In dieser Folge von Bunte Horizonte sprechen wir mit Dr. Tanja Wolff Metternich-Kaizman, psychologische Psychotherapeutin, Bereichs- und Ambulanzleiterin der Ambulanz für Externale Störungen mit Schwerpunkt ADHS an der Uniklinik Köln. Sie forscht, lehrt und arbeitet seit vielen Jahren praktisch in den Bereichen Diagnostik und Therapie von ADHS bei Kindern und Jugendlichen – und setzt sich dafür ein, dass die vielfältigen Facetten der Störung besser verstanden werden.
Im Gespräch erklärt sie, was ADHS eigentlich ist: wie sich Aufmerksamkeitsprobleme, Impulsivität und Hyperaktivität zeigen, warum Mädchen und Jungen oft unterschiedlich wahrgenommen werden – und weshalb ADHS weit mehr ist als „Zappelphilipp“-Verhalten. Wir sprechen über häufige Missverständnisse, frühe Warnzeichen und die Bedeutung einer sorgfältigen Diagnostik.
Dr. Wolff Metternich-Kaizman gibt Einblicke in bewährte Therapieprogramme wie THOP, THOKI und SCEP, die Kindern, Eltern und Lehrkräften helfen, den Alltag strukturierter und gelassener zu gestalten. Sie erklärt, wie Therapie und Schule Hand in Hand gehen können, welche Rolle Eltern spielen und warum ein multimodaler Ansatz – aus Verhaltenstherapie, Elternarbeit und schulischer Unterstützung – so entscheidend ist.
Besonders lebendig wird das Gespräch, wenn sie von kleinen Erfolgsgeschichten aus der Praxis erzählt: von Kindern, die durch klare Strukturen und Verständnis plötzlich aufblühen, und von Lehrkräften, die lernen, Verhalten anders zu sehen.
Zum Abschluss richtet Dr. Wolff Metternich-Kaizman den Blick auf die Versorgungslage in Deutschland – wo Unterstützung gut funktioniert, wo es Lücken gibt und warum gesellschaftliche Aufklärung immer noch nötig ist.
Ein Gespräch voller Fachwissen, Praxisnähe und Empathie – für Eltern, Lehrkräfte und alle, die verstehen wollen, wie Kinder mit ADHS in Schule und Familie besser unterstützt werden können.
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