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Unter Klugscheißern
Klugscheißer
169 episodes
1 week ago
Montag. Normalerweise der miesestes Tag der Woche. Aber dieser Montag wollte offenbar den Highscore knacken. Ich saß im „Karmaglück“, einem Laden, in dem die Laktoseintoleranz zum guten Ton gehört und der Barista aussah wie Jesus nach einem Praktikum bei Apple. Mir gegenüber: Uwe und Volker. Meine persönlichen Endgegner in Sachen „gelungenes Leben“. „Du musst da proaktiver werden“, hub Uwe an und nippte an seinem Matcha-Ingwer-Irgendwas. Er klang wie ein Kalenderspruch auf zwei Beinen. „Deine Grundhaltung entscheidet, mein Lieber.“ Volker, der in einem stillen Retreat in Berlin, „Reichstag“ oder so ähnlich, offenbar gelernt hatte, durch Nicken Weisheit zu simulieren, nickte. „Absolut. Alles eine Frage des Mindsets. Schulwahl, Beruf, Hobbys. Das ist wie Domino-Day. Jeder Stein muss richtig stehen.“ Ich dachte an meine Steine. Mein Abi: 3,4. Mein Job: T-Punkt-Salesman. Mein Hobby: die Fernbedienung finden. Mein Domino war eher ein Totalschaden auf der A1. „Nehmen wir die Liebe“, fuhr Uwe fort und legte seine Hand auf Volkers Unterarm, was mir kurz Angst machte. „Du findest nicht den richtigen Partner, du wirst zum richtigen Partner. Dann kommt der Rest von allein.“ Volker nickte wieder. Seine „beste Ehefrau von allen“ backt glutenfreies Brot und hat einen eigenen Töpfer-Account auf Insta. Meine letzte Freundin hat per WhatsApp Schluss gemacht, weil ich beim Tatort eingeschlafen bin. „Du musst Gelegenheiten ergreifen, mein Bester!“, predigte Uwe. „Mutig sein. Dir was gönnen!“ Er sah mich an, als wäre ich ein liegengebliebenes Testabo. „Wir fliegen nächstes Jahr nach Peru. Selbstfindung auf 4000 Metern. Muss man sich auch mal gönnen.“ Mein letztes „Gönnen“ war die große Tüte Chips statt der kleinen. „Es geht um Zufriedenheit“, schloss Volker sein Nick-Seminar ab. „Ruhe. Gelassenheit. Du darfst dir den Spaß nicht vermiesen lassen.“ In diesem Moment vibrierte mein Handy. Eine Push-Nachricht meines „Geiz ist geil“-Service: „MediaMarkt: 50 % auf alle Soundbars!“ Das war mein Notausgang. Mein Rettungs-Airbag. Mein Defibrillator. Ich sprang so schnell auf, dass Jesus an der Kaffeemaschine zusammenzuckte. „Sorry, Jungs, absoluter Notfall! Ich muss los!“ Uwe und Volker starrten mich an. „Was ist denn passiert?“ „Soundbar!“, presste ich hervor. „Ganz dringender Soundbar-Vorfall. Ich muss... die Gelegenheit ergreifen. Mutig sein!“ Ich knallte einen Zwanziger auf den Tisch und rannte aus dem Laden. Während ich Richtung Straßenbahn sprintete, dachte ich nur eins: Gelassenheit, ihr Pfeifen? Könnt ihr haben. Ich gönn mir jetzt erst mal richtig phätten Surround-Sound für meine Zwei-Zimmer-Wohnung. Das ist MEINE Art von positivem Mindset. Rock on!
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Montag. Normalerweise der miesestes Tag der Woche. Aber dieser Montag wollte offenbar den Highscore knacken. Ich saß im „Karmaglück“, einem Laden, in dem die Laktoseintoleranz zum guten Ton gehört und der Barista aussah wie Jesus nach einem Praktikum bei Apple. Mir gegenüber: Uwe und Volker. Meine persönlichen Endgegner in Sachen „gelungenes Leben“. „Du musst da proaktiver werden“, hub Uwe an und nippte an seinem Matcha-Ingwer-Irgendwas. Er klang wie ein Kalenderspruch auf zwei Beinen. „Deine Grundhaltung entscheidet, mein Lieber.“ Volker, der in einem stillen Retreat in Berlin, „Reichstag“ oder so ähnlich, offenbar gelernt hatte, durch Nicken Weisheit zu simulieren, nickte. „Absolut. Alles eine Frage des Mindsets. Schulwahl, Beruf, Hobbys. Das ist wie Domino-Day. Jeder Stein muss richtig stehen.“ Ich dachte an meine Steine. Mein Abi: 3,4. Mein Job: T-Punkt-Salesman. Mein Hobby: die Fernbedienung finden. Mein Domino war eher ein Totalschaden auf der A1. „Nehmen wir die Liebe“, fuhr Uwe fort und legte seine Hand auf Volkers Unterarm, was mir kurz Angst machte. „Du findest nicht den richtigen Partner, du wirst zum richtigen Partner. Dann kommt der Rest von allein.“ Volker nickte wieder. Seine „beste Ehefrau von allen“ backt glutenfreies Brot und hat einen eigenen Töpfer-Account auf Insta. Meine letzte Freundin hat per WhatsApp Schluss gemacht, weil ich beim Tatort eingeschlafen bin. „Du musst Gelegenheiten ergreifen, mein Bester!“, predigte Uwe. „Mutig sein. Dir was gönnen!“ Er sah mich an, als wäre ich ein liegengebliebenes Testabo. „Wir fliegen nächstes Jahr nach Peru. Selbstfindung auf 4000 Metern. Muss man sich auch mal gönnen.“ Mein letztes „Gönnen“ war die große Tüte Chips statt der kleinen. „Es geht um Zufriedenheit“, schloss Volker sein Nick-Seminar ab. „Ruhe. Gelassenheit. Du darfst dir den Spaß nicht vermiesen lassen.“ In diesem Moment vibrierte mein Handy. Eine Push-Nachricht meines „Geiz ist geil“-Service: „MediaMarkt: 50 % auf alle Soundbars!“ Das war mein Notausgang. Mein Rettungs-Airbag. Mein Defibrillator. Ich sprang so schnell auf, dass Jesus an der Kaffeemaschine zusammenzuckte. „Sorry, Jungs, absoluter Notfall! Ich muss los!“ Uwe und Volker starrten mich an. „Was ist denn passiert?“ „Soundbar!“, presste ich hervor. „Ganz dringender Soundbar-Vorfall. Ich muss... die Gelegenheit ergreifen. Mutig sein!“ Ich knallte einen Zwanziger auf den Tisch und rannte aus dem Laden. Während ich Richtung Straßenbahn sprintete, dachte ich nur eins: Gelassenheit, ihr Pfeifen? Könnt ihr haben. Ich gönn mir jetzt erst mal richtig phätten Surround-Sound für meine Zwei-Zimmer-Wohnung. Das ist MEINE Art von positivem Mindset. Rock on!
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Folge 136: Dumme Entscheidungen
Unter Klugscheißern
1 hour 42 minutes 11 seconds
3 months ago
Folge 136: Dumme Entscheidungen
Folge 136: Dumme Entscheidungen: Von nicht erworbenen Apple-Aktien bis zu EON. Zwei Boomer, ein Mikrofon, null roter Faden: In dieser Episode reden Uwe und Volker über alles, was man unter „Dumme Entscheidungen“ einsortieren könnte - und noch ein paar Dinge, die da nur mit viel Fantasie hineinpassen. Von Comic-Ikonen wie Volker Reiche und Claire Bretécher über „Geiz ist geil“-Kampagnen, Boomer-Kultur, Psycho-Pilze und die KI im EON-Callcenter, bis hin zu Rundfunkgebühren, der Musikindustrie im Wandel, Wilhelm Busch, Walter Moers, Simpsons und South Park. Dazu gibt’s kulinarische Fehlgriffe (Ahoi-Brause, 3-Musketeers-Riegel, Mäusespeck, Nappos, Milky Way, Treets), Abstecher zu den Rolling Stones, der Apple-Aktie von 1976, Urlaub auf Langeoog, Espresso-Abzocke, Abmahnanwälten, Verwaltungsoptimierung und englischem Selbstbewusstsein. Eine thematische Achterbahnfahrt zwischen Nostalgie, Nonsens und nerdiger Klugscheißerei - wie immer ungebremst, ungeschnitten, unnötig ehrlich und manchmal auch komplett faktenfrei. Tja, aber Satire darf doch alles, oder? :-)
Unter Klugscheißern
Montag. Normalerweise der miesestes Tag der Woche. Aber dieser Montag wollte offenbar den Highscore knacken. Ich saß im „Karmaglück“, einem Laden, in dem die Laktoseintoleranz zum guten Ton gehört und der Barista aussah wie Jesus nach einem Praktikum bei Apple. Mir gegenüber: Uwe und Volker. Meine persönlichen Endgegner in Sachen „gelungenes Leben“. „Du musst da proaktiver werden“, hub Uwe an und nippte an seinem Matcha-Ingwer-Irgendwas. Er klang wie ein Kalenderspruch auf zwei Beinen. „Deine Grundhaltung entscheidet, mein Lieber.“ Volker, der in einem stillen Retreat in Berlin, „Reichstag“ oder so ähnlich, offenbar gelernt hatte, durch Nicken Weisheit zu simulieren, nickte. „Absolut. Alles eine Frage des Mindsets. Schulwahl, Beruf, Hobbys. Das ist wie Domino-Day. Jeder Stein muss richtig stehen.“ Ich dachte an meine Steine. Mein Abi: 3,4. Mein Job: T-Punkt-Salesman. Mein Hobby: die Fernbedienung finden. Mein Domino war eher ein Totalschaden auf der A1. „Nehmen wir die Liebe“, fuhr Uwe fort und legte seine Hand auf Volkers Unterarm, was mir kurz Angst machte. „Du findest nicht den richtigen Partner, du wirst zum richtigen Partner. Dann kommt der Rest von allein.“ Volker nickte wieder. Seine „beste Ehefrau von allen“ backt glutenfreies Brot und hat einen eigenen Töpfer-Account auf Insta. Meine letzte Freundin hat per WhatsApp Schluss gemacht, weil ich beim Tatort eingeschlafen bin. „Du musst Gelegenheiten ergreifen, mein Bester!“, predigte Uwe. „Mutig sein. Dir was gönnen!“ Er sah mich an, als wäre ich ein liegengebliebenes Testabo. „Wir fliegen nächstes Jahr nach Peru. Selbstfindung auf 4000 Metern. Muss man sich auch mal gönnen.“ Mein letztes „Gönnen“ war die große Tüte Chips statt der kleinen. „Es geht um Zufriedenheit“, schloss Volker sein Nick-Seminar ab. „Ruhe. Gelassenheit. Du darfst dir den Spaß nicht vermiesen lassen.“ In diesem Moment vibrierte mein Handy. Eine Push-Nachricht meines „Geiz ist geil“-Service: „MediaMarkt: 50 % auf alle Soundbars!“ Das war mein Notausgang. Mein Rettungs-Airbag. Mein Defibrillator. Ich sprang so schnell auf, dass Jesus an der Kaffeemaschine zusammenzuckte. „Sorry, Jungs, absoluter Notfall! Ich muss los!“ Uwe und Volker starrten mich an. „Was ist denn passiert?“ „Soundbar!“, presste ich hervor. „Ganz dringender Soundbar-Vorfall. Ich muss... die Gelegenheit ergreifen. Mutig sein!“ Ich knallte einen Zwanziger auf den Tisch und rannte aus dem Laden. Während ich Richtung Straßenbahn sprintete, dachte ich nur eins: Gelassenheit, ihr Pfeifen? Könnt ihr haben. Ich gönn mir jetzt erst mal richtig phätten Surround-Sound für meine Zwei-Zimmer-Wohnung. Das ist MEINE Art von positivem Mindset. Rock on!