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KULTFILME
The St. George Herald
82 episodes
3 days ago
The Running Man
Science-Fiction-Thriller von Edgar Wright

 Gejagt von Profikillern müssen Teilnehmer einer live übertragenen Realityshow 30 Tage überleben, mit jedem Tag erhöht sich der Gewinn. Der Arbeiter Ben Richards (Glen Powell), lässt sich darauf ein, um die Behandlung seiner kranken Tochter finanzieren zu können. Seine Frau Sheila sah sich deshalb bereits zur Prostitution gezwungen. Die Jagd beginnt – verfolgt von einem blutrünstigen Publikum und dem Produzenten Dan Killian (Josh Brolin). Unterstützung erhält Ben vom Rebellen Bradley Throckmorton, sieht sich jedoch gezwungen, auf seiner Flucht die Zivilistin Amelia als Geisel zu nehmen.
 
 Der deutsche Fernseh-Autor Wolfgang Menge spielte diesen Plot bereits 1970 mit seiner aufsehenerregenden Satire „Das Millionenspiel“ durch – mit Dieter Hallervorden als einem der Killer. Doch als Vorlage für den Film dient der Roman „The Running Man“, den Stephen King 1982 unter Pseudonym veröffentlichte. Auch mit der Erinnerung an die sehr freie Verfilmung mit Arnold Schwarzenegger 5 Jahre später muss der Film umgehen. King verlegte die Handlung auf das Jahr 2025 und erlebt in diesem Jahr schon die vierte Verfilmung eines seiner Werke.
 
Monty Arnold und Torben Sterner diskutieren, was er taugt.
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Film History
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The Running Man
Science-Fiction-Thriller von Edgar Wright

 Gejagt von Profikillern müssen Teilnehmer einer live übertragenen Realityshow 30 Tage überleben, mit jedem Tag erhöht sich der Gewinn. Der Arbeiter Ben Richards (Glen Powell), lässt sich darauf ein, um die Behandlung seiner kranken Tochter finanzieren zu können. Seine Frau Sheila sah sich deshalb bereits zur Prostitution gezwungen. Die Jagd beginnt – verfolgt von einem blutrünstigen Publikum und dem Produzenten Dan Killian (Josh Brolin). Unterstützung erhält Ben vom Rebellen Bradley Throckmorton, sieht sich jedoch gezwungen, auf seiner Flucht die Zivilistin Amelia als Geisel zu nehmen.
 
 Der deutsche Fernseh-Autor Wolfgang Menge spielte diesen Plot bereits 1970 mit seiner aufsehenerregenden Satire „Das Millionenspiel“ durch – mit Dieter Hallervorden als einem der Killer. Doch als Vorlage für den Film dient der Roman „The Running Man“, den Stephen King 1982 unter Pseudonym veröffentlichte. Auch mit der Erinnerung an die sehr freie Verfilmung mit Arnold Schwarzenegger 5 Jahre später muss der Film umgehen. King verlegte die Handlung auf das Jahr 2025 und erlebt in diesem Jahr schon die vierte Verfilmung eines seiner Werke.
 
Monty Arnold und Torben Sterner diskutieren, was er taugt.
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Episodes (20/82)
KULTFILME
The Running Man - Die aktuelle Kritik
The Running Man
Science-Fiction-Thriller von Edgar Wright

 Gejagt von Profikillern müssen Teilnehmer einer live übertragenen Realityshow 30 Tage überleben, mit jedem Tag erhöht sich der Gewinn. Der Arbeiter Ben Richards (Glen Powell), lässt sich darauf ein, um die Behandlung seiner kranken Tochter finanzieren zu können. Seine Frau Sheila sah sich deshalb bereits zur Prostitution gezwungen. Die Jagd beginnt – verfolgt von einem blutrünstigen Publikum und dem Produzenten Dan Killian (Josh Brolin). Unterstützung erhält Ben vom Rebellen Bradley Throckmorton, sieht sich jedoch gezwungen, auf seiner Flucht die Zivilistin Amelia als Geisel zu nehmen.
 
 Der deutsche Fernseh-Autor Wolfgang Menge spielte diesen Plot bereits 1970 mit seiner aufsehenerregenden Satire „Das Millionenspiel“ durch – mit Dieter Hallervorden als einem der Killer. Doch als Vorlage für den Film dient der Roman „The Running Man“, den Stephen King 1982 unter Pseudonym veröffentlichte. Auch mit der Erinnerung an die sehr freie Verfilmung mit Arnold Schwarzenegger 5 Jahre später muss der Film umgehen. King verlegte die Handlung auf das Jahr 2025 und erlebt in diesem Jahr schon die vierte Verfilmung eines seiner Werke.
 
Monty Arnold und Torben Sterner diskutieren, was er taugt.
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3 days ago
14 minutes 1 second

KULTFILME
Star Trek mit Stahlhelm und andere Gespenstergeschichten
TV-Special Nr. 4: Spuk aus der Vergangenheit
Gast: Dieter Landuris


A) Schablonen der Gewalt / Patterns Of Force
Eine Folge der Serie „Raumschiff Enterprise“ vom 16.2.1968

Im Orbit von Ekos wird die Enterprise mit einer Atomrakete beschossen, obwohl die Bevölkerung nicht über eine solche Technologie verfügen dürfte. Auf dem Planeten nach dem Rechten sehend, stellen Kirk und Spock fest, dass John Gill, ehemals Lehrer an der Starfleet Academy, unter Drogen gesetzt, ein Regime nach dem Vorbild des Nationalsozialismus errichtet hat. Kirk und Spock schließen sich der Untergrundbewegung des Nachbarplaneten Seon an, um das soziale Experiment zu beenden …

Dies ist die zweite Folge der klassischen „Star Trek“-Serie mit besonderem Ruhm – diesmal ist es ein trauriger. Die Geschichte ist nicht neu, sie variiert die Grundidee von „Epigonen“, der Chicago-Gangster-Folge, hat aber ein solideres Drehbuch als etwa „Spocks Gehirn“. „Die Nazi-Folge“, wie sie gemeinhin genannt wird, wurde dem deutschen Publikum aus einem anderen Grund längstmöglich vorenthalten: wegen der flapsigen Behandlung ihres historischen Themas. Auch als das Privatfernsehen in den 80er Jahren die fehlenden Episoden der ZDF-Erstauswertung nachreichte, fehlte „Patterns Of Force“. Jahrzehntelang kannte das hiesige Publikum nur einen einzigen Satz daraus, den Spock zu Kirk sagt, als beide sich zur Tarnung verkleiden: „Sie geben einen sehr überzeugenden Nazi ab“. Heute nochmals betrachtet, duften die Szenen mit dem Kamerateam ein wenig nach „Inglorious Basterds“.

B) Ferngespräch für Miss Keene / Night Call
Episode aus der letzten Staffel der „Twilight Zone“ von 1964
 
Die invalide, auf dem Land lebende Elva Keene erhält seit einer Gewitternacht immer wieder gruselige Telefonanrufe: eine sieche, klagende Männerstimme, die sich nur schwer artikulieren kann, bittet sie, sich mit ihr zu unterhalten. Die Pflegerin der einsamen alten Lady glaubt an einen technischen Defekt und mahnt zur Gelassenheit. Doch die Anrufe hören nicht auf.
 Tatsächlich löst die Störungsstelle den technischen Teil des Rätsels. Bei einem Besuch des Friedhofs lüftet Miss Keene den übernatürlichen: die Nachrichten kommen von ihrem verblichenen Verlobten. Glücklich, dass ihr der junge Mann nach so vielen Jahren vergeben hat, dass sie ihn mit ihrem Fahrstil ins Grab (und sich selbst in den Rollstuhl) beförderte, kehrt Miss Keene nach Hause zurück, um den nächsten Anruf zu erwarten. Doch sie hat sich verrechnet …
Der geniale Richard Matheson war einer der Stamm-Autoren für die klassische Mystery-Serie „The Twilight Zone“ von Rod Serling. Regie führte hier ausnahmsweise Jacques Tourneur, der die Filmklassiker „Katzenmenschen“ und „Ich folgte einem Zombie“ verantwortet hatte. Unerklärlicherweise zählt diese großartige Parabel zu den vergessenen Episoden der Serie.

Und eine Vorschau auf:
„Deponia And Beyond“ – Ein langes Gespräch mit dem Game-Creator Poki
 
Wenn alles rechtzeitig fertig wird, wird der ST. GEORGE HERALD im Dezember damit beginnen, ein langes Interview mit dem spannendsten Game-Creator Deutschlands zu präsentieren: Jan Müller-Michaelis, heute Jan Baumann, alias Poki Pokinsson, ein bis heute weitgehend unbefragter Künstler. Wir kennen uns von der Arbeit an "Deponia", einem noch immer populären vierteiligen Point-And-Click-Adventure. Aus unserem 16-Stunden-Interview wird eine Serie entstehen, die chronologisch durch Pokis Leben und Werk hindurchflaniert, und über alle von ihm verantworteten Spiele wird zu sprechen sein, nebenbei auch über die Geschichte der Computerspiele in Deutschland, das lineare Erzählen in einem virtuellen Medium, die Arbeit im Tonstudio und vieles mehr.
Was hat das mit uns Kultfilm-Interessierten zu tun?, werden sich und mich jetzt die Kultfilm-Interessierten fragen. Da Poki ein Multimedial inspirierter Künstler ist, gibt es mit dem Thema Film wie mit der Popkultur insgesamt zahlreiche Berührungen. Einmal bekam der Meister es sogar höchstpersönlich mit dem Ensemble einer deutschen Komödie zu tun. In der 9. Folge unserer Reihe wird er von Til Schweigers "1½ Ritter – Auf der Suche nach der hinreißenden Herzelinde" berichten - und in einem ersten Ausschnitt in der heutigen Folge unseres Podcasts.

In der nächsten Woche: der Trash-Klassiker "Show Girls" und das intelligente Gegenstück "Blue Jasmine". 
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4 days ago
1 hour 10 minutes 41 seconds

KULTFILME
Pans Labyrinth - und andere Türen ins Schattenreich
Heimatfront und Schattenreich
 
In bedrohlichen Zeiten wollen wir heute zwei Filme in Augenschein nehmen, in denen sich reale Menschen in der Spätphase des Krieges aus der Geschichte stehlen, hinein in eine Allegorie, in eine phantastische Parallelwelt. 

A) Pans Labyrinth / El laberinto del fauno
Spanischer Fantasy-Horror-Thriller von 2006
 
Der spanische Bürgerkrieg ist mit dem Sieg von Francos Faschisten zuendegegangen, der Zweite Weltkrieg tritt in seine letzte Phase ein. Die kleine Ofelia zieht mit ihrer schwangeren Mutter Carmen zu ihrem neuen Stiefvater. Der brutale Hauptmann Vidal hat in den nordspanischen Bergen einen Stützpunkt in einem Mühlenhof errichtet, um die Rebellen zu jagen, die sich in den Wäldern verstecken. Ofelia, die er mit noch größerer Verachtung straft als alle übrigen Menschen in seinem Umfeld, wird von einem hoch- und bocksbeinigen Fabelwesen in einen Brunnen gelockt, der durch ein Labyrinth vom Grundstück getrennt ist. Der Faun sieht in den Mädchen die Thronfolgerin eines unterirdischen Märchenreiches. Er will sie aber auf die Probe stellen, ehe er sie dorthin mitnimmt …
 
Der Mexikaner Guillermo del Toro ebnete sich mit seiner opulenten Mischung aus Kriegs- und Märchenfilm den Weg nach Hollywood. Mit seiner sattfarbigen, aufwendig retuschierten Bildästhetik veränderte er den Look des Mainstreamkinos nachhaltig. Trotz seiner angesichts von Sujet und Hauptfigur hohen Altersfreigabe brachte es der Film auf ein weltweites Einspielergebnis von 83,9 Millionen US-Dollar und performt seither prächtig in den Heimkinos.
 
B) Zwischen zwei Welten / Between Two Worlds
Phantastisches US-Melodram von 1944
Eine bunt zusammengewürfelte Gruppe Londoner Flüchtlinge ist glücklich, dem deutschen Bombenhagel entkommen zu sein und sich auf einem Dampfer zu befinden, der sie nach Amerika bringen soll. Ihre Erleichterung ist so groß, dass ihnen ein paar Merkwürdigkeiten zunächst nicht auffallen. So ist das einzige Besatzungsmitglied ist ein älterer Steward, der ihren Fragen ausweicht und sie immer wieder ermuntert, es sich bequem zu machen. Einzig ein Paar junger Selbstmörder ahnt, was hier gespielt wird: die Reise führt nicht über den Atlantik, sondern über den Styx – geradewegs ins Totenreich …
 
„Zwischen zwei Welten“ ist wie der Kultfilm und Klassiker „Casablanca“ ein Liebesdrama der Warner Brothers aus der Kriegszeit, das von ihm zwei wichtige Nebendarsteller übernimmt. Das zentrale Liebespaar – Paul Henried und Eleanor Parker – ist etwas blass, umgibt sich jedoch mit einem wahrhaft malerischen Ensemble. „Outward Bound“, das zugrundeliegende Theaterstück von Sutton Vane, stammt von 1923 und profitiert davon, dass es in die Gegenwart der Filmadaption übertragen wird: den zweiten Weltkrieg. 

 In der nächsten Woche begrüße ich meinen Kollegen Dieter Landuris vom Podcast „Die Guten von gestern“ zu einem weiteren TV-Special. Wir sprechen über die legendäre Nazi-Folge aus der Serie „Raumschiff Enterprise“ und begeben uns mit Jacques Tourneur in die „Twilight Zone“. 
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1 week ago
36 minutes 42 seconds

KULTFILME
Kettensägen-Massaker und Oma-Horror
Zu Halloween sprechen Monty Arnold und Torben Sterner mit Susann, Asfaha und Sven vom Podcast "Filmtieftauchen", bei denen sie schon zu Gast waren, über zwei Horrorfilme - wie sich das gehört.

A) Blutgericht in Texas / The Texas Chainsaw Massacre
US-Horrorfilm von 1974
Sally und ihr im Rollstuhl sitzender dicklicher Bruder Franklin bereisen mit ihren Freunden Pam, Kirk und Jerry das ländliche Texas. Als ihnen das Benzin ausgeht, erkunden sie ein einsames Haus, das – wie sich herausstellt – von einer irren Schlachterfamilie bewohnt wird, die sich von Menschenfleisch ernährt. Ein besonders unangenehmer Geselle ist der eine röhrende Motorsäge schwingende „Leatherface“ – er heißt so, weil er sich die Gesichter seiner Opfer anzieht …

Der billig produzierte Schocker von Tobe Hooper ist die Mutter des Slasher- und Teenie-Horrorfilms und so blutrünstig, dreist und grauenvoll, dass er jahrelang verboten war. Das ist in diesem Genre eine Auszeichnung, die den Kult in ungeahnte Höhen trieb. Der Kannibale Leatherface geht auf den realen Serienmörder Ed Gein zurück, der ansonsten so unterschiedliche Figuren wie Norman Bates in „Psycho“ und „Buffalo Bill“ in „Das Schweigen der Lämmer“ inspirierte.

B) The Visit
US-Teenie-Horrorfilm von 2015

Die Teenager Tyler und Rebecca haben durchgedrückt, ihre Großeltern besuchen zu dürfen, obwohl sich Mutter Loretta vor langer Zeit restlos mit ihnen überworfen und den Kontakt abgebrochen hat. Während sie eine Kreuzfahrt mit ihrem neuen Lover macht, fahren der extrovertierte Tyler und seine pfiffige große Schwester für eine Woche aufs Land. Rebecca filmt die ganze Reise mit dem Smartphone, um sie zu einer Doku zu verarbeiten. Die Kids werden herzlich empfangen, wundern sich jedoch bald darüber, wie seltsam das Alter die Menschen macht. Nach und nach werden ihnen Oma und Opa immer unheimlicher …

Der gesamte Film ist als Found-Footage-Montage gestaltet. Das mag damit zusammenhängen, dass Autorenfilmer M. Night Shyamalan nach seinem Durchbruch mit „The Sixth Sense“ einen Abstieg hinnehmen und kleinere Brötchen backen musste. Doch die kleine Form bekommt dem Ergebnis ausgezeichnet. „The Visit“ ist ein klug aufgebautes, raffiniertes und gut besetztes Kammerspiel, das sämtliche Shyamalan-Unsitten davor und danach vermeidet. Sogar die Synchronfassung ist meisterlich.

Unsere Gäste:

FILMTIEFTAUCHEN
Der Film-Podcast mit historischem Faktencheck


Wir – die Kunsthistorikerin und Japanologin Susi, der Filmschaffende Asfaha sowie der Cineast Sven – sprechen jeden Freitag über Filme. Dabei tauchen wir tiefer ein: Wir verbinden unsere Filmanalysen mit historischen Faktenchecks sowie mit filmwissenschaftlichen und gesellschaftlichen Aspekten. Außerdem geben wir Einblicke in die Kultur Japans. Neben unseren regulären Folgen betreiben wir das Format „Kurzkritik“ – kompakte, spoilerfreie Episoden, in denen wir aktuelle Filme bewerten.

Hier geht's direkt zu unseren Folgen: https://filmtieftauchen.de/
Unser Instagram-Profil: https://www.instagram.com/filmtieftauchen_podcast/
Unser Podcast auf Spotify: https://open.spotify.com/show/0lo1gfUS6NNTfCnEI8Yp0o
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2 weeks ago
1 hour 6 minutes 15 seconds

KULTFILME
Bugonia - Aktuelle Filmkritik
An heute im Kino:
BUGONIA
Gesellschafts- und SF-Groteske von Giorgos Lanthimos
 
Der Landbursche Teddy (Jesse Plemons) glaubt an eine Unterwanderung der Erde durch Außerirdische. Auch seinen schüchternen Cousin und Mitbewohner Donnie überzeugt er von dieser These. Gemeinsam entführen sie die taffe Michelle (Emma Stone), CEO eines Biomedizin-Konzerns. Die Gefangene spult das Programm ab, das ihr für einen solchen Fall in Coachings eingeimpft wurde: sie leugnet, säuselt, wiegelt ab, heult und droht. Doch Teddy ist unerbittlich. Er betreibt mit Foltermethoden, dass sie ihn und Donnie in fünf Tagen im Rahmen einer Mondfinsternis mit ihren außerirdischen Artgenossen zusammenbringt. Mit viel Verhandlungsgeschick will er den Untergang der Welt abwenden.

Dieses Remake der südkoreanischen Science-Fiction-Komödie „Save the Green Planet!“ trägt nicht nur die Handschrift seines Regisseurs, es fügt sich mit seinem Genremix, in dem der Horror weit vorne steht, auch ins Werk seines Produzenten Ari Aster nahtlos ein.

Torben Sterner und Monty Arnold diskutieren aus, was der Film taugt...
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2 weeks ago
10 minutes 2 seconds

KULTFILME
Die unglaubliche Reise in einem verrückten Flugzeug - und einem seriösen U-Boot
Alle an Bord!

A) Die unglaubliche Reise in einem verrückten Flugzeug / Airplane
Amerikanischer Slapstick von 1979
 
Ein Taxifahrer und Ex-Vietnam-Pilot muss die Kontrolle über ein Flugzeug übernehmen, dessen Crew wegen einer Lebensmittelvergiftung außer Gefecht ist. Er kommt nur deshalb in diese Verlegenheit, weil er die Trennung von einer der Stewardessen nicht hinnehmen will und ihr in die startbereite Maschine nachsteigt ...

David und Jerry Zucker und ihr Freund aus Jugendtagen Jim Abrahams gründeten 1970 in Wisconsin die Multimedia-Bühne „Kentucky Fried Theatre“, dessen schrägen, parodistischen Humor sie im beinahe gleichnamigen Kinoerfolg „Kentucky Fried Movie“ vom Regisseur John Landis auf die Leinwand bringen ließen. 1979 taten sie das mit beachtlichem Erfolg selbst. Der Titel „Airplane“ spielt auf die „Airport“-Katastrophenfilmreihe an und auf die in den 70ern überaus beliebten Disaster-Movies, veräppelt aber auch alles andere. Die Zucker-Brüder wurden zur festen Adresse durchgeknallter Slapstick-Komödien und konzentrierten sich später jeweils auf eigene Projekte.
 
B) Das letzte Ufer / On The Beach
Amerikanisches Endzeit-Drama von 1959
 
Im Jahre 1964 hat ein Nuklearkrieg die Welt entvölkert. Eine radioaktive Wolke bewegt sich unaufhaltsam auf den letzten noch unbehelligten Kontinent Australien zu, wo die Welt augenscheinlich noch in Ordnung ist. Die Menschen genießen das Leben, solange sie noch können, der Originaltitel „On The Beach“ verweist darauf. Unterdessen verteilt die Regierung vergifteten Tee an das Volk, um ihm zu gegebener Zeit ein würdevolles Ende zu ermöglichen. Parallel dazu bricht ein amerikanisches U-Boot auf, um einem mysteriösen Funksignal nachzugehen. Gibt es etwa doch noch menschliches Leben da draußen?

Als erste große Kinoproduktion macht dieser Schwarzweißfilm die drohende (hier bereits vorweggenommene) Nuklearkatastrophe zu seinem Plot. Der couragierte Filmemacher Stanley Kramer leitet ein eindrucksvolles Ensemble.

Nächste Woche: ein Halloween-Special mit „Blutgericht in Texas“, „The Visit“ und dem Team von „Filmtieftauchen“.

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3 weeks ago
50 minutes 16 seconds

KULTFILME
Der letzte Tango in Paris - und andere Sexgeschichten
Vor etwas mehr als 50 Jahren wurde das Kino so freizügig, dass ein solcher Film vorübergehend möglich war. Auf der ganz großen Leinwand. Entstehen konnte er nur in Europa, aber gesehen hat man ihn auf der ganzen Welt. Sexualität ist in französischen Filmen allgegenwärtig, weitaus präsenter jedenfalls als in deutschen, britischen oder amerikanischen. Der heutige Geheimtipp geht der Sache etwas freundlicher auf den Grund …
  
A) Der letzte Tango in Paris / L’ultimo Tango a Parigi
Französisch-Italienisches Drama von 1974
 
Nach dem Selbstmord seiner Frau trifft der verstörte amerikanische Hotelier Paul bei einer Wohnungsbesichtigung in Paris die 19jährige Jeanne. Der alternde Mann und das in den Tag hineinlebende Mädchen erliegen einer seltsamen Faszination füreinander und lieben sich in der leeren Wohnung. Sie treffen sich nun regelmäßig, um hemmungslos ihre sexuellen Fantasien auszuleben. Sie vereinbaren, sonst nicht nach dem Leben des anderen zu fragen. Das geht nur ein paar Tage lang gut … 
 

Bernardo Bertlouccis Körper- und Seelen-Striptease ist der populärste aller Skandalfilme, ein „Casablanca“ des gehobenen Schweinkrams. Marlon Brandos Partnerin Maria Schneider hat später offenbart, sie sei tatsächlich vor der Kamera vergewaltigt worden, was Bertolucci erst 2013 öffentlich zugab – zwei Jahre nach dem Tod der Schauspielerin. In die Skandalgeschichte des Films ließ sich dieses Detail gut integrieren. Gato Barbieris Soundtrack wurde unabhängig von seiner Quelle zum Klassiker.
 
B) Ein Mann sieht rosa / Le Placard
Französische RomCom von 2001
 
Der herzensgute, langweilige Francois Pignon arbeitet als Buchhalter einer Fabrik für Kautschukprodukte. Als er durch Zufall von seiner bevorstehenden Entlassung erfährt, verliert er den letzten Lebensmut – vor zwei Jahren ist bereits seine Ehe gescheitert – und will sich vom Balkon stürzen. Sein neuer Nachbar, der pensionierte Psychologe Belone, hält ihn davon ab und macht ihm einen Vorschlag: wenn er sich geschickt als Schwuler ausgäbe, entstünde der Eindruck, man wollte ihn genau aus diesem Grund entlassen. Den Vorwurf einer solchen Diskriminierung würde eine Firma, die vor allem Kondome produziert, nicht riskieren. Pignon streut das betreffende Gerücht behutsam aus. Obwohl er seinen Job tatsächlich behält und er keineswegs wirklich schwul wird, bleibt in seinem Leben kein Stein auf dem anderen. 
Seit „Tootsie“ hatte es keine so gescheite und joviale Komödie über Genderthemen mehr gegeben - und seither keine weitere auf diesem Niveau. Der größte Erfolg desselben Regisseurs Francis Veber „Ein Käfig voller Narren“ nimmt sich neben deren feinem Witz aus wie der Komödiantenstadl.
 Fast alle blamieren sich irgendwann im Verlauf dieser wendungsreichen Geschichte, doch nahezu jedem und jeder widerfährt die Gnade einer zweiten Chance. Man gönnt es ihnen von Herzen, besonders dem Hauptdarsteller Daniel Auteuil. Der erweist sich einmal mehr als der oszillierendste Biedermann der zeitgenössischen Filmbranche.

Nächste Woche: „Die unglaubliche Reise in einem verrückten Flugzeug“ und „Das letzte Ufer“
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1 month ago
53 minutes 18 seconds

KULTFILME
After The Hunt - Aktuelle Filmkritik
"After The Hunt"
von Luca Guadagnino

Ab heute ist Julia Roberts in einem neuen Film zu sehen. Und da man mit RomComs und Komödien schwerlich einen Oscar gewinnt und Roberts in diesem Abschnitt ihrer Karriere noch keinen bekommen hat, erleben wir sie von einer sehr ernsten Seite.

Alma Olsson ist Philosophieprofessorin an der US-Eliteuniversität Yale. Ihre Professur auf Lebenszeit ist in Reichweite, doch dann gerät auf den letzten Metern alles ins Schleudern. Nachts, nach einem Fest im Hause Olsson, steht plötzlich Maggie Price im Hausflur, eine von Almas Doktorandinnen. Sie berichtet völlig aufgelöst davon, wie ihr Dozent Hank Gibson ihr gegenüber sexuell übergriffig geworden sei, nachdem er sie von der Party nach Hause begleitet hat und noch auf ein Glas mit in ihre Wohnung gekommen ist. Alma zögert, dem Mädchen ihre Solidarität zuzusichern, und rät ihr sogar, die Sache für sich zu behalten. Ohne genau zu wissen, was sich zugetragen hat, sieht sie ihren Aufstieg in Gefahr, wenn sie sich auf eine Seite schlägt. Außerdem ist sie mit dem jungen Kollegen Hank in einer On-Off-Beziehung, was ihr loyaler Ehemann Frederik, ein Psychotherapeut, zu dulden scheint. Maggie schweigt jedoch nicht, meldet die Vorwürfe dem Dekan, und Hank verliert seine Stellung. Für Alma und ihre Universität bricht ein gesellschaftlicher Konflikt offen aus, der auf ihrer Party noch ein philosophisches Gedankenspiel gewesen war …
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1 month ago
8 minutes 25 seconds

KULTFILME
Tron und andere Parallelwelten
Weltenverschiebung, Weltenverwirrung
 
Das Kinopublikum unterscheidet längst nicht mehr zwischen Sequels, Prequels und Remakes, Hauptsache, man muss sich nicht vor Überraschungen fürchten. Seit gestern verströmt „Tron: Ares“ diese wohlige Wirkung. Der dritte Teil der Urfassung von 1982 lässt diese wieder nach Kult duften. Wir haben uns das Original nochmals angeschaut.
 
A) Tron
Amerikanischer Science-Fiction-Film von 1982

Computergenie Flynn arbeitet bei einem mächtigen Kommunikationsnetzwerk namens Encom. Als er seinen Vorgesetzten Dillinger des geistigen Diebstahls verdächtigt, versucht er, in dessen Computernetzwerk zu gelangen. Ein Kollege, der wegen eines solchen Kummers schon früher aus der Firma geflogen ist, unterstützt ihn dabei. Flynn wird vom Sicherheitssystem MPC entdeckt, per Laserstrahl in seine elektronischen Komponenten aufgelöst und ins System integriert. Als Spielfigur muss er in diesem Cyberspace einen Gladiatorenkampf bestehen. Die „guten“ Programme kämpfen darin gegen die „bösen“ …

Seinerzeit ein Nischen-Spaß für die Freunde von Daddel-Automaten, ein buntes Spektakel zwischen Computeranimation, Zeichentrick, Videospiel und Spielfilm, sind dieser Disney-Produktion längst Subtexte, Geheimbotschaften und Meta-Ebenen zugefallen, die sich Regisseur Steven Lisberger vor mehr als 40 Jahren nicht hätte träumen lassen.

B) Harry außer sich / Deconstructing Harry
Satirische US-Filmkomödie von 1997
 
Bestsellerautor Harry Block hat sechs Therapeuten, drei Ehefrauen und unzählige Geliebte verschlissen. Zwar hat er das Glück, dieses Treiben literarisch vergolden zu können, doch sein soziales Umfeld reagiert zunehmend feindselig. Als ihn nun eine Schreibblockade befällt, wirft das nicht nur finanzielle Probleme auf – der letzte Verlagsvorschuss ist längst aufgebraucht –, sie raubt Harry auch sein wichtigstes seelisches Ventil. Zu allem Übel verbünden sich nun auch noch reale und erfundene Figuren gegen ihn …
 
Woody Allens über Jahrzehnte gepflegte fleißige Tradition, pro Jahr einen Film herauszubringen, hat dazu beigetragen, dass selbst Juwelen seines Schaffens dazwischen versunken bzw. in den Online-Diensten „nicht verfügbar“ sind. In Allens Heimatland, den USA, kann „Harry außer sich“ schon wegen der deftigen Vokabeln und der ganz besonders deftigen Eröffnungsszene nicht funktioniert haben. Dieser Film wirkt wie ein Gruß an seine europäischen Fans.
 
Nächste Woche: „Der letzte Tango in Paris“ und „Ein Mann sieht rosa“
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1 month ago
45 minutes 51 seconds

KULTFILME
TRON: ARES - Aktuelle Filmkritik
Ab heute im Kino: Tron: Ares

Ein Konzern entwickelt auf der Basis des legendären Tron-Programms, die Möglichkeit, dessen digitale Bewohner in unsere reale Welt zu transportieren, um sie dort als Supersoldaten und -waffen einzusetzen. Nach einem vielversprechenden Start tauchen unerwartete Probleme auf. Das KI-Masterprogramm "Ares" entwickelt ein eigenes Bewusstsein und stellt seinen Auftrag in Frage. Auch einigen unabhängigen Entwicklern sind die Pläne des Konzerns unbehaglich.

Offiziell ist "Tron: Ares" die zweite Fortsetzung des Klassikers "Tron" von 1982. Wäre "Tron" ein Mensch, würde dieser Film ihm also einen Enkel bescheren. Anders gesagt: der alte Film wird dadurch zum Teil einer Trilogie, was heute vermutlich noch größere Rührung verursacht. Ich habe in diesem Zusammenhang schon Kinofreunde von einem Franchise reden hören.

Morgen nehme ich mir diesen Filmstart zum Anlass, mit meinem Kollegen Torben Sterner im Kultfilm-Podcast über das Original zu sprechen – „Der letzte Tango in Paris“ und „Ein Mann sieht rosa“ verschieben sich um eine Woche. Heute unterhält sich Monty Arnold mit zwei Kollegen, die den neuen „Tron“ vorab gesehen haben: Volker Robrahn und Ronny Fanta. 
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1 month ago
13 minutes 36 seconds

KULTFILME
The Smashing Machine - Aktuelle Filmkritik
The Smashing Machine
von Benny Safdie
 
„Auch noch den Hamlet spielen wollen“ ist eine altmodische Redensart, mit der einst Schauspieler bezeichnet wurden, die sich an einer Rolle verheben, die niemand von ihnen verlangt hat. Arnold Schwarzenegger war dafür viel zu schlau, und er hat sich in seinem Film „The Last Action Hero“ sogar über solche Kollegen lustig gemacht. 
Dwayne „The Rock“ Johnson ist ein Star in Arnies Fußstapfen, auch er ein ehemaliger Sportler, der als liebenswürdiger Kraftmeier in liebenswürdigen Kraftmeier-Filmen Karriere gemacht hat. Jetzt will er unbedingt den Hauptrollen-Oscar, und den kriegen heutzutage nur Leute aus dem dramatischen Fach.

Der gefeierte Mixed Martial-Arts-Kämpfer Mark Kerr hat zunehmend mit den Schattenseiten seines Sports zu kämpfen. Während er im Ring als unbesiegbar gilt, plagen ihn Erfolgsdruck, Verletzungen und in der Folge Schmerzmittelabhängigkeit. Sein Leben außerhalb des Käfigs droht ihm zu entgleiten, die Beziehung zu seiner Freundin Dawn ist problematisch. Der Film zeigt den Verfall hinter der Fassade der „Smashing Machine“.
Dieses biografische Sport-Doku-Drama unter der Regie von Benny Safdie, ist ein Herzensprojekt von Dwayne Johnson, der auch als Produzent fungiert. Während der Held in den Ring steigt, kämpft der Darsteller offensichtlich um einen Sieg bei der Oscarverleihung. Johnsons Partnerin ist Emily Blunt.

Torben Sterner hat den Film gesehen und erzählt uns alles!
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1 month ago
9 minutes 38 seconds

KULTFILME
Was geschah wirklich mit Baby Jane? - und noch 'ne Horror-WG
Familien-WG des Grauens
 
Ein Klassiker des untergehenden Studiosystems, ein Film über Hollywood und die Vergänglichkeit seines Glamours, ein „Sunset Boulevard“ mit Horrormaske, trifft auf ein Drama aus dem Wien der Gegenwart. Das Problem beider Geschichten: es leben Verwandte länger zusammen als es ihnen selbst zuträglich ist. 
 
A) Was geschah wirklich mit Baby Jane? / Whatever Happened To Baby Jane?
Amerikanischer Psychothriller von 1962
Jane und Blanche, zwei alte Schwestern aus dem Showbusiness, wohnen zusammen in einer Hollywood-Villa. Sie fühlen sich tragisch aneinandergekettet: durch gegenseitige Abhängigkeit, durch tiefen Hass und durch einen weit zurückliegenden mysteriösen Unfall, der Blanche in den Rollstuhl befördert hat. Als Jane auf die absurde Idee kommt, ihre Bühnenlaufbahn wieder aufzunehmen, eskaliert die alte Rivalität der beiden in den blanken Irrsinn. 
 
„Baby Jane“ ist ein Klassiker des Horrors wie auch der schwarzen Komödie und die künstlerische Gipfelleistung des Camp. Die verfeindeten Diven in den Hauptrollen starteten damit beide in ihre Alterskarrieren: Bette Davis (die irre Jane) in ein beachtliches, vielseitiges Spätwerk mit Selbstironie und ungebrochener Schauspielkunst, Joan Crawford (die leidende Blanche) in eine wüste Kette unfreiwillig komischer Hauptrollen in immer trashigeren Horrorfilmen, deren sinkende Qualität sich schon an den Titeln ablesen lässt. Robert Aldrichs Glanzstück wird bis heute gedeutet, parodiert und nacherzählt, und doch ist es ein Unikat geblieben. 
 
B) Die Klavierspielerin
Deutsch-österreichisch-französisches Drama von 2001
 
Die 36jährige Erika Kohut ist Klavierlehrerin am Wiener Konservatorium und lebt bei ihrer kontrollsüchtigen Mutter, von der sie als Kind zum Klavierspielen gezwungen wurde. Eingeengt von der Dominanz der narzisstischen alten Dame ist Erika nicht in der Lage, Beziehungen zu anderen Menschen einzugehen. Nur im sadomasochistischen Verhältnis zu einem ihrer Klavierschüler sieht sie einen Ausweg. Dabei verstrickt sie sich jedoch immer tiefer in grausame Machtspiele.
 
Wie die Filme seines Kollegen, Landsmannes und Zeitgenossen Ulrich Seidl sind auch die von Michael Haneke von dokumentarischem Realismus und entführen uns in die tiefstmöglichen menschlichen Abgründe. Im Gegensatz zu Seidl ist Haneke jedoch weder voyeuristisch noch prätentiös noch herz- noch geschmacklos. Die Klavierspielerin ist ein fast beliebiges Beispiel für das bravouröse Spätwerk dieses Kinoerzählers unmittelbar vor dem Aufstieg zu flüchtigem Weltruhm.

Nächste Woche: Der letzte Tango in Paris und Ein Mann sieht rosa
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1 month ago
1 hour 3 minutes 57 seconds

KULTFILME
A Big Bold Beautiful Journey - Aktuelle Filmritik
A Big Bold Beautiful Journey ist eine Produktion, die man in früheren Zeiten als Fantasy-Romanze bezeichnet hätte. „Fantasy“ bedeutet in diesem Fall nicht Einhörner, Drachen und Heldenreise, sondern einen kleinen phantastischen Twist, der ganz normale Menschen trifft. Ein bißchen Heldenreise ist aber schon drin, denn ein Road Movie ist das ganze möglicherweise auch.

Das GPS-System seines Mietwagens sorgt dafür, dass David Sarah wiedertrifft, die er auf einer Hochzeitsfeier kennengelernt hat. Sarah hat eine Panne, und die beiden treten die Rückreise gemeinsam an. Die KI-Stimme fragt sie, ob sie eine große, wagemutige, wunderschöne Reise antreten wollen. David und Sarah lassen sich darauf ein. Es wird ein metaphysischer Trip in beider Vergangenheit.

„A Big Bold Beautiful Journey“ ist der dritte Spielfilm des südkoreanisch-US-amerikanischen Filmemachers Kogonada, der gern mit phantastischen Elementen arbeitet. Dass das GPS-System Colin Farrell und Margot Robbie anblickt wie HAL, der einfühlsam-irre Computer aus dem Klassiker „2001: Odyssee im Weltraum“, mag den einen Verheißung, den anderen eine Warnung sein.

Viktor Hacker hat sich den Film angeschaut.

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1 month ago
10 minutes 24 seconds

KULTFILME
Momo - Aktuelle Filmkritik
Darum geht es in "Momo" von Christian Ditter: 

Das Waisenmädchen lebt in den Ruinen eines alten römischen Amphitheaters. Als sich ein finsterer Konzern daranmacht, die Zeit der Menschen zu stehlen, hat plötzlich auch niemand mehr Zeit für sie, nicht einmal ihr bester Freund Gino, der lieber als Internet-Star Karriere macht. Die Schildkröte Kassiopeia führt Momo zu Meister Hora, dem Hüter der Zeit. Er erklärt ihr, wie sie den Kampf gegen die grauen Bösewichte aufnehmen kann.
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1 month ago
4 minutes 47 seconds

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One Battle After Another - Aktuelle Filmkritik
One Battle After Another von Paul Thomas Anderson

Der Ex-Aktivist Bob (Leonardo DiCaprio) hat den Barrikadenkampf hinter sich gelassen und lebt mit Teenager-Tochter Willa zurückgezogen in der Natur. Die Entführung Willas durch seinem alten Widersacher Colonel Lockjaw zwingt ihn, erneut mit seinen alten Kampfgefährten in Kontakt zu treten. Leider kann er sich an das vor Urzeiten vereinbarte Passwort nicht erinnern. Seine Bemühungen, Willa zu retten, rühren ein dunkles Geheimnis wieder auf.

Paul Thomas Anderson bewegt sich einmal mehr auf seinem Spezialgebiet, dem komplexen Charakterkino. Was als klassisches Vater-Tochter-Drama beginnt, entwickelt sich zu einem Mix aus Politthriller, Actiondrama und tragikomischer Selbstfindung. Sean Penn glänzt als Bösewicht.

Darüber unterhalten sich Monty Arnold, Torben Sterner und Lennart Fabian Müller
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1 month ago
11 minutes 53 seconds

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Blade Runner / Sein Leben in meiner Gewalt
Zwei Helden, die den Hard Bolied Detective der klassischen amerikanischen Kriminalliteratur weiterdenken und in andere Epochen der Popkultur versetzen, beschäftigen uns heute. Ihre Darsteller sind Kultstars höchsten Ranges, aber nur der erste von ihnen gibt uns genau das, was wir von ihm erwarten.

A) Blade Runner
Science-Fiction-Parabel von 1982
 
Im Jahre 2019 ist Los Angeles ein verkommenes, überbevölkertes Drecksloch mit Schietwettergarantie, ein Sinnbild für das Scheitern des Kapitalismus und des amerikanischen Traumes – für alle, die diese Botschaft schätzen. Der früh verbitterte Expolizist Rick Deckard ist darauf spezialisiert, Replikanten aufzuspüren, menschliche Androiden, die geschaffen wurden, um fremde Planeten bewohnbar zu machen. Er bekommt den Auftrag, sechs von ihnen auszuschalten, die sich nach einer Revolte widerrechtlich auf der Erde aufhalten. Als Deckard persönlich mit ihnen zu tun bekommt, machen ihm ihre humanen Qualitäten die Arbeit schwer ...
 
Der bienenfleißige Schriftsteller Philip K. Dick starb unmittelbar vor dem Erscheinen des Films, der ihn mittelfristig berühmt machen und zu einem der beiden meistverfilmten zeitgenössischen Science-Fiction-Autoren machen sollte. Für Harrison Ford war es nur ein weiterer Schritt auf dem Weg zum ikonischen Kinohelden der 80er Jahre. „Blade Runner“ ließ den Optimismus von „Star Trek“ verfliegen, machte die Science-Fiction wieder zu dem, was sie die längste Zeit gewesen ist - ein dystopisches Genre - und den Cyberpunk zu einer kulturellen Strömung.
 
B) Sein Leben in meiner Gewalt / The Offence
Britisches Drama von 1972

Seit genau zwanzig Jahren dient der ehrgeizige Sergeant Johnson glanzlos im Polizeidienst Ihrer Majestät. Der andauernde Blick auf Dreck und Gewalt bereitet ihm ein Gefühl der Sinnlosigkeit, seine Ehe ist am Ende. Nun treibt ein Kinderschänder sein Unwesen. Als ein Verdächtiger aufgegriffen wird, will Johnson an ihm ein Exempel statuieren. Er vernimmt ihn allein, was gegen die Vorschrift ist. Als der Mann ihn verhöhnt und allzu tief in seine Seele blickt, brennt bei dem frustrierten Beamten die letzte notdürftige Sicherung durch. Er prügelt den Verdächtigen zu Tode und wird nun selbst Gegenstand eines Ermittlungsverfahrens …

1971 ließ sich Sean Connery noch einmal rumkriegen, die ihm verhasste Rolle des James Bond zu spielen. Zur Belohnung mussten ihm United Artists zwei persönliche Projekte finanzieren, die sich als 007-Gegendarstellung verstanden. „The Offence“, basierend auf dem John-Hopkins-Drama „Diese Geschichte von Ihnen“, brachte in Deutschland nicht einmal die Synchronisations- und Kopierkosten wieder herein, in Frankreich fand er keinen Verleih, und insgesamt war er ein solcher Misserfolg, dass man von Connerys zweitem Entschädigungs-Projekt nie etwas gehört hat.

Nächste Woche: „Was geschah wirklich mit Baby Jane?“ und „Die Klavierspielerin“
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1 month ago
45 minutes 20 seconds

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TV-Special Nr. 3: Aliens und ein netter Mad Scientist
Die wichtigste SF-Folge aus der Serie „The Twilight Zone“ trifft auf einen der großen H. G. Wells-Stoffe: „Der Unsichtbare“. Auch die Steven-Spielberg-Produktion „Unheimliche Schattenlichter“ wird behandelt in diesem Gespräch mit Volker Robrahn.

A) „Das Buch der Kanamiter“ („To Serve Man“) „The Twilight Zone“ vom 2.3.1962

Ein Menschheitstraum wird wahr, als hochbeinige, humanoide Aliens auf der Erde landen und die Menschen einladen, ihre Welt touristisch zu erschließen und sich dort verwöhnen zu lassen. Letztes Misstrauen angesichts eines solch verlockenden Angebotes will ein Wissenschaftler des Geheimdienstes ausräumen, indem er ein Buch aus der Sprache der Kanamiter ins irdische Englisch übersetzt. Während er bei der Arbeit ist, heben die ersten Touri-Raumschiffe bereits ab, seine Expertise kommt zu spät: die Passagiere fliegen geradewegs in den Schlachthof ihrer Gastgeber, das rätselhafte Dokument ist ein Kochbuch!

Die Serie „The Twilight Zone“ hat ungewöhnlich viele Folgen, die ihren Legendenstatus mehrten und selbst zu Klassikern wurden: komische, tragische, weise und allegorische, nicht wenige der besten schrieb der Showrunner Rod Serling selbst. „To Serve Man“ ist ein Highlight der für die Serie so wichtigen Programmfarbe Science-Fiction und kann für sich in Anspruch nehmen, dass die „Simpsons“ ihr schon in ihrem ersten Halloween-Special in netter Form eins draufgaben. Der Botschafter aus dem All wird von Richard Kiel verkörpert, später der mörderische „Beißer“ in zwei James-Bond-Filmen. 

B) Klimpergeld (Pin Money) aus der Serie „Der Unsichtbare“ („The Invisible Man“) vom 1.12.1975
Dr. Daniel Westin entwickelt eine Apparatur, die unsichtbar machen kann. Als die Regierung diese Erfindung für militärische Zwecke nutzen will, unternimmt er eine Selbstbehandlung, zerstört die Maschine und flieht. Ein befreundeter Gesichtschirurg stellt ihm eine Maske und Handschuhe her, die er fortan im Alltag tragen muss. Diese sind so überzeugend, dass Westin seine Unsichtbarkeit geheimhalten und für detektivische Spezialeinsätze nutzen kann. Die Serie begann dramatisch und wurde zunehmend selbstparodistisch.
 Die Episode „Klimpergeld“ ist die Geschichte eines umgekehrten Banküberfalls. Das Geld, das eine liebenswerte kleptomanische Lady gestohlen hat, soll heimlich in den Tresor zurückgeschmuggelt werden. Nun geraten mehrere Teams von echten und falschen Bankräubern aneinander, die unpraktischerweise alle Frankenstein-Masken tragen. 

Die kurzlebige Universal-Serie "Der Unsichtbare" lief 1978 im regionalen Vorabendprogramm der ARD, ihr Hauptdarsteller David McCallum hatte schon eine legendäre Serienrolle hinter sich: in "Solo für O.N.C.E.L.". Er war außerdem Britpopper und sollte bis ins hohe Alter weiterspielen, vor allem im Fernsehen, zuletzt in „Navy CIS“.

Nächste Folge: "Blade Runner" und "Sein Leben in meiner Gewalt"
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2 months ago
58 minutes 23 seconds

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Demon Slayer: Kimetsu no Yaiba Infinity Castle - Teil 1
Demon Slayer
Von Haruo Sotozaki
 
Das Echo auf heiß erwartete Medienereignisse wie „Demon Slayer: Kimetsu no Yaiba Infinity Castle - Teil 1“ hat eine Besonderheit, ich möchte von einem Nachteil sprechen. Solche Filme werden von ihrer Blase bedingungslos abgefiert, während ringsum Ratlosigkeit oder Desinteresse herrschen. Das bedeutet, dass einer der angesagtesten Beiträge der beginnenden Herbstsaison sich jeder kritischen Analyse entzieht. Selbst der Berliner Werbechef von Sony, der den Film dieser Tage vorab in der Hauptstadt präsentierte, stand dem Produkt erkennbar hilflos gegenüber, wie wir gleich erfahren werden.
 In diese entsetzliche Lücke will der heutige Podcast hineinhüpfen. Da ich selbst nicht zu den sattelfesten Dämonenjägern gehöre, will ich den Blick von außen übernehmen. Für die Innenansicht habe ich mir zwei Kenner der japanischen Popkultur dazugeholt. Ich begrüße zum Gespräch meinen Redakteur für Soziales Ronny Fanta und den Autor, Sprecher und Humoristen Viktor Hacker.
 
Im Japan der Taisho-Ära. Der junge Tanjirō muss erleben, dass ein bösartiger Dämon seine geliebte Familie tötet. Nur er und seine kleine Schwester Nezuko überleben, doch Nezuko verwandelt sich durch den Angriff selbst in einen Dämon. Getrieben von dem Wunsch, diesen Fluch zu bannen, schließt sich Tanjirō einer Gruppe von Dämonenjägern an, dem Demon Slayer Corps. Er will sich zu einem Hashira ausbilden lassen, dem ranghöchsten Dämonenjäger, um Rache zu üben und seine Schwester zu retten. Gefährliche Missionen erwarten ihn, bis der finale Kampf zwischen Dämonenjägern und Dämonen entbrennt.
Im Artikel eines Kulturteils wurde kürzlich zusammengefasst, wie Filme aus der Zeit vor der Jahrtausendwende auf heutige Zuschauer wirken: „Mein Gott, wie lang das dauert! Und wie alt das ist! Das Frauenbild, das Männerbild, das ewige Standbild!“

 Umgekehrt wirkt auf erfahrenere Filmfans fast alles Heutige wie das andere Extrem. Insofern ist „Demon Slayer“ ein sehr typisches Produkt auf der Höhe unserer Zeit. Er ist kein einzelner Film, er repräsentiert ein Kulturphänomen. Und wie in gewissen Systemen der Einzelne nichts ist und nur die Masse zählt, ist heute ein Abend im Kino nichts, wenn er sich nicht in ein großes multimediales Konzept einfügt, das auf Jahre angelegt ist. 
 Man braucht Vorwissen, also die Kenntnis der Manga-Reihe und der Anime-Fernsehserie „Demon Slayer“. Dies ist der erste von drei Filmen, die die Fernsehserie abschließen sollen.  
 Für einen spontanen Betrachter ist die erste Stunde ein einziges Schlachtgetümmel, dem eine Handlung nicht anzumerken ist und deren Kombattanten sich ebensowenig auseinanderhalten lassen wie ihre Motivationen. Freund und Feind rasen durch ein an M. C. Escher geschultes Labyrinth aus unzähligen identischen Architekturbausteinen, das titelgebende „Infinity Castle“, das „unendliche Schloss“.  
 Der zweite Teil / der zweite Akt erzählt die an sich abendfüllende Geschichte eines der drei Gegner des Abends: des Elitekämpfers Akazar. Wie sich das im Kino der Gegenwart gehört, darf er nicht einfach böse sein, und so wird seine tragische Biographie aus- und aufgerollt. Akazar ist selbst ein Opfer barbarischer Vorgänge, die den Heimsuchungen und Motiven Tanjirōs genau gleichen.
 Der Rest des Films erzählt, wie Akazar nach seiner Enthauptung wieder und wieder die Oberhand gewinnt und ebensooft von den Kämpfern des Corps‘ niedergerungen wird. 
 An ein tatsächliches Finale mag man nicht glauben, angesichts der Zuverlässigkeit, mit der jeder abgeschlagene Körperteil nachwächst, jeder und jede Tote wieder aufsteht, jeder Fluch sich wieder auflöst, um einem neuen Platz zu machen. Das Happy End – einst ein Wesensmerkmal des Kinos an sich – ist abgeschafft. Denn dann wäre ja auch das jeweilige Franchise am Ende. 
 Der Begriff „Infinity Castle“ ist treffend. Wer dort war, ahnt, was Aussichtslosigkeit bedeutet. Und bei allem Tempo könnte man auf den Gedanken kommen, auf der Stelle zu treten.
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2 months ago
34 minutes 39 seconds

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Jeanne Dielman / Dolores
A) Jeanne Dielman - 23 Quai du Commerce, 1080 Bruxelles
Belgisch-französischer Experimentalfilm von 1975

Jeanne ist eine junge, verwitwete Frau, die mit ihrem 16-jährigen Sohn in einer Brüsseler Wohnung lebt. Ihr Alltag ist von Routinen geprägt: Kochen, sich waschen, das Bett machen. Zu diesen Routinen gehören auch gelegentliche Besuche von Männern, an die sie sich prostituiert. Mit Veränderungen oder Abweichungen von ihren Gewohnheiten tut sie sich schwer. So lassen verkochte Kartoffeln oder Musik sie unruhig werden. Drei Tage verfolgen wir Jeanne bei ihrem alltäglichen Tun, bis ihr Leben beim Besuch des dritten Mannes in ein neues Stadium tritt.
 
Alle 10 Jahre stellt das britische Magazin Sight & Sound die Frage nach dem besten Film aller Zeiten. Befragt werden 1600 Filmkundige auf der ganzen Welt, sodass diese Umfrage als belastbar gilt, quasi als die offizielle Wahl des besten Films aller Zeiten. Nachdem 50 Jahre lang „Citizen Kane“ diese Liste anführte, siegte zuletzt 2012 Hitchcocks „Vertigo – Aus dem Reich der Toten“. Bei der jüngsten Befragung 2022 gab es einen überraschenden neuen Gewinner: Chantal Akermans „Jeanne Dielman“. Trotz dieser Auszeichnung wird der Film in Deutschland nur selten gezeigt und ist bisher nicht auf Tonträger veröffentlicht worden.
 
 B) Dolores / Dolores Claiborne
Amerikanisches Drama von 1995
 
Zweiundzwanzig Jahre lang hat Dolores Claiborne in einem Ostküstenstädtchen einer tyrannischen Millionärin den Haushalt geführt, ihre Bosheiten ertragen und die zuletzt Bettlägerige gepflegt. Als die alte Lady bei einem Treppensturz ums Leben kommt, wittert Detective John Mackey seine große Chance. Schon einmal hat er Dolores des Mordes überführen wollen und ist gescheitert: damals, als ihr Mann während einer Sonnenfinsternis mysteriös verunglückte. Der darauffolgende Freispruch prangt seither als Schandfleck auf Mackeys ansonsten makelloser Mord-Aufklärungsrate. Mithilfe ihrer entfremdeten Tochter Selena will er nun Rache üben und Dolores endlich hinter Gitter bringen. Selena reist aus New York an, um ihre Mutter widerwillig zu unterstützen: auch sie hält sie für die Mörderin ihres Vaters. Doch die Wahrheit viel verzwickter …  
Nachdem Kathy Bates als irre Krankenschwester für „Misery“ den wohlverdienten Oscar bekommen hatte, schien es eine gute Idee, sie in diesem Film eine weitere Stephen-King-Hauptfigur spielen zu lassen und viele kleine Anspielungen einzustreuen. Das Ergebnis verpuffte so kläglich an der Kinokasse, dass Bates ihre Kunst von nun an nur noch in Nebenrollen ausleben durfte.
 
 Nächste Woche: „Blade Runner“ und „Sein Leben in meiner Gewalt“
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2 months ago
49 minutes 32 seconds

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Chihiros Reise ins Zauberland / The Innocents
Little Girls Lost
 
 Zwei Filme, die aus der Sicht von Kindern erzählt sind, einen tiefen Einblick in die Kinderseele gewähren und in die Abgründe beider Welten: der kindlichen und der erwachsenen.
 
 A) Chihiros Reise ins Zauberland / Sen to Chihiro no kamikakushi
Japanischer Zeichentrickfilm von 2001
 
Die zehnjährige Chihiro zieht mit ihren Eltern in eine neue Stadt. Auf dem Weg verfahren sie sich und entdecken einen verlassenen Vergnügungspark, den sie neugierig erkunden. Während ihre Eltern sich unerlaubt auf das dort bereitstehende Essen stürzen, erhält das quengelnde Mädchen die Warnung, vor Einbruch der Dunkelheit von hier zu fliehen. Doch als sie zu ihren Eltern zurückkommt, haben die sich in Schweine verwandelt. Mit zunehmender Dunkelheit wird dieser Ort immer unheimlicher.
 
 Chihiro findet Aufnahme im magischen Badehaus der Hexe Yubaba, doch sie darf hier nicht gratis unterschlüpfen. Harte Arbeit, schwere Prüfungen und schauerliche Rätsel warten auf sie und geben ihr das Gefühl, für die Sünden ihrer Eltern bestraft zu werden.
Jeder Fan des Ghibli-Zeichentrick-Studios hat einen eigenen Lieblingsfilm. „Das wandelnde Schloss“ wird vielleicht am häufigsten genannt. Der erste Titel, der ein größeres Publikum außerhalb der Fanblase erreichte, war „Prinzessin Mononoke“. Aber es war sein Nachfolger, der sich nicht nur allgemein als der erfolgreichste Film des Studios herausgestellt hat, er gilt als die künstlerische Gipfelleistung des Genres Anime schlechthin. „Chihiros Reise ins Zauberland“ ist für den japanischen Zeichentrickfilm das, was „Terminator 2“ für den Actionfilm und was „Mit Schirm, Charme und Melone“ für das lineare Serienfernsehen ist.
 
 B) The Innocents / De uskyldige
Norwegischer Horrorthriller von 2021

Ein junges Elternpaar zieht mit seinen beiden Töchtern in einen öden Apartmentkomplex. Die Große, Anna, gibt nur unartikulierte Laute von sich und zeigt keine Emotionen, weshalb ihre kleine Schwester Ida sich einen Spaß daraus macht, ihr schmerzhafte Streiche zu spielen. Ida lernt Ben kennen, der kleinere Gegenstände mit bloßer Gedankenkraft bewegen kann. Als Ben im Spiel eine Katze tötet, wird er Ida erstmals unheimlich. Mit einem weiteren Kind aus der Nachbarschaft, der kleinen Aisha, kann ihre Schwester Anna gedanklich über größere Entfernungen kommunizieren. Unter ihrem Einfluss beginnt sie sogar zu sprechen – ein unerklärliches Glück, das ihre Eltern nicht fassen können. Fasziniert trainieren die Vier Kinder im Wald ihre Talente und bauen ihr geistiges Netzwerk weiter aus.
 Als Ben sich eines Tages über die Mädchen ärgert, nutzt er seine inzwischen beträchtlichen Fähigkeiten für überzogen grausame Racheakte. Es kommt zu einem tödlichen Konflikt, dessen Hintergründe das erwachsene Umfeld gar nicht mitbekommt.

„The Innocents“ – nicht zu verwechseln mit dem gleichnamigen 60er Jahre-Gruselfilm von Jack Clayton – versickerte bei den Filmfestspielen von Cannes. Ohne das Konkurrenzprogramm näher zu untersuchen, kann ich mir nicht vorstellen, dass es auf diesem Festival einen preiswürdigeren Beitrag gegeben hätte. Das ist umso seltsamer als diese norwegische Mischung aus Horrorfilm und Sozialdrama unzählige Gesellschaftsthemen würdig verhandelt. Um nur einige zu nennen: Inklusion, Erziehung und Kindeswohl, Autismus, Gruppendynamik, Einsamkeit, Kommunikationsprobleme, Superkräfte, Freundschaft, Entfremdung und Tod.
 
 Nächste Woche: „Jeanne Dielman“ (der amtierende „Beste Film aller Zeiten“) und „Dolores“

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2 months ago
46 minutes 17 seconds

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The Running Man
Science-Fiction-Thriller von Edgar Wright

 Gejagt von Profikillern müssen Teilnehmer einer live übertragenen Realityshow 30 Tage überleben, mit jedem Tag erhöht sich der Gewinn. Der Arbeiter Ben Richards (Glen Powell), lässt sich darauf ein, um die Behandlung seiner kranken Tochter finanzieren zu können. Seine Frau Sheila sah sich deshalb bereits zur Prostitution gezwungen. Die Jagd beginnt – verfolgt von einem blutrünstigen Publikum und dem Produzenten Dan Killian (Josh Brolin). Unterstützung erhält Ben vom Rebellen Bradley Throckmorton, sieht sich jedoch gezwungen, auf seiner Flucht die Zivilistin Amelia als Geisel zu nehmen.
 
 Der deutsche Fernseh-Autor Wolfgang Menge spielte diesen Plot bereits 1970 mit seiner aufsehenerregenden Satire „Das Millionenspiel“ durch – mit Dieter Hallervorden als einem der Killer. Doch als Vorlage für den Film dient der Roman „The Running Man“, den Stephen King 1982 unter Pseudonym veröffentlichte. Auch mit der Erinnerung an die sehr freie Verfilmung mit Arnold Schwarzenegger 5 Jahre später muss der Film umgehen. King verlegte die Handlung auf das Jahr 2025 und erlebt in diesem Jahr schon die vierte Verfilmung eines seiner Werke.
 
Monty Arnold und Torben Sterner diskutieren, was er taugt.