Ich geb’s zu: Diese Folge hat mich Überwindung gekostet. Jackson Pollock ist einer dieser Künstler, über die alle reden – und keiner so richtig weiß, warum. Der Typ, der Farbe tropft, den Pinsel wegwirft und trotzdem die Kunstwelt auf den Kopf stellt. Aber hinter dem Chaos steckt mehr.
Ich erzähle, warum Pollock für mich kein Genie ist, sondern ein Mutiger. Warum er alles über Bord geworfen hat – Regeln, Technik, sogar die Staffelei – und warum genau das die Kunst verändert hat. Wir reisen in die 1940er, mitten nach New York, wo aus Trümmern und Trotz eine neue Kunstwelt entsteht.
Und ganz ehrlich: Ich weiß bis heute nicht, ob ich Pollock wirklich mag. Aber ich bewundere, dass er sich einfach getraut hat.
Fragen und Anregungen bitte an: tina@kunstausderferne.de
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In dieser Folge reisen wir nach Siena – ins 14. Jahrhundert, in eine Zeit, in der die Welt schon erstaunlich vernetzt war, auch ohne Flugzeuge oder Internet.
Im Zentrum steht Simone Martini, ein Maler, der das Heilige und das Weltliche, das Lokale und das Globale, so fein miteinander verwob, dass man kaum merkt, wo das eine aufhört und das andere beginnt.
Wir begegnen ihm als Hofmaler, Diplomat und stiller Weltreisender in Farbe:
Sein Blau kam aus Afghanistan, sein Gold aus Afrika, seine Ideen von überall her. Seine Kunst zeigt, wie weit Pigmente, Stile und Gedanken schon im Mittelalter unterwegs waren – über die Pax Mongolica, über Handelsrouten, über Sprache und Glauben hinweg.
Von Siena bis Avignon, von der Maestà bis zur Beerdigung des heiligen Martin: Simone Martini malte in Bildern, die zeigen, dass Globalisierung nicht erst in der Neuzeit begann.
Und irgendwo zwischen diesen Goldflächen und Himmelsbläuen entdecken wir, dass man keine Kunstgeschichte studiert haben muss, um das zu fühlen – man sieht es einfach.
Highlights:
Warum es im Mittelalter keinen Unterschied zwischen Kirche und Staat gab
Wie die Pax Mongolica die Kunst Europas prägte
Simone Martini als früher globaler Künstler
Petrarca, Laura und das erste „psychologische Porträt“
Nach dem Ersten Weltkrieg war klar: hübsch malen reicht nicht mehr.
Künstler wollten die Welt neu erfinden – mit Stühlen, Häusern und Ideen, die funktionieren.
Am Bauhaus in Weimar trafen Kunst, Handwerk und Alltag aufeinander – radikal, praktisch, ohne Schnörkel.
In dieser Folge schauen wir uns an, wie aus Farbe plötzlich Funktion wurde, warum „Ornament“ plötzlich ein Verbrechen war und was ein Fahrradlenker mit Design zu tun hat.
Ein Blick in die Zeit, als Kunst endlich nützlich werden durfte – und trotzdem schön blieb.
Ein Kleid aus Seide. Eine Tochter, die es trägt. Und eine Mutter, die plötzlich nicht mehr weiß, ob sie sich freuen oder schämen soll.
Diese Folge ist kein Urteil, sondern ein Innehalten.
Ein Nachdenken darüber, wo Bewunderung endet und Aneignung beginnt – über Kolonialgeschichte, Identität und das unsichere Terrain dazwischen.
Ich spreche über Respekt, Macht und die feinen Linien, die durch jede Kultur verlaufen.
Über das Gefühl, Teil von etwas zu sein – und gleichzeitig außen vor zu stehen.
Aufgenommen in Hanoi, mit Wind aus Sankt Peter-Ording im Kopf und einer ehrlichen Verwirrung im Herzen.
In dieser Folge geht’s weniger um Jahreszahlen und Kunstrichtungen – dafür um das, was Kunst überhaupt möglich macht: Kreativität.
Ich spreche über Picasso und den Film Alphabet, über das Kind in uns, das spielen will, über Langeweile als Motor der Fantasie – und über Isaac Newton, der einst unter einem Baum saß und entdeckte, dass selbst das Fallen eine Form von Schönheit hat.
Zwischen Nordseewind und Alltagschaos erzähle ich, warum Kreativität kein Talent ist, sondern ein Muskel, den wir alle trainieren können.
Mit Augenzwinkern, Salzluft und jeder Menge Farbe im Kopf.
Wenn ihr mehr wissen wollt:
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Die Renaissance brachte nicht nur neue Bilder hervor, sondern auch ein neues Selbstverständnis der Künstler. Wir sprechen darüber, wie aus unsichtbaren Handwerkern sichtbare Persönlichkeiten wurden. Es ist mehr als hübsche Fresken und prunkvolle Altäre. Sie ist der Wendepunkt, an dem Maler beginnen, nicht nur für Auftraggeber zu arbeiten, sondern auch für sich selbst – und für die Nachwelt. Plötzlich geht es nicht mehr nur um die Bildtafeln, sondern darum, wessen Name darunter steht. In dieser Episode erfährst du, wie Künstler ihren Platz im Rampenlicht einforderten, warum sie sich mit anderen Berufsgruppen anlegten und wie dieses neue Selbstbewusstsein bis heute nachwirkt.
Warum gilt ein Ölgemälde als Kunst – und ein perfekt gebauter Schrank „nur“ als Handwerk?
In dieser Folge gehe ich der Frage nach, warum wir Kunst oft höher bewerten als Handwerk.
Von den ersten Kunstakademien über die Medici bis zu heutigen Auktionshäusern: Wir schauen uns an, wie dieses Ungleichgewicht entstanden ist – und ob es überhaupt gerechtfertigt ist.
Ehrlich, bunt und ohne Staub – versprochen.
Kein Selfie, kein Filter, sondern Ölfarbe und jede Menge Codes: Perlen für Reinheit, Globus für Macht, Seeschlacht fürs Ego. Wir schauen uns an, wie eine junge Königin vom Heiratsmarkt zur „Virgin Queen“ wurde – und warum sie am Ende das erste echte „Profilbild“ Europas hatte. Zwischen Armada, Perlenketten und ziemlich cleverem Bildmarketing.
🌀 Teppiche, Ikea und ein bisschen Edward Said.
Klingt nach einer wilden Mischung? Ist es auch.
In dieser Folge schauen wir uns an, warum Teppiche in der islamischen Welt ganz selbstverständlich am Boden lagen – und in Europa plötzlich Ferrari-Status hatten.
Warum Hans Holbein nie einen Teppich geknüpft hat (aber trotzdem einen nach ihm benannten bekam).
Und was das Ganze mit dem schönen Fremdwort Othering zu tun hat – also damit, wie man ein „Wir“ erfindet und alle anderen zu „den Anderen“ macht.
Kurz gesagt:
Ein Teppich ist nie nur ein Teppich. Er ist Bühne, Politik und manchmal auch ein ziemlich unbequemer Spiegel.
Mehr zu Kunst aus der Ferne unter: www.kunstausderferne.de
Barock – das klingt nach Gold, Engeln und ein bisschen zu viel Drama. Aber im Kern war diese Epoche nichts anderes als die Marketingkampagne der katholischen Kirche. Bernini, Caravaggio & Co. inszenierten Rom als riesige PR-Bühne, während im protestantischen Norden Stillleben und Alltagsbilder eine ganz andere Form von Frömmigkeit zeigten.
Eine Folge über Kunst als Werbung – flamboyant, übertrieben, und ziemlich effektiv.
Die Benin-Bronzen gehören zu den größten Kunstschätzen Afrikas – und zu den am meisten umstrittenen Objekten in europäischen Museen. In dieser Episode erzähle ich ihre Geschichte: von ihrer Entstehung und Bedeutung im Königreich Benin, über den Raub von 1897 bis hin zur Frage, warum ihre Rückgabe nach Nigeria heute so wichtig ist.
Mehr zu Kunst aus der Ferne:
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Heute geht’s um Amedeo Modigliani, Paris um 1900 und diesen großen Begriff Avantgarde. Was er damals bedeutete, warum er nichts mit Hochglanz zu tun hat – und wie Kolonialismus, Kunst und Haltung zusammenhängen.
Wenn Du mehr über Kunst aus der Ferne erfahren möchtest: www.kunstausderferne.de
Von Lakshmi in Indien bis Giong in Vietnam – Kunst macht, was sie will. Zwischen Lotusblüte und Eisenpferd, Realismus und Kubismus feiern wir Farbe, Trotz und Geschichten, die nicht ins Lehrbuch passen.