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GegenStandpunkt - Vorträge
GegenStandpunkt Verlag
19 episodes
9 months ago
Vorträge mit Redakteuren der politischen Vierteljahreszeitschrift GegenStandpunkt
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Politics
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Vorträge mit Redakteuren der politischen Vierteljahreszeitschrift GegenStandpunkt
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Politics
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Episodes (19/19)
GegenStandpunkt - Vorträge
Demokratie

Freie Wahlen werden amtlich als Kernstück der Demokratie geschätzt. In der Demokratie, heißt es, wird nicht einfach regiert – das Volk erteilt per Abstimmung den Auftrag zur Wahrnehmung der Staatsgeschäfte.

Weniger amtlich betrachten Politiker wie Wähler diese Veranstaltung ohne solche Ehrerbietung. Demokratische Politiker nehmen Wahlen nüchtern als Bedingung und Gelegenheit, auf Kosten der Konkurrenten an die Macht zu gelangen. Und mündige Bürger haben Wahlen längst als Schwindel durchschaut. Wählen gehen sie selbstbewusst ohne Illusionen, damit etwas zu ‚bewirken‘ oder zu ‚verändern‘.

Sowohl die hohe Meinung über die hehren Grundsätze demokratischer Machtausübung wie auch das abschätzige Urteil über die praktische Betätigung des Volkswillens übergehen allerdings, was das Institut der freien Wahlen tatsächlich leistet: Mit den Wahlkreuzen legitimiert sich immerhin eine Herrschaft, die sich auf ihre Unabhängigkeit von ihrer Basis – vom ‚Druck der Straße‘ – viel zugute hält und von ihrer Freiheit regen Gebrauch macht. Und auch wenn es aufgeklärten Zeitgenossen ‚letztlich doch egal‘ ist, von wem sie regiert werden; egal sollte es ihnen nicht sein, dass sie von ihrer demokratisch gewählten Herrschaft alle Lebensbedingungen serviert bekommen, mit denen sie praktisch zurechtkommen müssen.

Die Sendung ist als Video hier abrufbar: https://www.youtube.com/watch?v=CGO6kM2hIy4

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1 year ago

GegenStandpunkt - Vorträge
Blutiges Lehrstück über den Segen staatlicher Souveränität und menschlicher Moral

Seit über anderthalb Jahren tobt in der Ukraine ein Krieg: staatliche russische gegen ukrainische Gewalt in bekannt gigantischem Ausmaß. Deutsche Außenpolitikerinnen haben diesen Krieg – von dem sie permanent erklären, dass er wegen eines Mangels an deutschem Waffennachschub keinesfalls enden darf und wird – ihrem Volk vom ersten Tag an als moralische Sache vorgelegt: Russland ist schuld an der schlimmen Gewalt, die Ukraine hat alles Recht, sich zu verteidigen, also mit mindestens demselben Maß an Gewalt zu antworten.

Argumente dafür gibt es allerhand. Die zielen alle darauf, dass der Mensch sich gleich in Form der gewünschten Antwort die Frage vorlegt, wer von den beiden in Kiew und Moskau residierenden Kriegsherren darf, was er tut, und wer nicht. Im Ernst soll man als der Wicht, der man bloß ist, sich in die Pose des Richters über die Gewalt von Staaten begeben, die weit jenseits dessen liegt, woran man als Individuum praktisch mit seinem Urteil überhaupt heranreicht. Obwohl die längst und immer weiter stattfindende Gewalt belegt, dass sich deren staatliche Kommandeure vom eigenen Urteil darüber, ob man sie selbst erlaubt hätte, wenn sie einen nur vorher gefragt hätten, genauso wenig abhängig machen, wie von der „Verurteilung“, also dem ideellen Verbot, das man ihnen noch nicht einmal förmlich zustellen kann.

Auf die ganz verkehrte Frage, ob Staaten ihre Kriege erlaubter- oder unerlaubterweise gegeneinander führen, gibt es darum auch in diesem Fall ausschließlich verkehrte Antworten. Die bestehen stets in dem Fehler, ausgerechnet die politisch begründete Gewalt von Staaten mit den Maßstäben menschlicher Moralvorstellungen und Empfindungen zu beurteilen, obwohl Menschen nichts als die Manövriermasse und das Verschleißmaterial der kriegführenden Höchsten Gewalten sind.

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1 year ago

GegenStandpunkt - Vorträge
Zur Lage der arbeitenden Klasse in Deutschland

‚Die Lage der Arbeiterklasse‘ – was soll das sein? Eine Geschichtsstunde über das 19. Jahrhundert, Manchester? Oder über die stolze Vergangenheit des Ruhrgebiets mit seinen Kohlekumpeln? Oder über den unterdrückerischen Arbeiter-und-Bauern-Staat im deutschen Osten, den es längst nicht mehr gibt?

Überhaupt: ‚Arbeiter‘? Wer heutzutage so daherredet, macht sich lächerlich, outet sich als dogmatischer marxistischer Romantiker. Denn jeder weiß doch: Große Industriebelegschaften in Blaumännern sind total out, sie sind kein passendes Bild für die heutige Berufswelt, denn die ist vor allem unverkennbar vielseitig und bunt.

Stimmt. Da verdienen Liefer-Helden und Digital Natives mit ihrem Laptop bzw. auf dem Fahrrad Geld, ganz frei und individuell. Es gibt Jobs für alle Kompetenzniveaus, persönliche Vorlieben und auch für knappe Zeitbudgets, und jeder Posten steht allen Geschlechtern offen. In den Büros, den klassischen wie denen im eigenen Wohnzimmer, wird KI- und Cloud-gestützt gearbeitet, ohne antiquierte Stechuhr zu Vertrauensarbeitszeiten…

Und? Gibt es da etwa keinen gemeinsamen Nenner? Kennt den nicht auch jeder, irgendwie? Die modernen Arbeits- und Beschäftigungsverhältnisse hinter all dem bunten Lack und den vielen Buzzwords mögen alles Mögliche sein, in seltsamer Eintönigkeit sind sie vor allem ziemlich prekär. Das gilt denselben Leuten, die über die neuen digitalen Möglichkeiten so gerne staunen, inzwischen als so normal, dass ausgerechnet die biederen, bescheidenen Arbeits- und Lebensverhältnisse der Blaumänner aus dem vorigen Jahrtausend wie ein ferner Traum anmuten: ‚Diese Zeiten‘, so hört man, mit lebenslanger Betriebszugehörigkeit, „Samstags gehört Vati mir“ und geregeltem Feierabend, sind für die Masse der erwerbstätigen Menschheit ‚nun mal einfach vorbei‘. Wer sich heutzutage zur Stammbelegschaft in einem großen Industrieunternehmen zählen darf, um die sich nebenbei noch eine gewerkschaftliche Lobby kümmert, gilt da schon als jemand, der es gut getroffen hat…

Angeboten wird eine abweichende Bilanz über die modernen Arbeitsverhältnisse in Deutschland und darüber, wie sehr die politische Obrigkeit mit all ihrer Zuwendung in der aktuellen Inflationslage praktisch davon ausgeht, dass sie es bei ihrem Erwerbsbürgervolk nach wie vor mit einer lohnarbeitenden Klasse zu tun hat. Auch wenn von der niemand mehr etwas wissen will; am wenigsten die Betroffenen selbst.

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2 years ago

GegenStandpunkt - Vorträge
Die Letzte Generation

Hat die Letzte Generation recht damit, dass die Regierung nicht angemessen gegen die Klimakrise handelt? Tim Wechselmann-Cassim von der Letzten Generation und Usama Taraben aus der GegenStandpunkt-Redaktion debattieren Sinn und Unsinn der Bewegung und ihrer Aktionen.

Die Sendung ist als Video hier abrufbar: https://www.youtube.com/watch?v=Rg992slj5Cc

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2 years ago

GegenStandpunkt - Vorträge
Ukraine-Krieg: Seine drei Macher und ihre Gründe

Mehr als ein halbes Jahr Krieg in der Ukraine beweist, dass allen drei beteiligten Seiten ihre Gründe, ihn zu führen, so wichtig sind, dass sie sich von einer Fortsetzung bisher auch dadurch nicht haben abbringen lassen, dass sie sich wechselseitig den Preis für einen Sieg immer weiter in die Höhe treiben. „Die berechtigten Sicherheitsinteressen Russlands“, „Friedensordnung in Europa und der Welt“, „Freiheit, Unabhängigkeit und Souveränität für die Ukraine“: Für diese drei offensichtlich unverträglichen Güter wird seit über sechs Monaten in der Ukraine zerstört, getötet, gestorben. Dass sie es wert sind, verkünden die russischen, westlichen und ukrainischen Führer ihren Völkern am laufenden Band.

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3 years ago

GegenStandpunkt - Vorträge
Wirtschaftskrieg gegen Russland

Sechs Monate Krieg in der Ukraine führen nicht nur vor, dass die regelbasierte Weltordnung, auf die sich alle Gegner berufen und deren Verletzung sie sich gegenseitig vorwerfen, eine Brutstätte für die Gegensätze ist, die nun im Krieg ausgekämpft werden. Vielmehr zeigt der westliche Wirtschaftskrieg gegen Russland auch noch dies: Die Ergebnisse des vielgepriesenen zivilen Staatenverkehrs - also der globalisierten Konkurrenz um Geld, Kapital und Kredit - statten die kapitalistischen Führungsmächte, mit ökonomischen Machtmitteln aus, die sie jetzt als Waffen einsetzen, um Russlands zivile Basis zu zerstören.

Die Sendung kann als Video hier abgerufen werden: https://www.youtube.com/live/q9dDcd7aLj8?feature=share

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3 years ago

GegenStandpunkt - Vorträge
Warum und worum kämpfen die drei Kriegsparteien im ukrainischen Krieg?

Fragt man die Verantwortlichen in Politik und Publizistik nach dem Grund der Unterstützung der ukrainischen Kriegspartei mit Waffen/Ausbildung/Aufklärung und sehr viel Geld, bekommt man die Antwort: Wir helfen der Ukraine bei ihrer Selbstverteidigung gegen den Aggressor, eben weil sie angegriffen worden ist.

Wie zur Bekräftigung der Nötigung zur Hilfe für das überfallene Land werden dem heimischen Publikum Bilder und Geschichten von ausgebombten ukrainischen Menschen, geschändeten Frauen, Leichen und anderen russischen Kriegsgräueln präsentiert, die eine Parteinahme für die Opfer moralisch unausweichlich machen sollen. Anhand der Brutalität, die russische Truppen im Krieg zeigen, stellt man sich die Bösartigkeit des Feindes vor und tut so, als habe man damit den Grund zum Krieg – und für die europäischen Unterstützer den Grund für ihr Engagement an der Seite der Ukraine; man zeichnet ein Feindbild und präsentiert es wie den Grund für die Feindschaft.

Als Video ist die Sendung hier abrufbar: https://youtu.be/MsGo3mnC0_w

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3 years ago

GegenStandpunkt - Vorträge
Die Wohnungsfrage im Kapitalismus

Es herrscht akute Wohnungsnot. Wie immer mangelt es nicht an guten Vorschlägen, wie diesem Problem zu begegnen wäre: Aktivisten wettern gegen Auswüchse der Spekulation und Preistreiberei, die man politisch allemal verbieten oder bremsen könnte; progressive Parteien fordern einen Mietendeckel und sogar Enteignungen. Dann wären die Mieten vielleicht wieder bezahlbar. Eigentümergesellschaften und ihre freidemokratischen Interessenvertreter können vor so etwas nur warnen: Wenn man den Eigentümern Vorschriften macht und Fesseln beim Mietpreis anlegt, dann lohnen sich Investitionen in neue Wohnungen nicht mehr und unterbleiben deswegen; dann ist der Wohnraum knapp und dann – da kennen sie sich aus – steigen die Mieten doch nur noch weiter. Das Gegenteil – Abräumen der Schranken für ihr Geschäft – würde helfen, dann klappt’s vielleicht auch wieder mit dem Wohnen.

Man kann gar nicht sagen, in diesem Disput hätte eine Seite recht und die andere nicht. Recht haben sie beide in dem Sinne, dass genau so die politische Betreuung der Wohnungsfrage im Kapitalismus geht: Ermächtigung und Beschränkung als Hebel der Politik. Unrecht haben sie insofern, als das ausgerufene Problem weder so noch anders garantiert nicht ‚gelöst‘ wird. Denn wo Grund und Boden durch die Macht des Staates zu privatem Eigentum gemacht sind und als stattliche Einkommensquelle lizenziert werden, sind die Ansprüche des Grundeigentums so unhintergehbar wie unvereinbar mit den Wohnansprüchen eines in der Erwerbsarbeit eingehausten Volkes und den Erträgen aus dieser seiner Einkommensquelle.

Die ‚Wohnungsfrage‘ ist deswegen so alt wie der Kapitalismus selbst und ist als solche überhaupt nicht ‚zu lösen‘.

Allen erregten Gemütern, die das – mindestens für ihren Kiez – unmöglich glauben können, und allen, die ansonsten an einer Kritik der politischen Ökonomie des Grundeigentums interessiert sind, können wir das beweisen …

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5 years ago

GegenStandpunkt - Vorträge
Die Frau im Kapitalismus

Auch nach der längst erreich­ten recht­li­chen Gleich­stel­lung mit dem Mann, auch nach­dem Frau­en heu­te die Mehr­heit der Abitu­ri­en­ten und dabei die mit den bes­se­ren Noten, in vie­len Stu­di­en­gän­gen die Mehr­heit der Stu­den­ten stel­len, nach­dem sie man­che vor­dem als Män­ner­do­mä­nen bekann­te Berufs­fel­der erobert haben, gibt es noch immer genug Dis­kri­mi­nie­rung und sexu­elle Unter­drü­ckung des weib­li­chen Geschlechts.

Frau­en füh­ren den Kampf dage­gen, indem sie der Män­ner­welt den Vor­wurf machen, nach wie vor den fäl­li­gen Respekt für die Selbst­be­stim­mung und eine selbst­be­wusste Rol­le der Frau zu ver­wei­gern, in einem alten Den­ken und gest­ri­gen Rol­len­bil­dern der Geschlech­ter zu ver­har­ren. Mit der For­de­rung nach Respekt ren­nen die Prot­ago­nis­ten der Geschlech­ter­ge­rech­tig­keit über­all – in Poli­tik, Öffent­lich­keit und schon gleich im aka­de­mi­schen Bereich – offe­ne Türen ein.

Sieht man von ganz kon­ser­va­ti­ven Krei­sen, die vom tra­di­tio­nel­len Fami­li­en­bild nicht las­sen wol­len, und von den Kult­fi­gu­ren des Gangs­ta-​Rap ab, gibt es kei­ne Stim­me, die vor den Frau­en als voll­wer­ti­gen, beruf­lich und über­haupt selbst­be­stimm­ten Mit­glie­dern der Gesell­schaft nicht den Hut zie­hen wür­de. Über­all gibt es Gleich­stel­lungs­be­auf­tragte, Frau­en­för­de­rung und Frau­en­lehr­stühle; an Unis und im lin­ken Milieu ist das ​„Gen­dern“ ver­brei­tet: Durch die Modi­fi­ka­tion von Wör­tern und Gram­ma­tik besteht man dar­auf, dass in jedem Satz, in dem von mensch­li­chen Sub­jek­ten die Rede ist, der Frau noch ein­mal eigens gedacht und ihr die Ehre erwie­sen wird.

Wor­an liegt es dann, dass der all­ge­mein bekräf­tigte gute Wil­le nicht viel ändert an den sozia­len Benach­tei­li­gun­gen, Belei­di­gun­gen, An– und Über­grif­fen, die Frau­en erfah­ren? Wor­an liegt es, dass die offi­zi­elle Moral sich von der prak­tisch geleb­ten so trennt? Anders gefragt: Haben die gesell­schaft­li­chen Posi­tio­nen und Rol­len, auf die die Frau­en fest­ge­legt sind, nicht doch hand­fes­tere Grün­de als frau­en­feind­li­che Vor­ur­teile der Män­ner, Grün­de, denen man mit dem Ein­for­dern und Ablie­fern von Respekt­be­zeu­gun­gen über­haupt nicht beikommt?

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5 years ago

GegenStandpunkt - Vorträge
USA vs. Venezuela

In Sachen Öl

Die hie­sige Öffent­lich­keit ist sich einig: In Vene­zuela hat eine grund­fal­sche Poli­tik ein „eigent­lich rei­ches Land“ in den Ruin getrie­ben. Aus­ge­rech­net der cha­vis­ti­sche Ver­such, das Land aus der Rolle des Öllie­fe­ran­ten für den ame­ri­ka­nisch domi­nier­ten Welt­markt zu befreien, soll also das Volk ver­armt und dem Land die „Zukunft“ geraubt haben.

Dage­gen beweist das Schei­tern die­ses Ver­suchs, mit den Ölein­nah­men Land und Volk auf­zu­hel­fen, wie wenig „reich“ das Land in Wahr­heit ist: „Öl“ ist kein Reich­tum in sei­ner Hand, son­dern wird allen­falls in den kapi­ta­lis­ti­schen Metro­po­len zu einem sol­chen. Darum ist nicht nur jeder Ver­such einer Umwid­mung in sich wider­sprüch­lich, son­dern wird von der Vor­macht des Welt­ka­pi­ta­lis­mus als Ver­bre­chen defi­niert, das sie zum Schei­tern verurteilt.

In Sachen Souveränität

Die hie­sige Öffent­lich­keit ist sich einig: In Vene­zuela herrscht eine kor­rupte Mann­schaft, die nicht von der Macht las­sen will. Deren Inhalt und Zweck soll des­we­gen gleich in gar nichts ande­rem als Unter­drü­ckung beste­hen. Wes­we­gen auch die Anstren­gun­gen, ihr diese Macht zu neh­men, im Prin­zip in Ord­nung gehen.

In Wahr­heit ist es umge­kehrt: Die USA spre­chen der cha­vis­ti­schen Regie­rung die Legi­ti­mi­tät ab. Das kön­nen sie, weil ihnen ihre Macht das Recht dazu gibt: Als Vor­macht, die über den ande­ren Herr­schaf­ten steht, ent­schei­det sie darum auch über deren Recht und Unrecht. Die abso­lut und all­ge­mein gül­tige Mess­latte dafür ist ihr unbe­ding­ter Wille, eine eigen­mäch­tige Zweck­ent­frem­dung ihres Dol­lars und Welt­markts und den Kampf um natio­nale Eigen­stän­dig­keit gegen ihre Vor­macht­rolle nicht zu dul­den. Was für Latein­ame­rika heißt: Natio­nale Sou­ve­rä­ni­tät hat zusam­men­zu­fal­len mit deren Diens­ten an den USA. Ein Wider­spruch, eine Zumu­tung für sol­che Län­der? Sicher! Eine „unzu­läs­sige Ein­mi­schung“ der Welt­macht? Eher nicht, son­dern eine Lek­tion dar­über, wes­sen Mit­tel Dol­lar und kapi­ta­lis­ti­scher Welt­markt sind, wes­we­gen sie auch als Waffe der USA dafür tau­gen, auf „regime change“ zu bestehen.

Damit erle­digt sich aber auch die geschmäck­le­ri­sche Frage, ob und wie ernst es Trump meint mit der Wie­der­her­stel­lung von Demo­kra­tie und Legi­ti­mi­tät. Die wirk­li­che Sub­stanz der hier­zu­lande aus­gie­big gepfleg­ten Zwei­fel in die­ser Sache kommt ja auch gar nicht aus den Ansich­ten über die vene­zo­la­ni­schen (Un­)Rechtsverhältnisse, son­dern aus der Zumu­tung, die Trumps Venezuela­-Politik für den impe­ria­lis­ti­schen Anspruch der euro­päi­schen Mächte darstellt.

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5 years ago

GegenStandpunkt - Vorträge
Das System der deutschen Sozialversicherungen

Sozialversicherungspflichtig beschäftigt?
Herzlichen Glückwunsch!

Denn wenn man davon absieht,

  • wie viel Geld man für wie viel und was für eine Sorte Arbeit ‚in seinem Job‘ überhaupt verdient,
  • dass man die Hälfte des verdienten Geldes wieder abdrücken kann, bevor man sie überhaupt aufs Konto bekommen hat,
  • dass die Leistungen, auf die man sich ein Recht erwirbt, so begrenzt sind, dass einem ‚private Vorsorge‘ schon lange nicht mehr erspart bleibt;

und wenn man es gleichzeitig für ganz normal hält,

  • dass zur Erwerbsarbeit solche ‚Wechselfälle‘ wie Entlassung, Krankheit und Alter einfach irgendwie dazugehören, die alle immer dasselbe, nämlich Einkommensverlust bedeuten,
  • dass man in den ‚guten Zeiten‘ nie so viel Geld beiseite legen kann, damit man zwischendurch oder hinterher davon leben könnte,
  • dass es also nicht geht, privat ‚von seiner Hände Arbeit‘ über die Runden zu kommen,

dann kann man es tatsächlich für ein Glück halten, dass man selbst zu denen gehört, um die sich der Staat mit seinen Versicherungen kümmert. Das erspart einem auch jeden Gedanken daran, warum er das und wie er das tut und was das alles über das wunderbare freiheitlich-marktwirtschaftliche System des Arbeitens und Arbeiten-Lassens verrät, das ohne eine gehörige Portion staatlich organisierter Zwangssolidarität offensichtlich nicht auskommt.

Und deswegen soll es auf unserer Veranstaltung genau darum gehen.

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6 years ago

GegenStandpunkt - Vorträge
Das imperialistische Konkurrenzprojekt „Europa“ in der Krise

„Europa kann sich auf Amerika unter Trump nicht mehr wie früher verlassen!“ – „Europa muss sein Schicksal endlich mehr in die eigenen Hände nehmen!“ – „Europa muss für eine gemeinsame Weltordnung und eine offene Weltwirtschaft einstehen!“ – „Europa muss seinen Zusammenhalt und seine Friedensordnung gegen alle Spaltungsversuche von außen bewahren““ – „Nur gemeinsam ist Europa stark!“ – „Europa muss gegen die weltweite Tendenz zu nationalem Egoismus und Abschottung zusammenstehen und dafür endlich den Fortschritt zu einer wirklichen Staatenunion machen!“ Und so weiter und so fort.

Das sind die gängigen Sprachregelungen der pro-europäischen Mehrheit der herrschenden Politik im Lande Sie haben den Vorteil größter Eindeutigkeit – bezüglich der Parteinahme für „Europa“ nämlich, von der sie ganz selbstverständlich ausgehen. Ein paar Fragen werfen sie aber auch auf:

  • Wenn auf Amerika „kein Verlass mehr“ ist, weil Trump droht, Regeln zu kündigen, die seiner Meinung nach Europa einseitig nutzen und Amerika schaden: Liegt Trump mit seiner Bilanz dann eigentlich gleich völlig daneben, und gehen dann die Konsequenzen in Ordnung, die Europas Führungsmächte daraus ziehen?
  • Worin besteht eigentlich das „Schicksal Europas“, wenn sein bisheriger Gang durch eine gegen die bestehende Weltwirtschaft und ihre Geschäftsordnung gerichtete nationale Standortinitiative Trumps so nachhaltig gefährdet wird?
  • Was meint eigentlich der Vorwurf „nationaler Egoismus“ in Richtung USA aus dem Munde derer, die ihr Volk tagein tagaus darauf einschwören, dass Deutschland seine führende Stellung in der Weltwirtschaft behalten und im Innern wie Äußern für die entsprechenden Bedingungen sorgen muss?
  • Kann man über die so segensreichen „verbindlichen Regeln der Weltwirtschaft“ auch noch erfahren, was für eine Sorte Weltwirtschaft sie eigentlich wie regeln? Und was ihre allgemeine Verbindlichkeit mit dem überhaupt nicht allgemeinen Nutzen zu tun hat, der sich bei manchen Staaten, wie z.B. Deutschland, einstellt, bei vielen anderen aber so hartnäckig ausbleibt?
  • Wie kann es eigentlich sein, dass Frieden und Zusammenhalt in der europäischen Staatengemeinschaft durch Spaltungstendenzen gefährdet sind, die immer bloß von außen kommen sollen?
  • Warum also „muss Europa endlich“, mit Blick auf Trumps USA, aber auch auf Putins Russland und China, entscheidende „Fortschritte“ machen, und welche eigentlich – gegen alle Einsprüche, die es in Europa ja ganz unübersehbar reichlich gibt?

Unsere zentrale These dazu lautet: Wenn die Zuständigen der europäischen Führungsmacht Deutschland angesichts von Trumps ‚America first‘-Politik eine Besinnung auf „gemeinsame Interessen und die Verantwortung Europas für die Welt“, also die neue Dringlichkeit des europäischen Zusammenhalts beschwören – dann nehmen sie mit ihrem Projekt ‚vereintes Europa‘ Maß an der Vormacht der USA und sehen sich herausgefordert, den von ihnen geführten Staatenblock als Waffe für die Konkurrenz gegen die amerikanische Weltmacht voranzubringen.

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7 years ago

GegenStandpunkt - Vorträge
„Kampf dem Klimawandel“

Wieder einmal fand eine UN-Klimakonferenz statt, diesmal in Bonn. Wieder wurde die „Klimakatastrophe“ beschworen. Wieder wurde gefeiert: Fast alle Staaten stellen sich seit Paris ihrer Verantwortung für dieses „Menschheitsproblem“! Und wieder wurde gleichzeitig bekanntgemacht: Ungeachtet aller Katastrophenszenarien steigt die CO2-Emmission weltweit. Gerade die „großen Industrienationen“ blasen munter weiter „Treibhausgase“ in die Luft. Insbesondere auch der Gastgeber Deutschland wird seine Emissionsziele verfehlen.

Ein schreiender Widerspruch, dass sich „ausgerechnet das Land, das die Energiewende erfunden hat“, in der „internationalen Schmuddelecke“ (Hamburger Abendblatt, 18.11.17) befindet? Ein eklatantes Versagen aller Staatenlenker, die ihre „Verantwortung für den blauen Planeten“ den „Lobby-Interessen“ der Wirtschaft „opfern“ (Greenpeace), also die Rettung der Menschheit an die Profitinteressen der Industrie verraten?

Nein. Die Staatenlenker lassen keinen Zweifel, dass sie nicht die Sorgen der Menschheit verraten, wie diese Kritiker ihnen vorwerfen. Sie definieren das Menschheitsproblem anders, wenn sie mit der Erderwärmung und ihren Folgen kalkulieren: Da nehmen die einen Politiker Störungen ins Visier, die entwurzelte und fliehende Menschen ihnen, ihren geordneten Verhältnissen antun könnten; andere rechnen mit der Chance des profitförderlichen Umbaus der Energieerzeugung für die nationale Wirtschaft und damit, der „Menschheit“ neue Technik zu verkaufen. Deutschland exemplarisch: „Dies alles geschieht in der Überzeugung, dass die Transformation hin zu einer emissionsarmen Wirtschaftsweise – richtig angelegt – große Wachstumschancen bietet. Erneuerbare Energien, ressourcen- und kostensparende Effizienztechnologien, klimaschonende Neuerungen im Gebäudebereich und im Verkehr – das und anderes mehr wird auf den Märkten weltweit an Bedeutung gewinnen.“ (Merkel)

Ist das „Menschheitsproblem Klima“ am Ende gar nicht das – ewig verratene – Ziel, sondern ein ebenso wohlklingender wie passend ausgreifender Zuständigkeitsanspruch für eine deutsche Standortoffensive beim Geldverdienen weltweit? Ist der Kampf um die internationale Verankerung von Klimazielen und für eine emissionsarme Wirtschaftsweise ein Mittel für nationale Wachstumsoffensiven, und ist der Dauer-Streit um diese Klimaziele und ihre Umsetzung die Konkurrenz der Nationen darum?
Dafür spricht viel. Und mancher „schreiende Widerspruch“ ist dann gar keiner. Deutschland z.B. besteht nicht nur auf seiner internationalen Vorreiterrolle in der Klimafrage und darauf, dass es für die anderen Staaten „kein Zurück“ geben darf hinter das Pariser Klimaabkommen; Deutschland besteht auch darauf, dass weiter rund 40% des Stroms aus der Braunkohle, dem „Klimakiller Nummer 1″ (Hamburger Abendblatt) gewonnen wird:

„Es geht es auf der anderen Seite aber auch um soziale Fragen und Arbeitsplätze zum Beispiel im Zusammenhang mit der Frage der Reduktion der Kohle. Dabei geht es auch um Wirtschaftlichkeit; das heißt, um die Bezahlbarkeit von Energie. Auch in einem reichen Land, wie wir es sind, sind natürlich erhebliche Konflikte in der Gesellschaft vorhanden, die wir vernünftig und verlässlich lösen müssen.“ (Merkel)

Ein interessantes Dilemma, das die Kanzlerin allen Insassen ihres Landes da vorbuchstabiert: Lohn oder Schutz vor den Klimafolgen. Und sie sagt ja gleich dazu, wofür das einzig sprechen darf: für ihre Politik des deutschen Wachstums…

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7 years ago

GegenStandpunkt - Vorträge
Das ‚bedingungslose Grundeinkommen‘ und sein unheimlicher Freundeskreis beweisen: Der Kapitalismus ist einfach unverbesserlich!

Linke Vertreter der Idee meinen, dass die Armut, die in unserer Marktwirtschaft Marke BRD heimisch ist, angesichts beeindruckender Warenberge und Produktivkräfte eigentlich überflüssig und die Möglichkeit ihrer glücklichen Überwindung deswegen mit Händen zu greifen ist: Mit der passenden Dosis Umfairteilung wollen sie dem Kapitalismus die Bedrohung durch Armut abhandeln, die so vielen seiner Insassen zu schaffen macht.

Solche wohlmeinenden Ideen fangen sich seit jeher von den ideellen wie den wirklichen Sachwaltern der ‚herrschenden Zustände‘ mit dem Verweis auf eben diese ‚herrschenden Zustände‘, die ‚nun mal‘ so sind, wie sie sind, ihren antikritischen Konter ein: Sie beißen sich an der unumstößlichen marktwirtschaftlichen Realität einfach die Zähne aus und ihre Vertreter blamieren sich als realitätsferne Träumer – was ganz selbstverständlich für die ‚Realität‘ und gegen die Verbesserungsideen sprechen soll.

Doch mittlerweile hat das bedingungslose Grundeinkommen neue, mächtige Freunde gewonnen: In Davos und anderswo wird der Vorschlag von Industriekapitänen und Konzernvorständen selbstbewusst aufgegriffen und als Antwort auf die ‚Probleme‘ ihrer schönen neuen ‚Arbeitswelt 4.0‘ ins Spiel gebracht – die sie in den goldenen Zeiten digitalisierter Weltmarktkonkurrenz mittels Massenentlassungen und Niedriglöhnen auch weiterhin tüchtig herzustellen gedenken. Und auch die Politik denkt über das Grundeinkommen nach; darüber nämlich, ob es nicht ein zeitgemäßer Ersatz für die ein oder andere kompliziert konstruierte Sozialkasse sein könnte – und kündigt damit an, sich machtvoll um alle Probleme zu kümmern, die ihr aus Armut und Existenznot erwachsen, mit denen sie auch in Zukunft ganz fest rechnet. Ausgerechnet am berechnenden Gequatsche von Unternehmern und Politik über das Grundeinkommen wäre also zu lernen, wie verbissen die Macher des Kapitalismus darauf bestehen, dass Armut und Wachstum untrennbar zusammengehören.

In die Debatte, ob die schöne Idee des bedingungslosen Grundeinkommens durch die unverhoffte Schützenhilfe nun endlich möglich oder in den ‚falschen Händen‘ missbraucht wird, mischt der Vortrag sich nicht ein. Der Vorschlag ist weder zu bescheiden, noch unrealistisch und schon gar nicht menschengerecht – sondern ein einziger, fataler Irrtum über den Charakter von Arbeit und Reichtum in dieser Gesellschaft.

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7 years ago

GegenStandpunkt - Vorträge
Wählen ist verkehrt!

Fürs Wählen gibt es viele Gründe, offenbar mindestens so viele wie Parteien, die gewählt werden wollen:

„Noch nie stand Deutschland so gut da wie heute. Dank Angela Merkel!“ sagt die CDU. Dafür soll man sie wählen. Weil sie die nationalen Reichtumsbilanzen produziert hat, an die man dabei denken soll? Oder weil die Kanzlerin ja schon so lange erfolgreich an der Macht ist? Oder weil es einfach nur schön ist, vom Erfolg einer Nation abhängig zu sein, die auch wirklich – nämlich gegen ihre Konkurrenten in Europa und weltweit – Erfolg hat?

„In Deutschland bekommen viele hart arbeitende Menschen nicht das, was ihnen zusteht!“ sagt die SPD. Dafür soll man sie wählen. Weil sie das jetzt ganz neu herausgefunden hat? Oder weil auch sie seit eh und je dafür verantwortlich ist? Oder weil die SPD wenigstens weiß, was wem – zumindest eigentlich – von dem Reichtum zustünde, von dem den meisten in der sozialen Marktwirtschaft der BRD noch nie etwas anderes zugekommen ist als ein Arbeitsleben im Dienst an diesem Reichtum?

„Die SPD braucht Druck von links!“ sagt die Linkspartei. Dafür soll man sie wählen. Weil dann die SPD aus Angst vor dem Druck mit ihr koaliert und diese Koalition dann alle ökonomischen Rechnungen außer Kraft setzt, die Arme arm und Reiche reich machen? Oder weil dann wenigstens diejenigen mitregieren können, die wirklich wissen, was wem zumindest eigentlich ...?

„Nur mit den Grünen gelingt die grüne Mobilitätswende!“ sagen die Grünen. Dafür soll man sie wählen. Weil es so herrlich und vernünftig ist, dass ökologisch ist, was Automobilarbeitsplätze schafft? Oder weil die Grünen bei der politischen Sorge um die Gewinnbilanzen des Wirtschaftsstandorts Deutschland so glaubwürdig die zerstörerischen Umweltfolgen mitzubedenken und mitzuregeln versprechen – und das gleich im Namen der ganzen Menschheit?

„Die etablierten Parteien vertreten das Volk nicht und kümmern sich lieber um Flüchtlinge!“ sagt die AfD. Dafür – na klar – soll man sie wählen. Weil ein guter Deutscher mit seinen alltäglichen Sorgen von seiner Führung vor allem erwarten kann, dass sie ihn vor denen bewahrt, die nicht zu dieser großartigen Nation gehören und kein Recht auf Zugehörigkeit zu ihrem großartigen Volk haben?

Jede andere Partei aber verspricht, dass sie – jede jeweils besser als alle anderen – „den Rechtspopulismus bekämpft“, indem sie der AfD mit viel Verständnis für einen ‚recht verstandenen Patriotismus‘ ihr rechtes Wählerpotential abspenstig macht. Und zwar schlicht dadurch, dass sie ganz konsequent alles das macht, was sie sowieso im Programm hat.

Dabei sind sich alle konkurrierenden Angebote von rechts bis links in einem entscheidenden Punkt einig: Was das gute Volk will und worauf es ein Anrecht hat, ist eine Herrschaft über sich, von der es sich einbilden darf, sie wäre für die guten Deutschen da, nur weil denen erlaubt wird, sich in größeren Abständen per Wahl in herrschaftliche Personalfragen einzumischen.

Fürs Wählen gibt es also viele Gründe; nur keinen einzigen guten. Und den konkurrierenden Bemühungen um die Stimme der Bürger ist durchaus zu entnehmen, bei wem – wenn schon nicht beim Wähler – der wirkliche Nutzen der aller paar Jahre neu angesetzten Veranstaltung liegt.

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8 years ago

GegenStandpunkt - Vorträge
Der Fall Griechenland

„Griechenland“ ist wieder einmal ein Thema in den Medien. Wegen der neuen „Hilfskredite“, die gerade beschlossen worden sind. Von denen alle wissen, dass sie wieder nicht „die Lösung“ sind, jedenfalls nicht die endgültige. Wie eine „Lösung“ auszusehen hätte, darüber streiten sich alle Experten und Stammtische, die darüber schon immer streiten, mehr oder weniger aufgeregt weiter.

Das vorgestellte Buch will kein Beitrag zu diesen immer gleichen öden Debatten sein,

  • in der die einen
    • sich als deutsche Steuerzahler aufführen, denen die Griechen auf der Tasche liegen, und über „Griechen-Raffkes“ erregen – obwohl sie keinen einzigen Cent Steuern an Griechen gezahlt haben,
    • „unseren“ Euro vor hellenischer Misswirtschaft retten möchten – obwohl nach Lage der Dinge nicht Griechenland den Euro, sondern die Euro-Wirtschaft Griechenland ruiniert hat,
    • die einschneidenden Reformen vermissen, die Griechenland „uns“ schuldet – obwohl sie nicht angeben könnten, was an den vielen bisherigen „Reformen“ eigentlich falsch war,
  • und in der die anderen
    • sich als wahre Europäer aufführen, die „echte Hilfe“ für das griechische Volk und seine Regierung fordern – obwohl die Euro-Staaten, die sie als Helfer ins Auge fassen, gerade vorführen, was sie unter Hilfe zwischen Euro-Partnern verstehen und für alternativlos halten,
    • „unserer“ Regierung Verantwortungslosigkeit und nationalen Egoismus vorwerfen – obwohl die Mächtigen der europäischen Führungsnation die Art von Verantwortung, die sie wirklich beanspruchen, sehr entschieden wahrnehmen,
    • die rigiden Spardiktate für verfehlt halten und auf Schuldenschnitt plus mehr Kredite plädieren – obwohl auch sie nicht zu sagen wüssten, worin sich die Kredite, die sie für nötig und gut halten, von den Schulden, die sie schlimm finden, eigentlich unterscheiden sollen.

Unser Buch erklärt die politische Ökonomie des Euro sowie den innereuropäischen Imperialismus, der sich um dessen Rettung dreht und nicht nur den Griechen Probleme macht. Also warum der alles andere als Lösungsvorschläge für seine Probleme verdient.

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9 years ago

GegenStandpunkt - Vorträge
Das Finanzkapital

Was ist los, wenn Mario Draghi die Geldmärkte flutet und dabei in Billionen rechnet? Das Geld, um das sich in dieser Gesellschaft alles dreht, das alle Leute verdienen müssen und nie geschenkt bekommen, kann die EZB offenbar nach Bedarf schöpfen. Worin besteht dieser Bedarf – und was sagt es über dieses Geld, wenn ein politisches Machtwort es erschaffen kann?

Was ist in die Zentralbanker gefahren, dass sie die Inflation, die sonst unerwünschte bis gefährliche Geldentwertung auf einmal zum kaum erreichbaren Wunschziel ihrer Geldpolitik erklären? 2% Inflation soll unsere Welt wieder in Ordnung bringen! 0,2% Deflation, ein nicht nur stabiles, sondern gegen die Waren aufwertendes Geld soll ein Gift sein, das die Wirtschaft zerstört.

Was ist die Lage und was die Absicht, wenn die EZB eine „Nullzins-Politik“ betreibt, d.h. von den Banken keine Zinsen mehr verlangt, wenn sie ihnen Geld zur Verfügung stellt. Und wenn die Banken daraufhin selbst für Einlagen bei ihnen und Kredite an sie keine Zinsen mehr zahlen? Dann lohnt sich das Geld nicht mehr! Es „wirft keine Jungen“, wächst nicht von selbst wie ein lebendiger Organismus. Das ist in diesem System keine Rückkehr zu Vernunft und Normalität, sondern eine Katastrophe. Nichts ist in Ordnung, wenn das natürlichste Grundgesetz des Kapitalismus, dass der Besitz von Geld den Eigentümer immer reicher macht, nicht mehr funktioniert.

Was nun? Die Banken werden durch Anreize und Strafzinsen geradezu gezwungen, mehr Kredite zu vergeben. Ihre Kunden, vor allem die Staaten, aber auch andere Banken, sollen aber nicht noch mehr Schulden machen; die waren ja der Grund der Finanzkrise. Schulden sind schlecht und müssen zurückgeführt werden, Kredite hingegen kann es nicht genug geben. Was ist der Unterschied? Und wenn es schon keinen gibt: Warum ist er dann so wichtig?

Solche und andere Fragen werden behandelt. Unser Vortrag bietet weder Anlageberatung noch Einblicke in die geheime Macht und Machenschaften von Hedge-Fonds. Sondern: eine Einführung in die politische Ökonomie des verliehenen Geldes.

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9 years ago

GegenStandpunkt - Vorträge
Die Psychologie des bürgerlichen Individuums
45 years ago

GegenStandpunkt - Vorträge
Der bürgerliche Staat
46 years ago

GegenStandpunkt - Vorträge
Vorträge mit Redakteuren der politischen Vierteljahreszeitschrift GegenStandpunkt