Rund neun Monate ist es her, dass Baschar al-Assad von der syrischen Opposition nach jahrelangem Bürgerkrieg gestürzt werden konnte. Ein Meilenstein sind die ersten Wahlen seit dem Fall des Diktators. Seit Montag werden regionale Wahlgremien gewählt, die ihrerseits einen Teil der Abgeordneten des neuen syrischen Parlaments bestimmen. Von einem historischen Ereignis ist an vielen Stellen die Rede. Doch wirklich freie und demokratische Wahlen, wie wir sie uns vorstellen, sind es nicht. Ein Grund dafür ist, dass nicht in allen Regionen und Provinzen gewählt werden darf.
Julia Neumann, die im Libanon ansässig ist und in den vergangenen Wochen und Monaten viel zu und aus Syrien berichtet hat, gibt uns eine Einschätzung zu den aktuellen Wahlen. Einen besonderen Einblick vermitteln ihre Eindrücke aus Suweida im Südwesten Syriens, einer von der Minderheit der Drusen bewohnten Provinz, die nicht zu den Wahlen zugelassen ist.
Wie ist es, als Reporterin immer wieder Menschen zu begegnen, die viel Leid erlebt haben, die versuchen, Menschenrechtsverletzungen zu dokumentieren und aufzuarbeiten? Was bedeuten Nähe und Distanz im Zusammenspiel mit journalistischer Professionalität? Auch darum geht es im Gespräch zwischen Westasien-Korrespondentin Julia Neumann und Tanja Tricarico aus dem Politik-Team der wochentaz.
Diese Folge wurde aufgezeichnet am 16. September um 16 Uhr mitteleuropäischer Zeit.
Show more...