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Was ist Aufklärung?
Die Stimme der Vernunft
45 episodes
1 week ago
Diese Serie soll sich jener berühmten Frage widmen, die schon Kant beschäftigte: Was ist Aufklärung? Aufklärung ist, worum sich all meine Schriften und Vorträge drehen; diese Serie soll die Grundlage für ihr Verständnis bilden, insofern ich hier erkläre, was ich denn unter diesem Begriff verstehe. Diese Vorträge finden sich auch als Videos auf YouTube, für welche Plattform sie ursprünglich entstanden. Eine Übersicht über meine weiteren Vorträge, Texte von mir und mehr finden sich auf meiner Webseite: https://jonathanivoloewer.de/
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Diese Serie soll sich jener berühmten Frage widmen, die schon Kant beschäftigte: Was ist Aufklärung? Aufklärung ist, worum sich all meine Schriften und Vorträge drehen; diese Serie soll die Grundlage für ihr Verständnis bilden, insofern ich hier erkläre, was ich denn unter diesem Begriff verstehe. Diese Vorträge finden sich auch als Videos auf YouTube, für welche Plattform sie ursprünglich entstanden. Eine Übersicht über meine weiteren Vorträge, Texte von mir und mehr finden sich auf meiner Webseite: https://jonathanivoloewer.de/
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Philosophy
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Episodes (20/45)
Was ist Aufklärung?
Was ist Aufklärung? - Wie das Leben des Menschen sich mit und ohne Ideen vollzieht

Der Aufgeklärte handelt nach einer Idee und sucht diese in der materiellen Welt zu verwirklichen. Ein solcher Idealismus aber, ein solches Geleitet-Sein durch die Vernunft ist selten, ja heute vielfach ganz unbekannt. Wo er fehlt, ist der Mensch stattdessen von der Sinnlichkeit geleitet, er wird von seinen Neigungen und persönlichen Interessen bestimmt, und oft zeichnet in unserer ausgeklärten Welt Egozentrik all sein Tun und Schaffen aus. Der Gegensatz zum Idealismus lässt sich in allen großen Bereichen des menschlichen Lebens deutlich nachvollziehen.


Aufklärung ist Handeln nach Ideen: 0:08

Den Idealisten beurteilt niemand nach seiner Persönlichkeit, sondern jeder nach seiner Idee, in der er nämlich aufgegangen ist: 3:42

Heute bildet man sich bauernstolz viel auf seinen Materialismus ein: 10:47

In solch einer an Ideen armen Welt muss in allen Gebieten Egozentrik herrschen: 14:49

- Kunst: 18:02

- Politik: 40:49

- Moral: 58:07

- Religion: 1:13:59

- Wissenschaft: 1:25:37

Ein jeder lebe nach einer Idee: 1:31:26


Noch einmal empfehle ich zum Verständnis der Ideen wie auch zur kräftigen Begeisterung zum Idealismus: Johann Gottlieb Fichte: Ueber das Wesen des Gelehrten und seine Erscheinungen im Gebiete der Freiheit: https://www.projekt-gutenberg.org/fichte/gelehrte/chap007.html

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3 years ago
1 hour 33 minutes 59 seconds

Was ist Aufklärung?
Was ist Aufklärung? - Aufklärung ist Handeln nach Ideen

Der Aufgeklärte ist Idealist vor allem in praktischer Rücksicht. D. h. anstatt sich von der materiellen Welt bestimmen zu lassen und ihr Sklave zu sein, nimmt er sie nur als Material zur Verwirklichung der Ideen. Diese Ideen sind es, Bilder, die er nicht aus der Erfahrung nimmt, sondern aus reiner Vernunft, welche ihn anleiten und all sein Tun und Wirken bestimmen.


Der Aufgeklärte ist stets Idealist: 0:08

Der Idealist hat eine Idee, wonach er handelt: 1:12

Die materielle Welt ist dem Idealisten Stoff zur Verwirklichung seiner Idee: 13:41

Der Idealist kennt die materielle und die ideelle Welt, dem Materialisten ist die letztere verschlossen: 16:38

Nur der Idealist ist frei; der Materialist ist gefesselt an das blöde So-ist-es-nun-einmal: 20:09

Jedem Idealisten geht die Idee in einer ihm gemäßen Gestalt auf: 28:57

Doch gibt es streng genommen nur eine einzige Idee: 32:43

Verschiedene Idealisten können einander nie Feind oder hinderlich sein: 35:59

Freiheit ist gerade die Wahl zwischen Materialismus und Idealismus: 44:54

Oft wird der Idealist mit dem Ideologen verwechselt: 48:28

- Wo Streit herrscht, kann wenigstens eine Seite nicht idealistisch sein: 53:41

- Der Gegenstand der Ideologie ist aus der Sinnlichkeit genommen, die Idee ist stets nur denk-, nicht sinnlich erfahrbar: 58:13

Oft wird der Idealist mit dem Schwärmer verwechselt: 1:07:54

- Der bloße Schwärmer sucht in die Ideen vor der materiellen Welt zu fliehen, der Idealist sucht sie in diese hinunter zu bringen: 1:08:28

- Die Idealisten haben noch stets rechtbehalten, die Realisten hingegen bremsen und bekämpfen nur das Gute: 1:10:14

- Das Ideal allein macht frei: 1:16:50

- Idealisten sind die wahren Realisten: 1:21:09

Wo immer ein Ideal als unmöglich und realitätsfern verschrien wird, sei man darum unbekümmert und bedenke, dass der vermeintliche Realist von der Sache wahrscheinlich auch nichts versteht: 1:27:44


Die vielleicht herrlichste und erhebendste Schrift über den Idealismus und die göttliche Idee ist: Johann Gottlieb Fichte: Ueber das Wesen des Gelehrten und seine Erscheinungen im Gebiete der Freiheit: https://www.projekt-gutenberg.org/fichte/gelehrte/chap007.html

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3 years ago
1 hour 32 minutes

Was ist Aufklärung?
Was ist Aufklärung? - Die Unzugänglichkeit des Idealismus für den unaufgeklärten Materialisten

Aufklärung ist Aufstieg zum Idealismus, sie bedeutet ein Loslösen vom Sein, von der Beherrschung durch dieses oder dem Versuch, es seinerseits zu beherrschen. Aber dem noch nicht Aufgeklärten ist der transzendentale Idealismus, der die Welt nicht mehr als Sein, sondern als Bild beschreibt, schlechterdings unzugänglich, der Idealismus leuchtet ihm nicht ein, so klar und einfach er auch ist, und er begegnet dem Idealismus immer wieder mit Missverständnissen, nimmt ihn nicht, wie er gemeint ist, sondern macht einen verkehrten Materialismus daraus. Insbesondere zwei zentrale Missverständnisse sollen deshalb hier zur Sprache kommen.


Aufklärung ist Aufstieg zum Idealismus: 0:08

Dass der Idealismus wahr sein muss, ist, bei gehöriger Reflexion, unmittelbar evident: 4:33

Die Materialisten interpretieren den Idealismus stets materialistisch und verstehen ihn gar nicht: 12:01

Man meint, der Idealist leugne die Existenz der Dinge und erkläre alles für bloße Phantasie: 15:46

Man meint, der Idealist mache sich selbst zum Gott und erkläre das Ich zum Schöpfer aller Dinge, die es sich gleichsam nur ausdenke: 21:18

In der Geschichte waren die großen Aufklärer Idealisten, nach dem Zeitalter der Aufklärung setzten sich aber alle möglichen materialistischen Systeme und Weltanschauungen durch: 33:08

Der Glaube an das Sein ist das größte Vorurteil und der größte Aberglaube: 35:23

Wer den Idealismus ablehnt, tut dies stets, weil er die Freiheit und die Verantwortung flieht: 36:01


Abermals empfehle ich zur Einführung in den Idealismus und zu seinem besseren Verständnis wärmstens: Johann Gottlieb Fichte: Erste Einleitung in die Wissenschaftslehre: http://www.zeno.org/Philosophie/M/Fichte,+Johann+Gottlieb/Erste+Einleitung+in+die+Wissenschaftslehre

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3 years ago
38 minutes 13 seconds

Was ist Aufklärung?
Was ist Aufklärung? - Materialismus und Idealismus

In diesem Vortrag, der etwas länger ist und auch etwas tiefer in die Philosophie eindringt als gewöhnlich, geht es um das Weltbild des Unmündigen und das des Mündigen. Zwei mögliche philosophische Systeme gibt es nur, wenn man alle Halbheiten und Inkonsequenzen beiseite lässt: Den Materialismus und den Idealismus, den Glauben also, dass die Welt Sein ist, das sich in unserem Bewusstsein irgendwie abbildet, oder den Glauben, dass die Welt Bild ist und dass allein in diesem Bild ein Sein erscheint. Der Materialismus ist bei weitem verbreiteter, er allein wird gemeinhin für wahr, ja auch nur für ernst zu nehmend gehalten, und seine Widersprüche und Lücken, die jedem Kinde auffallen müssten, sieht man nicht. Der Materialismus nämlich ist das System der Unmündigkeit, er drängt sich jedem auf, der Gefangener seiner Sinne ist, und es kann ihn niemand verlassen, der sich von den Sinnen nicht lösen kann. Wer hingegen selbst zu denken beginnt, wird notwendig transzendentaler Idealist.


Ich spreche in dieser Reihe zumeist darüber, was Aufklärung der Form, nicht dem Inhalt nach ist: 0:08

Dieser Vortrag bildet eine Ausnahme: 4:10

Die Welt erscheint der simplen Reflexion geteilt in Sein und Bild: 5:33

Alle dualistischen Systeme sind jedoch falsch: 8:08

Es gibt daher nur zwei mögliche Systeme: Materialismus und Idealismus: 12:52

Materialismus: 20:08

- Wie der Materialist die Erkenntnis anschauen muss: 27:18

- Wie der Materialist das Handeln anschauen muss: 37:54

- Konsequenter Materialismus muss jede Freiheit leugnen: 57:52

Idealismus: 1:00:56

- Der Idealismus ist offensichtlich wahr und mit Vernunft nicht bestreitbar: 1:01:42

Die Bedeutung des Aufstiegs zum Idealismus für die Aufklärung: 1:17:56

Was Aufklärung jeweils für den Materialisten und für den Idealisten bedeutet: 1:22:37


Eine hervorragende kurze Einführung in den Idealismus, die für philosophische Laien verfasst wurde und von einzigartiger Klarheit ist, ist: Johann Gottlieb Fichte: Erste Einleitung in die Wissenschaftslehre (http://www.zeno.org/Philosophie/M/Fichte,+Johann+Gottlieb/Erste+Einleitung+in+die+Wissenschaftslehre).

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3 years ago
1 hour 32 minutes 35 seconds

Was ist Aufklärung?
Was ist Aufklärung? - Aufklärung ist Aufstieg von der Sinnlichkeit zum Übersinnlichen

Der Unaufgeklärte steht unter fremder Leitung. Das ist nicht nur die Leitung durch andere Menschen, deren Vormundschaft er akzeptiert; es ist auch, ja vor allem, die fremde Leitung durch den schnöden Sinneseindruck. Aufklärung ist daher weit mehr und weit Tieferes als nur das Ablegen des einen oder anderen Aberglaubens, es meinte - in jenen Tagen, da dieser Begriff tatsächlich etwas bedeutete und wenigstens noch nicht allenthalben die heutige Seichtigkeit vorherrschte - das Erheben über die bloße Sinnlichkeit, meint, dass man von dieser abstrahieren und sich ins Reich des reinen Denkens erheben lernt. Dem an die Sinnlichkeit Gefesselten sind nicht mehr als der sinnliche Genuss und die Klügelei, die auf diesen ausgeht, im äußersten Falle noch das Recht zugänglich, welches Angriffe auf diesen Genuss verhüten soll; niemals aber kann, wer sich zum Übersinnlichen nicht erhoben hat, über Kunst, Moral, Religion oder Wissenschaft auch nur mitsprechen.


Aufklärung ist der Aufstieg zum Übersinnlichen (welches nicht das Übernatürliche meint): 0:08

Sinnlichkeit ist das Unvermögen zu Ideen, dem der Sinnlichkeit Verhafteten muss die bloße Rede vom Übersinnlichen unsinnig und schwärmerisch erscheinen: 6:53

Wer selbst denkt, der kann sich von der Leitung durch die Sinnlichkeit lösen und von dieser abstrahieren: 10:40

Alle Wissenschaft setzt Schau des Übersinnlichen voraus, denn sie redet von Gesetzen und diese sind nicht sinnlich erfahr-, sondern nur denkbar: 13:50

Doch sind auch die meisten sogenannten Wissenschaftler für das Übersinnliche blind: 24:01

Die Philosophie ist Wissenschaft vom Übersinnlichen, aber auch innerhalb dieser sind viele für das Übersinliche blind: 27:42

Viele mit Philosophie Befasste haben von dieser keine Ahnung und für sie kein Verständnis, eben weil ihnen das Übersinnliche nicht zugänglich ist: 35:20

Die Blindheit für Übersinnliches ist allgemein verbreitet, und unser Unterricht tut nichts, ihr abzuhelfen: 41:49

Über das meiste, was irgendeine Bedeutung hat, etwa alle philosophischen Fragen, braucht man mit niemandem zu reden, der sich zum Übersinnlichen nicht erhoben hat: 53:17

Ganze Bereiche, wie Moral oder Religion, sind dem an die Sinnlichkeit Gefesselten verschlossen: 1:02:13

Wem das Übersinnliche unbekannt ist, dem sind Schönheit und echte Kunst fremd, diese ist ihm bestenfalls Unterhaltung: 1:07:01

Wem das Übersinnliche unbekannt ist, der kann sich allerhöchstens zum Recht erheben, welches dann oft mit der Moral verwechselt wird: 1:13:08


Eine Schrift, die „den Leser kräftig von der Sinnlichkeit zum Uebersinnlichen fortreissen“ (Vorrede) soll, ist: Johann Gottlieb Fichte: Die Bestimmung des Menschen (http://www.zeno.org/Philosophie/M/Fichte,+Johann+Gottlieb/Die+Bestimmung+des+Menschen).

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3 years ago
1 hour 17 minutes 16 seconds

Was ist Aufklärung?
Was ist Aufklärung? - Was sich aus dem Primat des Praktischen für die Praxis lernen lässt

Ich habe ausgeführt, dass nicht die Meinungen der Menschen ihr Tun bestimmen, sondern dass umgekehrt die Menschen zuerst einen Willen haben, der sich dann hinterdrein die passenden Meinungen wählt, welche der Mensch jetzt nachträglich rationalisiert, als hätte er sie auf Grund guter Argumente und nicht nur deshalb angenommen, weil sie ihm genehm sind. Ich habe ebenfalls ausgeführt, dass Selbstdenken, soll es nicht nur auf ein Selbstbetrügen hinauslaufen, auf ein Denken, das Sklave der eigenen versteckten Interessen ist und immer zum von diesen gewünschten Ergebnis kommt, Liebe zur Wahrheit voraussetzt, also eine Bereitschaft, die Wahrheit anzuschauen, sie sei, welche sie wolle, welches Interesse für Wahrheit alle persönlichen Einzelinteressen übersteigen muss. Hat man dies alles verstanden, so ergeben sich aus diesem Primat des Praktischen und aus dieser Notwendigkeit der Wahrheitsliebe bzw. dem Fehlen einer solchen verschiedene Folgen, die sich zu gewärtigen hilfreich sein kann.


Der Mensch nimmt als wahr an, wovon er will, dass es wahr sei: 0:08

Die Menschen folgen Vormündern, wenn es ihnen passt, und sind scheinbar kritisch und aufgeklärt gegen solche, wenn dies ihnen passt: 5:38

Man sollte jede Meinung auf ihre Folgen für den, der sie hegt, untersuchen und stets skeptisch sein, wenn es einen Vorteil für ihn bedeuten würde, sollte sie zutreffen: 15:02

Beispiel: Wer immer die Freiheit leugnet, will damit nur seiner Verantwortung entfliehen: 17:19

Es gibt ganze Meinungen und Systeme, die immer nur den einen Zweck haben, als Ausrede zu dienen und auf das ihrem Vertreter genehme Ergebnis zu führen: 21:48

Beispiel: Der Relativismus: 22:07

Beispiel: Der Utilitarismus: 29:35

Man schaue nicht nur auf Wahrheit oder Falschheit einer Behauptung, sondern nach den Folgen, sollte sie wahr sein: 36:50

Über bestimmte Gegenstände, von großem praktischen Interesse, erübrigt sich jede rein theoretische Diskussion als fruchtlos: 37:26

Bei jeder Debatte ist zu fragen, wer die Beteiligten sind und ob ihnen ein Interesse an der Wahrheit überhaupt zuzutrauen ist: 50:36

Wer an Wahrheit nicht interessiert ist, dem muss ich zunächst nicht mit Argumenten begegnen, sondern dessen Willen muss ich erst wandeln: 1:04:03

Was ich hier lehre, will nicht nur gekannt, sondern wirklich begriffen werden: 1:14:30

Dass meist nicht der Verstand, sondern der Wille eines Menschen ihn Wahrheit nicht einsehen lässt, sollte nicht verzweifeln lassen, sondern Hoffnung machen: 1:19:10

Man sollte seinem Gewissen trauen und gelegentlich noch gegen das scheinbar beste Gegenargument einen Willen zur Dummheit aufbringen: 1:22:04


Nochmals empfehle ich wärmstens Johann Gottlieb Fichtes:  Ueber die Wahrheitsliebe (In: Zwei Predigten aus dem Jahre 1791.) (https://gallica.bnf.fr/ark:/12148/bpt6k26688q/f280.image). Ueber Belebung und Erhöhung des reinen Interesse für Wahrheit (https://gallica.bnf.fr/ark:/12148/bpt6k26688q/f363.image).

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3 years ago
1 hour 30 minutes 35 seconds

Was ist Aufklärung?
Was ist Aufklärung? - Aufklärung ist Wahrheitsliebe

Wie wenig man heute von Aufklärung versteht, das zeigt sich darin, dass einem bei diesem Worte vielleicht selbstständiges und kritisches Denken einfallen mögen, vielleicht auch allerhand liebgewonnene Fetische der Moderne wie Humanismus, Toleranz, Demokratie, die doch mehr in den Begriff der Ausklärung als den der Aufklärung gehören - dass aber heute nie in diesem Zusammenhange das Wort Wahrheitsliebe fällt, obwohl diese doch für alle Aufklärung ganz zentral ist. Das Selbstdenken, auf das man so stolz ist, muss doch eine Befähigung sein, selbst denkend die Wahrheit zu finden; denn es wäre wertlos, wenn es ein blindes Herumtappen wäre, das nur Irrtum an Irrtum reihte. Es entspricht aber der Seichtigkeit unseres Zeitalters, dass die Menschen so gedankenlos und selbstverständlich davon ausgehen, selbst denken, d. h. zu richtigen Urteilen und wahren Erkenntnissen gelangen zu können. Die Wahrheit kann nur finden, wer sie auch zum Ziele hat. Wenn, wie ich in meinem vorigen Vortrag ausführte und wie die Wissenschaftslehre beweist, der Wille den Glauben bestimmt und der Mensch immer nur das sieht, was er sehen will, dann wird nur der die Wahrheit entdecken, der sie über alles andere setzt und redlich nach ihr strebt, wohingegen der, dem mehr an seiner Bequemlichkeit, an der guten Meinung von sich selbst, an seinem Gewinn oder anderem mehr gelegen ist, nicht die Wahrheit, sondern nur das sehen wird, was der Bequemlichkeit, der Selbstgerechtigkeit, der Gewinnsucht usf. dienlich ist.


Der Aufgeklärte soll überhaupt Grundsätze haben, welches konkret seine Prinzipien sein sollen, vertiefe ich in dieser Serie nicht, hier aber will ich eine Ausnahme machen: 0:08

Ist nicht Wahrheit, sondern anderes mein höchstes Interesse, so werde ich auch nicht Wahrheit, sondern anderes finden: 4:04

Die Wahrheit kann nur erkennen, wer ein sittliches Streben nach Wahrheit hat: 9:46Wir leben in einer zutiefst verlogenen Gesellschaft: 13:36

Wir belügen uns über unsere eigene Verlogenheit und verachten den aufrichtigen Bösewicht mehr als den ebenso Bösen, der seine Schlechtigkeit versteckt: 21:16

Wir stören uns an der Lüge und an den Lügnern und Betrügern kaum: 28:17

Kaum einer schert sich um Wahrheit, aber nur wenige geben dies offen zu: 33:44

In einer Debatte sollte nicht nur auf die Sache geschaut, sondern auch danach gefragt werden, inwieweit die Beteiligten überhaupt an der Wahrheit interessiert sind: 38:22

In bestimmten Zusammenhängen verlangen wir von den Menschen sehr wohl, unvoreingenommen zu sein und keine anderen Intessen als Wahrheit zu haben: 47:19

Auch sich selbst sollte man in jedem Streitfalle kritisch prüfen, inwieweit man überhaupt an der Wahrheit interessiert ist: 50:51

Ein Grundsatz des Aufgeklärten ist der Grundsatz der Wahrheitsliebe: Fiat veritas et pereat mundus: 1:01:03

Um sich selbst kritisch auf seine Wahrheitsliebe prüfen zu können, muss man bereits die Wahrheit lieben: 1:15:46


Ich empfehle zum Thema Wahrheitsliebe zwei wunderbare, jeweils sehr kurze Texte Johann Gottlieb Fichtes:  Ueber die Wahrheitsliebe (In: Zwei Predigten aus dem Jahre 1791.) (https://gallica.bnf.fr/ark:/12148/bpt6k26688q/f280.image).

Ueber Belebung und Erhöhung des reinen Interesse für Wahrheit (https://gallica.bnf.fr/ark:/12148/bpt6k26688q/f363.image).


Mir ist in diesem Vortrag ein kleiner, aber bedeutender Fehler unterlaufen: Es sind Seraphim, nicht Cherubim, die Jesaja erblickte.

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3 years ago
1 hour 17 minutes 26 seconds

Was ist Aufklärung?
Was ist Aufklärung? - Einsicht und Glauben hängen vom Willen ab

Die Menschen reden vom Selbstdenken, als wäre es eine Sache, zu der nichts gehörte und die sich von selbst verstünde. Kaum je fragen sie, wie, da doch jeder so sicher ist, selbst zu denken, Irrtum möglich ist, wie verschiedene Meinungen zustandekommen mögen. Die Wahrheit ist, dass der Verstand der Menschen weniger dem unvoreingenommenen Nachdenken und dem Aufsuchen der Wahrheit dient und dass er mehr dazu gebraucht wird, schönzureden und nachträglich zu begründen, was immer die Menschen für wahr halten wollen. Es ist der Wille, nicht der Intellekt, der bestimmend ist, und nur an Das glauben wir, es sei wahr oder falsch, gut oder schlecht begründet, daran wir auch glauben wollen, das also mit unserem Willen übereinstimmt. Anders gesagt: Es denkt zumeist nicht der Mensch selbst, sondern seine Interessen denken für ihn und gelangen, wenig verwunderlich, immer gerade zum ihnen genehmen Ergebnis.


Es gibt eine Unzahl unterschiedlicher Meinungen: 0:08

Das meiste wird als selbstverständlich hingenommen; philosophisch ist es, sich über das Selbstverständliche und Alltägliche zu verwundern: 5:10

Unterschiedliche Meinungen und das Beharren darauf sind durch Unkenntnis und Dummheit allein nicht erklärlich: 6:27

Nicht die Theorie bestimmt die Praxis, sondern die Praxis die Theorie: 11:23

Die Meinungen der Menschen sind nicht rational, sondern werden nachträglich erst rationalisiert: 25:46

Beispiel: Reichsbürger: 27:46

Das Ideal einer Debatte oder von der Wahrheitssuche hat meist nur wenig mit der Wirklichkeit zu tun: 42:18

Auch wo es scheinbar um Wissenschaft geht, ist es oftmals nicht um freie Wahrheitssuche zu tun, sondern soll ein vorher schon feststehendes Ergebnis nur gestützt werden: 45:44

Jede noch so falsche Meinung lässt sich argumentativ stützen: 49:22

Auch in der sogenannten seriösen Wissenschaft ist das Ideal der unvoreingenommenen Wahrheitssuche oft kaum verwirklicht: 51:48

Steht die Meinung erst einmal fest, ist keine Begründung zu unsinnig, um zu ihrer Rechtfertigung herzuhalten: 56:18

Aus dem Primat der Praxis erklärt sich das häufige Zusammenfallen verschiedener Meinungen, die inhaltlich zunächst nichts miteinander zu tun zu haben scheinen: 1:01:13

Die Menschen schauen die Wirklichkeit nicht frei an, sondern sehen nur, was immer sie sehen wollen und sie bestätigt: 1:11:02

Beispiel: Die Feministin, die überall Frauenfeindlichkeit sieht: 1:13:54

Wirkt der Aufgeklärte intellektuell überlegen, so weniger aus intellektueller als vielmehr aus moralischer Überlegenheit: 1:27:53


Die von mir besprochene Passage aus Imre Kertész' Roman eines Schicksallosen findet sich im ersten Kapitel: „Wir waren schon auf unserem Stockwerk, als meiner Stiefmutter einfiel, daß sie vergessen hatte, die Brotmarken einzulösen. In die Bäckerei habe ich dann zurück müssen. Den Laden konnte ich erst nach ein bißchen Schlangestehen betreten. Zuerst mußte ich mich vor die blonde, großbusige Bäckersfrau hinstellen: sie schnitt das entsprechende Quadrat von der Brotmarke ab, dann weiter, vor den Bäcker, der das Brot abwog. Er hat meinen Gruß gar nicht erwidert; es ist ja in der Gegend allgemein bekannt, daß er die Juden nicht mag. Deshalb hat er mir auch um etliche Gramm zu wenig Brot hingeworfen. Ich habe aber auch schon sagen gehört, daß auf diese Weise pro Ration etwas für ihn übrigbleibt. Und irgendwie, wegen seines wütenden Blicks und seiner geschickten Handbewegung, habe ich auf einmal die Richtigkeit seines Gedankengangs verstanden, nämlich warum er die Juden in der Tat nicht mögen kann: sonst müßte er ja das unangenehme Gefühl haben, er betrüge sie. So hingegen verfährt er seiner Überzeugung gemäß, und sein Handeln wird von der Richtigkeit einer Idee gelenkt, was nun aber – das sah ich ein – etwas ganz anderes sein mag, natürlich.“

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4 years ago
1 hour 30 minutes 6 seconds

Was ist Aufklärung?
Was ist Aufklärung? - Aufklärung ist lebendige Prinzipientreue

Der aufgeklärte Mensch, so führte ich aus, hat Charakter, denn statt von seinen Launen und Neigungen bald hierhin, bald dorthin gezogen zu werden, leitet er sich selbst, d. i. er gibt sich selbst einen Grundsatz, nach dem er in allen Lagen und zu allen Zeiten handeln wird. Doch fern davon, den Mensch von Prinzipien und seine Festigkeit stets zu bewundern, steht er bei uns in dem schlechten Ruf, unbeweglich und lebensfern zu sein, und es ist uns ein Vorwurf, wenn wir von jemandem sagen, er sei ein „Prinzipienreiter“ oder tue dies und jenes „nur aus Prinzip“ - eine Kritik, die der Sache nach oftmals auch durchaus gerechtfertigt sein mag, die aber falsch formuliert ist, welch falsche Formulierung sich aus einer Unkenntnis dessen ergibt, was ein wirkliches Prinzip ist: nämlich etwas Erstes, etwas Lebendiges, etwas Tragendes, nicht fixe Idee oder unverbesserlicher Starrsinn.


Der Aufgeklärte soll nach Prinzipien handeln, wir aber lehnen Prinzipientreue oftmals ab: 0:08

Es geht darum, Charakter zu haben und sich treu zu sein: 3:51

Es geht darum, besonnen zu sein, statt im Augenblick unbedacht einer Laune oder einem Affekt zu folgen, von denen man sogleich wieder abrücken muss: 18:59

Nicht echte Prinzipientreue, wohl aber, was der gemeine Mensch Prinzipienreiterei nennen könnte, ist tatsächlich oft abzulehnen: 25:12

Oft bestimmen blindes Festhalten an Scheinprinzipien, sinnlose Routinen, ungegründete Kopfgeburten und solcherlei die Menschen: 27:39

Ein echtes Prinzip kommt aus der Vernunft und wird vom Leben getragen, statt gegen dieses anzukämpfen: 41:38

Echte Prinzipien haben bedeutet, mit sich im Einklang zu sein, bringt den Menschen also gerade nicht in Widerspruch mit dem eigenen Fühlen: 47:52

Jede Regel ist mit Billigkeit anzuwenden: 51:39

Durch Prinzipien soll der Mensch sich selbst leiten, nicht zum Sklaven machen: 1:00:48

Was es heißt, Prinzipien zu haben: 1:04:25

Nur wer einem Grundsatz folgt, kann Charakter haben und sich ein einiges Selbst schaffen, aber dieser Grundsatz muss kein bewusster sein: 1:10:05

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4 years ago
1 hour 14 minutes 35 seconds

Was ist Aufklärung?
Was ist Aufklärung? - Der Aufgeklärte hat Charakter, der Unaufgeklärte ist charakterlos

Der Aufgeklärte hat, wie ich schon früher ausführte, Grundsätze, nach denen er denkt und lebt. Dies gerade ist, was den Menschen von Charakter auszeichnet: Sagen wir nicht, jemand habe diesen oder jenen Charakter, sondern er habe Charakter schlechthin, so meinen wir damit eine Festigkeit und Verlässlichkeit, so beschreiben wir damit, dass er aus einem Guss und sich stets treu ist und man sich auf ihn verlassen kann. Der Unaufgeklärte, da er nicht selbstgewählten Prinzipien folgt, muss immer unvermerkt unter fremder Leitung stehen: jetzt der eines Vorurteils, im nächsten Moment der eines Affekts usw. Und weil er nicht von Einem fremdgeleitet ist, sondern von ständig sich abwechselnden oder ineinander fließenden Faktoren, muss er charakterlos, d. h. flatter- und launenhaft und unverlässlich sein.


Aufklärung bedeutet, sich ein Ich zu schaffen, ist also nicht dahin misszuverstehen, als sollte ein Anteil des Menschen gegen seine anderen ausgespielt werden: 0:08

Der Aufgeklärte hat Charakter: 4:56

Wer Charakter hat, auf den kann man sicher rechnen: 7:19

Hat ein Mensch Charakter, muss dies jedem sittlich nicht gänzlich Verdorbenen Achtung abringen: 25:47

Nur der Mensch von Charakter kann sittlich sein: 27:22

- Der Charakterlose missachtet Andere: 28:08

- Der Charakterlose missachtet sich selbst: 39:30

Wer sich wiederholt selbst betrügt, wer wiederholt mit seinen eigenen Vorsätzen bricht usw., erzieht sich zur Charakterlosigkeit und kann sich bald selbst nicht mehr trauen: 50:50

Das große Böse auf der Welt wie Holocaust oder Klimakrise entspringt nicht aus eigensüchtigem Genussstreben oder mangelndem Mitleid, sondern aus der Charakterlosigkeit der Vielen: 55:12

Manch einer hat scheinbare Grundsätze, ist diesen aber nicht konsequent treu und also doch charakterlos: 1:07:35

Obwohl man auf den Menschen von Charakter rechnen kann, ist gerade er für die Unaufgeklärten häufig unverständlich und unberechenbar: 1:17:50

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4 years ago
1 hour 26 minutes 18 seconds

Was ist Aufklärung?
Was ist Aufklärung? - Der Aufgeklärte hat ein Ich, der Unaufgeklärte viele

Dass der Unaufgeklärte nicht individuell ist, sondern vielmehr Klischees lebt und die meiste Zeit über irgendwelche Rollen spielt, das habe ich bei früherer Gelegenheit schon ausgeführt. Aber nicht nur im alltagssprachlichen Sinne hat man dies zu verstehen, sondern ganz wörtlich: Der unaufgeklärte Mensch ist kein Individuum, d. h. kein Unteilbares, sondern eher ein Divdiuum, ein Teilbares, ja richtiger noch, ein Divisum, ein Geteiltes. Die Bemerkung mag trivial erscheinen, dass selbst denken nur kann, wer ein Selbst auch hat, sie ist aber für die Aufklärung von großer Bedeutung, denn die Menschen mögen zwar meinen, nur weil sie „Ich“ sagen können, hätten sie auch wirklich ein Ich, die Wahrheit ist aber, dass sie eine Vielzahl von Ichen in ihrer Brust tragen: Von Augenblick zu Augenblick, je nach dem Affekt, der gerade herrschend, nach der Rolle, die gerade gefragt, dem Begehren, das gerade im Vordergrund ist, wechseln die verschiedenen Iche einander ab. Ein Selbstdenken ist einem Menschen in dieser Lage gar nicht möglich, denn wenn er im einen Moment etwas denkt, muss im nächsten Moment schon ein anderes Ich etwas Anderes denken, das dem Vorigen nur allzu oft widersprechen wird. Bei der Aufklärung geht es daher darum, die verschiedenen Anteile des eigenen Wesens zu einem einzigen mit sich selbst einigen Ich zu vereinen.


Soll ich selbst denken, brauche ich dafür Ein Ich: 0:08

Der unaufgeklärte Mensch ist nicht Einer, sondern Legion: 2:35

Oft spielen Menschen ihre verschiedenen Iche gegeneinander aus: 11:11

Was die Menschen zu ihrem Ich, was zum Nicht-Ich rechnen, das wechselt oft je nach Situation: 27:49

- Oft nutzen Menschen es aus, bestimmte ihrer Handlungen, statt sich selbst, dem Nicht-Ich anlasten zu können: 38:39

Vielfach gibt es eine Kluft zwischen den Meinungen der Menschen und ihrem Tun: 53:10

- Es gibt einen Unterschied zwischen bloßem Kennen und echtem Begreifen und Durchdringen einer Sache, der in der Philosophie sehr deutlich wird: 57:13

- Was immer die Ideologie oder der Glaube eines Menschen ist: sie gleichen sich meist darin, wie wenig diese Meinungen für ihr Handeln bedeuten: 1:02:14

- Der heroische Charakter meint, all sein Tun wäre notwendig gut, da er ja selber gut wäre, und wähnt sich daher über Regeln und Kontrollen erhaben: 1:07:40

- Die Meinungen und Glaubenssätze der Menschen liegen oft nur oberflächlich auf, bedeuten aber wenig für ihren tatsächlichen Lebensvollzug: 1:09:26

- Aufklärung soll den Menschen transformieren, sie geht zuerst auf seine Haltung, über welche sie seine Meinungen wandelt, während das Umgekehrte kaum Erfolg verspricht: 1:20:30

Ein festes, einiges Ich kann nur haben, wer klare Prinzipien hat: 1:27:25


Ich sage in diesem Vortrag, dass das depressive Wegwerfen seiner Selbst nur ein versteckter Narzissmus ist. Dieser Narzissmus, kann ich anfügen, ist Grundlage der Depression: Der Narzisst, darin unterscheidet er sich vom bloß Eitlen, hat kein Du, er ist nur mit sich selbst beschäftigt - Narziss verliebte sich schließlich in sein eigenes Spiegelbild. An eben diesem Fehlen eines Du leidet nun der Depressive: Es ist ihm - gerade das macht seine Depression aus -, als wäre er wie durch eine Mauer von der Welt abgesondert, wobei er diese Mauer selbst errichtet hat. Auch aus seinem eigenen Ich kann ihm keine Freude erwachsen, es muss verkümmert oder vielmehr unentwickelt sein, denn ein Ich kann sich, wie die Wissenschaftslehre beschreibt, nur in dem Maße entwickeln, wie es mit einem Du in Kontakt tritt.

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4 years ago
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Was ist Aufklärung?
Was ist Aufklärung? - Folgen unaufgeklärter Inkonsequenz

Der Aufgeklärte ist konsequent, denn er folgt einem klaren vernünftigen Prinzip. Wer aber unaufgeklärt ist, dem fehlt ein solches, der wird immer wieder von Vorurteilen und Neigungen bestimmt. Diese aber machen kein geschlossenes System aus, sondern widersprechen einander, und so wird er von ihnen immer wieder hin und her gerissen und muss immer wieder in Widerspruch mit sich selbst und der Wirklichkeit geraten. Dies hat für sein Denken und Urteilen verschiedene Folgen.


Der Unaufgeklärte ist stets inkonsequent in seinem Denken und Meinen: 0:08

Die meisten Meinungen sind so widersprüchlich, dass man sie nur hegen kann, wenn man nicht allzu genau hinschaut: 1:17

Unaufgeklärte messen oft mit zweierlei Maß: 3:48

- Die Verlogenheiten der Rechten: 4:45

- Wer das unehrliche Messen mit zweierlei Maß nicht verachtet, ist von Aufklärung noch weit entfernt: 13:40

- Die Selbsttäuschung der Linken: 15:00

- Wer mit zweierlei Maß misst, denkt sicher nicht selbst: 22:49

Die einzelnen Meinungen der Unaufgeklärten passen oft nicht zusammen: 35:12

- Beispiel: Wie Menschen die Moral leugnen und doch moralisch sein wollen: 36:31

- Beispiel: Wie Menschen die Demokratie hochhalten und doch demokratische Prinzipien verwerfen: 51:53

- Weshalb die Meinungen der Unaufgeklärten nicht zueinander passen: 1:10:05

Die Unaufgeklärten verweisen oft auf die Widersprüchlichkeit ihres Denkens und Tuns, um sich herauszureden und der Kritik zu entgehen: 1:16:59

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4 years ago
1 hour 37 minutes 47 seconds

Was ist Aufklärung?
Was ist Aufklärung? - Aufklärung ist Konsequenz

Aufgeklärt, d. i. vernünftig, sein, das heißt, mit sich selbst in Übereinstimmung zu denken. Vernunft nämlich ist Einheit und kann sich niemals selbst widersprechen. Widerspricht ein Mensch sich, passen seine Meinungen nicht zueinander oder ist sein Tun inkonsequent, so darf als sicher gelten, dass er wenigstens nicht ausschließlich vernünftig ist, sondern dass mindestens einmal die Natur in ihm, seine Neigung, ein liebgewonnenes Vorurteil oder derlei ihn beherrschte. Wer als ein Aufgeklärter nach festen Grundsätzen denkt, urteilt und handelt, der wird eben deshalb in diesem Denken, Urteilen und Handeln stets gänzlich konsequent sein.


Aufklärung bedeutet, mit sich selbst in Übereinstimmung zu denken, die Meinungen der Unaufgeklärten dagegen sind stets inkonsequent und voller Widersprüche: 0:08

Beispiel: Alle arationalistischen Meinungen, die, wie die politische Korrektheit, nur die nicht diskutierbare Privaterfahrung gelten lassen, verlangen Inkonsequenz: 2:33

- Nur die Privaterfahrung gelten zu lassen, öffnet Tür und Tor für Missbrauch: 6:42

- Auf wen soll man hören, wenn die persönlichen Befindlichkeiten zweier Menschen einander widersprechen?: 8:18

- Wo soll die Grenze liegen, bis wohin man sich fremder Befindlichkeit zu unterwerfen und auf seine Vernunft Verzicht zu tun hat?: 13:47

- Wie soll, wenn nur Privaterfahrung gilt, bestimmt werden, wessen bzw. welcher Gruppe private Erfahrung gilt, wessen bzw. welcher Gruppe tatsächliche oder behauptete Befindlichkeit hingegen verworfen wird?: 21:23

Bei denen, die man ablehnt, ist man eher gewillt, Inkonsequenz zu sehen, wie das Beispiel der Bewertung von extremistischer und gemäßigter Glaubensauslegung zeigt: 29:58

Wo der Mensch sich selbst widerspricht, ist er sicher unaufgeklärt, d. i. fremdgeleitet: 42:14

Die Unaufgeklärten sind oft Gefangene der Sinnlichkeit, von der sie nicht abstrahieren können und die sie verhindert, nach Prinzipien zu verfahren: 50:24

Der Mensch soll nicht bloß meinen, sondern Grundsätze haben, die meisten Grundsätze erweisen sich aber ihrerseits wieder als bloße Meinungen und sind widersprüchlich; es ist nur ein konsequenter Grundsatz möglich: 58:24

Das Aufsuchen eines allerersten Grundsatzes, aus dem alles Andere notwendig und ohne Widerspruch folgt, ist Aufgabe der Philosophie: 1:05:15

Oft scheinen mehrere Grundsätze gleichermaßen möglich, genaueres Hinsehen erweist aber stets, dass nur ein einziger von ihnen sich konsequent vertreten lässt, wie das Beispiel der Moralphilosophie zeigt: 1:12:00

Die eigentliche Freiheit besteht nicht in einzelnen Entschlüssen, sondern in der Wahl zwischen Vernunft und Unvernunft, d. h. zwischen konsequenter Verfolgung eines einzigen Grundsatzes oder inkonsequenter Triebkür: 1:20:54

Wer meine Überzeugungen verwirft, von dem erwarte ich nicht bloße Ablehnung, sondern dass er mir zeige, wo ich mir widerspreche: 1:27:01


Wer sein eigenes Denken vertiefen und sich auf die Suche nach einem ersten Prinzip begeben will, dem lege ich ans Herz: Johann Gottlieb Fichte: Die Bestimmung des Menschen: http://www.zeno.org/Philosophie/M/Fichte,+Johann+Gottlieb/Die+Bestimmung+des+Menschen

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4 years ago
1 hour 29 minutes 38 seconds

Was ist Aufklärung?
Was ist Aufklärung? - Klare Prinzipien heben alles Meinen auf

Der Aufgeklärte hat wohlgegründete Überzeugungen. Der Unaufgeklärte dagegen hat nur leere Meinungen. Weil aber auch er ein Vernunftwesen ist, muss er, will er diese überhaupt irgendwie begründen, wenigstens implizit auf Grundsätze zurückführen. Und über diese Grundsätze lässt sich den Meinungen begegnen: Wird A vertreten und mit X begründet - so lässt sich X angreifen; es lässt sich zeigen, dass A gar nicht aus X folgt, selbst wenn man X gelten lässt; es lässt sich aufzeigen, dass aus X vielleicht A, jedenfalls aber auch B folgt, wobei B etwas ist, was man nicht vertreten möchte, weshalb man X verwerfen muss; oder es lässt sich demonstrieren, dass X sich selbst aufhebt. Alle diese Möglichkeiten, zumal die letzteren, sind jedoch mehr für das eigene Nachdenken und die Probe bestimmter Meinungen zu empfehlen, als dass es hierdurch oft gelänge, Unaufgeklärte von ihren Meinungen, d. i. ihren Dogmen und Vorurteilen, abzubringen.  


Der Mensch soll nicht meinen, sondern seine Überzeugungen aus Grundsätzen entwickeln, weshalb Debatten auch nicht über Meinungen zu führen sind, sondern Grundsatzdebatten zu sein haben: 0:08

Wird eine Meinung durch einen Grundsatz begründet, wozu der Mensch stets gezwungen ist, so gibt es mehrere Möglichkeiten, dieser Meinung entgegenzutreten: 4:10.

1. Man kann dem Grundsatz, auf den sich berufen wird, widersprechen: 6:41

2. Man kann aufzeigen, dass die vertretene Meinung gar nicht aus dem Grundsatz folgt, auf den sich berufen wird: 12:03

3. Man kann aufzeigen, dass aus dem Grundsatz, auf den sich berufen wird, nicht nur die vertretene Meinung, sondern noch Anderes folgen würde, das aber abgelehnt wird: 25:28

- Diese Argumentationsweise ist gut geeignet, viele verderbliche Meinungen als solche zu erkennen und zu verwerfen; bei Denen, die solcherlei Meinungen hegen, wirkt sie aber meist nicht, sondern macht man sich hierdurch nur unbeliebt: 33:53

4. Man kann aufzeigen, dass der Grundsatz, auf den sich berufen wird, sich selbst widerspricht: 44:16

- Die meisten philosophischen Systeme lassen sich widerlegen, indem man derart ihre inneren Widersprüche aufdeckt: 52:05

- Auch diese Argumentationsweise bringt selten einen Unaufgeklärten von seiner Meinung ab: 1:03:22

Jeder kann über die hier beschriebenen Wege, auch wenn es ihm nicht gelingt, andere zu überzeugen, für sich Meinungen prüfen und, so sie sich als falsch erweisen, verwerfen: 1:05:28

Wahre Freiheit des Denkens besteht nicht darin, eigene Meinungen, sondern darin, Prinzipien zu haben: 1:06:20


Ich komme in diesem Vortrag darauf zu sprechen, dass es im Koran kein Beschneidungsgebot gibt. Von Beschneidung spricht der Koran nicht. Dies kann ich nicht beweisen, da sich ein empirisches Nichtvorhandensein nie beweisen lässt, immer nur ein Vorhandensein; ich kann also bloß jedermann herausfordern, sollte ich irren, mir den entsprechenden Koranvers vorzulegen.


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4 years ago
1 hour 10 minutes 30 seconds

Was ist Aufklärung?
Was ist Aufklärung? - Meinungen und Überzeugungen

Unser Zeitalter wird vom Götzen Meinung beherrscht. Meinungen, solch oberflächliche Gedankenschnipsel, hat der Unaufgeklärte, weil ihm die Grundsätze fehlen. Seine Vorurteile, seine Triebe und Gewohnheiten geben ihm ein, was er von Fall zu Fall zu meinen hat, und oft ist er unbesorgt darum, dass es nicht zueinander passt. Der Aufgeklärte hingegen ist kein blindlings Meinender, er hat wohlgegründete Überzeugungen. Diese ergeben sich ihm notwendig aus seinen Prinzipien. Und nicht darin liegt die Freiheit, diese oder jene Meinung zu haben, die man dann mit dem Stolz der Ignoranz seine eigene nennt, sondern frei ist, wer sich selbst einen Grundsatz erwählt.


Der Unaufgeklärte meint, der Aufgeklärte hat Überzeugungen: 0:08

Meinungen sind willkürlich, aus Grundsätzen hingegen ergeben sich mit Notwendigkeit bestimmte Folgen: 4:13

Wer eigene Meinungen hat, ist gerade nicht frei, sondern frei ist, wer nach Prinzipien verfährt: 7:05

Wer nur meint, ist unberechenbar, wer aber nach Grundsätzen denkt, dessen einzelne Positionen lassen sich mit Bestimmtheit vorhersagen: 17:16

Debatten über Meinungen sind fruchtlos, sinnvoll sind nur Grundsatzdebatten: 24:08

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4 years ago
33 minutes 10 seconds

Was ist Aufklärung?
Was ist Aufklärung? - Aufklärung ist Denken, Urteilen und Handeln nach Grundsätzen

Vernünftig sein, selbst denken, das ist nicht wildes Rumphantasieren und blindes Meinen, dem die Grundlagen fehlen, und Der hat noch nicht selbst gedacht, dessen Meinung ihm nicht unmittelbar von einem anderen Menschen diktiert, sondern von seiner Neigung eingegeben wurde. Sondern Vernunft ist das Vermögen der Prinzipien, und vernünftig und selbstständig denkt derjenige, der nach Grundsätzen, die er sich selbst gegeben und deren Richtigkeit er selbst eingesehen hat, verfährt.

Vernunft ist das Vermögen der Prinzipien: 0:08

Unser Recht ist vielfach willkürlich, statt aus Grundsätzen abgeleitet zu sein: 3:16

Beispiel: Das Wahlrecht: 3:56

Beispiel: Das Inzestverbot: 22:38

Beispiel: Das Verbot der Holocaustleugnung: 31:35

Beispiel: Das Verbot von Drogen wie Cannabis: 36:37

Der Mensch als ein Vernunftwesen kann, selbst wenn er unaufgeklärt und eigentlich prinzipienlos ist, nicht anders, als wenigstens implizit Grundsätze für seine Meinungen und Handlungen anzugeben: 41:39

Unsere Gesellschaft ist großenteils frei von aller Vernunft, wie etwa das Beispiel unserer Schulen zeigt: 51:15

Auch die einzelnen Menschen handeln großenteils ohne jede Vernunft, wie etwa das Beispiel unserer Kindererziehung zeigt: 1:15:17

Nur nach strengen Grundsätzen zu verfahren, ist vernünftig: 1:25:43

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4 years ago
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Was ist Aufklärung?
Was ist Aufklärung? - Selbstlosigkeit und Seligkeit

Der Irrglaube ist sehr verbreitet, dass glücklich am ehesten Der werde, der sich selbst am wichtigsten nimmt und sich zuvörderst um dieses sein Selbst kümmert. Entsprechend werden Viele die Überindividualität, zu der Aufklärung hinstrebt, ablehnen, meinend, dass eine selbstlose Haltung, sie möge auch aufgeklärt oder sittlich sein, jedenfalls unglücklich macht. Tatsächlich aber wird der Egozentriker nicht nur böse gegen Andere handeln; wer den aufgeklärten Grundsatz „Was liegt an mir?“ verwirft, der wird damit auch unfehlbar ein unglückliches Leben wählen, während der Aufgeklärte eines der Heiterkeit und Seligkeit führt.  


Aufklärung bedeutet Erhebung zur Überindividualität, dies bedeutet jedoch keineswegs ein Aufgebe der Seligkeit: 0:08

1. Wer sein Ich zu wichtig nimmt, wird dadurch Anderen Unglück schaffen: 3:15

- Beispiel: Der Wehrmachtssoldat im Zweiten Weltkrieg, der andere Leben für seines opfert: 3:38

- Beispiel: Die Schulleiterin, die das Wohl ihrer Mitarbeiter und Schüler für ihren Posten opfert: 10:44

- Der Sittliche ist selbstlos, Egoismen wie etwa eigene Ängste können ihn daher nicht bestimmen: 21:20

2. Wer sein Ich zu wichtig nimmt, wird dadurch sich selbst Unglück schaffen: 26:26

- Beispiel: Reue: 28:39

- Beispiel: Kränkungen: 35:32

- Beispiel: Minderwertigkeitsgefühle: 44:00

- Wir versuchen vergeblich, dem Gefühl, ungenügend zu sein, durch Selbstoptimierung zu begegnen: 56:36

- Wir versuchen vergeblich, dem Gefühl, ungenügend zu sein, dadurch zu begegnen, dass wir uns zu akzeptieren lernen, wie wir sind: 1:01:47

- Dem Gefühl, ungenügend zu sein, muss Der nicht begegnen, der nicht danach fragt, ob er genügt oder nicht: 1:05:51

- Der Unaufgeklärtheit fehlt stets der Grund, deshalb übersieht sie, dass jeder Mensch zahllose Anlässe hat, sich ungenügend zu fühlen, wenn er nur will: 1:11:15

Sowohl anderen Menschen als auch mir selbst diene ich mehr, wenn ich nicht in einem fort mit meinem Ich beschäftigt bin: 1:22:55

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4 years ago
1 hour 26 minutes 15 seconds

Was ist Aufklärung?
Was ist Aufklärung? - Aufklärung ist Selbstlosigkeit, nicht Selbstverleugnung

Was liegt an mir? - Dieser Satz Nietzsches ist notwendig ein Motto des Aufgeklärten, dem es in seinem Leben, bei dem, was ihm begegnet, und dem, was er tut, stets um die Sache, nie um sich geht. Man hat dies nicht mit Selbstverleugnung zu verwechseln, mit der gewalttätigen Unterdrückung des eigenen Ich und der willentlichen Versagung seiner Wünsche, mit dem Aufsichnehmen einer Askese im Namen eines höheren Zieles. Vielmehr ist solch eine verlogene und sklavenhafte Verleugnung seines Selbst dem Aufgeklärten gar nicht nötig, denn er hat seiner Persönlichkeit ihren Platz gegeben, an dem sie gedeihen und ihn tragen kann - an dem sie aber ihn nicht beherrscht, sondern wie Alles sonst im Dienste der Vernunf steht.


Dem Aufgeklärten geht es nicht um sich, sondern stets um die Sache: 0:08

Wenn dem unaufgeklärten Egozentriker etwas widerfährt, so kommt es ihm vor allem darauf an, dass er es ist, dem dieses widerfährt: 1:55

Wenn der unaufgeklärte Egozentriker etwas tut, so kommt es ihm vor allem darauf an, dass er es ist, der dieses tut: 8:46

Die Unaufgeklärten unterstellen gerne allen Menschen ihre Egozentrik und begreifen schwerlich, dass es andere gibt, die Nietzsches Motto „Was liegt an mir?“ leben: 15:32

Gemäß einer uralten Dichotomie meint man, entweder zwischen der bösen, aber genussvollen Selbstsucht oder der guten, aber freudlosen Selbstverleugnung wählen zu müssen: 17:16

Wer sein Selbst noch aktiv verleugnen muss, der hat sich über dieses noch nicht erhoben und ist sicher nicht aufgeklärt: 28:05

Das Persönliche und Empirische am Menschen ist nicht abzulehnen oder zu verleugnen, sondern es hat seinen Platz, bloß soll es nicht das Bestimmende sein: 32:09

Menschen, die einer Idee folgen, stellen ihre Persönlichkeit in deren Dienst, statt sich von dieser Persönlichkeit beherrschen zu lassen: 40:33

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4 years ago
47 minutes 8 seconds

Was ist Aufklärung?
Was ist Aufklärung? - Aufklärung ist Originalität

Der Unaufgeklärte Mensch hat, wie ich erklärte, gar keine Individualität, um deren Verlust im Zuge der Aufklärung er fürchten müsste, er ist vielmehr Gefangener angelernter Rollen. Damit, dass er lieber diese spielt, als er selbst zu sein, macht er sich beständig unglücklich. Die Aufklärung fordert hingegen, in den großen Worten Nietzsches, von ihm, zu werden, der er ist: Sie führt zu Höherem als bloßer Individualität, nämlich zur Originallität: Jeder Aufgeklärte ist ein unverwechselbares Original und eben in seiner Einmaligkeit von grenzenlosem Werte.  


Der Unaufgeklärte ist nicht Individuum, sondern spielt nur verschiedene Rollen: 0:08

Durch das Leben klischeehafter Rollen macht der Mensch sich und andere unglücklich: 2:30  

Beispiel: Der Stress bei der Planung besonderer Anlässe: 3:15  

Beispiel: Der achtlose Umgang mit Kindern: 11:22

Beispiel: Die engen Erwartungen in der Liebe: 22:50

Beispiel: Die Afterpolitik, die nur mit Pseudoproblemen beschäftigt ist: 30:59

Aufklärung als Erhebung zur Überindividualität bedeutet folglich keinen Verlust, sondern einen Gewinn: 37:43

Die Aufgeklärten sind stets originell und unnachahmlich: 38:41

Faschismus will alle Menschen gleichschalten, Aufklärung jeden zu einem Original machen: 47:20

Mein Anliegen ist nicht die Reproduktion meiner selbst in anderen, sondern deren Entfaltung: 50:09

Es ist zu wünschen, dass immer mehr Menschen sich aufklären und auf ihre je einmalige Weise die Vernunft darstellen: 55:23

Der gewöhnliche Mensch ist hinter einem steifen angewöhnten Charakter eingepanzert; auf den Menschen im Innern dieses Panzers aber kommt es an: 59:06

Liebe gilt stets dem eigentlichen originellen Menschen, nicht der äußeren Persönlichkeit: 1:08:28

Die Menschen, wie sie sind, sind nicht einmalig und besonders, aber sie alle können und sollen es werden: 1:14:27

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4 years ago
1 hour 19 minutes

Was ist Aufklärung?
Was ist Aufklärung? - Der Unaufgeklärte ist nicht individuell, sondern spielt eine Rolle

Ich erklärte Aufklärung zum Weg hin zur Überindividualität. Abgesehen davon, dass viele dessen Gangbarkeit bestreiten werden, gibt es auch viele, die diesen Weg gar nicht beschreiten wollen, sondern die vielmehr an ihrer Individualität hängen und nicht einsehen, warum sie diese wegwerfen sollten. - Sie müssen es nicht, denn sie sind durchaus gar keine Individuen, sondern nur Typen.


Wo die Aufklärung Überindividualität fordert, begegnet ihr mehr Widerspruch als bei anderen Forderungen: 0:08

Viele werden die Überindividualität, zu der Aufklärung hinführt, nicht nur für unerreichbar, sondern auch für nicht erstrebenswert halten: 3:07

Der Unaufgeklärte ist nicht Individuum, sondern lebt nur Klischees: 8:17

Die Menschen spielen vielfach Rollen und ahmen nur nach, was ihnen vorgelebt wurde: 10:26

Selbst unser Fühlen ist vielfach nicht das unsere, sondern angelernt: 17:00

Dass Menschen bestimmte Rollen leben, ist daran zu sehen, wie vielfach verschiedene Geschmäcker immer in Verbindung miteinander auftreten oder bestimmte Meinungen mit bestimmten Milieus einhergehen usw.: 19:57

Ohne es zu wissen, wissen die Menschen, dass sie Klischees leben: 31:34

Die Menschen urteilen und verhalten sich teils ganz anders als üblich, wo es ihnen ihre Rolle nicht vorgibt: 38:16

Die Freiheit, die den Menschen so wichtig ist, ist oft nur die Freiheit, ihre angelernte Rolle zu spielen, keineswegs aber eine echte Freiheit, die darin bestünde, sie selbst und nicht Rolle zu sein: 41:34

Beispiel: Die Freiheit, die den Linken und Politisch Korrekten so wichtig ist: 43:34

Beispiel: Die Freiheit, die den Rechten und Klimawandelleugnern so wichtig ist: 50:01

Werde, der du bist: 59:31


Ich sage in diesem Vortrag, man könne den Klimawandel bekämpfen, ohne Antikapitalist zu sein. Das ist eine unglückliche Formulierung, die leicht missverstanden werden könnte: Wollen wir unsere Mitwelt bewahren, braucht es einen grundsätzlich anderen Umgang mit dieser und auch ein anderes Wirtschaften. Wer den Kapitalismus gutheißt und unterstützt, der kann sich folglich nicht ernsthaft gegen den Klimwandel einsetzen. Sehr wohl aber kann und sollte dieser Einsatz ohne Oberflächlichkeiten und linke Kampfparolen auskommen, und nur wenn das Wort als links-ideologischer Hirnabschaltbegriff genommen wird - der es aber in der Tat auch ist, wenn es etwa auf einer Fridays for Future-Demonstration fällt -, muss Der nicht antikapitalistisch sein, der dem Klimwandel entgegenwirken will.

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4 years ago
1 hour 2 minutes 17 seconds

Was ist Aufklärung?
Diese Serie soll sich jener berühmten Frage widmen, die schon Kant beschäftigte: Was ist Aufklärung? Aufklärung ist, worum sich all meine Schriften und Vorträge drehen; diese Serie soll die Grundlage für ihr Verständnis bilden, insofern ich hier erkläre, was ich denn unter diesem Begriff verstehe. Diese Vorträge finden sich auch als Videos auf YouTube, für welche Plattform sie ursprünglich entstanden. Eine Übersicht über meine weiteren Vorträge, Texte von mir und mehr finden sich auf meiner Webseite: https://jonathanivoloewer.de/