Da es Patrone für jede Lebenslage gibt, gibt es auch einen fürs Fernsehen, nämlich Klara von Assisi. Sie kam um 1193 in Assisi als Tochter eines adeligen Ritters zur Welt.
Klara von Assisi floh zu Franziskus
Um einer arrangierten Ehe zu entkommen, floh sie mit 19 Jahren zu Franziskus, der sie zunächst in einem Kloster unterbrachte und ihr später half, die Gemeinschaft der Armen Frauen von San Damiano zu gründen. Weil sie mit der Ordensregel nicht einverstanden war, schrieb sie als erste Frau eine eigene Regel für eine Frauengemeinschaft und kämpfte jahrzehntelang um deren Anerkennung. Klara war eine geduldige, liebevolle Frau, die aufgrund ihrer schwachen Gesundheit bereits mit 33 Jahren ans Krankenbett gebunden war. Am 9. August 1253 erhielt sie die päpstliche Anerkennung ihrer Regel. Zwei Tage später starb sie im Alter von 60 Jahren. Nur zwei Jahre später wurde Klara heiliggesprochen.
Heilige Klara: Patronin des Fernsehens
Die letzten Weihnachten vor ihrem Tod sah sie, obwohl sie im Bett lag, die Messfeier in der Kirche in einer Art Liveübertragung, und das ganz ohne technische Hilfsmittel. Daher wurde sie Patronin des Fernsehens.
Er zählt zu den bedeutendsten Theologen des Mittelalters, er wurde Fürst aller Mystiker genannt und Doctor Seraphicus, engelsähnlicher Kirchenlehrer: Bonaventura.
Geburtsort von Bonaventura
Er wurde um 1220 in der Nähe von Viterbo in Italien als Giovanni di Fidanza geboren. Er studierte in Paris Philosophie und Theologie, wurde mit 25 Franziskaner und nannte sich fortan Bonaventura. Den Namen soll ihm Franziskus persönlich schon als Kind gegeben haben. Später wurde er Professor am Vorläufer der Sorbonne in Paris, Kardinal und 17 Jahre lang, bis zu seinem Tod, Ordensgeneral.
Bonaventuras Talent: Theologie und Mediation
Bonaventuras Talent war neben der Theologie die Mediation. So vermittelte er in seinem Orden zwischen zwei Gruppen. Die eine wollte die Armut radikal leben, die andere weniger. Er verfasste eine Regel und konnte beide Parteien versöhnen. Bonaventura bewies außerdem, dass wissenschaftliche Arbeit auch in Armut möglich ist, und hinterließ etwa 45 theologische Werke. Er vermittelte zwischen der West- und der Ostkirche und leitete das Konzil von Lyon vom Beginn im Mai 1274 bis zu seinem Tod im Juli. Bonaventura starb noch vor Ende des Konzils am 15. Juli 1274 und wurde 1482 heiliggesprochen.
Ora et labora. Das ist sein bekanntester Ausspruch, und es ist schon rein marketingtechnisch hochinteressant, dass dieser bereits seit Jahrhunderten im Umlauf ist.
Benedikt von Nursia: Geburt in Umbrien
Allerdings, und das ist der Clou daran – das hat er weder gesagt noch irgendwo aufgeschrieben. Der Spruch wurde erst Hunderte Jahre später, im Spätmittelalter, erfunden und ihm zugeschrieben, Benedikt von Nursia. Überhaupt weiß man wenig über ihn, der im Übergang von der Spätantike zum Frühmittelalter lebte und zu einem der wichtigsten Heiligen überhaupt wurde. Er wurde um 480 in Nursia, dem heutigen Norcia im italienischen Umbrien, in eine reiche Familie geboren.
Gedenktag von Benedikt von Nursia
Sein Weg zur Gründung seiner eigenen Gemeinschaft und zur Verfassung seiner berühmten Regel führte ihn 30 Jahre lang in Einsiedeleien und verschiedene Gemeinschaften. 529 schließlich siedelte sich Benedikt mit einigen Gefährten auf dem Monte Cassino an und gründete dort das Kloster, das als Mutterkloster der Benediktiner gilt. Benedikt starb der Überlieferung nach am Gründonnerstag 547 und wurde im Kloster bestattet. Sein Gedenktag ist seit 1970 der 11. Juli, weil der Tradition nach an dem Tag seine Reliquien aus dem zerstörten Montecassino nach Fleury gebracht wurden.
Über Paulus findet man einiges in der Bibel, und nicht nur Nettes. Er stammte aus Tarsus in der heutigen Türkei, war Zeltteppichweber, römischer Bürger und beherrschte Griechisch. Außerdem war er ein Gegner der Christen. Seinen ersten biblischen Auftritt hat er bei der Steinigung des Stephanus, die er zufrieden zur Kenntnis nimmt, bis er eine eindrückliche Begegnung mit Jesus hat.
Paulus statt Saulus
Er ist am Weg nach Damaskus, um dort Christen zu verfolgen, als er plötzlich von einem hellen Licht umstrahlt wird und eine Stimme hört: „Saulus, Saulus, warum verfolgst du mich?“ Dieses dramatische Ereignis, das erst eine vorübergehende Erblindung und dann seine Bekehrung nach sich zieht, ist ein beliebtes Motiv der Malerei. Vom radikalen Christengegner wird er zum radikalen Christen und führt seinen Namen Saulus fortan in der griechischen Form Paulus.
Tod von Paulus
Er war maßgeblich dafür verantwortlich, dass sich das Christentum weltweit verbreiten konnte, denn er setzte sich mit seiner Ansicht durch, dass nicht nur Juden Christen werden können, sondern alle Menschen. Paulus unternahm auch waghalsige Missionsreisen. Über seinen Tod berichtet die Bibel nichts. Die gängigste These ist die Hinrichtung im Zuge der Christenverfolgung unter Kaiser Nero um das Jahr 67. Begraben liegt er in Sankt Paul vor den Mauern, einer der vier großen Hauptkirchen und Pilgerziele Roms.
John Bercow, der inzwischen legendäre Parlamentssprecher des britischen Unterhauses, ist einer der Nachfolger des Patrons der Politiker: Thomas Morus. Der war selbst ein Politiker. Geboren 1478 in London, machte er Karriere als Anwalt, Parlamentarier, Mitglied des Kronrates, Sekretär von König Heinrich VIII., Ritter und eben auch ein paar Monate Parlamentssprecher.
Thomas Morus lebte in einer Patchworkfamilie
Privat managte er in zweiter Ehe eine Patchworkfamilie mit sechs Töchtern und einem Sohn und legte großen Wert darauf, dass die Mädchen dieselbe Bildung erhielten wie der Bub – obwohl Mädchen damals keine Schulen besuchen konnten. Doch Thomas Morus war auch überzeugter Katholik. Lange Zeit verstand er sich prächtig mit König Heinrich VIII., aber als sich dieser von Rom lossagen wollte, ging er auf Distanz und trat als Lordkanzler zurück. Im April 1534 verweigerte er den Treueeid auf die neue Verfassung, in der sich der König zum Oberhaupt der neuen Anglikanischen Kirche erklären ließ. Wissend, was das bedeuten würde, hatte er bereits seine Grabinschrift verfasst.
Thomas Morus' wurde 1935 heiliggesprochen
Thomas wurde im Tower in London eingesperrt und mit 57 Jahren am 6. Juli 1535 als Hochverräter enthauptet. 1935 wurde er wegen seiner Treue zur Kirche heiliggesprochen.
Man wirft der Kirche oft Lebensferne vor, aber die Idee dieser Mönche ist wirklich alles andere als lebensfern. Sie haben nämlich im 17. Jahrhundert eine Hunderasse gezüchtet, die Verschüttete finden kann. Die Hunde sind die Bernhardiner. Und heute geht es um ihren Namensgeber, um Bernhard.
Bernhard baute ein Kloster, eine Herberge und ein Hospiz
Bernhard lebte grob im 11. Jahrhundert. Er wurde bei Annecy in Frankreich in eine wohlhabende adelige Familie geboren. Bestens ausgebildet, sollte er heiraten. Das tat er aber nicht, sondern haute ab ins Aosta-Tal als erfolgreicher Wanderprediger und Missionar. Zwischen dem Wallis und dem Aosta-Tal lag ein gefährlicher Alpenübergang, den viele Reisende nutzten. Bernhard baute um 1050 genau dorthin ein Kloster und eine Herberge, ein Hospiz, um die Menschen betreuen und aus Bergnot retten zu können. Heute leben dort Augustiner-Chorherren.
Bernhards Ruhestätte
Bernhards Grab ist in der Kathedrale in Novara. Schon im 12. Jahrhundert wurde er im ganzen Piemont als Heiliger verehrt, 1681 wurde er offiziell heiliggesprochen. 1923 wurde er Patron der Alpenbewohner, Bergsteiger und Schifahrer und – vermutlich – der nach ihm benannten Hunderasse.
Jeder, der schon etwas gesucht hat, kennt ihn: Antonius von Padua. Doch was macht ihn eigentlich zum Patron des Wiederfindens? Dazu später.
Antonius: Patron für verlorene Sachen
Antonius wurde mit etwa 25 Franziskaner, als er die Leichen von Märtyrern sah. Er ging nach Assisi und traf Franziskus. Er wurde Einsiedler, dann Lehrer, Provinzial, Seelsorger und vor allem begnadeter Prediger. Antonius’ Patronat für verlorene Sachen geht zurück auf die Überlieferung, wonach ein junger Mönch den Psalter des Antonius ohne dessen Erlaubnis mitnahm. Antonius betete, um ihn wiederzufinden. Daraufhin wurde der Mönch von schaurigen Erscheinungen heimgesucht, so dass er das Buch schleunigst zurückbrachte.
Antonius' Tod
Obwohl er Herzprobleme hatte, saß Antonius stundenlang im Beichtstuhl, aß wenig und gönnte sich kaum Ruhe. Er starb bereits mit 36 Jahren am 13. Juni 1231 in Padua und wurde nur elf Monate später im bis heute kürzesten Kanonisierungsprozess der Kirchengeschichte heiliggesprochen. Und man sagt, er hilft auch bei der Wahl eines guten Ehepartners.
Er trägt den Titel „Apostel der Deutschen“, dabei war er Engländer – Bonifatius. Geboren wurde er als Winfried um 672 in der Grafschaft Devonshire in eine vornehme Familie. Er wurde in einem Kloster ausgebildet und später Benediktiner. Mit 40 verließ er dann England für immer. Er zog nach Rom, ließ sich für seine Missionstätigkeit senden und zum Bischof weihen.
Mission von Bonifatius
Der Tradition gehorchend, erhielt Winfried den Namen des Heiligen des Vortags, und das war damals Bonifatius. Dann ging es richtig los. 40 Jahre lang war der fast 1,90 Meter große Engländer unterwegs, um auf den Gebieten des heutigen Deutschlands eine Kirchenstruktur zu schaffen. Seine Missionen waren Expeditionen mit Mitarbeitern, Soldaten und Handwerkern, um Klöster zu gründen. Im Endeffekt gründete er Diözesen, darunter Salzburg und Passau. Mit 80 Jahren brach er nach Friesland auf und nahm ein Leichentuch mit.
Bonifatius’ Tod
Als er am 5. Juni 754 bei Dokkum in Westfriesland eine große Firmung abhalten wollte, wurde er von Räubern überfallen und samt seinen 51 Begleitern erschlagen. Bonifatius’ Grab im Dom zu Fulda ist auch heute das Ziel vieler Wallfahrer. In Österreich ist ihm nur eine Kirche geweiht, Sankt Bonifaz in Breitenfurt.
Er war ein Geistlicher, der wegen seiner Fröhlichkeit und Schlagfertigkeit „der lachende Heilige“ genannt wurde: Philipp Neri.
Philipp Neri kümmerte sich um Arme und Kranke
Philipp Romolo de Neri, 1515 in Florenz geboren, studierte in Rom und arbeitete dort 16 Jahre als Hauslehrer. Bald aber kümmerte er sich mehr um Arme, Kranke, Gefangene und in Not geratene Pilger. 1551, mit 36, wurde er dann doch Priester. Er hatte einige originelle Ideen, die die Menschen begeisterten. So predigte er in seiner Pfarre für Kinder und feierte Messen auf Italienisch. Bald musste über dem Kirchenschiff ein zusätzlicher Raum eingerichtet werden. Dieser Gebetsraum, also Oratorium, wurde zum Mittelpunkt von Philipps Tätigkeit. Dort wurden auch geistliche Volksgesänge gesungen, die Philipp von seinem Freund Giovanni Pierluigi da Palestrina aufmotzen und seine Predigten damit umrahmen ließ. So entstand die musikalische Form des Oratoriums.
Tod von Philipp Neri
Außerdem entwickelte sich eine Wohngemeinschaft von Männern, die sich 1552 zur Weltpriesterkongregation der Oratorianer organisierten. Philipp Neri war der Mittelpunkt, ohne es sein zu wollen. Er versuchte alles, um nicht als Heiliger, sondern als Verrückter zu wirken. So erschien er mit halbrasiertem Bart oder mit Pelzmantel im Sommer. Er starb mit 80 Jahren am 26. Mai 1595 und wurde 1622 heiliggesprochen.
Er ist der einzige Heilige, der wie Maria mit einem Sternenkranz dargestellt wird. Und – er ist berühmt für etwas, was er nie getan hat: Johannes Nepomuk.
Generalvikar Johannes Welflin, wie er eigentlich hieß, soll dem eifersüchtigen König Wenzel IV. verweigert haben, das Beichtgeheimnis zu brechen und ihm zu verraten, ob die Königin ihm Untreue gebeichtet habe. Und dafür soll er in die Moldau geworfen worden sein. In die Moldau wurde er geworfen, aber aus anderem Grund. Wenzel IV. wollte die Macht des Prager Erzbischofs durch die Errichtung einer neuen Diözese, die er vom Territorium der Erzdiözese Prag abzwacken wollte, schmälern. Finanzieren wollte er das mit dem Vermögen eines Klosters. Nach dem Tode des Abtes sollte sein Kandidat Nachfolger und gleichzeitig erster Bischof der neuen Diözese werden. Doch die Mönche wählten einen anderen. Und Generalvikar Nepomuk bestätigte die Wahl sehr zügig.
Daraufhin wurde der knapp 50-jährige Johannes Nepomuk gefoltert und am 20. März 1393 in der Moldau ertränkt. Er wurde sofort als Heiliger verehrt. 1729 wurde er heiliggesprochen. Und die Legende vom Beichtgeheimnis hält sich bis heute.
Florian war eigentlich Niederösterreicher. Geboren wurde er nämlich vermutlich in Zeiselmauer bei Tulln. Er war ein hoher Beamter im Römischen Reich, in der Provinz Ufer-Noricum. Konkret war er Kanzleileiter des Provinzstatthalters Aquilinus, und zwar in Wels. Er war also sehr gebildet. In seiner Pension zog er nach Sankt Pölten.
Sein Leben ließ er 304 in Enns, denn als im Zuge der letzten Christenverfolgung Aquilinus 40 Christen in Lorch verhaften ließ, fuhr er zu ihm und setzte sich für sie ein. Da er sich damit als Christ outete, wurde auch er verhaftet, gefoltert und am 4. Mai 304 mit einem Stein um den Hals von einer Brücke in die Enns gestoßen. Eine Frau namens Valeria fand ihn und bestattete ihn auf ihrem Landgut. Acht Jahre später erlangten die Christen Religionsfreiheit. Valeria ließ über Florians Grab eine Holzkapelle errichten. 400 Jahre später entstand darüber das Augustiner-Chorherrenstift Sankt Florian.
Patron der Feuerwehr
Am bekanntesten ist Florian wohl noch immer als Patron der Feuerwehr. Mit Feuerlöschen hatte er allerdings nie etwas zu tun. Erst im 15. Jahrhundert entstand die Legende, wonach er als Jugendlicher ein brennendes Haus durch sein Gebet gelöscht haben soll.
Sein Name war ursprünglich sein Spitzname. Ohne ihn würden wir heute den heiligen Giovanni, Bernardone feiern. Das wäre auch ok, aber wir sind gewöhnt, vom heiligen Franz von Assisi zu sprechen. Und das kam so: Giovannis Vater war ein wohlhabender Tuchhändler, der aus Frankreich Stoffe importierte und seinen Sohn daher Francesco, kleiner Franzose, nannte. Und seither haben unzählige Francescos die Welt bevölkert.
Das Original wurde um 1181 im italienischen Assisi geboren. Als verwöhnter Fratz feierte Franz auf Vaters Kosten Feste und träumte von Erfolgen als Ritter, ließ aber nach verlorenen Kämpfen und Gefangenschaft davon ab und wandte sich Gott und den Armen zu. Als er eine Kirche renovieren wollte, verkaufte er gegen den Willen seines Vaters Tuchballen. Als ihn dieser zur Rede stellte, zog er sich komplett aus, gab ihm seine Kleidung und verzichtete auf sein Erbe.
Danach verschwindet er. Da man nicht annahm, dass er sich aus dem Staub gemacht hatte, vermutete man, dass er früh gestorben war. Warum? Vielleicht war er alt Vater geworden. Und das bot sich auch als Lösung für ein anderes Problem an, nämlich Jesu Geschwister, die der Evangelist Matthäus erwähnt. Die Kirchenväter nahmen an, dass es sich um Josefs Kinder aus erster Ehe handeln könnte und dass er Witwer war, als er Maria heiratete.
Der Rest ist Geschichte. Franz, der als fröhlich und geduldig beschrieben wird, lebte zunächst alleine, fand aber bald Anhänger, denn seine radikal arme Lebensweise faszinierte viele. Und so entstand der Orden der Minderbrüder, der sich später in Franziskaner, Minoriten und Kapuziner aufspaltete.
Franz ist auch der erste bekannte Stigmatiker, Träger der Wundmale Christi.
Der Tod von Franz von Assisi
Es war wohl auch Ergebnis des Raubbaus an seiner Gesundheit, den er durch ständiges Fasten verursachte, dass F erst 44 Jahre alt war, als er am 3. Oktober 1226 starb. Nur zwei Jahre später wurde Franz von Assisi heiliggesprochen.
Georg ist der Urtypus des edlen Ritters, der die Königstochter unter Einsatz seines Lebens vor dem Ungeheuer rettet, indem er es mit einer Lanze, auf der ein Kreuz abgebildet ist, tötet, dadurch die ganze Stadt befreit und die Einwohner zum Christentum bekehrt. Die Legende inspirierte die Menschen über Jahrhunderte. Ein ganzes Land, Georgien, ist nach ihm benannt und etliche Landstriche.
In vielen Wappen und Flaggen ist das Georgskreuz enthalten, das rote Kreuz auf weißem Grund. Die bekannteste Flagge mit Georgskreuz ist die englische. In Tirol ist er Landespatron. Er ist einer der 14 Nothelfer und Patron der Pfadfinder.
Georg der Drachentöter
Georg wird auf Darstellungen besonders leicht erkannt, denn fast immer ist er mit einer Lanze mit Kreuz abgebildet, einen Drachen durchbohrend. Jedoch – was davon ist wahr? Nun, so genau weiß man das nicht. Georg lebte in der heutigen Türkei, setzte sich für die Armen ein und wurde während einer Christenverfolgung an einem 23. April um das Jahr 305 enthauptet. Schon früh wurde er verehrt. Der Drachentöter kam im 12. Jahrhundert während der Kreuzzüge dazu. Aufgrund dieser dürftigen Infos wurde Georg 1969 aus dem römischen Generalkalender gestrichen, sechs Jahre später jedoch wieder eingefügt.
Die Brücke von Avignon ist dank des gleichnamigen Volkslieds sehr bekannt. Nun, es gibt sie wirklich, und unser heutiger Heiliger, Benedikt von Avignon, war der Initiator für ihren Bau. Sie heißt daher bis heute nach ihm Saint Bénézet. Benedikt war ein französischer Schafhirte, geboren um 1165.
Brücke über die Rhône
Mit zwölf Jahren brachte er die Bevölkerung in Avignon zum Staunen, denn er kam und sagte, Gott habe ihm den Auftrag erteilt, eine erste Brücke über die Rhône zu errichten. Man glaubte ihm zunächst nicht. Das änderte sich erst, als er auf Befehl des Bischofs einen Riesenstein hochhob, ihn zum Fluss trug und ihn an jener Stelle ins Wasser warf, wo er das Fundament haben wollte.
Benedikt durfte nun die Bruderschaft der Brückenbauer gründen, einen Verein, der aus Laien bestand. Das Vorhaben gelang. Die Bruderschaft sammelte Geld und finanzierte den Bau und dazu eine Herberge für Reisende. Benedikt starb noch vor der Fertigstellung der Brücke von Avignon mit nur 19 Jahren 1184. Kurios war sein Grab: eine Kapelle im zweiten Brückenpfeiler. Er wurde 1233 heiliggesprochen und ist Patron von Avignon.Die Brücke wurde 1226 zerstört, wieder aufgebaut, aber 1660 aufgegeben, da sie durch Kriege und Hochwasser stark beschädigt war. Die Reste sind heute UNESCO-Weltkulturerbe.
Er war ein echter Schulreformer. Der Orden, den er dafür gründete, war eigentlich ein Nebenprodukt. Johannes-Baptist de la Salle wurde 1651 als erstes von elf Kindern einer adeligen Juristenfamilie geboren und wurde Priester. Seelsorgerlich störte ihn, dass Bildung nur für Reiche möglich war. Deshalb gründete er 1679 zwei kostenlose Schulen. Ein Jahr später begann er, seine Lehrer zum Essen in sein Haus einzuladen, aber bald zogen sie zusammen. Zusätzlich bekam die Gemeinschaft eine geistliche Prägung. 1684 gründeten sie die Brüder der Christlichen Schulen. Und – sie waren Laien, keine Priester.
Gründung vieler Schulen
De La Salle gründete viele Schulen, ja er erfand sogar die unterschiedlichsten Schultypen für Kinder und Jugendliche, aber auch für die Ausbildung von Lehrern. Er krempelte das gesamte französische Unterrichtswesen um. So war die Unterrichtssprache Französisch, nicht mehr Latein. Der Unterricht wurde mit Anschauungsmitteln lebensnah gestaltet.
Tod von Johannes de La Salle
Johannes de La Salle starb mit 68 Jahren am 7. April 1719 und wurde 1900 heiliggesprochen. Die Schulbrüder betreuen heute in 80 Ländern in fast 1.000 Einrichtungen an die 900.000 Kinder und Jugendliche, in Österreich an vier Standorten in Wien.
Seit Jahren ist er im Gespräch als Kandidat für das Amt des Patrons des Internets, aber noch immer hat der Vatikan keine Entscheidung gefällt. Und so bleibt er vorerst, was er immer war – der Verfasser der größten antiken Enzyklopädie: Isidor von Sevilla.
Mönch, Priester und Abt
Er wurde um 560 in eine vornehme römische Familie in Spanien geboren. Er wurde als Jugendlicher Mönch, später Priester und Abt. Sein Steckenpferd waren die Wissenschaften. Seine Klosterbibliothek gehörte zu den berühmtesten der Zeit. Als Erzbischof von Sevilla legte er besonderes Gewicht auf die Ausbildung des Klerus, richtete Schulen, Schreibstuben und Bibliotheken ein.
Isidors Tod
Seine Kandidatur um das Amt des Internetpatrons brachte ihm aber etwas anderes ein: Er hatte die eigentlich völlig verrückte Idee, das gesamte verfügbare Wissen der Antike zu sammeln und seiner Zeit zu erklären. 20 Bände wurden daraus und ein Standardwerk für die nächsten 1.000 Jahre. Kein Student bis in die frühe Neuzeit kam daran vorbei. Er starb am 4. April 636 in Sevilla und mit ihm der letzte Kirchenvater. Isidor wurde 1598 heiliggesprochen und 1722 Kirchenlehrer. Er ist der Nationalheilige von Spanien. Und ein Mondkrater ist auch nach ihm benannt.
Die Kirche kümmert sich um ihre Gläubigen, und die Heiligen spielen dabei eine große Rolle. Noch vor den Zeiten, in denen man sich zum Beispiel einen Ehemann übers Internet finden konnte, gab es selbstverständlich einen Heiligen, den man zu diesem Zweck anrufen konnte. Man kann eigentlich immer noch. Und zwar wendet man sich dann an Castulus.
Verraten und gefoltert
Dieser hat im 3. Jahrhundert in Rom gelebt. Seinem Namen nach zu schließen war er freigelassener Sklave. Er war am Hof Kaiser Diokletians in einer gehobenen Position tätig. Dieser rief eine Christenverfolgung aus. Castulus war Christ und stellte sein Haus für Messen zur Verfügung. Er soll auch missionarisch tätig gewesen sein. Das ging nicht lange gut. Castulus wurde verraten, gefoltert und in eine Grube gestoßen, die anschließend mit Sand zugeschüttet wurde. Deshalb wird er mit einem Spaten in der Hand dargestellt.
Schutz vor Blitz und Pferdedieben
Seine Witwe Irene pflegte der Legende nach später den von Pfeilen durchbohrten Sebastian gesund.
Er wird vor allem zum Schutz vor Blitz und Pferdedieben angerufen, aber eben auch, um einen Ehemann zu finden. Warum war nicht herauszufinden, aber egal, Hauptsache, es wirkt.
Ich kenne Pfarrer, die ständig Geld für ihre Pfarren auftreiben und sagen: „Das macht der heilige Josef.“ Josef, wahlweise als Jesu Ziehvater oder Bräutigam Mariens bezeichnet, ist als Alleinverdiener nämlich dafür zuständig, dass immer genug Geld im Haus ist. Viel weiß man von ihm nicht, deshalb ranken sich allerlei Legenden um ihn. Im Neuen Testament ist von ihm kein einziges Wort überliefert.
Schweiger und Träumer
Er gilt deshalb als Schweiger. Er gilt auch als Träumer, ähnlich wie Josef aus dem Alten Testament. Alles Wichtige erfährt er im Schlaf: dass Maria vom Heiligen Geist und nicht von einem anderen Mann schwanger ist und dass er vor Herodes schleunigst nach Ägypten fliehen soll. Seinen letzten Auftritt hat er beim zwölfjährigen Jesus im Tempel.
Danach verschwindet er. Da man nicht annahm, dass er sich aus dem Staub gemacht hatte, vermutete man, dass er früh gestorben war. Warum? Vielleicht war er alt Vater geworden. Und das bot sich auch als Lösung für ein anderes Problem an, nämlich Jesu Geschwister, die der Evangelist Matthäus erwähnt. Die Kirchenväter nahmen an, dass es sich um Josefs Kinder aus erster Ehe handeln könnte und dass er Witwer war, als er Maria heiratete.
Wien hat einen eigenen Stadtpatron: Klemens Maria Hofbauer, ein echter Wiener, wenn man so sagen darf, denn er stammte aus Mähren. Geboren wurde er 1751 im deutschsprachigen Taßwitz. Da er sich das Theologiestudium nicht leisten konnte, wurde er zunächst Bäcker. Mit Hilfe seiner Arbeit und einiger Sponsoren ging sein Traum, Priester zu werden, dann doch in Erfüllung, als Klemens 34 Jahre alt war. Kurz darauf trat er dem Redemptoristenorden bei. Nach 20 Jahren in Warschau ging er nach Wien.
Hofbauer hatte eine etwas derbe Art, die alle Bevölkerungsschichten ansprach, einfache Leute, aber auch Studenten, Gelehrte und Künstler wie Clemens von Brentano und Joseph von Eichendorff. Er hatte aber auch ein Herz für arme Menschen und versorgte sie. Er hat traditionelle Messen mit Blumen, Weihrauch und opulenter Musik gefeiert. Das zog die Menschen an, aber auch die Staatspolizei, die ihn bespitzelte, weil er als Gegner der Aufklärung galt. Aber selbst sie kam zu dem Schluss, dass Hofbauer nur den Glauben lebendig machen wollte.
Der Tod von Klemens Maria Hofbauer
Klemens Maria Hofbauer starb 1820. Seit 1914 ist er Stadtpatron von Wien und Patron der Bäcker. Seine Reliquien befinden sich in Maria am Gestade.
Spanien, 1538. Ein 43-jähriger Mann läuft nackt durch die Straßen. Besorgte Bürger bringen ihn ins Krankenhaus. Dort stellt sich heraus, dass sein Verhalten die Reaktion auf eine Predigt des Bußpredigers Johannes von Avila war. Dieser erfährt davon und besucht den Kranken. Er rät ihm, seine Begeisterung in Bahnen zu lenken, die anderen nützen. Der Mann nimmt sich das zu Herzen – und begründet das moderne Spitalswesen.
Not der Kranken
Die Rede ist von Johannes von Gott. Vor dieser Episode war der 1495 geborene Portugiese Jobhopper: Hirte, Soldat, Bauarbeiter und Buchhändler. Im Spital lernt er nun die Not der Kranken kennen und findet seine Berufung: die Krankenpflege. Johannes eröffnet ein Spital nach völlig neuen Gesichtspunkten.
Als Erster trennt er Patienten nach Geschlecht und Krankheit. Jeder bekommt ein eigenes Bett, der Behandlungs- und Pflegeprozess wird dokumentiert. Bald gibt man Johannes den Beinamen „von Gott“, denn er kümmert sich auch um Straßenkinder, Prostituierte und Arbeitslose. Seine ersten beiden Helfer sind Mörder. Und immer mehr junge Männer schließen sich ihm an. Erst nach Johannes Tod wird daraus der Orden der Barmherzigen Brüder.
Der Tod von Johannes von Gott
Nach dem Versuch, einen Mann vor dem Ertrinken zu retten, erkrankt Johannes und stirbt 1550. 1690 wurde er heiliggesprochen.