
Das Thema Depression und andere Formen von psychischen Erkrankungen sind nach wie vor ein Tabuthema für viele Muslime. Oftmals herrscht die Annahme, dass ein Mensch mit dem Glauben an Allah nicht seelisch erkrankt sein kann oder sein darf.
Wenn das Thema Depression dann doch einmal zur Sprache kommt, hört man nicht selten Ratschläge wie: «Lies den Koran oder bete und es wird dir besser gehen!»
Ist es tatsächlich so einfach?
In diesem Gespräch möchten wir uns mit u.a. folgenden Fragen beschäftigen:
– Was ist der Grund für die Stigmatisierung von psychischen Erkrankungen?
– Können Muslime psychisch krank werden?
– Kann man zwischen psychologischen und theologischen Problemen unterscheiden?
– Wann sollte man zum Psychologen und wann zum Theologen?
Gast:
Amin Loucif ist psychologischer Psychotherapeut mit mehrjähriger Berufserfahrung. In seiner Privatpraxis in Wuppertal bietet er unter anderem Einzel-, Paar- und Familientherapien an, und hat 2020 das Psychosoziale Zentrum für Muslime gegründet.