Knapp ein Jahr ist es nun her, dass Maja T. nach Ungarn ausgeliefert wurde. Martin Schirdewan ist Co-Vorsitzender der europäischen Linsfraktion "The Left" im EU-Parlament und hat sich dem Fall angenommen. In dieser Folge erzählt er ausführlich von einem Besuch bei Maja T. im Gefängnis. Wir danken Martin von Herzen, dass er sich für ein Gespräch bereitgestellt hat!
Im vierten Teil unserer Beschäftigung mit dem "Budapest-Komplex" telefoniert Jean-Philippe Kindler mit Salome, der Schwester von Maja T. Maja T. befindet sich seit nunmehr einem Jahr in Isolationshaft in einem ungarischen Gefängnis. Exakt seit drei Wochen befindet sich Maja im Hungerstreik, um gegen die Haftbedingungen zu protestieren. Zudem fordert sie, in Deutschland einen fairen Prozess zu bekommen. Dazu gibt es aktuell eine Petition.
Wir sind Salome extrem dankbar, dass sie mit uns gesprochen hat. Ein Riesendank geht raus an "The Brake Net" und "Dunya Collective", mit denen wir zusammengearbeitet haben, um diese Folge möglich gemacht zu haben.
Hingewiesen sei außerdem auf diesen großartigen Text im Neuen Deutschland unserer Kollegen John Malamatinas und Jan Theurich.
In dieser Folge geht’s um den zeitlichen Ablauf der Geschehnisse. Von den Angriffen rund um den sogenannten „Tag der Ehre“ im Februar 2023 bis zu den laufenden Prozessen in Ungarn und Deutschland im Frühjahr 2025. Wer wurde wann festgenommen? Wer ist noch in Haft , wer ist wieder draußen? Und was ist eigentlich politisch passiert in diesen zwei Jahren?
Aaliyah Osuman zeichnet die Ereignisse Stück für Stück nach und zeigt, wie sich ein europaweiter Repressionskomplex gegen antifaschistisches Engagement aufgebaut hat. Eine Folge für alle, die verstehen wollen, wie aus einzelnen Verhaftungen ein Fall von internationaler politischer Verfolgung wurde und wer die Menschen sind, die davon betroffen sind.
Redaktion: Aaliyah Osuman
Hier kommt ihr zu Steady <3
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In Folge zwei wird die Prozesserklärung von Maja Trux eingelesen. Vorgetragen wurde sie von Maja selbst am 21.02.2025 in Budapest. Wir verneigen uns vor so viel Mut und senden Kraft an alle Freund*Innen und Weggefährt*Innen.
Studio Kindler widmet sich im Jahr 2025 der Berichterstattung über den "Budapest-Komplex". Und vielleicht denken sich viele Menschen an dieser Stelle: "Was genau... ist das nochmal?"
Der "Budapest-Komplex" ist ein Justizskandal von dem kaum jemand weiß. Am "Tag der Ehre" kommen jedes Jahr Tausende Neonazis in Budapest zu einem Aufmarsch zusammen, so auch im Februar 2023. Im Rahmen von Gegenprotesten wird mehreren Antifaschist*Innen vorgeworfen, an Angriffen auf Neonazis beteiligt zu sein. Und was ab dann passierte, ist kaum zu fassen.
Da ist die Auslieferung der nonbinären Person Maja T. nach Ungarn. Da sind gewaltsame SEK-Einsätze bei Angehörigen untergetauchter Beschuldigter. Da ist aber auch eine Solidaritätsbewegung und ein Zusammenschluss der Familien, die gegen die Entrechtung der Beschuldigten anzukämpfen versuchen.
Wir wollen versuchen, in den nächsten Monaten immer wieder über dieses Thema aufzuklären und stehen solidarisch an der Seite der Beschuldigten und ihren Familien und Freund*Innen.
INFORMIERT BLEIBEN:@freethebudapesttwo@familyfriendshamburg
Den ganzen Mitschnitt von der Veranstaltung am 9.1 findet ihrhier.
In Folge 26 von „Studio Kindler“ ist die Autorin und Kunstwissenschaftlerin Meral Ziegler zu Gast. Mit ihr spreche ich unter anderem über den jüngsten Skandal des Podcasts „Die Deutschen“, welcher die Kritik an getätigten Aussagen damit vom Tisch wischte, dass die „Kunstfreiheit“ ein besonders schützenwertes Gut sei und von der „Cancel Culture“ geschützt werden müsse.
Mit den Diskussionen um die „Kunstfreiheit“ kennt Meral sich aus: In ihrer Masterarbeit beschäftigte sie sich mit dem Thema anhand der documenta fifteen und erläutert im Podcast, wie es dazu kommt, dass die profansten Formate, die kleingeistigsten Aussagen und schlechtesten Witze plötzlich den Schutzstatus „Kunst“ erhalten, was daran gefährlich ist und wie man von Links über diese Problematik sprechen kann.
„Kunstfreiheit“ - früher häufig dann gefordert, wenn ein konservativer Staat versucht hat, subversive Kunst zu problematisieren, heute häufiger ein Verweis auf die angebliche Zensurwut einer woken, autoritären Linken. Wie kam es dazu, dass die politische Linke ins Licht einer autoritären Moralherrscherin gerückt wird und was kann man dagegen unternehmen? Wie ist es zu erklären, dass mittlerweile Konservative und Rechte erfolgreich behaupten können, es gäbe eine hegemoniale Linke, die das Sprechen und Witzeln verbietet? Und welche Rolle spielt die politische Linke selbst bei dieser Verschiebung?
Eine Folge, die sich vornimmt die Hintergründe jener Dynamiken zumindest anzureißen, die sich im Internet derzeit immer häufiger ergeben.
Ich danke Meral Ziegler von Herzen für ihre Teilnahme! Ihr Schaffen als Autorin und Moderatorin ist dringlichst ans Herz zu legen, checkt dazu ihre Instagram-Seite.
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Muss die AfD in Regierungsverantwortung sein, damit ihre Politik umgesetzt wird? In Zeiten eines Finanzministers, der alle Denkverbote über Bord werfen will, wenn es um Migrationspolitik geht, in der die Grünen mit Bauchschmerzen "Rückführungsabkommen" mit der Taliban vereinbaren und ein SPD-Kanzler im großen Stile abschieben will, kann man diese Frage zumindest mal kritisch diskutieren.
Das tue ich diese Woche mit Helena Steinhaus und Arne Semsrott. Schwerpunkt der Folge ist herauszuarbeiten, dass sich die AfD nicht nur migrationspolitisch, sondern auch sozialpolitisch durchsetzt. Im Umgang mit Geflüchteten, wie Bürgergeldempfängern zeigt sich besonders, dass Menschen zunehmend anhand ihrer vermeintlichen Nützlichkeit voneinander unterschieden werden. So ist man auch in der politischen Mitte nur dann einverstanden mit Migration, wenn man Geflüchtete auch für den deutschen Wohlstand ausbeuten kann. Und klar, die Bürgeldempfänger sind sowieso an jeder Misere schuld, wir kennen die Debatte. Zeit dahingehend mal Tacheles zu reden und jene Unwertigkeitserzählungen als das zu enttarnen, was sie sind, nämlich im Kern faschistoid.
Helena Steinhaus ist zum zweiten mal zu Gast, auf ihre Arbeit bei Sanktionsfrei muss aber immer wieder hingewiesen werden, weil wahnsinnig wichtig, check it out!
Arne geht bald mit seinem Buch "Machtübernahme - Was passiert wenn Rechtsextreme an die Macht kommen" auf Tour. Die Veranstaltungen lohnen sich sehr, geht dahin!
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Helena Steinhaus ist vermutlich die wichtigste Stimme in der politischen Öffentlichkeit, wenn es um die Ungerechtigkeit des deutschen Sozialsystems geht. Seit fast einem Jahrzehnt setzt sie sich mit dem von ihr gegründetem Verein „Sanktionsfrei“ für Betroffene des Hartz-4/Bürgergeldregimes ein, unterstützt diese finanziell und mit juristischem Beistand.
Gemeinsam mit Jean-Philippe erläutert sie bei Studio Kindler, wer die wahren Totalverweigerer der Gesellschaft sind und entlarvt die Bürgergeld-Debatte der letzten Monate als Lügenkabinett. In dieser Folge hören wir noch einmal von einer Expertin, wie sehr hier ein Problem dahergeredet wird, welches es faktisch gar nicht gibt. Denn: Immer wieder wurden Vollsanktionen gegen Bürgergeldempfänger gefordert. Wie viele dieser Fälle gibt es seit 1.4? 0. Ja, richtig, 0. Keinen einzigen. Das und mehr erzählt Helena bei uns im Podcast.
Wir danken Helena Steinhaus und dem ganzen Team von Sanktionsfrei für ihre tolle Arbeit. Der Verein lebt von Spenden, sowie davon, dass ihre Inhalte Verbreitung erfahren.
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