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Frauenleben. Inspirierende Frauen und ihre Zeit.
Petra Hucke & Susanne Popp
78 episodes
2 weeks ago
Inspirierende Portraits von Frauen aus Wissenschaft, Wirtschaft, Technik und Politik, vorgestellt von Susanne Popp und Petra Hucke, Autorinnen historischer Romane.

Habt ihr schon einmal gehört, dass die Brooklyn Bridge von einer Frau gebaut wurde? Wisst ihr, wer die Veuve Cliquot hinter der berühmten Champagnermarke war? Kennt ihr mehr als die Namen der Umweltaktivistin Rachel Carson, der promovierten Ärztin Dorothea Erxleben, der Naturforscherin Amalie Dietrich oder der Mathematikerin Ada Lovelace? Wir lesen ihre Biografien, erforschen ihre Hintergründe und präsentieren euch alle vierzehn Tage den Lebenslauf und die Lebensleistung von Frauen, die prominenter in unseren Geschichtsbüchern auftauchen sollten.

Das beginnt mit universalgelehrten Frauen im frühen 17. Jahrhundert wie Anna Maria Schurmann und endet mit Politikerinnen kurz vor unserer Zeit wie Elisabeth Schwarzhaupt. Wir stöbern in Europa genauso herum wie in Nordamerika, strecken die Fühler jedoch nach und nach immer weiter aus.

Starke Frauen können uns mit ihrer Durchsetzungsfähigkeit als Vorbild dienen, denn gerade in vergangenen Jahrhunderten hatten sie immer Schwierigkeiten, sich zu behaupten und einen Platz in der von Männern dominierten Welt zu finden. In unserem Podcast bekommen sie die Aufmerksamkeit, die sie verdient haben.

Weitere Hintergrundinformationen zu den einzelnen Folgen und zu uns als Hosts findet ihr auf https://frauenleben-podcast.de, wo wir auch einen Blog mit weiteren Biografien und Fundstücken führen.

Susanne Popp veröffentlicht in diesem Jahr beim Rowohlt-Verlag eine historische Romanbiografie über die Veuve Cliquot, die Frau hinter der gleichnamigen Champagnermarke. "Madame Cliquot und das Glück der Champagne" ist zur Zeit noch in Arbeit, aber der Erscheinungstermin steht bereits fest, nämlich der 17. November 2020 (ab 1. November als E-Book). Freut euch auf eine ebenso spannende wie unterhaltsame Geschichte über eine mutige Frau, die in schwierigen Zeiten ihren eigenen Weg geht.

Petra Hucke hat nach einem Mystery-Thriller den historischen Roman "Solch ein zephyrleichtes Leben" über die Tänzerin Ida Brun veröffentlicht. Im Juli 2021 erscheint beim Piper-Verlag die Romanbiografie „Die Architektin von New York“ über Emily Warren Roebling und ihre Lebensgeschichte, die sie selbst wohl nie so hätte voraussehen können.

Weitere Frauenbiografien, für die wir bereits Episoden veröffentlicht oder fest eingeplant haben: Die Archäologin Mary Leakey, die studierte Ärztin und Lehrerin Maria Montessori, die erste US-Präsidentschaftskandidatin Victoria Woodhull, die Juristin und Frauenrechtlerin Iris von Roten, die Physikprofessorin Laura Bassi, die Erfinderin Hedy Lamarr und die Chemikerin Alice Augusta Ball.

Habt ihr Vorschläge für weitere Geschichten von Frauen? Wir freuen uns auf eure Ideen! Einfach eine Email schreiben an kontakt@frauenleben-podcast.de
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History
Society & Culture,
Documentary
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All content for Frauenleben. Inspirierende Frauen und ihre Zeit. is the property of Petra Hucke & Susanne Popp and is served directly from their servers with no modification, redirects, or rehosting. The podcast is not affiliated with or endorsed by Podjoint in any way.
Inspirierende Portraits von Frauen aus Wissenschaft, Wirtschaft, Technik und Politik, vorgestellt von Susanne Popp und Petra Hucke, Autorinnen historischer Romane.

Habt ihr schon einmal gehört, dass die Brooklyn Bridge von einer Frau gebaut wurde? Wisst ihr, wer die Veuve Cliquot hinter der berühmten Champagnermarke war? Kennt ihr mehr als die Namen der Umweltaktivistin Rachel Carson, der promovierten Ärztin Dorothea Erxleben, der Naturforscherin Amalie Dietrich oder der Mathematikerin Ada Lovelace? Wir lesen ihre Biografien, erforschen ihre Hintergründe und präsentieren euch alle vierzehn Tage den Lebenslauf und die Lebensleistung von Frauen, die prominenter in unseren Geschichtsbüchern auftauchen sollten.

Das beginnt mit universalgelehrten Frauen im frühen 17. Jahrhundert wie Anna Maria Schurmann und endet mit Politikerinnen kurz vor unserer Zeit wie Elisabeth Schwarzhaupt. Wir stöbern in Europa genauso herum wie in Nordamerika, strecken die Fühler jedoch nach und nach immer weiter aus.

Starke Frauen können uns mit ihrer Durchsetzungsfähigkeit als Vorbild dienen, denn gerade in vergangenen Jahrhunderten hatten sie immer Schwierigkeiten, sich zu behaupten und einen Platz in der von Männern dominierten Welt zu finden. In unserem Podcast bekommen sie die Aufmerksamkeit, die sie verdient haben.

Weitere Hintergrundinformationen zu den einzelnen Folgen und zu uns als Hosts findet ihr auf https://frauenleben-podcast.de, wo wir auch einen Blog mit weiteren Biografien und Fundstücken führen.

Susanne Popp veröffentlicht in diesem Jahr beim Rowohlt-Verlag eine historische Romanbiografie über die Veuve Cliquot, die Frau hinter der gleichnamigen Champagnermarke. "Madame Cliquot und das Glück der Champagne" ist zur Zeit noch in Arbeit, aber der Erscheinungstermin steht bereits fest, nämlich der 17. November 2020 (ab 1. November als E-Book). Freut euch auf eine ebenso spannende wie unterhaltsame Geschichte über eine mutige Frau, die in schwierigen Zeiten ihren eigenen Weg geht.

Petra Hucke hat nach einem Mystery-Thriller den historischen Roman "Solch ein zephyrleichtes Leben" über die Tänzerin Ida Brun veröffentlicht. Im Juli 2021 erscheint beim Piper-Verlag die Romanbiografie „Die Architektin von New York“ über Emily Warren Roebling und ihre Lebensgeschichte, die sie selbst wohl nie so hätte voraussehen können.

Weitere Frauenbiografien, für die wir bereits Episoden veröffentlicht oder fest eingeplant haben: Die Archäologin Mary Leakey, die studierte Ärztin und Lehrerin Maria Montessori, die erste US-Präsidentschaftskandidatin Victoria Woodhull, die Juristin und Frauenrechtlerin Iris von Roten, die Physikprofessorin Laura Bassi, die Erfinderin Hedy Lamarr und die Chemikerin Alice Augusta Ball.

Habt ihr Vorschläge für weitere Geschichten von Frauen? Wir freuen uns auf eure Ideen! Einfach eine Email schreiben an kontakt@frauenleben-podcast.de
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History
Society & Culture,
Documentary
Episodes (20/78)
Frauenleben. Inspirierende Frauen und ihre Zeit.
Jane Goodall (1934–2025)

Die Umweltaktivistin und Verhaltensforscherin ging mit 25 Jahren allein in den tansanischen Urwald, um Schimpansen zu beobachten. Ihre Erkenntnisse waren in den 1960ern bahnbrechend: Menschenaffen wissen, wie man Werkzeuge herstellt und benutzt – etwas, von dem man dachte, dass nur wir Menschen dazu in der Lage sind.



***



Geboren wird Valerie Jane Morris-Goodall in London-Hampstead am 3. April 1934. Ihr Vater ist Autorennfahrer und Motorsportfunktionär Mortimer Morris-Goodall (1907–2001), ihre Mutter ist Margaret Myfanwe Joseph (1906–2000), die als Vanne Morris-Goodall Bücher veröffentlicht. Ihre Eltern sind liebevoll und unterstützend. Jane hat eine genau vier Jahre jüngere Schwester namens Judy.



Verträumte Kindheit



Zum ersten Geburtstag bekommt Jane einen Plüschaffen namens Jubilee geschenkt, der zur Feier des ersten im Londoner Zoo geborenen Schimpansen auf den Markt gebracht wurde. Er war ihre ganze Kindheit lang ihr treuer Begleiter.



Heute ist sie immer wieder mit Stofftieren unterwegs, vor allem mit dem Schimpansen Mr. H (H für Hoffnung), um Dinge anschaulich zu machen:




Cow benutze ich beim Thema Massentierhaltung. Insbesondere, um Kindern zu erklären, wie Rinder Methan erzeugen …  Ratty setze ich ein, um zu erklären, wie intelligent Ratten sind – vor allem, wie die Gambia-Riesenhamsterratte darauf trainiert wird, Landminen zu finden. (Das Buch der Hoffnung, S. 200/201)




Sie zeigt schon früh Interesse an Tieren aller Art. Ihre Lieblingsbücher sind Doktor Doolittle, das Dschungelbuch, Der Wind in den Weiden und Tarzan. Die Familie kann sich weder Fahrräder, geschweige denn ein Auto oder Urlaub leisten, aber sie haben zu essen und ausreichend anzuziehen. Jane bezeichnet ihre Kindheit als glücklich. Sie verbringt ihre Zeit am liebsten draußen bei der Insektenforschung, auch wenn sie noch städtisch wohnen.



Janes Vater möchte, dass seine Töchter Französisch lernen, doch kurz nachdem sie nach Frankreich ziehen, bricht der Zweite Weltkrieg aus, und sie kehren zurück nach England. Sie finden ein neues Zuhause an der Südküste, wo Janes Großmutter mütterlicherseits auf dem Hof The Birches lebt. Dort ist Jane von Verwandten, Natur und Freund:innen umgeben: „Wie ich die Freiheit genoß!“ (Grund zur Hoffnung, S. 40)



Foto: Alwyn Ladell


Die Familie muss während des Krieges regelmäßig in einen Luftschutzkeller fliehen, und auch Soldaten sieht Jane überall. Dennoch kommt sie recht unbeschadet durch die Zeit. Als sie danach jedoch die ersten Bilder aus den Konzentrationslagern sieht, prägt sie das bis ans Ende ihres Lebens: Wie können Menschen so etwas tun? Wie kann Gott so etwas tun?






Jane wird nicht besonders religiös erzogen, aber mit klaren moralischen Werten. Sie ist ein philosophisches, nachdenkliches Mädchen, das viel über Gott oder andere übernatürliche Mächte nachdenkt. Im Laufe ihres Lebens verändert sich das hin zu einer allgemeinen Verehrung der Natur, die durch jemanden oder etwas erschaffen worden sein muss. Auch einige mystische Erlebnisse und Erfahrungen prägen ihren Glauben.



Schule und Ausbildung



Im Jahr 1946 lassen sich ihre Eltern scheiden. Sie bleibt mit der Mutter und der Schwester in The Birches, wo sie viel Zeit im Garten auf ihrer geliebten Buche verbringt. Sie geht auf eine Mädchenschule und fällt durch gute Leistung auf, hat jedoch oft Migräne und möchte nicht hingehen.



Wegen des Geldmangels kann sie kein Studium aufnehmen, sondern lässt sich in London zur Sekretärin ausbilden. Weil sie das nicht ausfüllt, macht sie Abendkurse in Journalismus und Literatur. Außerdem hilft sie in einer Physiotherapie-Pra...
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2 weeks ago
58 minutes 34 seconds

Frauenleben. Inspirierende Frauen und ihre Zeit.
Florence Nightingale (1820–1910)

Die Britin Florence Nightingale gilt als Begründerin der modernen Krankenpflege, Pionierin der evidenzbasierten Medizin und war eine der bemerkenswertesten Frauen ihrer Zeit.



***



Kindheit, Bildung und familiäre Prägung



Florence Nightingale wuchs in einer wohlhabenden Familie des viktorianischen Englands auf. Als Tochter von William Nightingale und Frances Smith lebte Florence in komfortablen Landsitzen, wurde aber durch das Erbrecht von einer ökonomisch eigenständigen Zukunft ausgeschlossen – Heirat war für Töchter wie sie die gesellschaftliche Norm.



Florence Nightingale, ca. 1860 (Quelle: Wikipedia)


Bereits in jungen Jahren entwickelte Nightingale einen eigenen geistigen und ethischen Anspruch. Ihr Vater förderte ihre Bildung ungewöhnlich intensiv und Florence entwickelte eine Vorliebe für Mathematik und analytisches Denken. Weibliche Vorbilder fand sie in Frauen wie Mary Somerville und Ada Lovelace, die ebenfalls mit wissenschaftlichen Leistungen hervortraten.



Zwischen gesellschaftlichen Konventionen und religiöser Berufung



Die Epoche des viktorianischen Englands war geprägt von starren Geschlechterrollen und gesellschaftlichen Hierarchien. Nightingale strebte nach mehr als dem Leben der „braven Dame“, das ihre Mutter für sie vorgesehen hatte. Ihre starke religiöse Prägung und das intensive Nachdenken über soziale Gerechtigkeit motivierten sie, sich für bedürftige und kranke Menschen zu engagieren – der christliche Glaube wurde für sie zur Quelle von Engagement und ethischem Handeln. Florence Nightingale verstand sich als Mit-Arbeiterin Gottes. Dabei verband sie sogar Empirie mit Beten und führte als Kind ein Experiment zur Wirksamkeit des Betens mit wissenschaftlicher Methodik durch. Ihre Hoffnungen, die Wirksamkeit des Gebets auf diese Weise belegen zu können, wurde dabei leider enttäuscht.







Embley Park in Southampton, einer der beiden Landsitze der Familie Nightingale, ist heute ein Internat (Quelle: Wikipedia)


Link zu einem Video über Lea Hurst, dem Landsitz der Familie in Derbyshire (Der Link führt auf YouTube)



Der Weg zur Krankenpflege: Krisen, Reisen und Erfahrungen



Die Geschichte Florence Nightingales ist auch eine der Selbstfindung. Früh pflegte sie kranke Familienmitglieder und Angestellte. Ihre Erfahrungen mit schlechter Pflege und der Tod eines Cousins prägten sie nachhaltig und ließen in ihr den Wunsch entstehen, eine professionelle Ausbildung zu absolvieren. Die Bewerber um ihre Hand lehnte sie nach reiflicher Überlegung sehr zum Unmut ihrer Familie alle ab.




„Ich bin so froh, dass dieses Jahr vorbei ist; dennoch war es kein verschwendetes […] Ich habe meinen gesamten religiösen Glauben umgestaltet […] Ich habe meine sozialen Anschauungen neu gefasst […]Ich habe einen Plan für Paris geschmiedet […] Schlussendlich sind alle meine Bewunderer verheiratet […] Und hier stehe ich mit der ganzen Welt vor mir […] Dieses Jahr war eine Feuertaufe.” (F.N. 1852)




Begleitet und unterstützt durch Freunde, reiste sie durch Europa, lernte karitative Modelle in Frankreich, Italien und Deutschland kennen und absolvierte Hospitationen bei den Diakonissen in Kaiserswerth, die sie besonders inspirierten. Diese Reisen öffneten ihren Blick für internationale Entwicklungen und für die Notwendigkeit eigener Reformen im englischen Pflegesystem. Trotz Widerständen aus der Familie,
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1 month ago
54 minutes 56 seconds

Frauenleben. Inspirierende Frauen und ihre Zeit.
[Wiederhören] Amalie Dietrich (1821–1891)

Der Frauenleben-Podcast macht Sommerpause und holt für euch die schönsten Folgen aus dem Archiv. Heute: Amalie Dietrich war eine der bedeutendsten Naturforscherinnen und Forschungsreisenden Deutschlands und ihr abenteuerlicher Lebensweg führte sie bis ins australische Outback. Sie stammte aus einer armen sächsischen Familie und machte sich trotz mangelnder Schulbildung als Botanikerin einen so guten Namen, dass sie sich auf Augenhöhe mit Universitätsprofessoren unterhalten konnte.



***



Link zur Originalfolge vom 18. März 2021



https://frauenleben-podcast.de/podcast/amalie-dietrich-naturforscherin/



Wir beziehen uns in dieser Folge auf die Episode über Maria Sibylla Merian



https://frauenleben-podcast.de/podcast/maria-sibylla-merian/



Die Episode über die Naturforscherin Amalie Dietrich erschien zuerst im März 2021 auf Frauenleben



***



Artwork und Musik: Uwe Sittig



Frauenleben-Hosts: Susanne Popp und Petra Hucke 



Podcast-Website: Frauenleben-Podcast 



Instagram: https://www.instagram.com/frauenleben.podcast/
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1 month ago
51 minutes 8 seconds

Frauenleben. Inspirierende Frauen und ihre Zeit.
[Wiederhören] Laura Bassi (1711–1778)

Der Frauenleben-Podcast macht Sommerpause und holt für euch die schönsten Folgen aus dem Archiv. Heute: Die erste Universitätsprofessorin Europas inspirierte ihre Zeitgenossinnen und Zeitgenossen. Sie galt als Wunderkind, lehrte später Philosophie und Physik an der Universität von Bologna und ließ trotz Heirat und acht Kindern die Wissenschaft nicht ruhen.



Link zur Originalfolge mit Blog-Beitrag von November 2020.




Laura Bassi (1711–1778)




Wir beziehen uns im Podcast auf die Episode über Dorothea Erxleben




Dorothea Christiane Erxleben (1715–1762)




***



Frauenleben-Hosts: Susanne Popp und Petra HuckeFrauenleben-Podcast Instagram: https://www.instagram.com/frauenleben.podcast/
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1 month ago
33 minutes 59 seconds

Frauenleben. Inspirierende Frauen und ihre Zeit.
[Wiederhören] Virginia Prince (1913–2009)

Der Frauenleben-Podcast macht Sommerpause und holt für euch die schönsten Folgen aus dem Archiv. Heute: Virginia Prince war eine der ersten Transgender-Aktivist:innen und wurde für revolutionäre Ideen zu arbiträren Geschlechterrollen und deren Auswirkungen auf die Gesellschaft bekannt. Sie war Herausgeberin eines der ersten Magazine für damals sogenannte Transvestiten und setzte sich bei Politiker:innen, Psychiater:innen und der Polizei für diese Menschen ein.



Link zur Originalfolge mit Blog-Artikel vom Juli 2021:




Virginia Prince (1913–2009)




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Frauenleben-Hosts: Susanne Popp und Petra HuckeFrauenleben-Podcast Instagram: https://www.instagram.com/frauenleben.podcast/
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2 months ago
54 minutes 51 seconds

Frauenleben. Inspirierende Frauen und ihre Zeit.
[Wiederhören] Victoria Woodhull (1838–1927)

Der Frauenleben-Podcast macht Sommerpause und holt für euch die schönsten Folgen aus dem Archiv. Heute: Victoria Woodhull gründete eine eigene politische Partei, um sich zur Präsidentschaftskandidatin der USA aufstellen zu lassen, sie sagte einem Eisenbahnbaron die Aktienkurse voraus und trat für Frauenrechte, aber nicht unbedingt für die Frauenwahl ein. Victoria Woodhull kam aus schlechten Verhältnissen und legte sich mit mächtigen Männern an.



Link zur Originalfolge mit Blog-Beitrag von November 2020



***



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2 months ago
54 minutes 6 seconds

Frauenleben. Inspirierende Frauen und ihre Zeit.
[Wiederhören] Maria Montessori (1870–1952)

Der Frauenleben-Podcast macht Sommerpause und holt für euch die schönsten Folgen aus dem Archiv. Heute: die Reformpädagogin Maria Montessori. Ihre Ideen haben die frühkindliche Erziehung stark geprägt und tun es noch heute. Die Italienerin hatte auch ein bewegtes, nicht immer einfaches Privatleben.



Link zur Originalfolge mit Blog-Beitrag von Oktober 2020



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3 months ago
39 minutes 43 seconds

Frauenleben. Inspirierende Frauen und ihre Zeit.
[Wiederhören] Uta Ranke-Heinemann (1927–2021)

Der Frauenleben-Podcast macht Sommerpause und holt für euch die schönsten Folgen aus dem Archiv. Heute: Die Kirchenkritikerin Uta Ranke-Heinemann. Sie erhielt 1970 weltweit als erste Frau einen Lehrstuhl für katholische Theologie und verlor ihn 1987 wieder, weil sie die Jungfrauengeburt in Frage stellte.



Link zur Originalfolge mit Blog-Beitrag von Dezember 2022



Frauenleben-Hosts: Susanne Popp und Petra Hucke Frauenleben-Podcast Instagram: https://www.instagram.com/frauenleben.podcast/







Wir erwähnen in der Folge die Episode über Petra Kelly …




Petra Kelly (1947–1992)




… und über Maria von Nazareth




Maria von Nazareth (ca. 20 v. Chr. bis 34)

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3 months ago
1 hour 8 minutes 10 seconds

Frauenleben. Inspirierende Frauen und ihre Zeit.
[Wiederhören] Mamie Phipps Clark (1917–1983)

Der Frauenleben-Podcast macht Sommerpause und holt für euch die schönsten Folgen aus dem Archiv. Heute: Mamie Phipps Clark, die Kinder- und Sozialpsychologin aus den USA. Sie beschäftigte sich mit den Auswirkungen von Rassismus und rassistischen Vorurteilen auf Kinder. Mit ihrem „Puppentest“ trug sie dazu bei, dass vor Gericht eine Integration von bislang segregierten Kindergärten und Schulen vorangetrieben wurde.



Frauenleben-Hosts: Susanne Popp und Petra Hucke Frauenleben-Podcast Instagram: https://www.instagram.com/frauenleben.podcast/



Link zur Originalfolge mit Blog-Beitrag von 2021




Mamie Phipps Clark (1917–1983)





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4 months ago
42 minutes 57 seconds

Frauenleben. Inspirierende Frauen und ihre Zeit.
[Wiederhören] Alice Augusta Ball (1892–1916)

Der Frauenleben-Podcast macht Sommerpause und holt für euch die schönsten Folgen aus dem Archiv. Heute: Die afroamerikanische Chemikerin Alice Augusta Ball fand ein Wirkmittel gegen Morbus Hansen – eine Krankheit, die wir unter dem Namen Lepra kennen. Noch immer geht Lepra mit einem großen Stigma einher. Und Würdigung dafür erhielt die junge Frau viel zu spät.



Hier findet ihr den Blogeintrag zur Ursprungsfolge.




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4 months ago
28 minutes 49 seconds

Frauenleben. Inspirierende Frauen und ihre Zeit.
Maud Gonne (1866–1953)

Maud Gonne war wohlhabende Engländerin und Protestantin – und kämpfte gleichzeitig als Journalistin und Schauspielerin für die irische Unabhängigkeit. Sie setzte sich für arme Pächter:innen und politische Gefangene ein. Ein hartes Leben, wie sie selbst sagte, aber das einzige, das sie führen konnte. Und was hat sie mit W. B. Yeats zu tun? War sie wirklich seine Muse?



***



Maud Gonnes Autobiografie beginnt so:




I was returning from Mayo triumphant. I had stopped a famine and saved many lives by making the people share my own belief that courage and will are unconquerable and, when allied to the mysterious forces of the land, can accomplish anything.



Triumphierend kehrte ich aus Mayo zurück. Ich hatte eine Hungersnot beendet und viele Menschenleben gerettet, indem ich die Menschen an meiner Überzeugung hatte teilhaben lassen, dass Mut und Wille unbesiegbar sind und dass man, wenn man sich mit den geheimnisvollen Kräften des Landes verbindet, alles erreichen kann.




Geboren wurde sie im englischen Surrey am 21. Dezember 1866 als Edith Maud Gonne. Ihr Großvater mütterlicherseits hatte einen florierenden Handel mit Luxusgütern gehabt und war mehrere Millionen schwer gewesen, sodass die Familie sich keine Sorgen um Geld machen musste.






Ihr irisches Erbe



Gonnes irisches Erbe ist dünn: Nur ein Urgroßvater stammte aus Irland, doch wenn es darum ging, ihre Verbundenheit zum Land zu zeigen, übertrieb sie diesen Fakt gern oder sagte, das Blut ihrer englischen Mutter habe ihr geholfen, England zu verstehen und dessen guten Qualitäten schätzen zu können. Ihr irisches Blut jedoch zwänge sie, gegen die englische Herrschaft und Queen Victoria zu kämpfen.



Als sie ein oder zwei Jahre alt ist, wird ihr Vater Tommy vom Militär in Irland stationiert. Er nimmt seine Familie mit in einen Vorort von Dublin. Irland ist damals das ärmste Land Westeuropas und noch sehr ländlich geprägt. Ein jüngere Schwester, Kathleen, wird geboren, doch bei der Geburt des dritten Kindes sterben sowohl der Säugling als auch die Mutter.



Vater Tommy holt ein Kindermädchen namens Bowie für seine beiden Töchter, die jedoch nicht viel lernen, sondern recht wild an der Küste aufwachsen und viel Zeit draußen verbringen. Maud behält ihre Kindheit immer positiv in Erinnerung. Als Tommy ins Ausland (nach Österreich, Südafrika, Indien) versetzt wird, schickt er seine Töchter zu verschiedenen Verwandten nach London und Umgebung, aber es gibt auch lange Sommeraufenthalte in Südfrankreich, und die Wintermonate verbringen sie des Klimas wegen in der Schweiz. Bowie ist immer dabei, und Vater Tommy schreibt viele Briefe. Er gibt Maud, seinem „Lämmchen“, zwei Wahlsprüche fürs Leben mit:




* Sie soll niemals vor irgendetwas Angst haben, auch nicht vor dem Tod. – Maud nimmt diese Aufforderung sehr ernst und stellt sich immer wieder selbst Mutproben (wie durch einen finsteren Wald zu laufen), um ihre Ängste zu überwinden.



* Der Wille ist eine seltsame, unberechenbare Kraft und viel stärker als die Umstände.




Von einer Tante lernt die heranwachsende Maud die Bedeutung von Schönheit: Männer können noch so hässlich sein, aber Frauen müssen sich – für die Männer – schön machen. Maud lernt sich zu schminken, sich modisch anzuziehen und das richtige Parfüm auszuwählen. Sie wird tatsächlich zu einer Schönheit, groß und schlank.



Belle of the Season



Als sie etwa zwanzig ist, wird Tommy als Assistant Adjutant General (der zweite Befehlshaber des britischen Militärs in Irland) wieder nach Dublin versetzt. Sie übernimmt für eine Weile die Rolle seiner Ehefrau, d. h.
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4 months ago
53 minutes 50 seconds

Frauenleben. Inspirierende Frauen und ihre Zeit.
Die Erfindung des Mutterideals

Ist Mutterliebe angeboren? Warum erwarten wir instinktiv von Frauen und Müttern, dass sie sich ums Kind kümmern? Entspricht es wirklich der Natur von Frauen, Mütter werden und sein zu wollen? In der modernen Familie stehen die Kinder zumeist im Mittelpunkt. Und von den Eltern und dabei eben immer noch vor allem von den Müttern wird erwartet, dass sie ihr eigenes Leben um die kindlichen Bedürfnisse herum arrangieren. Aber war das eigentlich schon immer so? Und wenn nicht, wann fing es an? Dieser Frage gehen wir in diesem Podcast nach.



***






Nach einem historischen Abriss gehen wir auf Spurensuche bei „unseren“ Frauen, die wir in unserem Podcast bereits porträtiert haben:



Vor der Aufklärung und Rousseau – Kaufmannsfamilien emanzipieren sich



Sibylla Merian und Glikl von Hameln



Nach der Aufklärung: das bürgerliche Zeitalter – die Mutterrolle wandelt sich



Bettine von Arnim und Clara Schumann



Übergang zum 20. Jahrhundert – Kritik von zwei Seiten: Frauenbewegung und Entwicklung der Pädagogik



Helene Stöcker und Maria Montessori



20. Jahrhundert, Nachkriegszeit – die akademische Auseinandersetzung mit der Bedeutung von Elternschaft, Mutterschaft und Erziehung – Schreibtisch vs. Feldforschung



Iris von Roten und Margaret Mead



***



Ende Intro – Beginn historischer Abriss Frühgeschichte Mittelalter Die Zeit ab 1750 Jean-Jacques Rousseau und Goethe 20. Jahrhundert – Der Muttertag Hedwig Dohm Tradwives Sibylla Merian und Glikl von Hameln Bettine von Arnim und Clara Schumann Helene Stöcker und Maria Montessori Iris von Roten und Margaret Mead



***



Diese Folge ist Teil des Podcast-Festivals zum kritischen Muttertag. Unter folgendem Link findet ihr eine Übersicht zu den teilnehmenden Podcasts: Happy F*cking Mothersday



Ein herzliches Dankeschön für die Einladung und das tolle Programm an Susi von verbittert talentlos und vielen Dank an die Macherinnen dieser tollen feministischen Podcasts!






Artwork: Scarlett Minz



***



Quellen für diese Folge:Marina Ahne: Mythos Mutter. Die Frau als Mutter in der Gesellschaft. WBG 2022Ute Planert: Vater Staat und Mutter Germania: Zur Politisierung des weiblichen Geschlechts im 19. und 20. JahrhundertBrigitte Röder: Die Vergegenwärtigung der Urzeit: eine Kolonialisierung der Urgeschichte? In: Mira Shah und Patrick Stoffel (Hrsg.): Die Kolonialisierung der Vergangenheit. Kulturwissenschaftliche Zeitschrift 2023Franziska Schutzbach: Die Erschöpfung der Frauen: Wider die weibliche Verfügbarkeit (Kapitel „Mutterschaft“). Droemer 2021



Musik Frauenleben-Podcast: Uwe SittigFrauenleben-Hosts: Susanne Popp und Show more...
5 months ago
1 hour 3 minutes 37 seconds

Frauenleben. Inspirierende Frauen und ihre Zeit.
Elizabeth Blackwell (1821–1910) 

Die erste studierte Ärztin der USA, Elizabeth Blackwell, empfindet eine Abneigung gegen die Schwächen des menschlichen Körpers und entscheidet sich trotzdem für ein Medizinstudium. Ihre Zulassung zum College verdankt sie einem Missverständnis und einem schlechten Scherz. Mit ihrem Lebensweg ebnet sie in den Vereinigten Staaten den Weg für Frauen in der Medizin. 



***



Von England nach Amerika: Kindheit und Auswanderung



Elizabeth Blackwell wird 1821 in Bristol, England, geboren. Als drittes von neun Kindern wächst sie in einer Familie auf, die sowohl kapitalistisch als auch idealistisch geprägt ist. Ihr Vater Samuel Blackwell ist ein Zuckerfabrikant, dessen Geschäft am Atlantikhandel hängt und indirekt mit der Sklaverei verbunden war. Diese moralische Dissonanz prägt die Familie: Während sie vom Handel profitieren, sind die Blackwells gleichzeitig überzeugte Gegner der Sklaverei.



Plakette in Bristol


Die religiösen Ansichten der Familie – sie sind Kongregationalisten und gehören damit nicht der anglikanischen Kirche Großbritanniens an – führen zu einer gewissen Isolation. Die Kinder erhalten Privatunterricht und haben kaum Freunde außerhalb der Familie. Dennoch ist die Erziehung fortschrittlich. Die Eltern glauben an Bildung für alle ihre Kinder, unabhängig vom Geschlecht, und sind entschiedene Abolitionisten. Diese Werte zeigen sich im Alltag. Die Kinder weigern sich beispielsweise, Zucker in ihren Tee zu geben, nachdem sie von der Verbindung zur Sklaverei erfahren haben.



1832, Elizabeth ist elf Jahre alt, wandert die Familie in die USA aus. Nach mehreren Umzügen lässt sich die Familie schließlich 1838 in Cincinnati, Ohio, nieder. Dort will Samuel Blackwell mit Zuckerrüben experimentieren. Doch im selben Jahr stirbt er an Malaria und hinterlässt seine Familie mit 1500 Dollar Schulden.



Der Weg zur Medizin: Von der Lehrerin zur Visionärin



Nach dem Tod ihres Vaters müssen Elizabeth und ihre Schwestern selbst für ihren Lebensunterhalt sorgen. Elizabeth gründet eine Schule für Mädchen und junge Damen, die sechs Jahre Bestand hat. Obwohl das Unterrichten nicht ihre Leidenschaft ist, nimmt sie mit 23 Jahren eine Stelle als Schulleiterin in Kentucky an. Nach einem Jahr kehrt sie zurück, zutiefst abgestoßen von der Sklaverei, die sie dort beobachtet hat.



Die Wendung zu einem Medizinstudium kommt durch eine todkranke Freundin. Sie sagt: „Wenn ich von einer Ärztin behandelt worden wäre, wäre mir das schlimmste Leiden erspart geblieben.“ Elizabeth verspürt zunächst Abneigung gegen die Beschäftigung mit Krankheiten. Sie neigt eher zum Metaphysischen. Trotzdem reift in ihr der Entschluss, Medizin zu studieren.



Elizabeth Blackwell


Dabei wird sie stark von der Autorin Margaret Fuller beeinflusst. Deren Schriften betonen, dass Frauen dieselbe Unabhängigkeit wie Männern zugestanden werden müsse. Sie sagt aber auch, dass Frauen selbst für ihre Rechte eintreten müssten. Elizabeth Blackwell kommt also nicht aus einem Helfersyndrom zur Medizin, sondern aus einer philosophischen und moralischen Überzeugung heraus. Sie träumt davon, Barrieren zu durchbrechen und berühmt zu werden.



Ihr Weg ist steinig. Sie kontaktiert mehrere ihr bekannte Ärzte, die ihr abraten. 29 Bewerbungen für ein Medizinstudium werden abgelehnt. Um sich vorzubereiten, nimmt sie wiederum Stellen als Lehrerin an. Unter der Anleitung eines ehemaligen Arztes in Ashville, North Carolina, beginnt sie ein Selbststudium.



Durchbruch am Geneva College



Die Wende kommt, als Elizabeth sich am Geneva College in New York bewirbt. Dort wird sie angenommen – allerdings nur, weil die Studenten ihre Bewerbung für einen Scherz h...
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7 months ago
1 hour 3 minutes 55 seconds

Frauenleben. Inspirierende Frauen und ihre Zeit.
Agnes von Ungarn (1280–1364)

Agnes von Ungarn wurde von den Chronisten entweder als Heilige oder als gnadenlose Rächerin dargestellt. In der heutigen Geschichtsforschung gilt sie als heimliches Oberhaupt der frühen Habsburger-Dynastie. Wer ist diese Frau, die mit 21 Jahren eine der reichsten Witwen Europas wurde und entschied, all ihr Wissen und Geld für ihre Ursprungsfamilie einzusetzen?



– Ein Gastbeitrag von Dorothe Zürcher



***



Bild von Anton Boys, 16. Jh


Elternhaus – Kindheit und Jugend



Agnes von Ungarn kommt wahrscheinlich im Jahre 1280 in Brugg oder Baden (Schweiz) zur Welt. Weder Geburtsort noch das genaue Geburtsjahr sind bekannt. Erstaunlich, da ihr Grossvater Rudolf von Habsburg römisch-deutscher König ist. Nach einem längeren Interregnum ernannten die Kurfürsten den Grafen Rudolf von Habsburg zum König, in der Annahme, dass er ihnen nicht gefährlich werden könne, aber genug stark sei, um sich zu halten.



Agnes’ Vater ist der Zweitgeborene, also nicht der Erbe. Agnes’ Mutter ist Elisabeth von Görz-Tirol. Mit elf Jahren wurde Elisabeth verheiratet und auf die Habsburg zu ihrem zukünftigen Gatten gebracht. Damals galt ihre Ehe als «gute Ehe», unter anderem, weil Elisabeth elf Kinder zur Welt bringt, die das Erwachsenenalter erreichen. Agnes ist wahrscheinlich das dritte Kind.



Als die Herzöge von Österreich aussterben, übernimmt König Rudolf das Herzogtum und übergibt es seinen beiden ältesten Söhnen. Albrecht reist nach Wien und lässt seine Familie nachkommen, unterdessen stirbt sein älterer Bruder.



Die Wiener Bürger haben Mühe mit dem fremden Herzog. Albrecht fördert den Fernhandel und bringt seine eigenen Ministerialen mit. Zwei Mal vertreiben die Wiener die Familie aus der Stadt. Mit Gewalt erobert Albrecht diese wieder zurück.



1291 stirbt König Rudolf. Albrecht nimmt an, dass er zu dessen Nachfolger gewählt wird, was nicht geschieht. Adolf von Nassau wird gewählt. Albrecht übergibt die Regentschaft des Herzogtums seiner Gattin und reist im Reich herum, um für eine Wiederholung der Königswahl zu werben.



Elisabeth von Görz-Tirol ist eine gute Diplomatin und beliebt. Sie kann die Wiener Bürger besänftigen und fördert den Handel, zugleich bekommt sie fast jährlich ein Kind.



Burg Habsburg, die Stammburg der Habsburger im Aargau. Foto: Roland Zumbühl


Agnes, ein Kind der habsburgischen Machtpolitik



Mit elf Jahren wird Agnes mit einem römischen Grafen verlobt. Dann ändert sich die Politik. König Andreas von Ungarn, der Wien belagerte, da er Agnes’ Vater als Konkurrenten betrachtete, verliert seine Gattin. Um einen Frieden zwischen Österreich und Ungarn zu sichern, nehmen die beiden Gegner Heiratsverhandlungen auf. Agnes’ ältere Schwester ist schon verheiratet. Sie ist die Nächste in der Reihe.



König Andreas verlangt eine hohe Mitgift, um seinen eigenen Thron zu sichern. Deswegen ziehen sich die Verhandlungen in die Länge. Als man sich einigt, ist Agnes 18 Jahre alt.



Agnes bringt eine Mitgift von 40 000 Silbermark in die Ehe. Damals war das die höchste Mitgift europaweit. Als Morgengabe bekommt Agnes den Burghügel von Pressburg/Bratislava.



Die Heirat findet ungewohnt in Wien und nicht in Ungarn statt. Drei Kurfürsten sind geladen. Nach der Heirat wird Albrecht heimlich zum neuen König des römisch-deutschen Reiches gewählt. In der Schlacht von Göllheim stirbt Adolf von Nassau. Albrecht hat sein Ziel erreicht und wird römisch-deutscher König. Agnes ist zu dieser Zeit schon in Ungarn und wi...
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8 months ago
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Frauenleben. Inspirierende Frauen und ihre Zeit.
Winnie Madikizela-Mandela (1936–2018)

Eine der beliebtesten und umstrittensten Aktivistinnen und Politikerinnen Südafrikas, eine Ikone, die „Mutter der Nation“ – Winnie Madikizela-Mandela kämpfte mit all ihrer Kraft gegen die Apartheid, wurde unter Hausarrest gestellt und monatelang in Einzelhaft gehalten. Doch nach und nach verstrickte sie sich selbst immer stärker in die allgegenwärtige Gewalt des Landes und war an Entführungen, Folter und Morden beteiligt. Wie lassen sich die zwei Seiten dieser zweifellos großen, starken Frau vereinen?






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Quellen:Fred Bridgland: Katizas Reise. Die wahre Geschichte der Winnie Mandela. Rowohlt Taschenbuch Verlag, Reinbek bei Hamburg 1997. (Ü: Karin Balzer und Grace Pampus)Winnie Mandela: Ein Stück meiner Seele ging mit ihm. Rowohlt Taschenbuch Verlag, Reinbek bei Hamburg 1984. (Hg.: Anne Benjamin)Anné Mariè du Preez Bezdrob: Winnie Mandela. A Life. Zebra, Cape Town 2003.



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Artwork und Musik: Uwe SittigFrauenleben-Hosts: Susanne Popp und Petra Hucke Podcast-Website: Frauenleben-Podcast Instagram: https://www.instagram.com/frauenleben.podcast/




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8 months ago
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Frauenleben. Inspirierende Frauen und ihre Zeit.
Clärenore Stinnes (1901–1990) 

Clärenore Stinnes liebte die Geschwindigkeit und scheute keine Gefahren. Eine Karriere im Konzern ihres Vaters Hugo Stinnes blieb der intelligenten jungen Frau trotz ihrer zahlreichen Talente verwehrt. Also wurde sie Rennfahrerin und umrundete als erster Mensch mit einem serienmäßigen Personenwagen die Welt. 



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Clärenore Stinnes war keine politische Kämpferin, die sich für die Gleichberechtigung von Frauen eingesetzt hätte. Dennoch führte sie für viele Jahre ein Leben jenseits der Norm und war nicht gewillt, sich in die Rolle zu fügen, die die Gesellschaft und vor allem ihre Mutter für sie vorgesehen hatte. 



Ein Rennfahrer in der Familie



Hausfrauliche Tätigkeiten interessieren Clärenore nicht, eine Ehe schließt sie zunächst für sich aus. Früh entdeckt sie ihre Liebe zu Autos und lernt schon mit 11 Jahren heimlich das Autofahren, indem sie die Chauffeure ihres Vaters dazu bringt, sie ans Steuer zu lassen. Der Rennfahrer Robert Dunlop aus der britischen Reifendynastie ist mit ihrer Tante Nora verheiratet. Er begeistert sie für Geschwindigkeit und mit 18 macht Clärenore den Führerschein. Ihr Vater Hugo Stinnes, der «Ruhrbaron» genannt, herrscht über einen Industrie- und Handelskonzern von enormer Größe. Auch die Berliner Teststrecke AVUS gehört zu seinem Imperium, dort trainiert sie nun regelmäßig ihre Fähigkeiten und scheut sich auch nicht, sich schmutzig zu machen, verbringt viel Zeit in der Werkstatt und lernt, wie man Autos repariert. 



Glanz und Glamour in Berlin



Hugo Stinnes fördert seine Tochter auch deshalb, weil sie ihm von all seinen Kindern am ähnlichsten ist. Als er unerwartet im April 1924 mit 54 Jahren verstirbt, bedeutet das für Clärenore nicht nur einen großen persönlichen Verlust, sondern auch einen Rückschlag hinsichtlich ihrer beruflichen Ambitionen.  Alleinerbin des Konzerns ist ihre Mutter Cläre, und die verlässt sich völlig auf die beiden ältesten Brüder. In dem Imperium aus Zechen, Seeschiffen, Handelsflotte, Hotels, Druckerei und Speditionsfirmen – knapp 300 Firmen insgesamt – ist für sie keine Position vorgesehen. In der Hyperinflation des Jahres 1925 ruinieren die Brüder das Lebenswerk des Vaters, während Clärenore im fernen Berlin ihr Leben lebt. Sie trägt Anzüge mit Schlips, raucht Kette und tanzt im Kempinski, es heißt über sie, sie habe einen rauen Charme und viel Humor. 



Clärenore Stinnes auf einem Tanzball der Berliner Secession 1926


Clärenore Stinnes: Europas erfolgreichste Rennfahrerin 



Mit 24 Jahren fährt sie unter dem Pseudonym Fräulein Lehmann ihr erstes Autorennen und feiert bis 1927 17 Rennsiege, fast ausschließlich gegen Männer. Von den Zeitungen wird sie als «Europas erfolgreichste Rennfahrerin» gehandelt. 1925 nimmt sie an der internationalen allrussischen Prüfungsfahrt teil, einer Rallye von St. Petersburg über Tiflis nach Moskau. Das Land ist damals noch weitgehend straßenlos, die Herausforderungen extrem. Clärenore Stinnes gewinnt als einzige Frau unter 52 Männern den dritten Platz. Anschließend fasst sie den Entschluss zur Weltumrundung. Die Reiseroute soll über den Balkan und den Nahen Osten durch Russland nach Sibirien führen, dann durch Asien, über Japan und Hawaii nach Mittel- und Südamerika, über die Anden nach Chile, einmal durch die USA und wieder zurück nach Europa. 460 Kilometer bei bis zu 53 Grad plus und bis zu 50 Grad unter null, hinweg über weglose Wüsten und unerschlossene Gebirgsketten.



Der Adler Standard 6



Das Auto, das Modell Adler Standard 6, verfügt über 45 PS, drei Gänge und sechs Zylinder. Natürlich gibt es weder GPS, Servolenkung, Klimaanlage oder ein Satellitentelefon. Ein Begleitfahrzeug transportiert Ersatzteile,
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10 months ago
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Frauenleben. Inspirierende Frauen und ihre Zeit.
Katharina von Zimmern (1478–1547)

Katharina von Zimmern, eine junge Frau aus hohem Adel, wird mit nur 18 Jahren zur Äbtissin des Klosters Fraumünster in Zürich gewählt, ein Amt, das sie zur formalen Stadtherrin macht. Als sich im Jahr 1524 die reformatorischen Ideen von Ulrich Zwingli durchzusetzen beginnen, übergibt sie das Kloster und all seine Besitztümer der Stadt und nimmt damit die Ächtung durch ihre katholische Familie in Kauf. Im Jahr 2024 jährt sich die Übergabe der Abtei Fraumünster, die im Herzen von Zürich liegt, zum fünfhundertsten Mal.



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Geschichte der Katharina von Zimmern 



Kindheit



Katharina von Zimmern stammt ursprünglich aus dem schwäbischen Raum. Geboren wird sie 1478 in Schloss Meßkirch, heute im Landkreis Sigmaringen, in eine hochadelige und humanistisch gebildete Familie. Als sie neun Jahre alt ist, wird die Familie vom benachbarten Grafen Hugo von Werdenberg gewaltsam aus der Heimat vertrieben, weil der Vater beim Kaiser in Ungnade gefallen ist. Man wirft ihm Landesverrat vor. Außerdem beansprucht Graf Hugo das prächtige Schloss für sich.  



Die Mutter, zu der Zeit allein mit den sieben Kindern, widersetzt sich der Ausweisung mit allen Mitteln, aber ihr Bitten und Flehen hilft nichts. Der Mutter gelingt es immerhin, den ältesten beiden Söhnen zur Flucht zu verhelfen. In Frauenkleidern gelangen sie nach Heidelberg an den Hof des Pfalzgrafen und Kurfürsten Philipp, wo sie eine ihrem Stand entsprechende Erziehung und Ausbildung erhalten. 



Abgesehen davon verliert die Familie auf einen Schlag alles: Güter, Herrschaft und Ehre. Katharina von Zimmern ist knapp 10 Jahre alt, als das passiert.  



Schloss Meßkirch heute (Quelle: Wikipedia)


Die Mutter, Margarethe von Oettingen



Geboren 1458, wird sie mit neun Jahren Vollwaise und lebt dann bei ihrer älteren Schwester Anna, die mit vierzehn mit dem Truchsess Johannes von Waldburg verheiratet worden ist. Der Truchsess von Waldburg steht in der Gunst des Kaisers, dadurch ist auch die Schwester der Ehefrau eine gute Partie. 



Mit sechzehn Jahren heiratete Margarete Johann Werner von Zimmern. Sie bekommt ab dann jedes Jahr ein Kind, zehn Schwangerschaften und zehn Geburten in den ersten elf Jahren ihrer Ehe. Ihre ersten vier Kinder sind Mädchen, von denen die mittleren zwei das Kindesalter nicht überleben. Katharina ist das vierte Mädchen. Sie ist unzertrennlich mit ihrer älteren Schwester Anna. Nach Katharina bekommt Margarete von Zimmern noch vier Söhne und zwei weitere Töchter. 



Meßkirch 1575 (Wikipedia)


Der Vater, Johann Werner Freiherr von Zimmern



Katharinas Vater wird in Freiburg im Breisgau und Wien unterrichtet, dann folgen zwei Jahre in Bologna. Er gilt als ausgezeichneter Schüler, spricht mehrere Sprachen und musiziert, verfasst Gedichte aber auch Prosa und sammelt Bücher. Der leidenschaftlicher Jäger beschäftigt einen eigenen Falkner, er liebt schöne Pferde und ein standesgemäßes, höfisches Leben, was ihn oft in finanzielle Schwierigkeiten bringt. 



Von vorreformatorischen Ideen ist nichts überliefert, dagegen aber durchaus von frühhumanistischen. Die Lebensfreude, das offene Denken, die Bereitschaft, auf neue Ideen einzugehen, die Freude an der Musik, der ausgeprägte Gestaltungswille und nicht zuletzt die Begeisterung für das Reiten werden Katharina von Zimmern sozusagen in die Wiege gelegt.



Das Wappen der Freiherren von Zimmern


Katharinas Vater bemüht sich um die Rehabilitation seines Namens. Gute Freunde raten ihm, in die Schweiz zu gehen. In Weesen am Walensee kauft er ein baufälliges Herrenhaus,
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11 months ago
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Frauenleben. Inspirierende Frauen und ihre Zeit.
Elizabeth Hawkins-Whitshed Burnaby Main Le Blond (1861–1934)

„Haltet sie vom Bergsteigen ab, sie schockiert ganz London“ – so äußerte sich eine Tante über Elizabeth Alice Frances Hawkins-Whitshed Burnaby Main Le Blond, die auf die höchsten Alpengipfel kletterte, Wintersportler:innen fotografierte, das alternative Leben in St. Moritz genoss und Bücher darüber schrieb.



***



Im Jahr 1861 kommt Elizabeth Alice Frances Hawkins-Whitshed in London zur Welt. Sie ist das einzige Kind ihres Vaters, Sir St. Vincent Bentinck Hawkins-Whitshed, 3rd Baron of Killimcarrick. Dessen Familie gehört zur guten englischen Gesellschaft – er ist verwandt mit den Cavendish Bentincks und dem Duke of Portland und kann seine Wurzeln bis zu Katharina der Großen zurückverfolgen.






Ein unterfordertes Kind



Elizabeth verbringt den Großteil ihrer Kindheit und Jugend in Killimcarrick House, einem Herrenhaus im irischen County Wicklow, etwa 18 Meilen südlich von Dublin. Dort spielt sie mit den Hunden und tobt im Wald herum. Erzogen wird sie von ihrer Mutter Anne Alicia (1837–1908), Tochter des Reverend Sir J. Handcock, und einem Kindermädchen, aber als Erwachsene beklagt sie mehrfach, dass sie so gut wie keine Bildung erhalten habe. Für junge Mädchen in adligen Kreisen war das nicht vorgesehen.



Ihr Vater ist mit der Verwaltung des Hauses und der großen Ländereien überfordert. Er überarbeitet sich, isst nicht mehr und stirbt 1871 an sogenannter Nervenerschöpfung. Seine Tochter erbt zwar seinen Besitz, darf ihn als Frau jedoch nicht verwalten oder anderweitig über ihn bestimmen. Außerdem ist sie ja noch minderjährig und kommt deshalb unter Amtsvormundschaft.



Nun wird von ihr erwartet, dass sie bald heiratet und einen männlichen Erben produziert, der Haus und Land übernimmt.



Die erste Hochzeit



Als sie 18 Jahre ist, wird die zierliche junge Frau in London in die Gesellschaft eingeführt und heiratet ein Jahr später Captain Frederick Gustavus Burnaby (1842–1885). Er ist mit 37 Jahren deutlich älter als sie, groß und stark, hat sich als Soldat und Offizier einen Namen gemacht, aber auch als Abenteurer, der im Winter durch Zentralasien reitet und sieben Sprachen spricht. Durch die Heirat bekommt er 1000 GBP im Jahr von Elizabeths Eigentum zugesprochen, der Rest wird für den ersten Sohn aufbewahrt.






In Irland lebt es sich um diese Zeit als Landadlige nicht besonders ruhig – von 1879 bis 1882 herrscht der sogenannte Land War, der zwar kein richtiger Krieg ist, aber dennoch mit Unruhen und manchmal auch Gewalt daherkommt: Bauern und Pächter kämpfen gegen Hunger und Verarmung und wünschen sich Landreformen und mehr Rechte. Meist versuchen sie es mit Arbeitsverweigerung, bis ihnen bessere Behandlung und Bezahlung zugesichert wird. (Aus dieser Zeit stammt übrigens der Begriff des Boykotts.)



Fred entscheidet sich für ein Leben in London. Während Elizabeth sich noch über die große Hochzeitsfeier mit 400 Gästen in Kensington und die extravaganten Geschenke freut, wird ihr danach auf Hochzeitsreise in der Kurstadt Bad Homburg schon ein wenig langweilig. Auch ihre Wohnung in Kensington und Freds Überlegungen, Politiker zu werden, überzeugen sie nicht. Sie hatte gehofft, mit dem großen Abenteurer ein spannendes Leben zu führen.



Ein erstes Abenteuer



Zum Glück geht es doch bald auf Reisen. Bereits schwanger, begleitet sie ihren Mann nach Frankreich und über das Mittelmeer nach Algerien, wo sich um diese Zeit viele reiche englische Tourist:innen aufhalten. Ob die beiden sich dort nur erholen, ist unklar. Möglicherweise sind sie spionierend Spionin unterwegs und erkunden zum Beispiel die Eisenbahnstrecken,
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1 year ago
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Frauenleben. Inspirierende Frauen und ihre Zeit.
Hildegard von Bingen (1098–1179)

Hildegard von Bingen war eine Volksheilige, bevor sie im Jahr 2012 von Papst Benedikt offiziell heilig gesprochen wurde. Sie war Äbtissin, Musikerin und Naturheilkundlerin. Und sie schuf mit ihren verschriftlichten Visionen ein eigenes theologisches Werk, das sich lohnt, wiederentdeckt zu werden.



Quellen für diese Folge:



Michaela Diers: Hildegard von Bingen. dtv 2012Barbara Beuys. Denn ich bin krank vor Liebe. Das Leben der Hildegard von Bingen. Hanser-Verlag 2001



Links und Tipps:




Maria von Nazareth (ca. 20 v. Chr. bis 34)




Henrike Lähnemann, Eva Schlotheuber, Unerhörte Frauen, Die Netzwerke der Nonnen im Mittelalter, Propyläen Verlag, 2023Starke Köpfe – Dr. phil. Ortrun Rita über Hildegard von Bingen: https://youtu.be/PReB31Sh2uA?si=vfO9P6Gg5jyOlaRN



Artwork und Musik: Uwe Sittig Frauenleben-Hosts: Susanne Popp und Petra Hucke Frauenleben-Podcast Instagram: https://www.instagram.com/frauenleben.podcast/




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1 year ago

Frauenleben. Inspirierende Frauen und ihre Zeit.
Therese Prinzessin von Bayern (1850–1925)

Eine Wittelsbacher Prinzessin auf der Flucht vor den höfischen Zwängen und einer unerfüllten Liebe. Als Naturwissenschaftlerin und begeisterte Sammlerin reiste Therese von Bayern durch Europa und Amerika und verfasste darüber ausführliche Reiseberichte.



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Diese Folge beruht auf der Therese-Biografie Ich habe mich vor nichts gefürchtet von Hadumod Bußmann. Sämtliche Zitate sind daraus entnommen, mit Ausnahme der Speidel-Zitate, die aus Die Prinzessin und ihr „Kavalier“ derselben Autorin stammen.



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Therese Charlotte Marianne Auguste Prinzessin von Bayern hat wichtige Zeiten in der bayrischen Geschichte miterlebt: vom Deutsch-Französischen Krieg über die Absetzung und Entmündigung sowie den Tod Ludwigs II., über die Regierungszeit ihres Vaters als Prinzregent bis hin zum Ende der Monarchie kurz nach dem Ersten Weltkrieg.



Die bayrischen Könige im Schnelldurchlauf




* Napoleon ernennt im Jahr 1806 den ersten bayrischen König: Maximilian I. Joseph macht aus Bayern einen „modernen“, aufgeklärten, säkularisierten Staat und bringt ihn auf den Weg zu einem Verfassungsstaat. Der „gute Vater Max“ stirbt 1825.



* Sein Sohn Ludwig I. übernimmt den Thron. Den kennen treue Hörer:innen schon aus unserer Folge über Lola Montez. Er regiert in ruhigen, kriegsfreien Zeiten und hat viel Zeit für Architektur: Sein Lieblingsarchitekt Leo von Klenze erbaut zum Beispiel die Pinakotheken, die Staatsbibliothek, die Siegeshalle, die Theatinerkirche und schafft das München, das wir heute (architektonisch) noch kennen. 1848 stolpert er über seine vielen Liebesaffären und tritt zurück, kurz bevor die Revolution ausgerufen wird.



* Maximilian II. muss nun die Reformversprechen seines Vaters einlösen: den Rechtsstaat stärken, die Freiheits- und Mitbestimmungsrechte verbessern, die jüdische Bevölkerung emanzipieren, die Bauernbefreiung beenden. Er war nicht besonders beliebt beim Volk und wohl auch nicht bei seinen Söhnen, die er streng bis brutal erzog.



* Nach dem Tod seines Vaters wurde 1864 Ludwig II. mit nur 19 Jahren zum König ernannt. Den „Märchenkönig“ von Schloss Neuschwanstein kennen wir alle. Für seine Baubegeisterung nimmt er immer mehr Schulden auf und zieht sich aus der Öffentlichkeit zurück. Seine psychischen Probleme sind kein Geheimnis, und 1886 wird er entmündigt. Sein Onkel Luitpold übernimmt als Prinzregent die Regierungsverantwortung. Luitpold ist Thereses Vater.



* Durch den Selbstmord von Ludwig II. wird dessen jüngerer Bruder Otto zum König. Der ist ebenfalls psychisch krank und nicht regierungsfähig. Von ihm erfahrt ihr später in dieser Folge mehr, denn für Therese spielt er eine wichtige Rolle. Luitpold bleibt Prinzregent.



* Als Luitpold 1912 stirbt, übernimmt sein ältester Sohn Ludwig III. Der will allerdings nicht Prinzregent bleiben, sondern setzt Otto ab und krönt sich selbst zum König. Das bleibt er bis 1918, als nach dem Ersten Weltkrieg die Monarchie abgeschafft und Bayern zum Freistaat wird.




Man freut sich über ein Thereschen



Therese wird am 12. November 1850 in der Münchner Residenz geboren, und da es schon zwei Jungen gibt, freut man sich über das Mädchen.



Nicht selbstverständlich für diese Zeit und royale Familien: Die Heirat ihrer Eltern war eine Liebesheirat.



Mutter Auguste (1825–1864) war Kaiserliche Prinzessin und Erzherzogin von Österreich, Königliche Prinzessin von Ungarn und Böhmen sowie Großherzogliche Prinzessin von Toscana. Ihre Mutter starb früh an einem Lungenleiden,
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1 year ago
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Frauenleben. Inspirierende Frauen und ihre Zeit.
Inspirierende Portraits von Frauen aus Wissenschaft, Wirtschaft, Technik und Politik, vorgestellt von Susanne Popp und Petra Hucke, Autorinnen historischer Romane.

Habt ihr schon einmal gehört, dass die Brooklyn Bridge von einer Frau gebaut wurde? Wisst ihr, wer die Veuve Cliquot hinter der berühmten Champagnermarke war? Kennt ihr mehr als die Namen der Umweltaktivistin Rachel Carson, der promovierten Ärztin Dorothea Erxleben, der Naturforscherin Amalie Dietrich oder der Mathematikerin Ada Lovelace? Wir lesen ihre Biografien, erforschen ihre Hintergründe und präsentieren euch alle vierzehn Tage den Lebenslauf und die Lebensleistung von Frauen, die prominenter in unseren Geschichtsbüchern auftauchen sollten.

Das beginnt mit universalgelehrten Frauen im frühen 17. Jahrhundert wie Anna Maria Schurmann und endet mit Politikerinnen kurz vor unserer Zeit wie Elisabeth Schwarzhaupt. Wir stöbern in Europa genauso herum wie in Nordamerika, strecken die Fühler jedoch nach und nach immer weiter aus.

Starke Frauen können uns mit ihrer Durchsetzungsfähigkeit als Vorbild dienen, denn gerade in vergangenen Jahrhunderten hatten sie immer Schwierigkeiten, sich zu behaupten und einen Platz in der von Männern dominierten Welt zu finden. In unserem Podcast bekommen sie die Aufmerksamkeit, die sie verdient haben.

Weitere Hintergrundinformationen zu den einzelnen Folgen und zu uns als Hosts findet ihr auf https://frauenleben-podcast.de, wo wir auch einen Blog mit weiteren Biografien und Fundstücken führen.

Susanne Popp veröffentlicht in diesem Jahr beim Rowohlt-Verlag eine historische Romanbiografie über die Veuve Cliquot, die Frau hinter der gleichnamigen Champagnermarke. "Madame Cliquot und das Glück der Champagne" ist zur Zeit noch in Arbeit, aber der Erscheinungstermin steht bereits fest, nämlich der 17. November 2020 (ab 1. November als E-Book). Freut euch auf eine ebenso spannende wie unterhaltsame Geschichte über eine mutige Frau, die in schwierigen Zeiten ihren eigenen Weg geht.

Petra Hucke hat nach einem Mystery-Thriller den historischen Roman "Solch ein zephyrleichtes Leben" über die Tänzerin Ida Brun veröffentlicht. Im Juli 2021 erscheint beim Piper-Verlag die Romanbiografie „Die Architektin von New York“ über Emily Warren Roebling und ihre Lebensgeschichte, die sie selbst wohl nie so hätte voraussehen können.

Weitere Frauenbiografien, für die wir bereits Episoden veröffentlicht oder fest eingeplant haben: Die Archäologin Mary Leakey, die studierte Ärztin und Lehrerin Maria Montessori, die erste US-Präsidentschaftskandidatin Victoria Woodhull, die Juristin und Frauenrechtlerin Iris von Roten, die Physikprofessorin Laura Bassi, die Erfinderin Hedy Lamarr und die Chemikerin Alice Augusta Ball.

Habt ihr Vorschläge für weitere Geschichten von Frauen? Wir freuen uns auf eure Ideen! Einfach eine Email schreiben an kontakt@frauenleben-podcast.de