Entscheidungen. Entscheidungsfreude oder die Fähigkeit, schnelle Entscheidungen zu treffen, wird bei einer Führungspersönlichkeit praktisch vorausgesetzt und gehört im Grunde zu den Schlüsselkompetenzen in einer Führungsposition.
Im beruflichen Kontext fällt es den meisten Führungskräften tatsächlich relativ leicht, auch die schwerwiegendsten Entscheidungen zu treffen. Vielleicht liegt es daran, dass die Strategie und die Unternehmensziele klar sind und so als Leitplanke die Entscheidungsfindung maßgeblich erleichtern. Die Zahlen, Daten und Fakten, die meist verfügbar sind, liefern auch eine gewisse Objektivität und Planbarkeit. Es kann aber auch sein, dass auch wenn man seinen Job extrem ernst nimmt und natürlich die bestmögliche unternehmerische Entscheidung für die Firma, für seinen Bereich oder sein Team treffen will, doch ein emotionaler Abstand da ist. Dieser emotionale Abstand ermöglicht es, eine Metaperspektive einzunehmen und diese sorgt automatisch für mehr Klarheit und Leichtigkeit im Prozess der Entscheidungsfindung.
Handelt es sich aber um eine persönliche Entscheidung, die das eigene Leben maßgeblich beeinflusst, fühlen sich die erfahrensten und souveränsten Führungskräfte häufig richtig überfordert.
Sie grübeln und wägen alle Für und Wide gegeneinander ab, und das Gefühl, keine Entscheidung treffen zu können, empfinden sie als extrem quälend und unangenehm. Soll ich kündigen? Soll ich den neuen Job annehmen? Soll ich die Beförderung annehmen, obwohl sie mit einem UmzWie kannst du leichter eine Entscheidung treffen?ug verbunden ist? Bei diesen und ähnlichen Fragen hilft die altbewährte Pro- und Kortraliste, auch die gewichtete kaum weiter. Auch die 4-W-Technik, die O-D-E-R Technik und die 10-10-10-Methode und all die anderen Instrumente, die man üblicherweise zur Entscheidungsfindung empfiehlt, helfen an dieser Stelle selten. Persönliche Entscheidungen sind eben mit einem emotionalen Aufwand verbunden.
Wir Menschen haben nun mal Angst vor Veränderungen, den Konsequenzen und davor, dass wir die Entscheidung in irgendeiner Form bereuen könnten.
Was kann uns aber in so einer Situation helfen?
Zum Einen hilft es uns, wenn wir uns ganz bewusst erlauben, für einen bestimmten Zeitraum, vier bis fünf Wochen wenn möglich, keine Entscheidung zu treffen.Denn ab einem bestimmten Punkt drehen wir uns in unserem Entscheidungsfindungsprozess einfach nur im Kreis. Diesen Kreis mit einer gezielt festgelegten Pause zu unterbrechen hilft hier erheblich.
Es hilft auch, sich eine kleine Auszeit zu nehmen und etwas zu unternehmen, was man sonst nicht tut. Am besten für ein paar wenige Tage wegfahren, möglichst an einen Ort, an dem man noch nicht war. Der Abstand zum Alltäglichen unterbricht den Prozess der Entscheidungsfindung und führt zu einer Entspannung im Gehirn. Gleichzeitig wird unser Gehirn durch neue Impulse angeregt und entwickelt automatisch neue Ideen und Perspektiven, die widerum die Entscheidungsfindung erleichtern.
Sich bei der Entscheidungsfindung professionell begleiten zu lassen macht durchaus Sinn. Denn ein Experte stellt die richtigen Fragen und diese schaffen die notwendige Klarheit. Wenn du also gerade mitten im Entscheidungsprozess steckst und endlich die richtige Entscheidung treffen willst, melde dich gerne bei mir. Den Link zum kostenlosen Erstgespräch: https://aldonagiesbrechtconsulting.de/termin/
Wir leben in einer Welt der Veränderung. Schneller, besser, weiter, anders, neu, nur nicht stagnieren. Wer stehen bleibt, läuft zwangsläufig rückwärts. Oft befinden sich gerade Führungskräfte in diesem Sog. Prozesse werden optimiert und angepasst, neue Tools etabliert und Systeme ausgetauscht.
Dieser Fortschritt ist etwas großartiges, er soll uns die Arbeit erleichtern. Und natürlich sind wir froh, dass wir zumindest in den meisten Branchen nicht mehr das Faxgerät bemühen müssen. Und keiner von uns möchte vermutlich seine Konzepte, Berichte oder wissenschaftliche Arbeiten auf der guten alten Schreibmaschine schreiben.
Ich feiere den Fortschritt. Neues und Veränderung verbinde ich mit Vitalität, Freude und Freiheit. Manche meiner Freunde schreiben meinen Drang nach Veränderung meinem Sternzeichen zu, keine Ahnung? Jedenfalls sehe ich immer Veränderungs- und Verbesserungspotenzial und habe ständig irgendwelche kreativen Ideen, die ich meist sehr schnell umsetze. Bei dem Satz: “Das haben wir schon immer so gemacht.” stellen sich mir die Nackenhaare auf.
Veränderung ist wichtig und wir wissen, dass Unternehmen, die den Fortschritt verpassen, gerade in der heutigen Zeit schneller vom Markt verschwinden, als man blinzeln kann.
Und doch will ich die Lanze fürs Altbewährte brechen. Wie oft passiert es nämlich, in Veränderungsprozessen, oder wie wir heute sagen, im Rahmen von Changemanagement, dass aus lauter neu und besser eine Hauptsache anders wird. Prozesse und Systeme werde auf den Kopf gestellt. Es wird umstrukturiert und verschlankt, manche sagen “verschlimmbessert”. Und bei all der Liebe zum Fortschritt und Veränderung, dürfen wir zugeben, dass es tatsächlich Systeme und Prozesse gibt, die gut so sind, wie sie sind. Manche machen sogar noch nach Jahrzehnten Sinn. Wenn wir versuchen, diese Prozesse oder Systeme zu verändern, werden sie nicht besser, sondern vielleicht komplexer, unübersichtlicher, ungerechter oder einfach konfus.
Wie finden wir aber heraus, was man ändern soll und was nicht? Woher wissen wir im Voraus, welche Veränderung Sinn macht?
Es gibt viele bewährte oder auch moderne Methoden und Instrumente, die man hier zielführend einsetzen kann.
Eine Methode ist an dieser Stelle ganz besonders wertvoll: Die altbewährte Kommunikation. Zugegebenermaßen kostet diese Methode einiges an Zeit. Denn mit den Leuten zu reden dauert nun mal. Wenn wir aber in Changeprozessen langjährigen, erfahrenen Mitarbeitenden ernsthafte Fragen stellen, werden wir unbezahlbare Informationen bekommen. Wir werden Dinge herausfinden, die uns viel Frust und Mühe ersparen. Wir vermeiden so die eine oder andere unnötige Veränderung oder Verschlechterung. Und, was im gesamten Changeprozess oft viel zu kurz kommt, so zeigen wir unseren erfahrenen Kolleginnen und Kollegen die Wertschätzung und Anerkennung, die sie so sehr verdienen. Wenn wir den Fortschritt in Unternehmen gewinnbringend gestalten wollen, ist die Kommunikation bestens investierte Zeit. ||
Die aktuelle Situation und die daraus resultierenden Herausforderungen verlangen auch uns in unseren warmen Büros sehr viel ab.
Führungskräfte, egal ob im Vertrieb, Einkauf, Personal oder Rechnungswesen, berichten mir von einer Ballung an unvorhersehbaren Anforderungen.
Lieferungsengpässe und explodierende Preise wirbeln den sowieso schon knackigen Führungsalltag ordentlich durcheinander. Verbunden mit dem ständigen Mangel an Fachkräften, mündet die Situation in einer chronischen Arbeitsverdichtung. In vielen Gesprächen höre ich vom sprichwörtlichen “Kampf gegen die Windmühlen”.
Das Gefühl der Wut und Ohnmacht ist in solchen Situationen absolut nachvollziehbar.
Und doch möchte ich uns an dieser Stelle an das berühmte „Serenity Prayer", besser bekannt als das "Gelassenheitsgebet" erinnern. Dieses Gebet wird einer Vielzahl von Autoren zugeschrieben, u. a. Franz von Assisi und Reinhold Niebuhr. Es wurde eine Zeitlang inflationär zitiert und hat dadurch vielleicht etwas an seiner Wirkung verloren.
Es steckt aber eine große Weisheit und Wahrheit darin. Gerade in der aktuellen Zeit ist dieses Gebet oder dieser Aphorismus unendlich wertvoll:
Gott, gib mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann,
den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann,
und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.
Wie oft verlieren wir eine ganze Menge an kostbarer Energie, indem wir uns über Dinge aufregen und uns Gedanken über Dinge machen, auf die wir gar keinen Einfluss haben. Wir wollen, dass etwas, was außerhalb unseres Wirkungsbereiches ist, anders wird. Das führt aber nur dazu, dass wir uns müde, erschlagen, wütend und ohnmächtig fühlen. Nicht selten lassen wir dabei gerade die Dinge, die wir ändern können, außer Acht.
Vielleicht stecken wir so tief im Geschehen, dass wir nicht mehr unterscheiden können, was sich ändern lässt und was nicht.
Vielleicht fehlt uns auch der Mut, die Dinge zu ändern, die in unserem Einflussbereich liegen?
Bevor sich aber statt Gelassenheit Resignation in uns breit macht, lohnt es sich, die Situation bewusster anzuschauen. Denn auch in diesen besonders herausfordernden Zeiten, können wir gelassen, mutig und klug agieren.
Wenn du auch das Gefühl hast, im Kampf gegen die Windmühlen des Führungsalltags zu stecken und dir mehr Gelassenheit, Mut und Wirksamkeit wünschst, melde dich gerne bei mir (Link im Kommentar). Gemeinsam schauen wir uns an, wie das gerade in deiner individuellen Situation möglich ist.
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Seit dem 24 Februar ist die Welt nicht mehr dieselbe. Wir haben 2022 und mitten im zivilisierten, aufgeklärten Europa gibt es Krieg. Ich bin mit Kriegsgeschichten aufgewachsen. Meine Oma erzählte oft davon, wie sie nach der Schule zitternd im Straßengraben lag, weil die Bomber über die Stadt flogen und der nächste Bunker viel zu weit entfernt war. Mein Opa musste als 16-jähriger Junge an die Front und geriet in Gefangenschaft. Seine eigene Mutter hat ihn nicht erkannt, als er wieder nach Hause kam, weil er aussah wie ein Geist, ausgehungert und mit leerem Blick. Ich wusste, dass er deshalb so anders war. Ich hörte Geschichten von Vergewaltigungen und Grausamkeiten. Diese schrecklichen Geschichten machten mich unendlich traurig und dennoch waren es “nur” Geschichten. Ich durfte in Frieden leben.
Und auch die Bedrohung des Kalten Krieges, die für mich als Kind zwar immer im Raum stand, hat mich nicht sehr belastet. Meine Kindheit war behütet und friedvoll. Der schreckliche Jugoslawien-Krieg tobte direkt mitten in Europa, als Jugendliche habe ich ihn jedoch mit einem naiven Abstand wahrgenommen. Auch die brutalen kriegerischen Auseinandersetzungen, die immer wieder auf anderen Kontinenten wüten, sind fürchterlich und doch spüre ich da eine gewisse innere Distanz.
Diesen Krieg erlebe ich anders. Er ist irgendwie näher. Er macht mich fassungslos und bedrückt. Ich bin geschockt, betroffen und ich fühle mich machtlos. Dieser Krieg trifft uns und und betrifft uns alle. Und auch wenn wir den Frieden zwischen Russland und Ukraine nicht herbeiführen können, können wir im Kleinen bei uns selbst anfangen. Wir können beten, spenden und andere Zeichen für den Frieden setzen. Und wir können die unterschwelligen Konflikte und Unstimmigkeiten, die uns persönlich betreffen, genauer anschauen und hier gezielt den Frieden anstreben. Wir können bewusst für unseren inneren Frieden sorgen und so mit unserer Haltung und unserem Verhalten zum Frieden in unserer Umgebung beitragen. Jeder von uns ist hier ein kleines Licht, aber auch das kleine Licht darf brennen. Denn auch wenn es 2022 mitten im aufgeklärten Europa Krieg gibt, dürfen wir aktiv für Frieden sorgen.
Mitarbeitergespräche und Gespräche mit den Vorgesetzten gehören zum Führungsalltag in der mittleren Managementebene und sind ein sehr wertvolles Kommunikationstool. Neben guter inhaltlicher Vorbereitung auf ein Gespräch ist es sinnvoll, sich auch über die Wirkung der Sprache bzw. der Wortwahl Gedanken zu machen. Denn die Wörter und Formulierungen, die wir wählen, treffen nicht nur ins Bewusstsein, sondern vor allem in das Unterbewusstsein. Aus der Kommunikationstheorie ist uns das Eisbergmodell gut bekannt und wir wissen, dass das Unterbewusstsein eine enorme Wirkung auf unsere Kommunikation hat. Unser Unterbewusstsein reagiert auf Wörter und Formulierungen anders und viel sensibler als wir vermuten. Wörter erzeugen Bilder in unserem Kopf und auf diese reagieren wir entsprechend. Deshalb ist auch das Ergebnis unserer Gespräche maßgeblich von unserer Wortwahl und unserer Formulierung beeinflusst. In meinem Podcast gehe ich genauer darauf ein. Den Link zur Episode findest du im Kommentar.
Hier möchte ich fünf Beispiele von Wörtern und Formulierungen aufführen, die wir in Gesprächen mit Vorgesetzten, aber auch in Gesprächen mit unserem Team und unseren Kollegen besser vermeiden sollten:
PROBLEM
STATT "WIR HABEN EIN PROBLEM" IST ES BESSER "WIR DÜRFEN FOLGENDEN SACHVERHALT LÖSEN" ZU SAGEN UND NOCH BESSER IST ES, DIREKT EINE LÖSUNG VORZUSCHLAGEN.
FEHLER
AUS FEHLERN LERNT MAN UND ZU SEINEN FEHLERN ZU STEHEN IST WICHTIG! DAS WORT "FEHLER" IST JEDOCH SPÄTESTENS NACH DER ERSTEN KLASSE GRUNDSCHULE EXTREM NEGATIV KONNOTIERT. BESSER IST DESHALB Z. B. DIE FORMULIERUNG: "ES IST NICHT RICHTIG” ODER AUCH “AUS DIESER ERFAHRUNG DÜRFEN WIR LERNEN”.
ABER
STATT: "ABER WIR SCHAFFEN ES NICHT BIS ENDE DER WOCHE", IST DIE FORMULIERUNG "UND WIR SCHAFFEN ES (ERST) ANFANG NÄCHSTER WOCHE" BESSER.
SCHULD
DAS WORT SCHULD GEHÖRT NICHT IN DEN BERUFLICHEN KONTEXT. HIER IST “DIE VERANTWORTUNG” DAS PASSENDE WORT.
MÜSSEN
DIESES VERB ERZEUGT IMMER DRUCK, GEGENDRUCK UND WIDERSTAND. BESSER IST ES, DÜRFEN, KÖNNEN UND ANPACKEN ZU VERWENDEN. DIESE BEGRIFFE SIND VIEL POSITIVER UND MOTIVIERENDER.
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Die Richtung ist entscheidend, nicht die Geschwindigkeit.
Wohin gehst du? Eine der wichtigsten Fragen, die wir uns stellen dürfen. In unserem Arbeitsalltag sind wir es gewohnt schnell zu arbeiten. Wir sind darauf konditioniert möglichst viele Aufgaben in möglichst kurzer Zeit zu erledigen. Es fühlt sich gut an, wenn wir gleich am Morgen alle 75 Mails aus dem Outlook abgearbeitet haben und einen Haken dahinter setzen können und wenn der virtuelle Stapel an Arbeit kleiner wird. Da aber immer neue Aufgaben dazukommen und die Arbeit nie wirklich endet, entsteht in uns das Gefühl, wir müssen uns schneller bewegen, damit wir fertig werden. Und so geben wir entsprechend Gas.
Was wir aber oft nicht bedenken ist, dass für unsere Zielerreichung nicht die Geschwindigkeit ausschlaggebend ist. Denn auch wenn wir schneller sind als alle anderen um uns herum, bringt es gar nichts, wenn die Richtung, in die wir laufen, nicht stimmt.
Wenn wir beispielsweise einen Schwerverletzten mit 240 km/h ins Krankenhaus transportieren, sind wir super schnell unterwegs. Die Geschwindigkeit hilft aber nichts, wenn wir uns vom Krankenhaus immer weiter wegbewegen.
Wie oft rasen wir mit 240 km/h durch den Alltag. Wir hetzen von einer Aufgabe zur nächsten. Ein Meeting jagt das andere. Hier noch ein kurzes Gespräch im Flur und da noch ein Anruf. Zwischendurch einen Schluck Kaffee, während man noch schnell das Protokoll der letzten Sitzung durchliest, um festzustellen, dass man bis zur nächsten Sitzung noch drei Dinge erledigen muss.
Aber wohin bewegen wir uns eigentlich in diesem Tempo?
Was ist das Ziel? Was ist das Ziel für heute? Was ist das Ziel für die nächsten Monate und was ist das eigentliche Ziel für unser Leben?
Nicht selten verlieren wir in der ganzen Hetze völlig die Orientierung. Wir wissen nicht wirklich wohin wir wollen und wir wissen oft auch nicht, wo wir gerade auf dem Weg zu unserem Lebensziel wirklich stehen.
Wenn wir wirklich dort ankommen wollen, wo unser inneres Ziel ist, dürfen wir aus unserem Alltag das Tempo rausnehmen.
Nicht noch schneller, sondern langsamer. Auch wenn es sich unlogisch anfühlt und uns innerlich völlig widerstrebt. Auch wenn wir das starke Bedürfnis spüren, die Geschwindigkeit zu erhöhen. Gerade dann ist es besonders wichtig innezuhalten. Gerade dann, wenn es gefühlt besonders schnell gehen soll, ist es wesentlich, kurz zu stoppen und uns darauf zu besinnen, wohin wir wirklich wollen.
Es macht eben Sinn, die Karte anzuschauen oder unser Navi ordentlich und in aller Ruhe einzustellen und nachzuprüfen, ob die Richtung, in die wir eilen, die richtige ist. Denn was bringt es uns, wenn wir hetzen und rasen und uns immer schneller bewegen, wenn wir uns in Wirklichkeit immer weiter von unserem eigentlichen Ziel entfernen.
Wann hast du das letzte Mal innegehalten und genau hingeschaut, ob die Richtung, in die du so schnell läufst, die richtige ist? Wohin gehst du?
Es hat uns erwischt. Wir hatten sie, die Krankheit, deren Namen nicht genannt werden darf (... um den Algorithmus nicht zu verärgern). Unsere komplette Familie lag mehr oder weniger flach.
Als meine Eltern erfahren haben, dass es uns nicht ganz so gut geht, machten sie sich natürlich Sorgen, wir könnten unter den gegebenen Umständen verhungern. Und so haben sie für uns ein Paket mit Essen organisiert. Wir bekamen Berge an Lebensmitteln. Schließlich seien wir eine große Familie, meinte mein Vater. Eine große kranke Familie braucht natürlich auch viele Vitamine und so schickten sie uns, neben allen möglichen gesunden und weniger gesunden Sachen, mehrer Kilos Bio Zitronen. Ich liebe meine Eltern! Und Zitrone ist definitiv meine Lieblingsfrucht. Aber auch wenn jeder von uns jeden Tag Ingwertee mit Zitrone, Zitrone mit Honig, Zitrone ins Wasser, Zitrone in den Salat und Zitronenscheiben pur zu sich nahm, durften wir trotzdem Zitronen einlegen, damit sie uns nicht kaputt gingen.
Die liebevoll gemeinte Zitronenladung hat mich direkt an den bekannten Spruch erinnert: Wenn dir das Leben Zitronen gibt, mach Limonade daraus. Und das wiederum ließ mich an die vielen positiven und gut gemeinten Sprüche und Ratschläge der Positiven Psychologie-Szene denken.
Wer mich kennt weiß, dass ein positiver, optimistischer Blick auf das Leben meiner inneren Haltung entspricht und Dankbarkeit zu meinen wichtigsten Werten gehört. Ich bin auch überzeugt davon, dass ein positiver Fokus und ein lösungsorientierter Umgang mit Herausforderungen uns das Leben wesentlich leichter macht. Auch mag ich motivierende Sprüche, Affirmation und positive Sprache und nutze sie in meiner Arbeit ganz bewusst.
Und trotzdem halte ich es nicht nur für wenig hilfreich, sondern geradezu für gefährlich, wenn wir nicht sorgsam damit umgehen. In bestimmten Situationen empfinden wir eben Angst, Wut, Trauer ... Und in solchen Momenten, macht es wenig Sinn, zwanghaft positive Gedanken zu beschwören, und über unsere Empfindung Glitzerstaub oder rosa Puder zu streuen, indem wir versuchen, sie mit einem schlauen Spruch oder einer netten Affirmation schnell wegzuwischen.
So wie es gefährlich ist, nicht auf seine körperlichen Symptome zu hören und sich bei Gliederschmerzen und Fieber eine Pille einzuwerfen und joggen zu gehen, ist es geradezu gefährlich, Traurigkeit, Wut oder Angst einfach so wegzuaffirmieren oder sie mit ein paar positiven Chacka-Sprüchen zu unterdrücken und mit aller Gewalt positive Gedanken zu erzwingen. Unangenehme Emotionen haben ihren Grund und sie wollen uns etwas mitteilen. Sie haben eine Botschaft für uns, die wir wahrnehmen dürfen. Und um langfristig ein gesundes und glückliches Leben leben zu können, brauchen wir einen differenzierten achtsamen Umgang mit unseren Emotionen. Wir dürfen uns die Zeit nehmen, sie bewusst zu fühlen, ihnen den nötigen Raum geben und sie dann auch wieder ziehen zu lassen.
Manchmal ist es eben sinnvoll, die “Zitrone” Zitrone sein zu lassen, sie in Achtsamkeit zu würdigen, ohne direkt in Aktionismus zu verfallen und hektisch anzufangen, Limonade aus ihr zu machen.
Zeitmanagement ist keine Lösung sondern das Problem!
Das Thema Zeit beschäftigt uns alle. Wir fühlen uns in unserem Arbeitsalltag nicht selten gehetzt, sind unter Druck und haben das Gefühl zu wenig Zeit für zu viele Aufgaben zu haben. Oft wird gerade in der Führungsarbeit ein besseres Zeitmanagement als Lösung für diese Herausforderung gesehen. Aber vielleicht ist gerade das Zeitmanagement das Problem.
Denn wie kann man die Zeit managen? Was ist denn überhaupt Zeit? Zeit ist für uns Menschen immer noch ein sehr abstrakter Begriff. Chronobiologen, Physiker, Philosophen, Kirchenväter und Historiker unternehmen immer wieder Versuche, Zeit zu verstehen und zu erklären. Je mehr man sich mit der Thematik Zeit beschäftigt, desto klarer wird, wie unklar sie tatsächlich ist. Wie kann man also etwas managen, was man so wenig verstehen und so schlecht fassen kann? Das mangelnde Verständnis von Zeit ist nur ein Teil des Problems.
Schwerwiegender ist der mechanistische Ansatz der Optimierung, der hinter dem Begriff Zeitmanagement steckt. Zeitmanagement kann eng mit der industriellen Revolution in Verbindung gebracht werden. Die vielen Fabriken und das damit einhergehende Bedienen von Maschinen und die Fließbandarbeit erforderten Taktung und Punktgenauigkeit. Durch konsequentes Zeitmanagement sollten möglichst viele Arbeitsschritte in möglichst kurzer Zeit erledigt werden. Führungsarbeit hat aber wenig mit einer Maschine zu tun. Führungsaufgaben sind komplex. Als Führungskraft trifft man strategische Entscheidungen, investiert in Beziehungen und führt herausfordernde Gespräche. Aber auch die operativen Aufgaben, die man trotzt Führungsverantwortung immer wieder übernehmen muss, erfordern kognitiven Einsatz und Konzentration. Der Ansatz, “mehr und schneller” kann hier nicht wie bei einem Fließband umgesetzt werden. Moderne Strömungen bevorzugen deshalb statt des Begriffes Zeitmanagement den Begriff Selbstmanagement. Aber auch in diesem Begriff steckt der mechanistische Ansatz der Optimierung. Denn letztlich geht es auch hier darum, die eigene Leistung so zu erhöhen, dass man in möglichst kurzer Zeit möglichst viele Aufgaben so perfekt wie möglich erledigt. Aber genau das ist das Problem, denn dieses “Mehr und Schneller”erzeugt Hetze, Druck und das ständige Gefühl zu wenig Zeit zu haben.
Und auch wenn einige der klassischen Zeitmanagement- oder Selbstmanagementmethoden sicher an vielen Stellen hilfreich sind, um den täglichen Arbeitsablauf zu sortieren, zu strukturieren und um die Arbeitsprozesse sinnvoll zu gestalten, lohnt es sich, die dahinterliegende Philosophie in Frage zu stellen. Oder besser: die Fragestellung umzudrehen. Anstatt wie im klassischen Zeit- oder Selbstmanagement zu fragen: Wie kann ich noch mehr Aufgaben in meinen (Arbeits-) Alltag packen und sie noch schneller erledigen? Ist es sinnvoll, innezuhalten und sich die Frage zu stellen: Was kann ich aus meinem (Arbeits-) Alltag eliminieren? Wie kann ich mit weniger Aufgaben und langsamerem arbeiten bessere Ergebnisse erzielen? Denn “mehr und schneller” kann langfristig nicht die Lösung sein.
Wenn du auch genug hast von immer mehr und immer schneller, melde dich gerne bei mir zu einem kostenlosen Strategiegespräch. Gemeinsam schauen wir uns an, wie sich dein Arbeitsalltag entspannter gestalten lässt. Den Link zu meiner Planungsseite: https://aldonagiesbrechtconsulting.de/termin/
Zeit ist relativ. Letzte Woche ist es mir wieder ganz bewusst geworden. Eine sehr gute Bekannte ist gestorben und plötzlich wurde das Leben für einen kurzen Augenblick angehalten. Wir waren nicht sehr eng befreundet, aber wir haben uns immer sehr gut verstanden und regelmäßig ausgetauscht. Sie war genau zehn Jahre älter als ich. Und als sie vor über 12 Jahren an Krebs erkrankt ist, habe ich oft angerufen und wir haben uns immer wieder sehr intensiv unterhalten. Ich war damals mehr als beschäftigt, aber das Bewusstsein, dass jedes Gespräch das letzte sein kann, hat mich stets einen Moment finden lassen, um mich kurz bei ihr zu melden. Mit der Zeit habe ich mich daran gewöhnt, dass sie nie ganz gesund wird. Es ging ihr gut und so verschwand auch meine Befürchtung, dass wir uns eines Tages nicht mehr hören. Unsere Gespräche wurden seltener und kürzer. Das letzte mal haben wir uns im April gesprochen, ganz kurz ….Immer wieder wollte ich mich bei ihr melden, ich hatte den Impuls mal wieder anzurufen, aber irgendwie kam ständig etwas dazwischen …Ich hatte mir auch vorgenommen sie zu besuchen. Seit unserem letzten Umzug wohnten wir zwar über 100 km voneinander entfernt, aber es war nicht aus der Welt und ich war auch zu anderen Anlässen in ihrer Heimatstadt. Es ist aber bei einem Vorsatz geblieben, denn ich hatte keine Zeit … meinte ich.
Die Zeit ist eben relativ. Letzte Woche war ihre Beerdigung und oh Wunder, obwohl ich sicher nicht weniger beschäftigt war als im Dezember, November, Oktober oder September, hatte ich plötzlich die Zeit. Ich habe Pläne geändert und Termine verschoben und mir die Zeit ganz einfach genommen. Es ist mir wichtig gewesen Abschied zu nehmen. Wäre es nicht sinnvoller gewesen, ich hätte meinen Vorsatz umgesetzt und sie besucht, als sie noch gelebt hat? Jetzt ist es zu spät, wir werden uns nie wieder unterhalten und ich kann die Zeit nicht zurückdrehen.
Wie oft ist unser Leben bis zum Anschlag vollgestopft mit Terminen und Aufgaben? Wie oft haben wir keine Zeit? Wir haben keine Zeit für unsere Liebsten, für unsere Freunde und Bekannten, keine Zeit für die Dinge, die uns wichtig sind und keine Zeit für uns selbst! Wir arbeiten hart, den ganzen Tag. Häufig fangen wir extra früh an, um mit dem Tagesgeschäft einigermaßen fertig zu werden, oder bleiben lang nach Feierabend im Büro, damit wir halbwegs den Aufgaben hinterherkommen, die unsere Tätigkeit so mit sich bringt. Am Wochenende sind wir dann oft so kaputt, dass wir keine Kraft mehr haben für die Menschen und für die Dinge, die uns im tiefsten Inneren wirklich wichtig sind.
Tragisch daran ist, dass wir vor lauter Arbeit vergessen, was uns wirklich, wirklich wichtig ist und was tatsächlich wertvoll ist in unserem Leben. Wir sind beschäftigt und völlig absorbiert davon, unseren Alltag zu bewältigen und unsere Tätigkeit zu meistern.
Wir versuchen unser Leben im Griff zu haben, und je mehr wir das versuchen, desto mehr entgleiten uns seine wichtigsten Aspekte aus unserer Hand.
Aus der Perspektive des Todes ändert sich so manches. Und vielleicht sollten wir uns öfter die Endlichkeit des Lebens vor Augen führen und auch ohne einen traurigen Anlass innehalten und uns die Frage stellen: Nehme ich mir genug Zeit für das, was wirklich wichtig und wertvoll ist in meinem Leben?
„Frau Fleißig, Sie übernehmen doch sicher gerne den neuen Kunden, Sie haben ihre Abteilung so gut im Griff.” “Mein lieber Experten-Kollege, kannst du mir bitte helfen, das schnell zu erledigen? Das ist für dich als Bilanzbuchhalter doch sicher eine Kleinigkeit.” “Frau Hilfsbereit, Sie wissen doch, bei uns ist der Kollege ausgefallen, könnten Sie vielleicht kommissarisch die Führung der Personalabteilung übernehmen?.”
In dir drin sträubt sich alles und du möchtest endlich mal auf den Tisch “knallen”, dass du aufgehört hast, deine Überstunden aufzuschreiben und immer wieder am Wochenende arbeitest. Du weißt auch genau, dass ein Nein der erste Schritt zu einem gelungenen Zeitmanagement wäre. Und dennoch sagst du: “Ja, ok mach ich.”
Warum fällt es manchen von uns so schwer Nein zu sagen? Die Gründe dafür sind individuell und vielschichtig. Es kann z. B. ein Bedürfnis nach Harmonie oder nach Sicherheit sein. Es kann aber auch ein extrem starkes Verantwortungsbewusstsein dahinter stecken.
Es gibt viele Tipps, Tricks und Ratgeber, die uns zeigen, wie wir lernen können Nein zu sagen. So einfach wie es meistens dargestellt wird, ist es aber nicht. Denn wir Menschen wollen uns schnell gut fühlen und sind aus neurowissenschaftlicher Sich nicht gerade weitsichtig. Es fällt uns leichter in die Chipstüte hineinzugreifen, anstatt auf das Laufband zu steigen, auch wenn wir uns später tierisch darüber ärgern, dass das Lieblingskleid nicht mehr passt. Unser Gehirn will sofortige Belohnung und nicht eine, die langfristig Sinn macht und erst nach einiger Zeit spürbar ist. Und Nein zu sagen fühlt sich eben manchmal viel schlimmer an als 15 Kilometer zu joggen bei +4° Grad, Wind und Regen. Deshalb rutscht uns das Ja praktisch automatisch über die Lippen.
Wenn wir wirklich Neinsagen lernen wollen, müssen wir uns als erstes klar darüber werden, was der tiefliegende Grund für unser Ja ist, und dies ist bei jedem von uns individuell. Wir müssen auch wissen, dass es ein längerer Prozess sein kann, bis wir das Neinsagen lernen und wir es langsam und kontinuierlich üben dürfen. Vor allem müssen wir aber akzeptieren, dass Nein zu sagen sich im ersten Moment richtig unangenehm anfühlt.
Langfristig können wir aber sicher sein, dass ein vernünftiges Maß an Nein, auf Dauer das Leben viel entspannter und zufriedener macht. Und wenn wir dranbleiben und langsam aber kontinuierlich das Neinsagen erlernen, wird es sich irgendwannl sogar richtig gut anfühlen. Wenn dir das Neinsagen auch sehr schwer fällt, melde dich gerne bei mir zu einem kostenlosen Strategiegespräch und wir schauen uns gemeinsam an, wie du das Neinsagen auf deine individuelle Art und Weise lernen kannst, um dadurch viel entspannter und zufriedener zu werden: https://aldonagiesbrechtconsulting.de/termin/
Dankbar - leichter gesagt als gefühlt.
Dankbarkeit zu praktizieren ist nicht immer einfach. Uns Menschen fällt es meist leichter, das Negative zu sehen. Unser Gehirn ist wohl schon so programmiert, dass wir vermeintliche Gefahr, negative Dinge, Dinge die uns stressen und belasten leichter wahrnehmen als das Positive.
Obwohl wir uns vorgenommen haben neutral zu bleiben ziehen negative Schlagzeilen unsere Aufmerksamkeit automatisch an und negative Informationen sind schneller in unserem Fokus als die neutralen oder positiven.
Negative Wahrnehmung oder Wahrnehmung überhaupt, ist ein extrem spannendes Thema. Unser Gehirn ist darauf ausgerichtet, uns vor Gefahren zu schützen. Leider ist diese Schutzfunktion heute nicht selten vom, Nachteil für uns. Sie macht unsere Situation nicht besser, vielmehr verursacht sie nicht selten eine Negativspirale der Gefühle in uns, die uns unsere kostbare Energie raubt.
Stecken wir in so einer Negativspirale ist es extrem schwer, Dankbarkeit zu empfinden. Auch wenn es wissenschaftliche Studien gibt, die beweisen, dass Dankbarkeit eine Ressource ist, die Menschen stützt und befähigt, positive Lebensqualität zu erlangen, ist es manchmal eine echte Herausforderung, sich für die Dankbarkeit zu entscheiden.
Wie kann man dankbar sein, wenn gerade alles gefühlt den Bach runter geht. Wenn das Team unter der Arbeitsbelastung leidet und den Aufgaben nicht hinterher kommt, gleichzeitig ein wichtiger Kollege wegen Krankheit für längere Zeit ausfällt. Wenn bereits am Anfang des Jahres klar ist, dass keine Ressourcen da sind, um neue Mitarbeiter einzustellen. Wenn der Chef dauernd unzufrieden ist und seine Unzufriedenheit an seinen Leuten rauslässt. Wenn die Aufgaben immer sinnloser werden und die Bürokratie überhand nimmt und man nach dem Weihnachtsurlaub schon am Mittwoch reif ist für das Wochenende.
Das Gefühl der Dankbarkeit stellt sich in so einer Situation sicher nicht von alleine ein und es künstlich zu erzeugen, erzeugt viel eher Widerstand und ein Gefühl der Wut in uns. Und dennoch macht es Sinn sich bewusst dafür zu entscheiden, den Fokus von den negativen Dingen wegzunehmen und in Dankbarkeit seine Aufmerksamkeit auf all die positiven Aspekte des Alltags zu lenken. Ähnlich, wie man sich dafür entscheidet weniger Zucker zu essen und mehr Obst, oder statt mit dem Auto zu fahren das Fahrrad zu nehmen, ist es am Anfang eine Überwindung, aber mit der Zeit fällt es immer leichter und leichter.
Wir dürfen ganz klein anfangen. In dem Wissen, dass es immer etwas gibt, wofür wir von Herzen dankbar sein können, dürfen wir uns ganz bewusst fünf Minuten Zeit nehmen, am Abend oder am Morgen, und uns an die Dinge erinnern, für die wir dankbar sein können. Wenn wir es täglich konsequent praktizieren, werden wir nach einiger Zeit eine dankbare Haltung entwickeln, die uns das Leben erheblich angenehmer und lebenswerter macht.
Wir nutzen den Anfang eines neuen Jahres als eine Möglichkeit, grundsätzlich neu anzufangen und unser Leben neu auszurichten. Wir setzen uns klare Ziele, formulieren einen Plan, wie wir diese erreichen möchte und nehmen uns Dinge vor, die wir täglich tun müssen, damit dieser Plan aufgeht. Aus unternehmerischer Sicht ist diese Vorgehensweise notwendig und auch für unsere persönliche Entwicklung ist sie durchaus spannend. Es spricht vieles dafür, sich SMARTE Ziele zu setzen, Pläne zu schmieden und uns Dinge für den Alltag vorzunehmen, die unserem Leben eine klare Richtung geben.
Nicht selten sind wir aber bereits im Februar enttäuscht von uns selbst, weil wir die ersten Vorsätze aufgegeben haben und sich die Verwirklichung unserer Pläne und das Erreichen unserer Ziele irgendwie extrem anstrengend oder sogar sinnlos anfühlt.
Es gibt an dieser Stelle zahlreiche Tipps und Ratschläge, die uns helfen sollen, dran zu bleiben und durchzuhalten.
Was aber, wenn unsere Vorsätze, Pläne und Ziele nur ein Mittel zum Zweck sind? Wenn das, was wir meinen damit zu erreichen überhaupt nicht das ist, was wir wirklich wollen?
Wir setzen uns z. B. als Ziel in diesem Jahr befördert zu werden. Wir entwickeln einen strategischen Plan, wie wir dieses Ziel erreichen und nehmen uns vor, täglich konkrete Dinge umzusetzen, die uns die Beförderung sicherstellen.
Was aber ist das Ziel hinter dem Ziel? Was wollen wir wirklich durch eine Beförderung erreichen? Wollen wir die Anerkennung, die damit einhergeht? Wollen wir dadurch mehr Geld verdienen oder ist uns die Handlungsfreiheit wichtig, die wir hinter der “höheren” Stelle vermuten? Und wozu “brauchen” wir die Anerkennung, das Geld oder die Handlungsfreiheit? Was wollen wir wirklich?
Und was, wenn sich das, was wir wirklich wollen viel leichter erreichen lässt, als wir meinen? Vielleicht sind unsere Vorsätze, Pläne und Ziele nur ein unnötiger, anstrengender Umweg zu unserem eigentlichen Ziel?
Es ist vielleicht genauso wie in der bekannten Anekdote vom Fischer und Geschäftsmann?
Und wenn du nicht weißt, welche Geschichte ich meine, höre dir gerne meine neue Podcast Episode an. Da werde ich an diese Geschichte erinnern und vielleicht wird dir durch diese Parabel auch klarer, was du wirklich willst.
Den Link findest du im Kommentar. Ich freue mich wenn du reinhörst.
Ich liebe Weihnachten. Unser Weihnachtsfest ist eine Mischung aus polnischer, russischer und deutscher Tradition. Das Zusammenkommen der Großfamilie und ein gutes Essen sind die zwei wichtigsten Zutaten unserer Familien-Weihnachtstradition. Wir fangen schon ganz früh am 24. an zu kochen. Alle von Klein bis Groß helfen mit. Meine Eltern und Schwiegereltern kommen meistens schon am Vormittag, beladen mit Kuchen und Salaten und kleinen Häppchen. Auch wenn unsere Küche sehr groß ist, ist das gemeinsame Kochen entsprechend turbulent. Jeder redet mit und alle wollen, dass das Essen ganz besonders gut gelingt. Oft gibt es heiße Diskussionen darüber, ob der Braten schon fertig ist und ob genug für alle an Beilagen und Salaten da ist. Wir machen uns meistens Sorgen, dass irgendein Gericht nicht für alle reicht, dabei bleiben immer Reste für mehrere Tage übrig. Es ist eine laute, fröhliche und intensive Zeit. Geschichten aus der Vergangenheit werden ins Gedächtnis geholt und von Neuem Erzählt und durchlebt. Der Duft aus Weihnachtsbraten, Weihnachtsgewürzen und frischen Tannenzweigen erfüllt die Luft. Ich genieße diese Zeit mit meiner ganzen Familie sehr.
Einer der schönsten Momente an Weihnachten ist für mich aber der Morgen nach Heiligabend. Meine besondere Zeit des Rückzugs und der Achtsamkeit. Gerade am ersten Weihnachtstag, während alle noch schlafen, wird mir deutlich bewusst, wie wichtig für mich die tägliche Zeit der Besinnung ist. Voller Dankbarkeit für das schöne Fest und für meine Familie, bevor der fröhliche Trubel wieder beginnt, genieße ich eine Zeit ganz für mich allein.
Ich sitze mit einer Tasse frisch dampfenden Kaffee, eingekuschelt in eine weiche Decke, in meinem Sessel im Wohnzimmer und schaue ins Licht der flackernden Kerzen.
Das Haus riecht immer noch nach Bratapfel vom Vortag und es ist absolut still. In diesem Augenblick der Stille genieße ich die Gegenwart. Neben all den schönen liebevollen Geschenken, die ich von meiner Familie bekomme, mache ich mir selbst auch ein Geschenk - Zeit der Stille in der Gegenwart.
Genau das wünsche ich dir auch als ein besonders wertvolles Weihnachtsgeschenk für dich - Zeit der Stille in der Gegenwart.
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Vergleiche sind im Kontext der Beratungspsychologie, oder des Coachings verpönt. Vergleiche sind grundsätzlich nicht hilfreich.
Für Menschen, die am Boden liegen, geplagt von Depressionen oder Burnout, sind Vergleiche tatsächlich anmaßend.
Aber auch wenn wir nicht depressiv sind empfinden wir Vergleiche in der Regel als nervig und sinnlos.
Was hilft es einer Marketingleiterin, dass der Einkaufsleiter gerade mehr Druck hat als sie? Was hat der Leiter der Finanzabteilung davon, dass die Personalabteilung viel härter von den Corona-Maßnahmen betroffen ist als sein Bereich?
Und doch gibt es Momente, bei welchen wir nachdenklich werden und berührt sind von Vergleichen.
Es gab eine Zeit in meinem Leben, als meine Kinder ganz klein waren, da war mein Alltag sehr herausfordernd. Ich hatte so viel Arbeit, Pflichten und Probleme, dass ich oft dachte, ich schaffe es einfach nicht mehr. Ich war so gestresst und so müde, dass ich nachts meinen Kleinsten gestillt habe und vor Erschöpfung einfach nur noch weinen konnte.
In einem solchen Moment habe ich mich an die Geschichte meiner Großmutter erinnert. In diesem Augenblick habe ich meine Erschöpfung, die durchaus real war, in Relation zu der Erschöpfung meiner Oma gestellt. Die Erschöpfung, die sie empfand, als sie mit fünf kleinen Kindern von der Hand in den Mund leben musste. Sie hat mit harter körperlicher Arbeit ihr Geld verdient und dabei selbst auf Essen verzichtet, um die Kinder satt zu kriegen.
Durch diesen Vergleich war ich nicht weniger müde und meine persönliche Situation war auch nicht besser durch diese Erinnerung, und doch war es eine Kraftquelle für mich. Daran zu denken, was meine Oma damals alles geschafft hatte, hat mir Mut gemacht. Ich dachte, wenn meine Oma damals hungrig und durchgefroren ihre Kinder zu großartigen Menschen erzogen hat, werde ich es verdammt nochmal auch schaffen!
Es macht durchaus Sinn, sich auf den Vergleich mit früheren Generationen einzulassen, die so viel unter den widrigsten Umständen geleistet haben. Geschäftsleute, die ganze Unternehmen buchstäblich aus dem Boden der Nachkriegszeit gestampft haben. Führungskräfte, die Krisen gemeistert haben, die sicher nicht weniger hart waren, als unsere aktuelle Situation.
Wenn wir uns mit unseren Eltern und Großeltern vergleichen, können wir einen Perspektivenwechsel vollziehen und uns darauf besinnen, was wir haben und was wir können.
Das kann uns helfen, uns zu erinnern, welche Ressourcen uns hier und jetzt zur Verfügung stehen, äußerlich und in unserem Inneren.
Wenn wir uns auf einen Vergleich einlassen, kann er uns tatsächlich helfen aus der scheinbaren Machtlosigkeit die Perspektive der Wirksamkeit anzunehmen.
Wir können nicht nur positiver in die Zukunft schauen, sondern im Hier und Jetzt eine Erleichterung verspüren, eine innere Kraft, die uns hilft, unsere Herausforderungen entspannter anzugehen.
Gibt es einen Vergleich, der dir in deiner Situation geholfen hat?
Was willst du wirklich? Wenn ich diese Frage meinen Kunden, meinen Freunden oder meiner Familie stelle, bekomme ich meistens die Antwort: “Das ist eine gute Frage.” Beharre ich darauf eine Antwort zu bekommen, fangen die meisten Menschen an, mir zu erzählen, was sie alles nicht wollen. Und diese Liste ist oft sehr lang. Es ist auch nicht unerheblich zu wissen, was man nicht will, aber es reicht nicht aus.
Es ist in etwa so, als ob man in einem Restaurant vom Kellner gefragt wird, was man denn bestellen möchte und ihm antwortet: “Ich will kein Brot, ich will keine Kartoffeln, ich will keinen Fisch, kein Fleisch, ich will nichts Kaltes aber auch nichts Warmes” und auf die Vorschläge des Kellners mit: “Ich weiß nicht so recht” antwortet.
In unserem Alltag und im Beruf leben wir aber ganz oft genauso wie in der Metapher.
Wir wissen nicht, was wir in unserem Leben wirklich wollen.
Wir jagen unternehmerischen Zielen nach, versuchen, es unseren Vorgesetzten recht zu machen, unser Team zufriedenzustellen und unsere Familie glücklich zu machen.
Wir verdienen Geld, machen Karriere, aber das, was wir wirklich wollen oder warum wir es tun, ist oft was völlig anderes.
Wir nehmen uns viel zu selten die Zeit, um uns die Frage - “Was will ich wirklich?” - zu stellen.
Denn was wir wirklich wollen, ist oft unter einer dicken Schicht aus Erziehung, moralischen Vorstellungen, gesellschaftlichen Normen, Ängsten, den Erwartungen unserer Eltern und nicht zuletzt von den Erwartungen an uns selbst, so tief begraben, dass wir uns nicht daran erinnern können.
Wir wissen es schlicht und ergreifend nicht mehr. Und so lassen wir uns treiben und drehen uns nicht selten im Kreis, sind immer unzufriedener und ratloser.
Wenn wir es aber schaffen, uns diese Frage zu beantworten: “Was will ich wirklich?” Oder noch besser: “Was will ich wirklich, wirklich? Dann gewinnt unser ganzes Handeln an Klarheit und Ausrichtung, und erst dann leben wir wirklich unser Leben!
Weißt du, was du wirklich willst?
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