
Trauer verläuft nicht linear. Jenny und ich sprechen darüber, warum Tätigwerden bei der Verarbeitung hilft, wie die Phasen nach Kübler-Ross heute gelesen werden können, welche vier Aufgaben der Trauer (nach William Worden) Orientierung geben – und wie Du mit fünf einfachen „Abwehrspielern“ (Schlaf, Ernährung, Bewegung, soziale Kontakte, Routinen) Stabilität gewinnst. Es geht um Selbstannahme statt „hätte, hätte“, sichere Räume für Erinnerungen und die Frage, wie eine innere Beziehung zu Verstorbenen bestehen bleiben kann, während Dein Leben weitergeht.
Tätigwerden als Verarbeitung: Aufräumen, Ordnen, körperlich aktiv sein gibt Halt.
Kübler-Ross neu gelesen: Leugnung, Wut, Verhandeln, „Depression“ (als Schwere) und Akzeptanz – keine Stufenleiter, sondern ein zyklischer Tanz.
Selbstannahme statt Schuldschleife: Entscheidungen im Lichte des damaligen Wissens würdigen.
Die 4 Aufgaben der Trauer (Worden):
Realität des Verlustes annehmen
Schmerz zulassen und verarbeiten
Sich an eine Welt ohne die Person anpassen
Eine innere Verbundenheit bewahren und trotzdem am heutigen Leben teilnehmen
„Erlaubt ist, was da ist“ (nach Dr. Julie Smith): Oscillation zwischen Schmerz und Freude ist normal.
Ausdruck finden: Schreiben, Musik, Malen, Umgestalten – Gefühle kanalisieren.
Erinnerungen integrieren: Trigger üben – in geschützten Räumen, mit Begleitung wenn nötig.
Säulen der Stärke (nach Julia Samuel): Beziehung innerlich pflegen, Zeit individuell denken, Körper und Struktur stärken.
Die fünf Abwehrspieler: Schlaf, Ernährung, Bewegung, soziale Kontakte, Routinen.
Richte Dir Rituale für Erinnerungen ein (Zeit, Ort, Menschen).
Check Deine Basisversorgung: Wie schläfst Du? Bewegst Du Dich? Mit wem sprichst Du?
Finde Deine Ausdrucksform – Hauptsache raus aus dem Kopf.
Hol Dir Unterstützung, wenn es festhängt (Therapie, Trauerbegleitung, Freundeskreis).
„Ich habe die Entscheidungen damals auf Basis der Informationen getroffen, die ich damals hatte.“
„Akzeptanz heißt nicht gutheißen – sie heißt: die Realität anerkennen, um wieder handlungsfähig zu werden.“
„Die Liebe hört nicht auf – sie verändert ihre Form.“
Nächstes Thema mit Jenny: Selbstkritik & die innere Kritikerin – wie Du mit Selbstzweifeln konstruktiv umgehst.
Jenny Kopischke: Website: eboco.de | Instagram: @jenkmama
Ricarda: Instagram @ricardaberlage | Website www.ricardaberlage.de
Schreib mir gern, was Du aus der Folge mitnimmst – ich freue mich auf Deine Nachricht.
Hinweis
Wenn Du gerade mitten in einem schweren Prozess steckst: Du musst da nicht allein durch. Such Dir Menschen, die Dich tragen – privat oder professionell. Du darfst Unterstützung annehmen.