Dass die Teilnahme am klassischen Konfirmandenunterricht vielfach rückläufig ist, spürt man auch in der kirchlichen Jugendarbeit. Was ist die Lösung: Mehr missionieren? Tobias Faix und Thorsten Dietz diskutieren auf dem Kirchentag in Hannover 2025 diese und andere aktuelle Herausforderung der kirchlichen Jugendarbeit. Welche ethischen Leitsätze sind dabei zu beachten, wenn man junge Menschen nicht manipulieren will? Wie gelingt der Kirche ein Aufbruch, bei dem die Menschen im Mittelpunkt bleiben und nicht der Selbsterhaltungswille der kirchlichen Institution?
Kann eine alte biblische Ordnung wie das Erlassjahr – Schuldenerlass, Besitzumverteilung, wirtschaftlicher Neustart – auch heute noch relevant sein? Während viele progressive Stimmen darin ein Modell für globale Gerechtigkeit sehen, tun sich konservative Gruppen oft schwer mit dieser Idee. Die Katholische Kirche macht sich regelmässig stark für einen solchen Ansatz. Vor allem Papst Franziskus hat sich wiederholt für die Aktualität des biblischen Erlassjahres ausgesprochen. Tobias Faix und Thorsten Dietz beleuchten die biblischen und historischen Hintergründe des Erlassjahres, fragen nach dessen Aktualität und diskutieren: Gibt es biblische Ordnungen, die zeitlos gültig sind? Und warum stößt gerade diese Ordnung oft auf Ablehnung – ausgerechnet bei jenen, die sich sonst stark für biblische Autorität einsetzen?
Die einen halten Empathie für „die Schwäche des Westens“ – die anderen sehen in ihr die Basis jeder Menschlichkeit. In dieser Folge fragen Tobias Faix und Thorsten Dietz: Ist Empathie wirklich gefährlich? Ist die theologisch sogar eine Sünde bzw. eine Versuchung dazu? Oder ist sie nicht nur unersetzliche Grundlage der Menschlichkeit, sondern auch ein zentrales Element christlicher Ethik? Im Spannungsfeld von christlicher Barmherzigkeit, politischer Verantwortung und gesellschaftlicher Polarisierung beleuchten sie, warum Empathie fasziniert, irritiert und herausfordert ist. Ein Gespräch über Gefühl, Ethik und die Zukunft unseres Miteinanders.
Cover: Jordan Peterson und Mariann Edgar Budde
Trump, Musk & Co erklärt der „Wokeness“ den Krieg: In seiner zweiten Amtszeit greifen sie gezielt Diversity-Programme, Gender-Debatten und kritische Bildungsinhalte an – in Regierung, Militär, Wirtschaft und Universitäten. Tobias Faix und Thorsten Dietz analysieren einige der Maßnahmen, sprechen über die Instrumentalisierung des Begriffs „woke“ und fragen wo dieser Begriff eigentlich herkommt. Sie diskutieren über rechte Kulturkämpfe, moralische Sensibilisierung, linke Übertreibungen und fragen: Was bedeuten diese Entwicklung für Deutschland?
Das Thema Schwangerschaftsabbruch bewegt offensichtlich viele Menschen: Die Zahl der Rückmeldungen auf unseren ersten Teil war enorm. Neben Zustimmung gab es auch Widerspruch und wichtige Ergänzungen. In der zweiten Folge gehen Tobias Faix und Thorsten Dietz ausführlich auf die zahlreichen Rückmeldungen ein und diskutieren die entscheidenden Argumente für und gegen eine Liberalisierung von Gesetzgebung und Moral. Am Ende überlegen sie, wie ein evangelischer Korridor möglicher Antworten aussieht und welche Schritte wirklich dem Schutz des Lebens dienen; im Mutterleib und darüber hinaus.
Kein anderes Thema wurde sich in unserem Podcast so oft gewünscht wie Schwangerschaftsabbruch. Und gerade weil in dieser Frage viel zu oft vor allem von Männern entschieden und diskutiert wird, diskutieren Tobias und Thorsten dieses Thema gemeinsam mit Mira Ungewitter, freikirchliche Theologin aus Wien. Welche Rolle spielt es für dieses Thema, ob Frauen oder Männer sich damit auseinandersetzen? Geht es wirklich um einen Konflikt zwischen Selbstbestimmung der Frau und Lebensschutz des ungeborenen Lebens? Oder auch um Machtkonflikte? Was heißt es überhaupt, Leben effektiv zu schützen? Welche Rolle spielen Männer bei diesem Thema? Wie immer geht es in dieser Folge darum, zum Selberdenken einzuladen.
Foto: Jana Mack
Manche beklagen, dass es in einer leistungsorientierten Welt Regeln für fast alles gibt – aber kaum Raum für Lust, Genuss und Sinnlichkeit. Andere hingegen kritisieren die heutige Gesellschaft als hedonistisch und orientierungslos. Wie ist es denn jetzt? Ist Lust heute schambehaftet oder omnipräsent? Leben wir in einer lustfeindlichen oder hedonistischen Zeit? Und was bedeutet all das für Ethik und Moral? In Folge 43 sprechen Tobias Faix und Thorsten Dietz über die Geschichte der Ethik der Lust. Wie können wir Lust verantwortungsvoll gestalten? Und brauchen wir eine neue Ethik des Genießens?
Ehrfurcht vor dem Leben - auf die Formel brachte Albert Schweitzer seine ethische Weltanschauung. Tobias Faix und Thorsten Dietz erinnern an die vielfältigen Begabungen und Leistungen des berühmten Theologen, Orgelvirtuosen, Urwalddoktors und Friedensnobelpreisträger. Sie setzen sich mit dem berechtigten Einwurf auseinander, dass Schweitzers teils koloniale Haltung eines White Saviorism heute nicht mehr ignoriert werden kann. Und sie tragen zusammen, warum Schweitzers frühe Verknüpfung von Glaube, Ethik, Umweltbewusstsein und Menschheitsethos heute vielleicht wichtiger ist als je zuvor.
Wie können wir gerecht leben in einer Welt, die an ihre planetarischen Grenzen kommt? Wie bleiben wir dran an einem Thema, an dem die Politik zu scheitern droht? Wie können wir in einer Wachstumsgesellschaft neu lernen, dass Verzicht nicht Verlust, sondern Befreiung sein kann? Tobias Faix und Thorsten Dietz diskutieren die Grundzüge einer „Ethik des Genug“ und fragen, wie unsere ethischen Entscheidungen und unser Lebensstil zu einer sozial-ökologischen Transformation beitragen können.
Demokratie ist keine Selbstverständlichkeit mehr. Das wird in den aktuellen und globalen Entwicklungen mehr als deutlich. Das schwierige daran: Alle Partien behaupten, dass sie die Demokratie wollen, ja stärken. Aber ist das so? Tobias Faix und Thorsten Dietz diskutieren, was Demokratie ist und welche Aufgaben sich für Kirche und Ethik daraus ergeben. Was macht eine demokratische Staatsform eigentlich aus? Kann man Demokratie aus biblisch-theologischen Motiven ableiten und begründen? Oder kann es Christ:innen schlicht und einfach egal sein, in was für einer Staatsform sie leben, da es ihnen ja sowie so nur um das Reich Gottes geht? Spoiler: Nein! Jetzt haben sich aber auch deshalb, die großen Kirchen lange Zeit schwer mit der Demokratie getan und die Frage ist: Was können wir genau daraus für heute lernen?
Wann beginnt das Leben? Und wann ist der Mensch ein Mensch? Und nicht zuletzt: Wer darf Leben unter welchen Umständen beenden? Was macht ein Leben lebenswert und wer bestimmt das eigentlich? In Folge 39 geht es um die großen Fragen nach dem Anfang und dem Ende des Lebens. Tobias Faix und Thorsten Dietz machen sich auf die Suche nach Antworten zu den ethischen Fragen und unseren existenziellen Herausforderungen und stellen sich dabei wesentlichen Konfliktsituation unserer Zeit.
Wir leben in einer Zeit, in der sich bisherige Grenzen immer mehr verschieben. Daraus entstehen zunehmend Grenzkonflikte. Tobias Faix und Thorsten Dietz nehmen diese Entwicklungen genauer in den Blick und beschreiben die Herausforderungen der neuen Grenzziehungen in Gesellschaft und Kirche. Dabei versuchen sie, sowohl einen kritischen als auch einen hoffnungsvollen Blick auf neue Formen der Vergemeinschaftungen und aktuelle Verschiebungen zu werfen.
Karte und Gebiet geht weiter mit einer neuen Staffel: zum Thema "Ethik & Konflikt"! Tobias Faix & Thorsten Dietz ordnen zwei theologische Großereignisse dieses Sommers und Herbstes ein, in denen es um nicht weniger ging als „Die Theologie der Zukunft“. Sie erzählen, in welche ethische Konflikte sie beim Schreiben einer transformativen Sexualethik selbst gekommen sind. In der neuen Staffel wollen sie vermehrt Hörer:innenfragen beantworten: Es dürfen ethische Fragen und Konflikte eingebracht werden!
Aktuell gibt es harsche Kritik an Postkolonialismus und an allem, was als linke Identitätspolitik gilt. Gleichzeitig breitet sich rechte Identitätspolitik weltweit aus. In dieser Debatte stellen Tobias Faix und Thorsten Dietz einen derzeit heiß diskutierten Entwurf des jüdischen Philosophen Omri Boehm vor, der im Rückgang auf Immanuel Kant einen neuen, radikalen Universalismus fordert. Gibt es eine unabhängige, für alle Menschen zu aller Zeit gleich geltende Moral?
Was uns alle eint ist die Suche nach dem guten Leben. Aber in einer Welt, die geprägt ist von Beschleunigung und to do Listen ist dies immer schwieriger. Wir Menschen der Moderne wollen gerne alles unter Kontrolle haben und verkennen dabei den Unterschied zwischen „begriffen haben“ und „ergriffen sein“. Aber genau dieser Unterschied ist entscheidend sagt der Soziologe Hartmut Rosa und hat dazu ein wegweisendes Buch geschrieben mit den Titel: „Resonanz“, das in den letzten Jahren intensiv diskutiert wurde. Tobias Faix und Thorsten Dietz Rosas finden Rosas Überlegungen zur Resonanz auch für die Ethik höchst relevant. Das gilt nicht zuletzt deshalb, weil Rosa gerade in den Kirchen Orte sieht, in denen Menschen resonanzreiche Erfahrungen mit dem Unverfügbaren machen können.
Um Ökologie und Nachhaltigkeit drehen sich heute zentrale Debatten in Politik und Gesellschaft. Wie wollen und sollen wir leben angesichts der Klimakrise? In der aktuellen Folge fragen Tobias Faix und Thorsten Dietz danach, welchen Beitrag die Theologie und der christliche Glaube zu dieser Thematik beitragen kann und muss. Und sie lassen sich inspirieren vom südamerikanischen Befreiungstheologen Leonardo Boff, der ökologische Fragen so früh und so einflussreich wie kaum jemand sonst mit einer vertieften Schöpfungsspiritualität verbunden hat.
Wir leben in einer zunehmend polarisierten Welt, in der Menschen sich an ganz unterschiedlichen moralischen Landkarten orientieren; oder dieselben Karten sehr anders deuten. Die Folge ist ein Kulturkämpfe mit öffentlichen Streitigkeiten und Verurteilungen - auch unter Christinnen und Christen. Steht unsere Gesellschaft vor einer Spaltung? Oft wird die Gegenwart so beschrieben. Aber stimmt diese Wahrnehmung? Oder ist das Gebiet noch einmal anders? Inspiriert vom Buch „Triggerpukte“ des Berliner Soziologen Steffen Mau zeichnen Tobias Faix und Thorsten Dietz eine alternative Landkarte und ordnen die gesellschaftlichen und christlichen „Triggerpunkte“ neu ein.
In den Deutschland ist es den meisten Menschen lange Zeit erfolgreich gelungen, die historischen Verstrickungen in Kolonialismus und globale Ausbeutungsstrukturen zu verdrängen. In jüngster Zeit sorgen jedoch Postkoloniale Studien dafür, diese Vergangenheit und vor allem auch die dadurch geprägte Gegenwart kritisch aufzuarbeiten. Denn es geht auch um unser Leben und unseren moralischen Kompass. Tobias und Thorsten diskutieren über die tiefgreifenden Auswirkungen des Kolonialismus bis heute und fragen, wie wir mit den Machtstrukturen und der Schuld umgehen? Wo sind wir dabei herausgefordert und was können wir für unser moralisches handeln heute lernen?
Die jüdisch-amerikanische Philosophin Judith Butler gehört zu den prägendsten und auch umstrittensten Personen unserer Zeit. Ihre Beiträge zu Gender und zur Politik der Gewaltlosigkeit, zur jüdischen Ethik und zum Staat Israel inspirieren und polarisieren Menschen weltweit. Tobias Faix und Thorsten Dietz gehen ihrem Denkweg von der Gender-Theorie bis zu ihrer politischen Philosophie der letzten 20 Jahre nach. Sie fragen nach dem Zusammenhang zwischen ihrem queeren und ihrem politischen Aktivismus und setzen sich kritisch mit ihrer Haltung zum Zionismus und zum Staat Israel auseinander. Auch für sie selbst war dies eine spannende und spannungsvolle Folge auf der Suche nach dem guten Leben.
In der 30. Folge von Karte und Gebiet reden Tobias und Thorsten über Hannah Arendt. Sie gilt als eine der bedeutendsten Denkerinnen des letzten Jahrhunderts, und leider haben ihre Themen bis heute nichts von ihrer Aktualität verloren - im Gegenteil, sie sind wichtiger denn je. Als deutsche Jüdin musste sie vor dem Nationalsozialismus fliehen, erst 1933 nach Frankreich und dann 1940 in die USA. Nach dem zweiten Weltkrieg wurde sie berühmt durch ein bahnbrechendes Buch zum Totalitarismus. Mit ihren Studien zum Antisemitismus, zu Gefährdungen der Demokratie und der Frage, woher das Böse eigentlich kommt, spricht sie aktuell in unsere Zeit.
Hannah Arendt im Gespräch mit Günter Gaus: https://youtu.be/J9SyTEUi6Kw?si=8MmTCpHLXI13x34b