In dieser Folge von „Psychiatrie verständlich – Dr. Seidl erklärt“ spreche ich über das Thema Abhängigkeit und Sucht. Ich gehe darauf ein, was Sucht ausmacht, welche Kriterien erfüllt sein müssen und welche Unterschiede es zwischen stoffgebundenen Süchten wie Alkohol, Cannabis oder Medikamenten und nicht stoffgebundenen Süchten wie Glücksspiel oder Internetsucht gibt. Dabei erläutere ich, warum starkes Verlangen, Kontrollverlust, die zunehmende Einengung des Lebens und die Fortsetzung des Konsums trotz negativer Folgen zentrale Merkmale sind.
Ich zeige, welche Risikofaktoren eine Rolle spielen – von psychischen Vorerkrankungen über traumatische Erfahrungen bis hin zum sozialen Umfeld und der Häufigkeit des Konsums. Außerdem erkläre ich den Unterschied zwischen Entzug und Entwöhnung und warum die eigentliche Herausforderung nicht in der Entgiftung liegt, sondern darin, langfristig ohne die Substanz leben zu lernen. Ein besonderer Schwerpunkt liegt auf der Frage, weshalb Alkoholentzug medizinisch begleitet werden sollte und welche Gefahren vor allem bei Benzodiazepinen oder harten Drogen wie Heroin bestehen.
Ein weiterer Teil der Folge widmet sich Cannabis. Ich bespreche, wie es wirkt, warum besonders junge Menschen ein erhöhtes Risiko haben und weshalb die Wirkung auf das noch reifende Gehirn nicht unterschätzt werden darf. Dabei ist mir wichtig, dass Prävention und Aufklärung nicht durch Verteufelung oder Verharmlosung erfolgen, sondern durch differenzierte Information und das Bewusstsein für die eigene Verantwortung.
Mit dieser Folge möchte ich ein besseres Verständnis für Suchterkrankungen vermitteln und Betroffene wie Angehörige darin unterstützen, Wege aus der Abhängigkeit zu erkennen.
Hinweis: Diese Folge ersetzt keine individuelle medizinische Beratung. Ein Entzug – insbesondere bei Alkohol oder Benzodiazepinen – sollte immer ärztlich begleitet werden.
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