Nur selten gelingt in Deutschland die Wiederaufnahme eines Verfahrens, denn die Voraussetzungen dafür unterliegen hohen Anforderungen. Im sogenannten "Badewannenfall" in München, bei dem der Hausmeister Manfred Genditzki wegen Mordes verurteilt wurde, gibt es nun Aussicht auf genau eine solche Wiederaufnahme: durch das engagierte Agieren einer Rechtsanwältin und mit Hilfe neuer wissenschaftlicher Verfahren und neuen Gutachten könnte der womöglich zu unrecht verurteilte Genditzki doch noch freigesprochen werden.
Professor Dr. Klaus Püschel, der bereits als Rechtsmediziner an den bisherigen Prozessen beteiligt war, stellt uns in dieser Folge den Fall vor und spricht über die Rolle des wissenschaftlichen Fortschritts in Bezug auf Wiederaufnahmeverfahren.
In dieser Folge erzählt euch Host Dr. Tino Grosche, wie es eigentlich zu diesem Podcast kam.
Der Blutspuren-Podcast verabschiedet sich an dieser Stelle für eine kleine Pause. Ab Februar sind wir wieder für euch da und haben eine Reihe neuer spannender Fälle für euch parat. Wir wünschen euch und euren Lieben einen guten Start ins neue Jahr, in dem ihr natürlich auch unsere Live-Events besuchen könnt.
Ein beliebter und in der Dorfgemeinschaft sehr gut integrierter Stallknecht wird vermisst. Sein Arbeitgeber, ein lokaler Landwirt, gibt an, er befände sich nach einem längeren Krankenhausaufenthalt in einem Pflegeheim. Einen Tag vor dem geplanten Besuch übermittelt der Landwirt der Dorfgemeinschaft die Nachricht, dass der Stallknecht verstorben sei. Nach der Urnenbestattung im Dorf, die vom Landwirt durchgeführt wird, verlangt der Ortsvorsteher nach dem Leichenschauschein – den es nicht gibt. Denn die Leiche des Stallknechtes lagerte nach dem, laut Aussagen des Landwirtes, natürlichen Todes erst in seiner Tiefkühltruhe und wurde schließlich an die Schweine verfüttert. Die Überreste, die gefunden werden, erlauben keine Rückschlüsse auf die Todesursache.
Der Rechtsmediziner Professor Marcel A. A. Verhoff, Direktor des Instituts für Rechtsmedizin am Universitätsklinikum Frankfurt am Main, erklärt in dieser Folge, wie es trotzdem gelang, den Landwirt zu lebenslanger Haft zu verurteilen und welche Rolle die bis dato unauffälligen Todesfälle des Vaters und der Mutter dabei spielten.
In dieser Blutspuren-Folge gibt uns Gisela Friedrichsen einen sehr persönlichen Einblick in ihre Arbeit als Gerichtsreporterin. Sie erklärt, wie sie zu ihrem Beruf gekommen ist, vor welchen Herausforderungen Gerichtsreporter stehen und wie wichtig diese Arbeit tatsächlich ist. Außerdem gibt sie uns einen Abriss über ihre Erfahrungen, die sie in dem Jahrhundertprozess um den NSU gemacht hat.
Autorin und Gerichtsreporterin Gisela Friedrichsen hat den Fall Jörg Kachelmann von Anfang an eng begleitet. Schon von Beginn an, lief bei dem Fall eine Menge schief: Eine skandalöse Verhaftung, lückenhafte Ermittlungen und sich widersprechende Gutachten über die einzige Zeuging bildeten nur die Spitze des Eisbergs.
Gisela Friedrichens erklärt uns ausführlich, wie der Fall des bekanntesten Wettermoderators Deutschlands zu einem ausgewachsenden Justizskandal wurde.
Während einer Feier mit Freunden gerät ein Ehestreit außer Kontrolle. Die herbeigerufene Polizei trifft am Einsatzort den Familienvater an - bewaffnet mit einer Schrotflinte. Im Raum stehen gleich mehrere Vorwürfe gegen den Mann: Vergewaltigung, Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte und ein Tötungsversuch. Doch der Fall nimmt eine überraschende Wendung.
Strafverteidiger Thomas Gürke berichtet über den spannenden Fall und gibt tiefe Einblicke in seinen Arbeitsalltag.
Autorin und Gerichtsreporterin Gisela Friedrichsen gibt uns in dieser Podcastfolge Einblicke in einen der wohl bekanntesten Mordfälle Deutschlands.
Der als "Kannibale von Rothenburg" bekannt gewordene Armin Meiwes wird wegen Mordes und Störung der Totenruhe verurteilt. Er und sein Opfer teilen grausame Fantasien, die letztendlich ein Menschenleben kosten.
Strafverteidiger Thomas Gürke rekonstruiert in dieser Podcastfolge gemeinsam mit Gastgeber Dr. Tino Grosche einen der vielen Fälle, die er bereits begleitet hat:
Nach dem Ende ihrer Beziehung, fordert eine junge Frau ihren Ex-Partner auf, den Schlüssel für die ehemals gemeinsame Wohnung zurückzugeben. Doch wie so viele Frauen, muss sie schnell feststellen, dass verletzter Stolz und Eifersucht das Schlimmste in ihrem Ex-Freund zum Vorschein bringen: Die Schlüsselübergabe läuft aus dem Ruder und das Opfer wird durch reines Glück nicht von ihrem ehemaligen Lebensgefährten ermordet.
In dieser Folge des Blutspuren-Podcasts ist die Strafverteidigerin Julia Hartwig zu Gast. Wir sprechen über einen Fall, der lange unbemerkt blieb und wohl nur durch einen glücklichen Zufall ans Licht kam. Eine Frau wird brutal mit einer Axt ermordet – und der Mörder lebt wochenlang mit der Leiche weiter. Julia Hartwig erklärt uns, es zur Aufklärung kam und erzählt, was den Beruf der Strafverteidigung so spannend und besonders macht.
Angefangen hat alles in einer kleinen gemütlichen Bar mit zwei dutzend Sitz- und einigen Stehplätzen. Das Format hieß Tresen-Talk. Das gibt es immer noch. An den Tresen dieser Xampanyeria, so heißt diese kleine Kultur-Bar in meiner Heimatstadt Magdeburg, lade ich Persönlichkeiten ein, die ich spannend finde. Das können Wissenschaftler sein, auch Politiker, Journalisten, Sportler und Schauspieler. Wichtig war und ist mir, dass meine Gäste etwas zu sagen haben.
Als ich den lokalen Rechtsmediziner zum Interview einlud und wir diese Veranstaltung ankündigten, rannten uns die Gäste förmlich die Tür ein. Über 600 Anmeldungen hatten wir damals. Das war natürlich viel zu viel. So viel Platz hatten wir ja gar nicht. Aber wir wollten unsere Gäste auch nicht vor den Kopf stoßen und ihnen absagen. Daher mussten Alternativtermine her. Nur kann ein praktizierender Rechtsmediziner nicht jede Woche Interviews geben. Aber auf unsere Gäste war und ist Verlass. Denn bei jeder Veranstaltung waren Kollegen im Publikum, darunter auch Kommissare von der Mordkommission oder vom KDD, Mitarbeiter vom LKA, aus der Justiz oder vom Vollzug. So ergab sich sprichwörtlich aus dem Publikum heraus eine ganze Reihe von Tresen-True-Crime-Talks. Die Gefängnisdirektorin kam, der Strafrichter, Verteidiger und sogar der Polizeipräsident stand Rede und Antwort. Sie alle ließen uns hinter die Kulissen ihres Alltags blicken.
Aus dieser Reihe ist ein Format entstanden, mit dem ich nun auch in anderen Städten und mit weiteren spannenden Crime-Insidern, wie wir sie nennen, unterwegs bin. Mir ist es bei unseren Formaten, ob live auf der Bühne oder im Podcast wichtig, dass Menschen zu Wort kommen, die unmittelbar mit den Verbrechen, über die wir reden, beteiligt waren: jetzt nicht als Opfer oder Täter, sondern als Ermittler, Verteidiger, Richter, Rechtsmediziner oder im Vollzug.
Ich lade euch also herzlich ein, Augen- und Ohrenzeuge unserer Veranstaltungen und unserer Podcasts zu werden. Wir reden über spektakuläre Kriminalfälle und schwere Straftaten. Das alles sind wahre Verbrechen. Hintergründe zum Tathergang, zu Motiven der Täter sowie zum Urteil und Strafmaß liefern euch Rechtsmediziner, Profiler, Verteidiger, Richter und Forensiker. Mein Name ist Tino Grosche. Ich bin Kurator und Moderator der Blutspuren Events. Wir alle freuen uns auf euch. Also seid dabei.
Herzliche Grüße
Euer Dr. Tino Grosche