Erkenne dich selber dort, wo du den Feind bei dir hast. So könnte mein eigener Feind der sein, der mir meinen persönlichen Entwicklungsweg zeigt. Ich möchte doch in Frieden mit mir leben; Und so stelle sich immer wieder die Frage: Wer bin ich eigentlich? Wo stehe ich im Dasein und in der Entwicklung? Das annehmen, was geschieht. Den menschlichen Aspekten mehr Bedeutung geben als den materiellen Dingen. Ein Umgang mit den Problemen des Lebens ergibt sich, indem ich meine Haltung zum Leben und in der Folge davon mein Verhalten mir selbst, anderen und der Welt gegenüber verändere, indem ich „ein anderer“ werde. Es geht nicht darum Probleme loszuwerden, sondern sich darauf einzulassen und damit umzugehen. Es geht darum eine Bereitschaft zu entwickeln sich seinen Problemen zuzuwenden und die darin enthaltene Aufforderung zur persönlichen Veränderung zu entdecken. Wer verändert sich denn gerne freiwillig? Werden wir nicht meist dazu gezwungen, uns zu verändern? Wenn alles gut zu scheinen läuft, gibt es keinen Grund sich zu verändern. Erst wenn etwas schlecht läuft. Erst dann wird vielleicht Veränderung angestrebt. Wir Menschen sind leidensfähig. Im Umkehrschluss könnte man sagen, um sich zu verändern, brauchen wir Störungen – also den Störenfried - ob wir sie begrüßen oder ablehnen. Um etwas Neues zu lernen, um sich zu verändern, brauchen wir das Störende, das Verwirrende, das Unbekannte. Deshalb könnte man Probleme und Irritationen des Lebens, wie etwa Unzufriedenheit, Langeweile, körperliche und seelische Symptome, Krankheiten, Beziehungskrisen, Konflikte, Lebenskrisen als Aufforderung zur Veränderung betrachten. Somit haben Störungen einen Sinn. Der Sinn der Störung besteht vielleicht darin, mit ihr zurecht zu kommen. Nur ein veränderter Mensch kann mit einer Störung leben oder umgehen. Zwar hat man Angst, sich zu erkennen, wie man ist, flieht immer wieder vor seinem Ich, dennoch hofft man auch, einmal ganz bei sich zu sein. Wenn man gefragt wird, „wer wird gestört“, antwortet man in der Regel mit „ICH – wer sonst?“ Es ist immer das Ich das gestört wird, doch wer ist das Ich, das die Störung erlebt?
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