
In dieser Podcastfolge sprechen Kristin Fellbaum, Prof. Dr. Sven Jennessen und ich über die Palliativversorgung von Menschen mit Beeinträchtigung. Die beiden arbeiten an der Humboldt Universität zu Berlin im Institut für Rehabilitationswissenschaften und forschen dort zum Thema Palliative Care von Menschen mit Beeinträchtigung.
Vor allem für Menschen mit Beeinträchtigung gibt es Hürden, die den Zugang zur Palliativversorgung erschweren. Zum einen haben sie ihr Leben lang Erfahrung mit Fremdbestimmung gemacht, so dass es ungewohnt wird wenn sie gefragt werden wie sie ihr Lebensende verbringen wollen. Zudem haben viele Menschen mit Beeinträchtigung nicht die Chance sich vorher mit den Themen Sterben und Tod auseinander zu setzen, da ihnen die Auseinandersetzung oft nicht zugetraut.
Fachkräfte in der Hospiz- und Palliativversorgung müssen sich kein konkretes Fachwissen aneignen, viel wichtiger ist es Angehörige oder Mitarbeiter*innen von Wohneinrichtungen usw. in den Prozess miteinzubeziehen, um die Bedürfnisse der Menschen mit Beeinträchtigung adäquat adressieren zu können.
Kristin und Sven berichten von dem PiCarDi-Projekt. Dort geht es um die palliative Versorgung und hospizliche Begleitung von Menschen mit geistiger und schwerer Behinderung. Sie schauen sich die Versorgung gemeinsam mit zwei weiteren Universitäten aus verschiedenen Blickwinkeln an. Im Teilprojekt der Humboldt Universität zu Berlin geht es darum, welche Erfahrungen und Erwartungen Fachkräfte der Palliativversorgung an die Versorgung von Menschen mit Beeinträchtigung haben.
Die beiden teilen erste Ergebnisse des Projektes mit uns. Unter anderem auch, dass die meisten Erfahrungen in der Versorgung von Menschen mit Beeinträchtigung in der Kinder- und Jugendpalliativversorgung ist.
Grundlegend unterscheidet sich die Palliativversorgung von Menschen mit und ohne Beeinträchtigung nur im Bereich des Symptom- und Schmerzmanagements und in der Kommunikation. Denn am Lebensende geht es eben um die Individualität und die Bedürfnisse des*der Einzelnen und diese sind unabhängig von einer Beeinträchtigung. Das Sterben unterscheidet sich gar nicht so groß, wie man vielleicht denkt.
Ich hoffe, dass du neue Infos und Impulse aus dieser Folge mitnehmen kannst. Schau gerne mal auf meinem Instagram-Account @palliativ.detektiv vorbei und teile deine Gedanken zum Thema unter dem neuen Beitrag.
Website PiCarDi: www.picardi-projekt.de
Musik: www.adrian-karperien.de