Der Gerichtsvollzieher kommt. Emma ist verzweifelt. Sie bittet Leo, ihr Geld zu leihen. Der Notar bietet ihr Unterstützung an, verlangt aber eine Gegenleistung.

"Lies mir was vor" bei WDR 5 entdeckt Klassiker der Weltliteratur wieder, vorgelesen von der ersten bis zur letzten Seite und mit Gesprächen zu den Hintergründen als Bonusmaterial. Diesmal "Madame Bovary" von Gustave Flaubert. Es liest Michael Müller.

"Madame Bovary" ist eine Protagonistin, die immer noch mehr vom Leben will. Die Beschreibung ihres Ehebruchs hat Gustave Flaubert einen Kriminalprozess eingebracht. Und Weltruhm. Was diese Emma antreibt, und was uns der Roman heute noch zu sagen hat, darüber spricht Rebecca Link mit der Kollegin Dina Netz, unserer Expertin für französische Literatur.

Kurze Zeit nach dem Begräbnis stehen die Gläubiger wieder vor der Tür. Charles muss sein Hab und Gut verpfänden. Nur Emmas Zimmer lässt er unangetastet. Eines Tages findet er einen Liebesbrief von Rodolphe.

Am Tag der Beerdigung schließen sich die Bürger von Yonville dem Trauerzug an. Auch Vater Rouault ist herbeigeritten, um seine Tochter zu betrauern.

Charles ist voll tiefer Trauer. Der Apothekter Homais hält zusammen mit dem Pfarrer Bournisien die Totenwache. Dabei geraten sie in Streit über Glaube und Religion.

Langsam entfaltet das Arsen seine Wirkung. Emma kämpft mit dem Tod. Charles, der Apotheker und ein angesehener Mediziner, der eilig herbeigerufen wird, versuchen sie zu retten.

In ihrer Not setzt Emma alle ihre Hoffnungen auf Rodolphe. Sie gesteht ihm ihre Liebe und bittet ihn um Geld, mit dem sie in letzter Sekunde ihre Schulden begleichen könnte.

Die Affäre zwischen Leo und Emma beginnt abzukühlen. Leos Chef rät ihm, die Beziehung zu beenden. Leos Kollegen tuscheln über ihn. Und Emmas Schulden werden immer größer.

Leo verpasst ein Treffen mit Emma, weil der Apotheker ihn in Rouen besucht. Emma stürmt wütend davon. Zurück in Yonville erhält sie ein Schreiben vom Gerichtsvollzieher. Auch Händler Lheureux lässt sie im Stich.

Emmas Gebäude aus Lügen und Schulden wird immer wackeliger. Und sie selbst wird unvorsichtiger. Als sie einmal über Nacht in Rouen bei ihrem Liebhaber bleibt, reist Charles ihr nach.

Emma und Leo genießen ihr verbotenes Glück. Emma gibt vor, Klavierstunden zu nehmen, um sich mit ihm in einer Stadtwohnung treffen zu können. Doch immer wieder naht die schwere Stunde des Abschieds.

Bei ihrer Rückkehr nach Yonville trifft Emma den Apotheker in Rage an: Sein Lehrling hat unerlaubt den Giftschrank geöffnet. Außerdem ist ihr Schwiegervater gestorben. Und der Händler Lheureux fordert sein Geld ein.

Emma und Leo erzählen sich von ihren Sehnsüchten. Leo gesteht Emma seine Liebe. Aber sie weist ihn zurück. Nur noch ein letztes Mal wollen sie sich in der Kathedrale von Rouen treffen.

Charles führt Emma in die Oper nach Rouen aus. Beide verfolgen gebannt die Inszenierung. In der Pause treffen sie überraschend den Rechtsgelehrten Leo wieder.

Emma ist krank. Man macht sich Sorgen. Sogar der Pfarrer kommt vorbei. Und Emma flüchtet sich in den Glauben. Ihr Mann Charles nimmt derweil große Schulden auf.

Am Tag der Flucht lässt Rodolphe Emma einen Abschiedsbrief zukommen. Emma stürzt die Nachricht in große Verzweiflung. Wird sie sich sogar umbringen?

Emma stürzt sich in ihre Affäre zu Rodolphe. Als ihre Schwiegermutter Verdacht schöpft, plant sie mit ihrem Liebhaber die Flucht.

Emma spornt ihren Mann zu einer gewagten chirurgischen Operation an. Der Eingriff soll den Hausknecht Hippolyt von seinem Klumpfuß heilen. Und die Tat könnte Charles zu einem berühmten Mediziner machen.

Emma befürchtet, dass ihre verbotene Beziehung zu Rodolphe auffliegen könnte. Außerdem kommen ihr Zweifel. Hätte Emma ihrem Mann lieber treu bleiben sollen? Und wie ernst meint es Rodolphe mit ihr?