In der Medizin- und Pharmaziehistorischen Sammlung der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel gibt es heute eine Sammlung von 31 krankhaft deformierten weiblichen Becken. Sie wurden Frauen entnommen, die im 19. Jahrhundert im Kieler Geburtshaus während einer Geburt oder dem folgenden Wochenbett verstarben. Auch wenn diese Becken als Teil der Sammlung über die Landesgrenzen hinaus bekannt sind, weiß man über die Biographien dieser Frauen bis heute wenig.
In dieser Episode haben Laura und Stefan den Historiker Dr. Christian Hoffarth von der Universität Kiel und den Mediziner Prof. Dr. Ibrahim Alkatout vom UKSH zu Gast. Beide beschäftigen sich seit Jahren wissenschaftlichen mit dieser Sammlung und verfassen gerade ein Buch, das nicht nur das Thema der Geburt im 19. Jahrhundert beleuchtet, sondern auch erstmals die Geschichte einiger dieser Frauen erzählen möchte.
Wir sprechen gemeinsam über dieses Vorhaben und welche Einblicke es in das Thema der Armut und Geburt im 19. Jahrhundert ermöglicht. Wir reden über die Hintergründe dieser Sammlung und der Geschichte der Frauen, aber auch darüber, was die Ärzte damals dazu bewegte, diese deformierten Becken zu sammeln. Uns interessieren aber auch die persönlichen Wege unserer Gäste, was sie zu diesem Thema gebracht hat und wie sie von der interdisziplinären Zusammenarbeit profitieren.
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