Laternenlaufen. Erinnerungen an die Kindheit. Sich mit der selbstgebastelten Laterne auf den Weg machen, wenn es schon dunkel ist, irgendwie so um den Martinstag herum. Martinslieder singen, sich an dem Licht freuen und vielleicht eine leise erste Ahnung davon bekommen, dass Teilen und für andere da sein, das Leben irgendwie heller macht.
Gott,
Kerzen anzünden und Licht teilen,
ein trotziges Hoffnungszeichen.
Im Vertrauen, Du bist auch im Dunklen da,
Ich starte heute mit dem Wort Laternenlaufen.
Nebelgrau. An manchen Tagen bleibt die Welt einfach grau und im Nebel. Ich sehe nicht weit und das Licht fehlt mir. Und doch ist irgendwo dahinter Sonne und klare Sicht.
Gott,
schenke durch alles
dunkle und nebelige hindurch,
die Hoffnung auf Licht und Klarheit.
Ich starte heute mit dem Wort nebelgrau.
Herbststurm, ein Sturm im Herbst, heftiger Wind, der durch die Bäume fährt und die Blätter vollends zum Fallen bringt. Herbststurm, heftiger Wind, der ums Haus pfeift und mich mit Teetasse und Buch auf dem Sofa bleiben lässt. Herbststurm, starke Böen, gegen die ich ankämpfen muss, wenn ich draußen unterwegs bin.
Gott,
manches ist gerade ganz schön stürmisch.
In der Natur.
In meinem Leben.
In mir.
Da wünsche ich mir Widerstandkraft.
Oder eigentlich lieber noch einen geschützten Rückzugsort.
Begleite mich auf meiner Suche danach
und auf meinem Weg durch den Sturm.
Ich starte heuet mit dem Wort Herbststurm.
Laubhaufen. Angesammeltes Laub, ein bisschen aufgetürmt. Eben ein Laubhaufen, Blätter, die vom Baum gefallen sind, welken und vertrocknen und dann ganz schön viel Lebensraum bieten.
Gott,
mal bunt und lebendig,
mal vertrocknet und einfarbig.
Und mal irgendwo dazwischen.
Leben im hier und jetzt,
mit dem, was kommt.
Und mit dir.
Ich starte heute mit dem Wort Laubhaufen.
Stövchen. Eine Konstruktion, auf die eine Teekanne passt. Und ein Teelicht darunter, das hält den Tee in der Kanne eine Weile warm. Das Wort Stövchen kommt aus der niederdeutschen Sprache. Von „Stove“, was so viel wie beheizte Stube bedeutet. Ein Stövchen ist also quasi die Verniedlichung der beheizten Stube.
Gott,
in Gedanken an die,
denen es an Wärme fehlt.
Innerlich oder äußerlich.
Sei nahe und schenke Tatkraft,
um warme Orte zu schaffen.
Ich starte heute mit dem Wort Stövchen.
Teetasse. Eine Tasse für Tee oder eine Tasse mit Tee drin. Sie steht irgendwie für Gemütlichkeit, dafür, dass es kälter wird und ich dann etwas zum aufwärmen habe.
Gott,
heute möchte ich mal innehalten.
Mit einer Tasse Tee.
Im Dasein mit dir.
Ich starte heute mit dem Wort Teetasse.
Nebel, kondensierter Wasserdampf, der vom Boden oder Gewässern aufsteigt und uns im wahrsten Sinne des Wortes den Blick vernebelt. Die Sicht ist eingeschränkt und manches verschwindet einfach ganz im Nebel.
Gott,
manchmal ist mein Blick vernebelt
und ich sehe nicht, was als nächstes kommt.
Im Vertrauen auf dich,
mache ich dann halt mal langsam,
fahre auf Sicht.
Begleite mich dabei.
Ich starte heute mit dem Wort Nebel.
Regentage. Tage an denen es einfach durchregnet. Tage, die manches Vorhaben verregnen. Tage, die aber auch ganz schön sein können. Wenn ich gemütlich drinnen sein kann oder auch, wenn einfach zu viel anderes wichtiges oder schönes passiert, um mir vom Wetter die Laune verderben zu lassen.
Gott,
lass deinen Segen regnen
über alle, die es heute brauchen.
Ich starte heute mit dem Wort Regentage.
Quitte. Eine Frucht, die hier zu den letzten Früchten im Saisonkalender gehört und von September bis in den November hinein geerntet wird. Sie hat eine goldgelbe Farbe und sie ist etwas mühsam zum verarbeiten, weil Quitten relativ hart sind und das Fruchtfleisch viele Kerne enthält. Quitten verströmen einen angenehmen, charakteristischen Duft. Sie gehören zur Familie der Rosengewächse, sind mit Äpfeln und Birnen zwar verwandt aber als Gattung völlig eigenständig.
Gott,
danke für die Vielfalt.
Und für die Einzigartigkeit.
Ich starte heute mit dem Wort Quitte.
Blätterregen. Langsam werden die Blätter an den Bäumen bunter und dann beginnen sie auch zu fallen. Wenn ein bisschen Wind weht und ich unter Bäumen gehe, kann ich in einen regelrechten Blätterregen geraten, wenn mir die fallenden Blätter so um den Kopf fliegen.
Gott,
manches fliegt mir um die Ohren.
Ab und an kann ich mich dabei einfach am Trubel
und der Buntheit freuen.
Aber immer wieder wird es zu viel.
Sei du da mein Ruhepol.
Im Vertrauen, dass ich dich dann auch im Trubel finde.
Ich starte heute mit dem Wort Blätterregen.
Kuscheldecke. Eine weiche, kuschelige Decke, am besten noch in meiner Lieblingsfarbe. Abends auf dem Sofa. Sie wärmt mich, körperlich und manchmal auch vom Gefühl her mein Herz. Weil es sich einfach gut, vertraut und sicher anfühlt.
Gott,
ab und an fühlt sich deine Liebe an wie eine Kuscheldecke.
Auch wenn ich weiß, dass man dich nicht weichspülen kann.
Ich starte heute mit dem Wort Kuscheldecke.
Jackentaschenkastanie. Eine Kastanie, die jetzt im Herbst irgendwann draußen aufgesammelt wird und dann in der Jackentasche landet. Als Handschmeichler. Weil es sich einfach gut anfühlt die glatte Oberfläche in der Hand zu spüren.
Gott,
manchmal ist es gut etwas festzuhalten,
in der Hand zu spüren.
Es erinnert mich daran,
dass ich nicht haltlos bin.
Auch wenn ich mich manchmal so fühle.
Aber deine Hand hält mich.
Ich starte heute mit dem Wort Jackentaschenkastanie.
Gott,
sich immer wieder auf den Weg machen
ins Warme
ins Leben
nicht ohne Risiken
aber getragen
von dir.
Gott,
schenke mir ein hörendes Herz
und hilf mir behutsam mit ihm umzugehen.
Gott,
manchmal fühle ich mich ganz schön matschig,
irgendwie zerdrückt durch die Anforderungen
oder manchmal auch Überforderungen des Alltags.
So bin ich dann vor dir
und halt dir einfach alles mal hin
was mich bedrückt.
Gummistiefel. Wasserfeste Schuhe, die es in unterschiedlichen Größen, Höhen und Farben gibt. Schuhe, mit denen ich durch Wasserpfützen und Matsch stapfen kann, ohne nasse Füße zu bekommen.
Gott,
hilf mir doch heute was zu finden,
dass mir so viel Freude bereitet,
wie als Kind durch Pfützen zu hüpfen.
Oder vielleicht ist es ja auch genau das,
was ich heute brauche.
Ich starte heute mit dem Wort Gummistiefel.
Waldboden. Der Boden im Wald. Oft angenehm weich zum darauf gehen und manchmal auch ein bisschen tückisch, weil er von Wurzeln durchzogen ist, die mir in den Weg ragen. Und der Waldboden ist unter der Oberfläche voller Leben, total lebendig. Unzählige Mikroorganismen sorgen dafür, dass hier einiges wachsen kann und Nahrung findet.
Gott,
guter Boden auf dem etwas wächst
und einen festen Grund auf dem ich gehen kann.
Meine Sehnsucht, die ich dir heute hinhalte.
Ich starte heute mit dem Wort Waldboden.
Erntezeit. Fülle aber auch mal Enttäuschungen. Manchmal gibt es ganz viel zu ernten. Im Garten und im Leben. Es wurde gepflegt und gehegt, gegossen und gedüngt. Die Wetterbedingungen waren günstig und dann gibt es viele bunte Früchte zu ernten. Manchmal geht was schief. Schlechte Bedingungen oder frostige Zeiten zur falschen Zeit.
Beides gehört zur Erntezeit und macht sie irgendwie auch existenziell.
Gott,
mal schauen ob ich heute was ernten kann.
Oder ob es noch Geduld braucht.
Oder den Mut mir einzugestehen, dass es heute nichts mehr wird.
Begleite Du mich durch alles.
Ich starte heute mit dem Wort Erntezeit.
Septemberglanz. Irgendwie schon herbstlich. Ein schönes Licht, wenn die Sonne tiefer steht und die Natur zum Leuchten bringt. Warm und golden. Angenehm, nicht blendend und irgendwie auch ein bisschen wehmütig, weil der Sommer langsam vorbei ist.
Gott,
ein Leuchten,
dass sich ganz plötzlich über meinen Alltag legt.
Schön und warm und wohltuend.
Durch eine schöne Begegnung.
Oder beim ganz bei mir sein.
Durch Musik oder in der Natur.
Die Sehnsucht nach solchen Momenten ist gerade groß
und macht mein Herz weit dafür.
Danke für diese Glanzmomente.
Ich starte heute mit dem Wort Septemberglanz.