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Mama • Baby • Blase
Barbara Walcher, Lydia Grossgasteiger
64 episodes
1 week ago
Auch wenn es Mütter oft anders vermittelt bekommen: Nicht immer geht das Herz auf, wenn sie ihr Baby nach der Geburt in den Armen halten. Manchmal bleibt dieses erwartete Glücksgefühl aus. Viele Frauen sind enttäuscht darüber. Enttäuscht von sich. Enttäuscht von ihrem Kind. Das ist für betroffene Frauen nicht einfach, nicht zuletzt weil in unserer Gesellschaft die Mutterliebe glorifiziert wird, so als läge es in der Natur der Dinge, dass sich innige Mutterliebe unmittelbar und selbstverständlich einstellt. 

Barbara möchte in dieser Folge Zuversicht vermitteln. Nicht immer ist der erste Kontakt mit dem Baby herzwärmend. Manchmal erwächst die Mutterliebe erst nach Wochen oder Monaten, manchmal erst nach Jahren und manchmal bleibt sie ganz aus. Oft entfaltet sie sich in unscheinbaren leisen Momenten, unerwartet. Wichtig ist zu wissen: Es geht vielen Frauen so. Liebe nimmt ganz unterschiedliche Wege. Niemals ist sie linear, immer ein Prozess, der sich nicht auf Kommando oder unter Druck entfaltet. Stellt sich das Mutterglücksgefühl nicht ein, erleben viele Frauen Schuld, Scham oder ein Gefühl von Verlust: „Ich habe etwas nicht erlebt, von dem ich glaubte, es erleben zu können.“

Neben anderer Faktoren, beeinflusst das Geburtserleben selbst unmittelbar diesen Prozess. Unter der Geburt wirken körperliche, emotionale und soziale Faktoren zusammen. Vaginale Untersuchungen oder Eingriffe können Überforderung, oftmals das Erleben von Übergrifflichkeit auslösen. In solchen Situationen reagiert das körperliche Schutzsystem: Der Körper schaltet auf Überlebensmodus und betäubt sowohl das körperliche als auch das emotionale Erleben. Somit wird auch der Zugang zu den Liebesgefühlen eingefroren. Im diesem Notmodus ist es neurologisch unmöglich, Wärme und Nähe zu empfinden. Dieses Wissen entlastet Betroffene: Es ist kein persönlicher Mangel, sondern eine Schutzreaktion des Körpers. 

Solche schmerzhafte Geburtserfahrungen können verarbeitet und integriert werden, dann wenn die Eltern Unterstützung erfahren, wenn jemand wohlwollend zuhört und anerkennt, wie schwierig dieses Erleben war. Darüber können sich Schmerz, Wut und Verzweiflung zeigen. Das gibt den Raum frei für andere Gefühle. Wann und ob das passiert, dafür gibt keinen Garant. Hartmut Rosa beschreibt solche Zustände als "unverfügbar", etwas über das wir nicht bestimmen bzw. verfügen können. Entscheidend ist das Vertrauen: Jede Mutter, jeder Vater, jedes Kind, kurzum jede:r von uns trägt dieses lebendige Liebesband in sich, das sich entfalten will. Bleibt es aus, bleibt die Sehnsucht danach.


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Parenting
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Auch wenn es Mütter oft anders vermittelt bekommen: Nicht immer geht das Herz auf, wenn sie ihr Baby nach der Geburt in den Armen halten. Manchmal bleibt dieses erwartete Glücksgefühl aus. Viele Frauen sind enttäuscht darüber. Enttäuscht von sich. Enttäuscht von ihrem Kind. Das ist für betroffene Frauen nicht einfach, nicht zuletzt weil in unserer Gesellschaft die Mutterliebe glorifiziert wird, so als läge es in der Natur der Dinge, dass sich innige Mutterliebe unmittelbar und selbstverständlich einstellt. 

Barbara möchte in dieser Folge Zuversicht vermitteln. Nicht immer ist der erste Kontakt mit dem Baby herzwärmend. Manchmal erwächst die Mutterliebe erst nach Wochen oder Monaten, manchmal erst nach Jahren und manchmal bleibt sie ganz aus. Oft entfaltet sie sich in unscheinbaren leisen Momenten, unerwartet. Wichtig ist zu wissen: Es geht vielen Frauen so. Liebe nimmt ganz unterschiedliche Wege. Niemals ist sie linear, immer ein Prozess, der sich nicht auf Kommando oder unter Druck entfaltet. Stellt sich das Mutterglücksgefühl nicht ein, erleben viele Frauen Schuld, Scham oder ein Gefühl von Verlust: „Ich habe etwas nicht erlebt, von dem ich glaubte, es erleben zu können.“

Neben anderer Faktoren, beeinflusst das Geburtserleben selbst unmittelbar diesen Prozess. Unter der Geburt wirken körperliche, emotionale und soziale Faktoren zusammen. Vaginale Untersuchungen oder Eingriffe können Überforderung, oftmals das Erleben von Übergrifflichkeit auslösen. In solchen Situationen reagiert das körperliche Schutzsystem: Der Körper schaltet auf Überlebensmodus und betäubt sowohl das körperliche als auch das emotionale Erleben. Somit wird auch der Zugang zu den Liebesgefühlen eingefroren. Im diesem Notmodus ist es neurologisch unmöglich, Wärme und Nähe zu empfinden. Dieses Wissen entlastet Betroffene: Es ist kein persönlicher Mangel, sondern eine Schutzreaktion des Körpers. 

Solche schmerzhafte Geburtserfahrungen können verarbeitet und integriert werden, dann wenn die Eltern Unterstützung erfahren, wenn jemand wohlwollend zuhört und anerkennt, wie schwierig dieses Erleben war. Darüber können sich Schmerz, Wut und Verzweiflung zeigen. Das gibt den Raum frei für andere Gefühle. Wann und ob das passiert, dafür gibt keinen Garant. Hartmut Rosa beschreibt solche Zustände als "unverfügbar", etwas über das wir nicht bestimmen bzw. verfügen können. Entscheidend ist das Vertrauen: Jede Mutter, jeder Vater, jedes Kind, kurzum jede:r von uns trägt dieses lebendige Liebesband in sich, das sich entfalten will. Bleibt es aus, bleibt die Sehnsucht danach.


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#44 "Mama will nicht mehr ..."
Mama • Baby • Blase
44 minutes 38 seconds
1 year ago
#44 "Mama will nicht mehr ..."
Anlässlich der Sensibilisierungskampagne MutterNacht 2024 stellen wir diese Folge unter das diesjährige Thema "Mama will nicht mehr". Ja, das Familienleben ist getaktet. Eltern wissen heute um die kindlichen Bedürfnisse. Sie wollen diesen gerecht werden. Gerade Frauen stellen dabei oft ihre eigenen Bedürfnisse hinten an. Das führt dazu, dass sie mit dem Heranwachsen des Kindes zunehmend an ihre Grenzen gelangen. Der Spagat zwischen Muttersein, Arbeit und Partnerschaft gepaart mit dem Anspruch, dem Muttermythos zu entsprechen, überfordert. Dieses sogenannte „Mental Load“, dem Gefühl alleine verantwortlich für die Familien- und Beziehungsorganisation zu sein, ist soziokulturell verwurzelt. Viele Paare rutschen mit der Geburt eines Kindes schleichend in diese traditionelle Rollendynamik, verlieren sich als Paar aus den Augen. Das Gefühl des Alleinseins wächst. Zweifel, Scham und Versagensgefühle belasten den Familienalltag. Und immer dann, wenn wir als Mutter oder Vater glauben in die Elternrolle hineingewachsen zu sein, steht die nächste Veränderung an. 

In dieser Folge sprechen wir über veränderte Rollenbilder, steigende Erwerbsquoten, Wandel der Erziehungsprinzipien, vermehrte Fremdbetreuung und rasanten gesellschaftlichen Wandel gepaart mit Zukunftsängsten, hohem Selbstanspruch und Freizeitstress. Vor allem setzen wir uns mit der Frage auseinander: Wie können Frauen, die statistisch gesehen nach wie vor einen Großteil der Care-Arbeit leisten, trotz anhaltendem Schlafmangel, zunehmend ausdrucksstärkeren heranwachsenden Kindern und Rundumorganisation sich selbst in ihren Bedürfnissen wahrnehmen und gemeinsam als Paar an ihrer Elternrolle wachsen?

https://www.hdf.it/de/mutternacht

Gedanken zum Muttertag: https://letscast.fm/sites/mama-baby-blase-5068fbbd/episode/31-gedanken-zum-muttertag


Mama • Baby • Blase
Auch wenn es Mütter oft anders vermittelt bekommen: Nicht immer geht das Herz auf, wenn sie ihr Baby nach der Geburt in den Armen halten. Manchmal bleibt dieses erwartete Glücksgefühl aus. Viele Frauen sind enttäuscht darüber. Enttäuscht von sich. Enttäuscht von ihrem Kind. Das ist für betroffene Frauen nicht einfach, nicht zuletzt weil in unserer Gesellschaft die Mutterliebe glorifiziert wird, so als läge es in der Natur der Dinge, dass sich innige Mutterliebe unmittelbar und selbstverständlich einstellt. 

Barbara möchte in dieser Folge Zuversicht vermitteln. Nicht immer ist der erste Kontakt mit dem Baby herzwärmend. Manchmal erwächst die Mutterliebe erst nach Wochen oder Monaten, manchmal erst nach Jahren und manchmal bleibt sie ganz aus. Oft entfaltet sie sich in unscheinbaren leisen Momenten, unerwartet. Wichtig ist zu wissen: Es geht vielen Frauen so. Liebe nimmt ganz unterschiedliche Wege. Niemals ist sie linear, immer ein Prozess, der sich nicht auf Kommando oder unter Druck entfaltet. Stellt sich das Mutterglücksgefühl nicht ein, erleben viele Frauen Schuld, Scham oder ein Gefühl von Verlust: „Ich habe etwas nicht erlebt, von dem ich glaubte, es erleben zu können.“

Neben anderer Faktoren, beeinflusst das Geburtserleben selbst unmittelbar diesen Prozess. Unter der Geburt wirken körperliche, emotionale und soziale Faktoren zusammen. Vaginale Untersuchungen oder Eingriffe können Überforderung, oftmals das Erleben von Übergrifflichkeit auslösen. In solchen Situationen reagiert das körperliche Schutzsystem: Der Körper schaltet auf Überlebensmodus und betäubt sowohl das körperliche als auch das emotionale Erleben. Somit wird auch der Zugang zu den Liebesgefühlen eingefroren. Im diesem Notmodus ist es neurologisch unmöglich, Wärme und Nähe zu empfinden. Dieses Wissen entlastet Betroffene: Es ist kein persönlicher Mangel, sondern eine Schutzreaktion des Körpers. 

Solche schmerzhafte Geburtserfahrungen können verarbeitet und integriert werden, dann wenn die Eltern Unterstützung erfahren, wenn jemand wohlwollend zuhört und anerkennt, wie schwierig dieses Erleben war. Darüber können sich Schmerz, Wut und Verzweiflung zeigen. Das gibt den Raum frei für andere Gefühle. Wann und ob das passiert, dafür gibt keinen Garant. Hartmut Rosa beschreibt solche Zustände als "unverfügbar", etwas über das wir nicht bestimmen bzw. verfügen können. Entscheidend ist das Vertrauen: Jede Mutter, jeder Vater, jedes Kind, kurzum jede:r von uns trägt dieses lebendige Liebesband in sich, das sich entfalten will. Bleibt es aus, bleibt die Sehnsucht danach.