
"Anlasslosen" Hass gibt es nicht, sagt Privatdozentin Dr. Sylvia Jaki. Das Empfinden von Hass gegenüber anderen Menschen oder Gruppen von Menschen hat immer eine Historie. Als Medienlinguistin analysiert Jaki, wie sich herabwürdigende Äußerungen und verbale oder visuelle Gewalt im Netz verbreiten - und was dagegen helfen kann. Ein Schwerpunkt ihrer wissenschaftlichen Arbeit liegt auf genderbezogener Toxizität.
Das können hasserfüllte Äußerungen gegenüber Frauen oder queeren Personen sein (seltener auch gegenüber Männern), aber auch sogenannte Silencing-Strategien, also die gezielte Nicht-Beachtung von Äußerungen bestimmter Personen(gruppen).
Privatdozentin Dr. Sylvia Jaki lehrt und forscht am Institut für Übersetzungswissenschaft und Fachkommunikation der Universität Hildesheim. In ihrer wissenschaftlichen Arbeit befasst sie sich aus medienlinguistischer Sicht unter anderem mit Vorkommen, Ursachen und Auswirkungen von Hass im Internet und mit der Frage nach geeigneten Gegenstrategien. Aktuell ist sie auch beteiligt am Zukunftsdiskurs GenDisS, in dem die Sensibilisierung gegenüber genderbezogener Diskriminierung im Fokus steht.
Bundeskriminalamt 2023: Politisch motivierte Kriminalität in Deutschland erreicht neuen Höchststand
Im Interview: Dr. Sylvia Jaki
Moderation: Sara Reinke
Schnitt: Noah Hensler
Illustration: Tessa Kaehler
Text: Sara Reinke