Murkelinchen, die kleine Mäusedame, streckte und reckte sich. Schnell wird eine Nuss aus dem Vorrat vernascht und ein bisschen Wasser getrunken und dann kann der Abend losgehen. „Ich hoffe Murkelino, mein Bruder verspätet sich nicht. Auf Futtersuche zu gehen ist immer etwas gefährlich..."
Der Bauer Gustav hatte die Ställe der Ponys ausgemistet und somit auch die Mist Kuhle geleert. Die liegt natürlich etwas tiefer und wenn es geregnet hat, steht etwas Wasser darin. Kalle, das Schwein, liebte es, sich in dem Mist zu wälzen und sich abzukühlen. Außerdem schützt es ja auch die Haut vor zu viel Sonnenstrahlen.
Doch nun lag Kalle in der Mist Kuhle und hatte vergessen, dass da ja außer ganz wenig Mist zu viel Wasser drinstand.
„Hilfe, Hilfe..."
„Ich bin auch müde und ich habe auch den ganzen Tag gearbeitet und nun magst Du nicht das, was ich für Dich gekocht habe,“ schimpfte Lisa, die Bauersfrau. „Du magst doch auch sonst Bratkartoffeln mit Spiegelei“ ,ärgerte sie sich weiter. „Ja, ich weiß es ja, aber Deine Arbeit ist ja nicht so wichtig wie meine“ erwiderte Gustav, der Bauer, wobei er sah, dass nach diesem Satz Lisa noch böser wurde...
Rudi saß vor dem Höhleneingang mit Murkelinchen. „Meine Eltern sind so blöde zu mir..."
Murkelinchen nippte an einer Walnussschale mit Wasser. Sie hatte ein kleines Stück Haselnuss in das Wasser geworfen und nun schmeckte es noch besser. „Hm ist das gut" ,fiepte sie und lehnte sich zurück in das weiche Moos. Alles war sauber. Es war warm, die Nüsse Reste vom Winter waren rausgefegt. Die Vorratskammer war blitzesauber und die ganze Erdhöhle war frisch und glänzte. „Meine eigene Höhle!“ Hier werde ich ...
Murkelino und Murkelinchen saßen unter dem Haselnussstrauch und bewunderten das saftige Grün der Büsche und Bäume. „Der Regen hat alle Blätter sauber geputzt und alles glänzt wie Neu“, bemerkte Murkelinchen. „Ich liebe es, wenn es so glitzert“ fiepte Murkelino und bewunderte die schönen Bäume, Büsche und Sträucher.
Die beiden Mäuse liefen auf den Hof und schauten, wer alles dort ist.
Drei Mädchen putzten Laika, Mona und Filou.
Laika stand mit geschlossenen Augen auf dem Hof und ließ sich das Fell glänzend putzen. Filou spähte nach einem schönen Löwenzahnbüschel, als es sich einmal schnell los riss um es zu erwischen.
„Du meine Güte, bist du gefräßig" wieherte Mona und hätte Filou gerne getreten, damit er sich benimmt.
Die Reiterin hatte echt Mühe, den unartigen Filou zu bändigen.
Murkelino und Murkelinchen beobachteten das Schauspiel und sahen, wie eine Reiterin ihre schöne goldenen Haarspange verlor...
Kalle saß in der Scheue umringt von den Ponys Mona, Laika und Filou. Auch die Ziegen, Ani und Anabell, waren gekommen. Mack saß in der Ecke und wollte auch hören, was Kalle, das Schwein zu versprechen habe...
Endlich ließ sich Mack, der Hund, etwas mehr putzen. Sein Fell war schon viel glänzender und er war nicht mehr so böse auf den Briefträger oder andere Besucher, die auf den Hof kamen.
Gustav saß auf der Treppe zur Küche und schaute auf den Hof. Lisa, seine hübsche Frau, saß neben ihm und sie schauten auf die Tiere. „Schau mal..."
Caruso der Kater lag bequem auf dem Sessel und gähnte. „Was für ein schöner Tag," dachte er und schaute auf Gustav, den Bauern, der etwas traurig in seine Kaffeetasse schaute.
„Was betrübt Dich mein Schatz...?"
Mack, der mopsige Hund kratzte sich am Kopf, weil es mal wieder unglaublich juckte. Dann juckte es am Bauch und er musste kratzen und dann auf einmal am Rücken. „Oh, das macht mich ganz fertig..."
Murkelino und Murkelinchen, die beiden Mäusekinder knabberten freudig an ein paar Haselnüssen. Diese Nüsse sind einfach gut, machen satt und geben ein gutes Gefühl. „Nach drei Nüssen, bin ich viel schneller, als Papi Murkel" fiepte Murkelino. „Ja und ich bin schon nach zwei Nüssen kein bisschen mehr müde" ,erwiderte Murkelinchen und genoss weiter ihre Nüsse.
Plötzlich schoss Steffi, die hübsche Henne, mit einem fürchterlichen Geschrei aus ihrem Stall. „HIILLLLFFFEEEEE"...
Wau, wau wau wau wau. „Meine Güte, musst Du denn wirklich die ganze Zeit über bellen?" ,fragte Mona das Pony. „Warum zum Teufel, machst Du so einen Krach??"
Kalle das Schwein war richtig dick geworden, es lag in der Scheune und jammerte und weinte und grunzte. „Mein Bauch, mein armer Bauch, er tut so weh und ist ganz dick, voll mit Luft, ich glaube ich gehe tot" ,jammerte er fürchterlich...
Filou war in seiner Box eingesperrt und fand das gar nicht toll. Die anderen Ponys, die alte Laika und Mona grasten auf der Wiese. Werner und Pia standen im großen Auslauf. Auch die fanden es doof nicht grasen zu dürfen. Murkelinchen und Murkelino durchsuchten den Stall nach Körnern, die aus dem Weizenstroh gefallen waren. „Es gibt so viel zu fressen", fiepte Murkelinchen und freute sich über das viele Futter. „Na toll" ,schnaubte Filou...
Murkelinchen und Murkelino saßen in der Scheune und knabberten an Weizenkörnern, die aus dem Berg Stroh herausgefallen waren. „Ist das nicht ein schöner Morgen?", sagte Murkelino und schaute wie die Sonne am Himmel aufging. Leichter Nebel stieg auf und die Luft war wunderbar. Plötzlich wurde es laut...
Ganz vorsichtig schleicht Rudi in den Hühnerstall. „Ich denke das ist der Ort, von dem Murkel die Maus gesprochen hat.
Ein schöner Ort, denn ab und zu kann man ein Ei fressen, weil es ja sowieso alleine gelassen worden ist und es auch sonst niemanden gehört", dachte Rudi und wollte sich gerade in die hintere Ecke ins Stroh legen, als er plötzlich ein fürchterliches Geschrei hörte...
Rudi saß vor einem ausgekippten Mülleimer und fraß genüsslich an einem blaugrünen Brot. „Dazu noch etwas grüne Wurst, ach war das Leben perfekt", dachte Rudi. Dann fand er noch etwas flockige Milch mit einem weichen weißen Pelz oben darauf.
„Wie schön, dass die Menschen für mich immer etwas zu essen übriglassen, wenn es manchmal auch etwas streng schmeckt, aber ich muss mir nicht selber etwas suchen“.
Murkelino und Murkelinchen schauten auf diese riesengroße Maus und sahen was sie da fraß.
„Komm, sagte Murkelino, wir müssen Papi Bescheid geben..."
Ani und Annabell tobten über den Hof, sie hüpften auf den Tisch, sprangen um die Lagerfeuersteine, rannten zum Stroh, hüpften hinein und wieder raus.
,,Schau mal Ani..."
Murkelino und Murkelinchen hatten schon sehr viel gelernt und sehr viel beobachtet. Sie waren immer wieder erstaunt, was es alles zu lernen gibt und wie verschieden die Tiere sind.
Murkelinchen sagte: „Jeder ist irgendwie einzigartig, ob nun lieb, oder böse". „Ja", sagte Murkelino, „aber ich glaube, dass jeder der böse ist auch lieb sein kann und jeder der lieb ist, manchmal auch böse sein kann. Lass uns auf den Hof schleichen und sehen was es da so gibt“.
Sie nahmen sich bei der Pfote und schlichen aus dem Nest, auf den Hof.
„Oh, schau mal...
Mack kennen zu lernen, war schon sehr aufregend und sie hatten gelernt, indem sie Mack, den Mops beobachtet hatten. „Ob der wohl immer so war", fragte sich Murkelinchen, als Murkelino sie wieder bei der Pfote nahm und sagte: „Komm wir gehen auf den Hof und schauen was es noch alles so gibt. Lass uns Steffi besuchen, die kann uns etwas erzählen". Und schwupp, waren sie verschwunden...