
In diesem Kapitel lernen wir La Gringa kennen, ein Mitglied der Guerilla Boliviens. Dafür gibt es das reale Vorbild von Monika Ertl (1937-1973). Die hier wiedergegebenen Details stimmen so gut wie vollständig mit deren Lebenslauf überein. Sie ist in Deutschland als "Rächerin Ché Guevaras" bekannt, weil es hochwahrscheinlich ist, dass sie hinter dem Anschlag auf den bolivianischen Konsul Quintanilla Pereira steckt. Dieser war bei allen Guerilleros besonders deshalb verhasst, weil er Ernesto Guevara nach seiner Ermordung die Hände abschlagen ließ. Außerdem plante sie gemeinsam mit dem Ehepaar Klarsfeld und Regis Debray die Entführung Klaus Barbies, um ihn in Frankreich vor Gericht zu stellen. Nur ein Jahr nach den geschilderten Ereignissen, am 12. Mai 1973, wurde Ertl sehr wahrscheinlich durch den bolivianischen Geheimdienst oder auch Klaus Barbie, der dabei immer im Hintergrund mitwirkte, ermordet. Ob sie auch gefoltert wurde, konnte nie festgestellt werden, da ihre Leiche an einem unbekannten Ort begraben wurde.
Es ist mir als Autor ein Anliegen, mich von dem gewaltsamen terroristischen Handeln einer Frau wie Monika Ertl deutlich zu distanzieren, wie das auch bei Ché Guevara notwendig ist. Allerdings ist ein Unterschied zu machen zwischen der brutalen Morderei eines Nazis wie Klaus Barbie und den Freiheitskämpfern in Bolivien.
Ich möchte insbesondere in diesem Kapitel herausstellen, dass ich den Weg eines gewaltlosen Widerstandes für am angemessensten halte gegen die immer noch herrschende diktatorische und kapitalistische Ausbeutung zumeist indigener Bevölkerungsschichten.