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Digitalgespräch
Zentrum verantwortungsbewusste Digitalisierung
74 episodes
1 week ago
Das Digitalgespräch ist ein Podcast von ZEVEDI, dem Zentrum verantwortungsbewusste Digitalisierung. Er wendet sich an Menschen, die aus erster Hand wissen wollen, was sich im Feld der Digitalität konkret tut und vor welchen Herausforderungen Wissenschaft und Politik dabei stehen. Im Digitalgespräch kommen Expert:innen zu Wort, die ihr Wissen zu aktuellen Arbeitsgebieten, Projekten und Forschungsperspektiven mit den Gastgeberinnen – Marlene Görger und Petra Gehring – teilen. Der Scheinwerfer fällt dabei auf komplexe Handlungsfelder und sorgt so dafür, dass sich der Nebel großer Schlagworte lichtet. Teils geht es um Themen, die unter Fachleuten gerade heiß diskutiert werden, teils ist von Dingen zu hören, die womöglich erst in Zukunft in das Sichtfeld der breiteren Öffentlichkeit gelangen. Impressum: https://zevedi.de/impressum/
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All content for Digitalgespräch is the property of Zentrum verantwortungsbewusste Digitalisierung and is served directly from their servers with no modification, redirects, or rehosting. The podcast is not affiliated with or endorsed by Podjoint in any way.
Das Digitalgespräch ist ein Podcast von ZEVEDI, dem Zentrum verantwortungsbewusste Digitalisierung. Er wendet sich an Menschen, die aus erster Hand wissen wollen, was sich im Feld der Digitalität konkret tut und vor welchen Herausforderungen Wissenschaft und Politik dabei stehen. Im Digitalgespräch kommen Expert:innen zu Wort, die ihr Wissen zu aktuellen Arbeitsgebieten, Projekten und Forschungsperspektiven mit den Gastgeberinnen – Marlene Görger und Petra Gehring – teilen. Der Scheinwerfer fällt dabei auf komplexe Handlungsfelder und sorgt so dafür, dass sich der Nebel großer Schlagworte lichtet. Teils geht es um Themen, die unter Fachleuten gerade heiß diskutiert werden, teils ist von Dingen zu hören, die womöglich erst in Zukunft in das Sichtfeld der breiteren Öffentlichkeit gelangen. Impressum: https://zevedi.de/impressum/
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Episodes (20/74)
Digitalgespräch
Was sind und was leisten KI-Reallabore?
Mit dem AI Act versucht der europäische Gesetzgeber einen schwierigen Balance-Akt: Einerseits ist effektive Regulierung hochriskanter, in der Entwicklung befindlicher Technologien nötig, die bereits heute gravierende gesellschaftliche Effekte zeitigen. Andererseits soll Europa an den Chancen ebendieser technologischen Entwicklung teilhaben, also nicht einfach bremsen, sondern gestalten. Ein Instrument dieser regulativen Innovationsförderung sollen KI-Reallabore oder „Sandboxes“ sein: Sie sind als besondere Testumgebungen für KI-Produkte kurz vor der Marktreife konzipiert, als behördliche Anlaufstelle und Unterstützung für Unternehmen und Startups – und auch als Lernfelder für die beaufsichtigenden Behörden, die ihre Verwaltungsprozesse an den unscharfen Gegenstand „KI“ anpassen müssen. Gelernt werden soll im und durch das Reallabor also einerseits, wie man KI-Anwendungen so designen kann, dass die Sicherheitsanforderungen des AI Act erfüllt werden, aber auch, wie man entsprechende Prüfkriterien klug in Verwaltungsprozessen abbilden sollte. Keine leichte Aufgabe für die EU-Mitgliedsstaaten, denen nicht viel Zeit bleibt, erste „AI Sandboxes“ zu realisieren: Am 2. August 2026 müssen diese neuartigen Behördentypen zumindest formal existieren und ins Arbeiten gekommen sein. Johannes Buchheim ist Professor für Öffentliches Recht und das Recht der Digitalisierung an der Philipps-Universität Marburg. Im Digitalgespräch erklärt der Experte für Verwaltungsrecht und Fragen der Rechtsordnung in der digitalen Gesellschaft, welche Funktion die KI-Reallabore bei der Umsetzung des AI Act einnehmen und welche Maßnahmen die EU dafür von ihren Mitgliedern fordert. Er beschreibt, welche Formen von KI-Reallaboren für unterschiedliche konkrete Technologien denkbar wären, wer sich mit der Entwicklung dieser öffentlichen Einrichtungen befasst, und was sich politische Entscheidungsträger davon erhoffen. Mit den Gastgeberinnen Marlene Görger und Petra Gehring diskutiert Buchheim, welche Vorstellungen, Erwartungen und Befürchtungen bei den beteiligten Akteuren mitschwingen könnten, wie die Rahmenbedingungen für KI-Reallabore zu den Anforderungen von Wirtschaftsunternehmen im Wettbewerb passen, ob und wenn ja unter welchen Voraussetzungen die Teilnahme an Reallaboren für KI-Entwickler attraktiv ist – und wie mit Transparenz und Informationspflichten eine kritische Öffentlichkeit hergestellt werden muss, um diese Form staatlich finanzierter Ertüchtigung potentiell hochriskanter Technologien demokratisch zu legitimieren. Link zum Originalbeitrag: https://zevedi.de/digitalgespraech-071-johannes-buchheim Link zu Informationen zu KI-Reallaboren auf der Webseite der Bundesnetzagentur: https://www.bundesnetzagentur.de/DE/Fachthemen/Digitales/KI/5_Innovationen/start.html
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1 week ago
50 minutes

Digitalgespräch
Digitalisiertes Fahrrad: Welche Fortentwicklungen gibt es?
Das eBike ist wesentliches Element der Verkehrswende und vor allem für viele Pendler:innen eine echte Alternative zum Auto. Freilich sind E-Bikes deutlich teurer in der Anschaffung als ein klassisches Fahrrad. Kein Wunder also, dass die erste digitale Anwendung für das E-Bike dem Diebstahlschutz diente. Aber mit Bewegungs- und Sensordaten lässt sich rund ums Fahrrad – auch das ohne Motor – noch viel mehr machen. Vermessen lassen sich im Prinzip alle möglichen Parameter, sowohl des Fahrzeugs als auch des radelnden Menschen, und in einer zunehmend digitalen Umgebung kann man das Bike auch als vernetztes Gerät im Internet of Things denken. Automatisierung im Straßenverkehr ist dabei ein wichtiges Stichwort. Und: Jenseits ihres Nutzens für individuellen Komfort bei hinreichender persönlicher Begeisterung für digitale Tools und Gadgets, sind aussagekräftige Daten aus dem Radverkehr auch von hohem Wert für die Verkehrsplanung einerseits – und die Entwicklung innovativer Geschäftsmodelle andererseits. Rainer de Mey ist Chief Digital Officer beim eBike-Hersteller Riese & Müller, einem Unternehmen mit Erfahrung in der Digitalisierung für das Radfahren. Im Digitalgespräch beschreibt der Experte, welche digitalen Anwendungen heute für das Rad zur Verfügung stehen, wie sich die Bedürfnisse der sehr verschiedenen Gruppen von Radler:innen entwickeln, welche Daten fürs digitalisierte Radfahren erhoben werden und wie sie von wem genutzt werden können. De Mey erklärt, welche Grenzen kleinen und mittleren Unternehmen in Sachen digitaler Entwicklung gesetzt sind, und welche Bedarfe bei Kund:innen in Zukunft zu erwarten sein könnten. Mit den Gastgeberinnen Marlene Görger und Petra Gehring diskutiert de Mey auch, wo Digitalisierung am Fahrrad sinnvoll ist und wo eher Spielerei, was nötig sein wird, um Fahrraddaten für Stadtplanung und Verkehrssicherheit zu nutzen – und ob dabei der gänzlich undigitale Drahtesel bald auf der Strecke bleibt. Link zum Originalbeitrag: https://zevedi.de/digitalgespraech-070-rainer-de-mey Link zur Webseite des LOEWE Schwerpunkts _DyNaMo_ der Universität Kassel: https://www.uni-kassel.de/forschung/dynamo.html Link zur Webseite des Datenportals „Radverkehr in Deutschland“, über das eine Ausgründung der Technischen Universität Dresden Verkehrsdaten aus den STADTRADELN-Kampagnen bereitstellt: https://www.radverkehr-in-deutschland.de/
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1 month ago
39 minutes

Digitalgespräch
Lehren und Erfahrungen aus dem Cyber-Angriff auf die Uni Gießen
Cyber-Angriffe gehören heute zur Normalität, und ihre Abwehr sowie die permanente Anpassung von IT-Systemen an neue Sicherheitslücken zum Alltag in großen und kleinen IT-Abteilungen. Zu den ganz Großen gehören auch Hochschulrechenzentren, die ein weit verzweigtes Netzwerk aus etlichen Abteilungen und Standorten managen müssen. Dass innerhalb historisch gewachsener Hochschulstrukturen mitunter ganz unterschiedliche Anforderungen und Voraussetzungen bestehen, macht die Aufgabe, tausenden Mitarbeitenden und zehntausenden Studierenden jederzeit zuverlässige, sichere und nutzerfreundliche Dienste bereitzustellen, nicht gerade einfacher. Wie massiv schwere Cyber-Attacken den Hochschulbetrieb treffen können, musste die Justus-Liebig-Universität Gießen schmerzlich erfahren, als sie im Dezember 2019 als erste deutsche Hochschule Opfer eines Ranson-Ware-Angriffs wurde. Seither ist das Bewusstsein für den Stellenwert von IT-Sicherheit in öffentlichen Einrichtungen gestiegen und Hochschulen widmen diesem Thema wachsende Aufmerksamkeit und Ressourcen. Was genau passierte damals? Welche Auswirkungen hatte der Angriff auf die Universität, und was hat man daraus für Lehren gezogen? Matthias Stenke hat die stellvertretende Leitung und operative Leitung der IT-Sicherheit an der Justus-Liebig Universität Gießen inne, und leitet zudem die Stabsstelle für Enterprise Architecture Management der Hochschule. Im Digitalgespräch erklärt der Experte für IT-Sicherheit aus erster Hand, wie sich der Hacking- Angriff auf die JLU Gießen im Dezember 2019 ereignete, welche Strategie die Angreifer verfolgten, wie Verantwortliche und Unterstützer:innen reagierten, und wie es gelang, trotz des gewaltigen Ausmaßes der Schäden gestärkt aus dieser Krise hervorzugehen. Mit den Gastgeberinnen Marlene Görger und Petra Gehring diskutiert Stenke, welche Rolle Solidarität und gute Kommunikation dabei spielten, und warum IT Sicherheit an Hochschulen kein Thema nur für Expert:innen ist, sondern angesichts zunehmender Bedrohungen alle Mitglieder einen Beitrag leisten müssen. Link zum Originalbeitrag: https://zevedi.de/digitalgespraech-069-matthias-stenke Link zum im Gespräch erwähnten Artikel „#JLUoffline. Der Cyber-Angriff auf die Justus-Liebig-Universität Gießen im Dezember 2019“ in der ABI Technik: https://www.degruyterbrill.com/document/doi/10.1515/abitech-2022-0005/html?lang=de
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1 month ago
49 minutes

Digitalgespräch
Digitale Werkzeuge und die Archäologie
Die Digitalität ist für die Archäologie ein vielschichtiges Phänomen. Digitale Werkzeuge und Analysemethoden schaffen neue Möglichkeiten des Auffindens, Untersuchens und Dokumentierens von Kulturgütern. Daten, die dabei erfasst werden, lassen Forschungsfragen zu, die mit analogen Mitteln und ohne Big Data und KI kaum denkbar gewesen wären – die schiere Menge an Optionen, denen Forscher:innen dabei zur Verfügung stehen, nötigt aber auch zur Reflexion: im Einzelfall sind Einschränkungen nötig, um gut begründet bestimmte Daten nicht zu erfassen. Und innerhalb der Community müssen Standards etabliert werden. Auch nach außen sind die Effekte digitaler Archäologie sichtbar: Digitale Zwillinge antiker Funde und Stätten entstehen, die anschaulich vermitteln, was Wissenschaftler:innen über frühere Kulturen herausfinden. Und wo der Verlust der originalen Kulturgütern droht, etwa durch große Bauprojekte, Umweltkatastrophen, Kriege oder Terrorismus, können die Methoden der digitalen Archäologie auch wenigstens das Wissen um diese Güter mittels digitaler Dokumentation retten. Nicht zuletzt ist archäologische Forschung auch durch Medienbrüche des digitalen Zeitalters herausgefordert: Frühe digitale Datenträger, auf denen große Mengen archäologischer Befunde dokumentiert sind – und die für Langzeitarchivierung alles andere als geeignet waren – müssen erschlossen, und die darauf archivierten Informationen in neu entstehende Datensysteme und Archive integriert werden. Eine komplexe Aufgabe, der sich das Fach erst langsam nähert. Friederike Fless ist Professorin für Klassische Archäologie an der Freien Universität Berlin und war über Jahre Sprecherin des Exzellenzclusters TOPOI zur Antiken Welt. Seit 2011 ist Sie Präsidentin des Deutschen Archäologischen Instituts (DAI). Im Digitalgespräch erklärt die Expertin, für welche Zwecke die Archäologie digitale Werkzeuge einsetzt, wie sie entwickelt werden, und wie sich dabei Workflows verändern. Fless beschreibt, wie moderne Ausgrabungen organisiert sind, erklärt den Prozess hinter Einsätzen zur Kulturgutrettung etwa in Syrien,und gibt Einblick in die internationale Zusammenarbeit. Mit den Gastgeberinnen Marlene Görger und Petra Gehring diskutiert Fless, warum der tägliche Umgang mit Möglichkeiten und Grenzen digitaler Datenerfassung angesichts der Vergänglichkeit von Kulturgütern einen beherzten Pragmatismus erfordert, welche neuen Trends für die digitale Präsentation und Vermittlung antiker Kulturen wichtig werden, wie Wissenschaft mit dem Problem „alternativer Fakten“ umgehen sollte, die über archäologische Themen im Internet kursieren – und welche Fragen zu Datensouveränität und Eigentum bei digitaler Kulturguterfassung im internationalen Kontext aufkommen. Link zum Originalbeitrag: https://zevedi.de/digitalgespraech-068-friederike-fless Link zur Webseite des Projekts „KulturGutRetter“: https://www.kulturgutretter.org/ Link zur Webseite des DAI: https://www.dainst.org/
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3 months ago
54 minutes

Digitalgespräch
Entwicklungssprünge, Zeitenwende und KI: Neues zum Quantencomputing
Für das Jahr 2025 wurde von der UNCESCO ein „Internationales Jahr der Quantenwissenschaft und Quantentechnologie“ ausgerufen: Etwa einhundert Jahre ist es her, dass die Quantenphysik entstand, und seitdem sind etliche Technologien entwickelt worden, für die sie die Theorie liefert. Das Quantencomputing gilt schon lange als eines der wichtigsten Zukunftsfelder der Digitalität und soll möglichst bald in besonders spektakulärer Weise abstrakteste wissenschaftliche Konzepte in die Anwendung bringen. Voraussetzung hierfür ist ein komplexes Geflecht aus Förderprogrammen, internationalen Kooperationen und interdisziplinären Leuchtturmprojekten – und nicht zuletzt die kreative Neugier von Grundlagenforscher:innen. Immer wichtiger werden aber auch Konkurrenzeffekte und geo-politische Strategien. In den letzten Monaten haben bedeutende Fortschritte im Fach ein neues Kapitel eingeläutet. Heute müssen Gesellschaften mit einer baldigen Verfügbarkeit von Quantencomputing rechnen. Dies bedeutet auch: In absehbarer Zeit werden etablierte Methoden der Verschlüsselung von digitaler Kommunikation durch die Möglichkeiten des Quantencomputing obsolet. Zudem werden Optimierungsprobleme aller Art in großer Geschwindigkeit lösbar sein, Verkehrssteuerung und Vorhersagen von Extremwetterereignissen genauso, wie Kampfhandlungen oder Überwachungsmaßnahmen. Was also können wir in den nächsten Jahrzehnten vom Quantencomputing erwarten? Und wie nähert man sich einer gesellschaftlichen Einordnung dieser neuen Realitäten? Frank Wilhelm-Mauch ist Professor für Theoretische Physik an der Universität des Saarlandes und koordiniert am Forschungszentrum Jülich den Bau eines Quantencomputers für Europa: das europäische Flaggschiff-Projekt OpenSuperQPlus. Im Digitalgespräch ist der Experte für die Grundlagen und Anwendung von Quantencomputing zum zweiten Mal zu Gast: Diesmal ordnet er die Bedeutung des Quantencomputing im Jahr 2025 ein, beschreibt die Auswirkungen wichtiger fachimmanenter und gesamtgesellschaftlicher Prozesse auf die Forschungsbedingungen, schildert, wie Industrie, Politik und Wissenschaft miteinander im Austausch sind und welche Anwendungen wir bald von Quantencomputern erwarten können. Mit den Gastgeberinnen Marlene Görger und Petra Gehring diskutiert Wilhelm-Mauch, welche Herausforderungen die Interdisziplinarität des Fachs mit sich bringen, wie Quantencomputing und Künstliche Intelligenz zusammenspielen, wo kluges Risikomanagement angesichts dieser mächtigen Technologie ansetzen könnte – und wie präsent die Frage nach verantwortungsvoller Gestaltung heute in der Fach-Community ist. Link zum Originalbeitrag: https://zevedi.de/digitalgespraech-067-frank-wilhelm-mauch/ Link zum Digitalgespräch Folge 15 „Mit Physik rechnen: Quantencomputer in der Realität“ mit Frank Wilhelm-Mauch: https://zevedi.de/digitalgespraech-015-frank-wilhelm-mauch/ Link zur Webseite des Projekts OpenSuperQPlus: https://opensuperqplus.eu/ Link zur Webseite für das International Year of Quantum Science and Technology der Vereinten Nationen: https://quantum2025.org/ Link zur Webseite für das „Quantenjahr 2025“ der Deutschen Physikalischen Gesellschaft: https://www.quantum2025.de/
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3 months ago
50 minutes

Digitalgespräch
Was weiß man über „Internet-Sucht“?
Es ist nicht ungewöhnlich, den ganzen Tag online zu sein. Viele Aspekte unseres täglichen Lebens, von Kommunikation über Einkäufe und Vertragsabschlüsse, bis hin zu Unterhaltung und Informationsbeschaffung spielen sich selbstverständlich im Internet ab, oft sogar in ein und demselben Endgerät: dem Smartphone, das scheinbar unendlich viele Anwendungen und Möglichkeiten in sich vereint. Wir haben uns an die permanente Verfügbarkeit digitaler Dienste gewöhnt, und stehen sie unerwartet einmal nicht zur Verfügung, kann das ärgerlich sein, Stress, Unbehagen oder Nervosität auslösen – und im Fall sogenannter „Internetnutzungsstörungen“ bei manchen Menschen auch echte Entzugserscheinungen. Es gibt offenbar Elemente der digitalen Welt, die süchtig machen können, ganz ähnlich, wie wir das von Substanzen kennen. Aber nicht jeder Teenager, der stundenlang in sozialen Netzwerken scrollt, und jeder Erwachsene, der regelmäßig das ganze Wochenende mit Online-Games verbringt, hat ein Problem mit Krankheitswert, auch wenn manche Studien oder Zeitungsmeldungen exzessive Internetnutzung und Suchtverhalten zu vermischen scheinen. Es gibt eine Normalität der permanenten Internetnutzung, die zumindest aus der Sucht-Perspektive nicht problematisch ist: Die viele Zeit, die wir mitunter beruflich, für Schule, Studium oder Ausbildung online verbringen, findet zur Beantwortung der Frage, ob wir „internetsüchtig“ sind, nicht einmal Berücksichtigung. Worauf achten Expert:innen also, wenn sie eine Internetnutzungsstörung untersuchen? Was sind Warnzeichen dafür, dass eine Sucht entstehen könnte? Und wie heilt man Online-Suchterkrankungen, wo doch Abstinenz „vom Internet“ in unserer digitalen Gesellschaft gar keine Option mehr ist? Dr. Anja Bischof ist Gesundheitswissenschaftlerin und arbeitet an der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie, Universität zu Lübeck in der Forschungsgruppe „Sucht“ unter anderem zu Verhaltenssüchten. Als Beisitzerin des Vorstands der Deutschen Gesellschaft für Suchtforschung und Suchtherapie, der DG-Sucht, war sie zuständig für die Entstehung von Leitlinien zur Diagnose und Behandlung von Internetnutzungsstörungen. Im Digitalgespräch erklärt die Expertin, wann eine Sucht vorliegt, wie man das herausfinden kann, und warum es wichtig ist, hierfür klare Kriterien zu entwickeln. Sie beschreibt, wie Suchtverhalten im Digitalen entsteht, welche Risikofaktoren es gibt, und welche Vorsichtsmaßnahmen man ergreifen kann, um sich oder seine Angehörigen zu schützen. Mit den Gastgeberinnen Marlene Görger und Petra Gehring diskutiert Bischof, wo Verantwortlichkeiten vor allem für den Schutz von Kindern und Jugendlichen liegen, ob wir im Fall der Internetnutzungstörungen Gefahr laufen, neue Normalitäten zu pathologisieren oder krankmachendes Verhalten zu normalisieren – und was die Forschung dazu beitragen kann, beides zu vermeiden. Link zum Originalbeitrag: https://zevedi.de/digitalgespraech-066-anja-bischof Link zur S1-Leitlinie „Diagnostik und Therapie von Internetnutzungsstörungen“: https://register.awmf.org/de/leitlinien/detail/076-011 Link zur Webseite „Erste Hilfe Internetsucht“: https://www.erstehilfe-internetsucht.de/ Link zur Websete „Diagnostik von Internetnutzungsstörungen. Tools und Tipps zu Screening, Diagnostik & Intervention“: http://dia-net.com/
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4 months ago
48 minutes

Digitalgespräch
Wissen, Verantwortung, Effizienz: Der Arztberuf unter dem Einfluss „Künstlicher Intelligenz“
Was wir im Alltag allgemein „Künstliche Intelligenz“ nennen, hat viele Funktionsweisen und Anwendungsfelder. Auch in der Medizin kommen schon lange und routiniert unterschiedlichste KI-Systeme zum Einsatz. Sie unterstützen medizinisches Fachpersonal bei der Anamnese und Diagnose oder am OP-Tisch, indem sie der individuellen Kompetenz und Erfahrung menschlicher Expert:innen statistische Auswertungen und – darauf basierend – Handlungsempfehlungen zur Seite stellen. Ärztinnen und Ärzte können diese unterschiedlichen Informationsquellen nutzen, um auf die jeweiligen Bedürfnisse ihrer Patient:innen individuell einzugehen und diese möglichst optimal zu behandeln. Es spielen heute aber nicht nur speziell für den medizinischen Berufsalltag entwickelte KI-Produkte eine Rolle, sondern es stehen auch Patient:innen KI-Systeme zur Verfügung – meist in der Gestalt von Chat-Bots, die menschliche Kommunikation simulieren und damit den Eindruck verstärken, man sehe sich einem im menschlichen Sinne „intelligenten“ System gegenüber, das auch bei medizinischen Problemen ansprechbar ist.. Mit dem Hype um diese Systeme entstand in Bezug auf die medizinische Versorgung eine große Erwartungshaltung: Kann „die KI“, die an so vielen anderen Stellen Personal zu ersetzen beginnt und Effizienzsteigerung verspricht, auch ein Mittel gegen den medizinischen Fachkräftemangel sein? Dr. Oswald Hasselmann ist Facharzt für Kinder- und Jugendmedizin mit Schwerpunkt auf Neurologie, gehört zum Leitungsteam des Ostschweizer Kinderspitals und ist Präsident der Schweizerischen Gesellschaft für Biomedizinische Ethik. Der Experte für ethische Werte in medizinischen Berufen erklärt im Digitalgespräch, an welchen Stellen populäre Systeme wie ChatGPT im medizinischen Alltag auftauchen, wie medizinische KI-Produkte eingesetzt werden, welche neuen Formen von Wissen dabei entstehen und wie realistisch Erwartungen sind, die Ärzteschaft, Politik und Patient:innen damit verbinden. Mit den Gastgeberinnen Petra Gehring und Marlene Görger diskutiert Hasselmann, welche Folgen die Normalisierung des KI-Einsatzes für die Kompetenz und Verantwortung von Mediziner:innen hat, welche neuen Aspekte darum in die Aus- und Weiterbildung aufgenommen werden sollten – und ob wir uns von der Privatheit unserer Gesundheitsdaten verabschieden müssen, um den Einsatz kommerzieller KI-Produkte in der ärztlichen Versorgung zu unterstützen. Link zum Originalbeitrag: https://zevedi.de/digitalgespraech-065-oswald-hasselmann Link zur Webseite der Schweizerischen Gesellschaft für Biomedizinische Ethik: https://www.bioethics.ch/sgbe/
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5 months ago
49 minutes

Digitalgespräch
Literatur vereinfachen – mit KI? Digitalität und kulturelle Teilhabe
Kulturelle Teilhabe auch an Literatur ist ein Menschenrecht. Der Zugang zu Kulturgütern und Kunstwerken – die nicht nur individuell bereichernd sein können, sondern prägend für unsere Gesellschaft sind – soll möglichst vielen Menschen offen sein. „Zugang“ meint dabei einerseits die sinnliche Erfahrbarkeit für das Werk wesentlicher Aspekte, aber auch die Möglichkeit eines Verstehens dessen, womit man sich dabei konfrontiert. Im Fall der Literatur stellt anspruchsvolle Schriftsprache allerdings für viele Menschen ein Hindernis dar. Bis zu 17 Millionen Erwachsene haben laut Studien in Deutschland aus ganz unterschiedlichen Gründen eine Beeinträchtigung des Leseverstehens, der ihnen den Zugang zu Literatur erschwert oder ganz verstellt. Soll man hier eingreifen, indem man die literarischen Werke selbst – vielleicht sogar mittels KI – verändert? Um den Ansatz, Literatur in Wortschatz, Grammatik, inhaltlicher Komplexität und Bedeutung zum Teil radikal zu vereinfachen, ist jedenfalls eine leidenschaftliche Kontroverse entstanden. Auf der einen Seite gibt es auf dem Markt eine Nachfrage nach vereinfachten Klassikern – mitunter verbunden mit der Einforderung des Menschenrechts auf kulturelle Teilhabe. Auf der anderen Seite steht nicht bloß die Würde großer Kunstwerke, sondern vor allem die Frage, ob die Vereinfachung von Literatur überhaupt das leistet, was sie verspricht: Ist ein Kunstwerk, dessen Komplexität reduziert wurde, noch erfahrbar, oder liegen bei dem, was als vereinfachte Literatur publiziert wird, schlicht andere, neue Texte vor, die ihren Vorlagen in Witz und Wirkung kaum noch gleichen? In dieses Bild tritt nun generative KI, denn erste Verlage und Online-Communities erzeugen auch mithilfe großer Sprachmodelle vereinfachte Versionen literarischer Werke – die Vorstellung einer „Vereinfachung auf Knopfdruck“ scheint greifbar. Was die einen als vielversprechende Hilfestellung auffassen, lehnen andere als Kulturfrevel kategorisch ab, während Dritte befinden, generative KI sei rein technisch sowie aus im Wesen der Literatur selbst liegenden Gründen überhaupt nicht geeignet für diese Art von Aufgabe. Thomas Kater ist Literaturwissenschaftler, hat Germanistik, Philosophie und katholische Theologie studiert und forscht zurzeit an der Universität Münster als Senior Fellow in der Kolleg-Forschungsgruppe „Zugang zu kulturellen Gütern im digitalen Wandel“. Im Digitalgespräch erklärt der Experte, welche Eigenschaften literarischer Werke Hürden in der Rezeption darstellen und wie man versucht, sie abzubauen, und vor welchem Dilemma diejenigen stehen, die mittels Vereinfachung von Werken kulturelle Teilhabe ermöglichen wollen. Er schildert, wer hier diskutiert und was zentrale Argumente sind, welche Aspekte von Digitalität eine Rolle spielen, wenn es um Teilhabe an Literatur und dem Literaturbetrieb geht, und welche rechtlichen und praktischen Fragen dabei relevant sind. Mit den Gastgeberinnen Marlene Görger und Petra Gehring diskutiert Kater, wie Digitalität die Publikationspraxis verändert, welche neuen Akteure sich dabei für kulturelle Teilhabe einsetzen, wie sich Schriftsteller:innen positionieren, an welche Kernfragen der Literaturwissenschaft der Streit um Vereinfachung von Literatur führt, ob der Einsatz von KI zur Übertragung in leichte und einfache Sprache wirklich ein plausibler Ansatz ist, um in kurzer Zeit wichtige literarische Werke einem bisher ausgeschlossenen Publikum zugänglich zu machen – und welche alternativen Zugänge neben der Vereinfachung Teilhabe ermöglichen können. Link zum Originalbeitrag: https://zevedi.de/digitalgespraech-064-thomas-kater Link zur Webseite der Kolleg-Gruppe „Zugang zu kulturellen Gütern im digitalen Wandel“: https://www.uni-muenster.de/KFG-Zugang/forschung/index.html
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5 months ago
42 minutes

Digitalgespräch
Das Virtual Operations Support Team des THW: Internet-Einsätze im Zivil- und Katastrophenschutz
Menschen, die gewohnt sind, über Social Media zu kommunizieren, tun das auch in Ausnahmesituationen – Posts, Bilder und Videos von Flutkatastrophen, Explosionen und anderen Katastrophen informieren dann nicht nur Freund:innen, Familie oder Follower, sondern im Zweifel auch Einsatzkräfte, die sich um diese Gefahrenlagen kümmern müssen. Das haben findige, internetaffine Freiwillige schon früh erkannt. So gibt es heute weltweit Virtual Operations Support Teams (VOST), die dezentral, schnell und kompetent die Informations- und Desinformationsflut des Internets nach relevanten Hinweisen durchforsten. Sie unterscheiden glaubwürdige von irreführenden Inhalten, kombinieren verschiedene Datenquellen geschickt, und helfen so den Verantwortlichen vor Ort maßgeblich, richtige Entscheidungen zu treffen. Auch das Technische Hilfswerk, die auf Ehrenamt aufgebaute Organisation für Zivil- und Katastrophenschutz in Deutschland, hat ein solches VOST. Ralf Daniel, im Beruf Polizeibeamter und Dozent für Kriminalistik, leitet das VOST des THW. Im Digitalgespräch erklärt er, welche Expertisen in seinem Team zusammenkommen, und wie genau es mit den Einsatzkräfte vor Ort zusammenarbeitet. Er beschreibt typische Einsätze und welche Fragestellungen dabei das Monitoring Sozialer Medien anleiten, wie Informationen aufbereitet und weitergeben werden, und wo Grenzen der Zuständigkeit und Möglichkeiten des VOST liegen. Mit den Gastgeberinnen Marlene Görger und Petra Gehring diskutiert Daniel, was gerade in unübersichtlichen Lagen einen guten Umgang mit Falschmeldungen und bewusster Irreführung ausmacht, wie wichtig kommunale Netzwerke gerade im Ernstfall sind, und welchen Stellenwert die Kommunikation über Soziale Medien und Netzwerke im Zivil- und Katastrophenschutz heute hat – oder haben sollte. Link zum Originalbeitrag: https://zevedi.de/digitalgespraech-063-ralf-daniel Link zur Webseite des Virtual Operations Support Teams des THW: https://www.thw.de/SharedDocs/Einheiten/DE/006_vost.html
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7 months ago
47 minutes

Digitalgespräch
Schutz mittels Digital Services Act: Die Durchsetzung von Kinderrechten in digitalen Diensten
Mit der Verabschiedung des Digital Services Act (DSA) und des Digital Markets Act (DMA) wagte die EU-Kommission 2022 einen Paradigmenwechsel. Sie schuf ein umfassendes Rahmenwerk, das Rechte für Nutzer:innen digitaler Vermittlungsdienste – wie z. B. Social Media Plattformen oder Marktplätze für private Angebote – gegenüber den Anbietern dieser Dienste begründet. Der Schutz von Kindern und Jugendlichen steht dabei besonders im Fokus, denn obwohl deren Alltag und Sozialleben stark geprägt ist von Sozialen Medien, sind diese Umgebungen alles andere als kindgerecht. Jugendgefährdende Inhalte, denen schon kleine Kinder plötzlich und ohne Vorwarnung ausgesetzt werden können, sind gefährlich. Es gibt aber auch Straftäter, die im Netz Kontakt zu Minderjährigen aufbauen. Und nicht zuletzt birgt die Nutzung digitaler Medien als solches schon Risiken, etwa Störungen der geistigen und motorischen Entwicklung, manifeste Suchterkrankungen, oder Schädigungen durch gesundheitsgefährdende Trends, die über Social Media Verbreitung finden. Es ist keine Lösung, Kindern und Jugendlichen die Nutzung digitaler Medien zu verbieten. Dies schlösse sie aus der digitalen Öffentlichkeit aus – und aus völliger Unerfahrenheit entstünde auch kein nachhaltiger Schutz. Heranwachsende haben also nicht nur das Recht auf Schutz ihrer Privatsphäre und Gesundheit, sondern auch auf altersgerechte Teilhabe und Befähigung zu einem selbstbestimmten Umgang mit digitalen Medien. Der Volljurist Michael Terhörst leitet die neue, unabhängige Stelle zur Durchsetzung von Kinderrechten in digitalen Diensten (KidD). Im Digitalgespräch beschreibt der Experte für Kinder- und Jugendmedienschutz, welchen Gefahren Heranwachsende bei der Nutzung von Online-Plattformen ausgesetzt sind, wer dafür zuständig ist, sie davor zu schützen, und wie diese Stellen dabei vorgehen. Er erklärt, wie gerade der DSA die Rechte von Kindern und Jugendlichen stärken kann, warum nicht nur die Strafverfolgung im Einzelfall, sondern auch die Erarbeitung verbindlicher Standards und integrierter Schutzmechanismen wichtig ist und nennt konkrete Möglichkeiten, digitale Dienste sicherer und jugendfreundlicher zu machen. Mit den Gastgeberinnen Marlene Görger und Petra Gehring diskutiert Terhörst, ob Online-Angebote insgesamt kindgerechter werden müssen, welche gemeinsame Perspektive die EU-Mitgliedstaaten auf das Thema haben - und welche konkreten Schritte nun nötig sind, damit die Rechte Heranwachsender auf Schutz, Befähigung und Teilhabe auch im digitalen Leben gewahrt werden können. Link zum Originalbeitrag: https://zevedi.de/digitalgespraech-062-michael-terhoerst Link zum „Gefährdungsatlas“ der Bundeszentrale für Kinder- und Jugendmedienschutz: https://www.bzkj.de/bzkj/service/publikationen/gefaehrdungsatlas-digitales-aufwachsen-vom-kind-aus-denken-zukunftssicher-handeln-aktualisierte-und-erweiterte-2-auflage--197812 Link zur Working Group 6 des European Board for Digital Services: https://digital-strategy.ec.europa.eu/en/library/working-group-6-european-board-digital-services-protection-minors
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8 months ago
54 minutes

Digitalgespräch
Digital Streetwork: Sozialarbeit in digitalen Räumen
Chat-Foren, Social Media, Online-Communities – das Internet bietet viele Adressen und Bezugspunkte, die sich als „digitale Räume“ umschreiben lassen. Man kann dort Gleichgesinnten begegnen, sich informieren, seinen Interessen nachgehen – oder aber sehr gezielt bestimmte Personengruppen identifizieren und sogar kontaktieren. Die soziale Arbeit tut dies. Sie hat, angeführt durch Pioniere eines „Digital Streetwork“, das Internet als Zugangsmöglichkeit zu schwer erreichbaren oder besonders vulnerablen Zielgruppen entdeckt. Und obwohl gerade kleine, spezialisierte Netzwerke die Sozialarbeiter als Ergänzung und Entlastung (oft ehrenamtlicher) Content-Moderatoren schätzen und unterstützen, ist aufsuchende digitale Kommunikation noch nicht in der Breite sozialer Arbeit etabliert. Spezifische Kompetenzen, die „digitale“ Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeitet für ein glaubhaftes und vertrauenswürdiges Auftreten in Netz-Communities brauchen, sind kaum Teil der Ausbildung. Politische Unterstützung und öffentliche Nachfrage laufen nur langsam an. Allerdings sind auch die Interessen und Geschäftspraktiken großer, kommerzieller Plattformen nicht unbedingt kompatibel mit den Bedingungen für eine seriöse, an professionellen Standards orientierten Sozialarbeit. Christina Dinar ist Sozialarbeiterin und hat zudem Kulturwissenschaften studiert. In ihrer praktischen Arbeit wie auch als Wissenschaftlerin und Dozentin an der Katholischen Hochschule für Sozialwesen Berlin etabliert sie in der sozialen Arbeit einen Fokus auf Communities in digitalen Räumen. Die Expertin und Pionierin für „Digital Streetwork“ erklärt im Digitalgespräch, was gute Sozialarbeit im Netz bewirkt und unter welchen Voraussetzungen sie gelingt, wie weit die Professionalisierung der digitalen sozialen Arbeit im Netz heute ist, und welche Kompetenzen Digital Streetworker:innen brauchen. Sie beschreibt unterschiedliche Konzepte und Herangehensweisen dieser Variante Sozialer Arbeit, und welche Position Digital Streetwork gegenüber Content-Moderator:innen und Plattformbetreibern einnimmt. Mit den Gastgeberinnern Marlene Görger und Petra Gehring diskutiert Dinar, wer Verantwortung trägt für sozialverträgliche, sichere digitale Räume, welche Bedeutung globale Plattformen als Infrastruktur für soziale Arbeit heute haben – und ob die Finanzierungslogik für soziale Projekte, die aus der analogen Zeit stammt, für die digitale Welt greift. Link zum Originalbeitrag: https://zevedi.de/digitalgespraech-061-christina-dinar Link zu Christina Dinars Profil auf der Webseite der Katholischen Hochschule für Sozialwesen Berlin: https://www.khsb-berlin.de/de/profile-personal/136265 Link zum Ansatz „Digital Streetwork“ der_ Amadeu Antonio Stiftung_: https://www.amadeu-antonio-stiftung.de/good-gaming-well-played-democracy/digital-streetwork/
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8 months ago
43 minutes

Digitalgespräch
Weit mehr als Technik: Suchmaschinen verstehen
Die Nutzung von Suchmaschinen ist uns im digitalen Alltag so selbstverständlich, dass wir nur selten deren Design, ihre Funktionsweise und vor allem: die Ergebnisse unserer Suche hinterfragen. Die erfolgreiche Internetsuche war zu den Anfangszeiten des WWW eine Herausforderung für Expert:innen. Heute hingegen ist jede:r Mensch in der Lage, von einer Suchmaschine in Sekundenschnelle brauchbare Treffer zu erhalten. Was dahinter steht: ein gigantischer Aufwand. Macht man sich klar, wie groß die Menge an Netzinhalten ist, die dafür von den Suchmaschinen systematisch zusammengetragen und hinsichtlich ihrer Relevanz interpretiert werden müssen, erahnt man, warum es nur wenige Suchmaschinen gibt – und warum der Aufwand sich für diese Akteure ganz offensichtlich lohnt, obwohl die äußerliche Dienstleistung, eben die Suche, auf den ersten Blick gratis ist. Um zu verstehen, wie Suchmaschinen funktionieren und warum der unangefochtene Marktführer Google so erfolgreich ist, sind jenseits der technischen Systeme Geschäftsmodelle wichtig. In diesen sind Nutzer:innen bekanntermaßen nicht die Kund:innen, sondern ein Stück weit Mittel zum Zweck. Und die Selbstverständlichkeit der Internetsuche täuscht leicht darüber hinweg, welche kulturellen und politischen Dimensionen noch im Komplex „Suchmaschinen“ stecken. Welche Folgen hat die Beschaffenheit des Suchmaschinenmarktes für die Qualität von Suchergebnissen und die Pluralität der Perspektiven auf die Inhalte im Netz, die immer mehr Abbild unserer kollektiven Wirklichkeit sind? Dirk Lewandowski ist Professor für Information Research & Information Retrieval an der Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg und ausgewiesener Experte für Suchmaschinen und ihre Funktion innerhalb der digitalen Gesellschaft. Im Digitalgespräch erklärt der Wissenschaftler, wie Suchmaschinen technisch aufgebaut sind, welche Bedeutung sie für unsere Nutzung des Internets haben und wie die Geschäftsmodelle ihrer Anbieter mit Interessen von Nutzer:innen, und Produzent:innen von Web-Inhalten zusammenspielen. Er erklärt, wie die Marktdominanz von Google zustande kam, warum sie für gute Internetsuche schädlich ist, und welche Möglichkeiten für die Wiederbelebung eines echten Wettbewerbs der Suchmaschinen realistisch sind. Mit den Gastgeberinnen Marlene Görger und Petra Gehring diskutiert Lewandowski, wie sich unser aller Nutzungsverhaltung auf Design und Funktionsweise heutiger Suchmaschinen auswirken, wie generative Sprachmodelle ins Bild kommen, ob wir eine europäische Infrastruktur für Suchmaschinen brauchen – und ob wir (wieder) lernen sollten, wie man geschickt nach Netzinhalten sucht. Link zum Originalbeitrag: https://zevedi.de/digitalgespraech-060-dirk-lewandowski Link zu Dirk Lewandowskis Profil an der HAW Hamburg: https://www.haw-hamburg.de/hochschule/beschaeftigte/detail/person/person/show/dirk-lewandowski/ Link zu Dirk Lewandowskis Buch „Suchmaschinen verstehen“: https://link.springer.com/book/10.1007/978-3-662-63191-1 Link zur Open Search Foundation: https://opensearchfoundation.org/
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9 months ago
43 minutes

Digitalgespräch
Wer hat die Macht im Zeitalter sogenannter "Künstlicher Intelligenz"?
Das Digitalgespräch meldet sich vor den Feiertagen mit einer Bonusfolge: Die Gastgeberinnen Petra Gehring und Marlene Görger laden die Hörer:innen ausnahmsweise nicht zu einem Interview, sondern zu einem Vortrag ein. Am 10. und 11. Dezember 2024 hat in Darmstadt ein Symposium „Content? Context!“ stattgefunden, es ging um „Generative KI und kreative Autorschaft in Wissensarbeit und Literatur“. Federführend für das Programm war die Schriftstellerin, Übersetzerin und Moderatorin Nina George als Fellow des Zentrums verantwortungsbewusste Digitalisierung. Als einer der Gäste des Symposiums sprach Paul Nemitz, Chefberater der Europäischen Kommission, über rechtliche Möglichkeiten und Perspektiven des Schutzes der Interessen von Autor:innen und Kreativschaffenden angesichts der Übermacht von Software-Unternehmen. Der Vortrag – gerichtet an Betroffene, die nach Strategien und Hebeln suchen, ihre Rechte geltend zu machen – gibt Einblicke in die Welt der Lobbyarbeit auf EU-Ebene, enthält Ratschläge und benennt Notwendigkeiten, und er macht die gesamtgesellschaftliche Perspektive klar, vor der die legitimen Interessen einzelner Kreativer und ihrer Verbände zu einer demokratischen Angelegenheit werden. Link zum Originalbeitrag: https://zevedi.de/digitalgespraech-bonusfolge-paul-nemitz Link zum interaktiven Symposium "Content? Context! Generative KI und kreative Autorschaft in Wissensarbeit und Literatur“ am 10. und 11. Dezember 2024 in Darmstadt“: https://zevedi.de/themen/generative-ki-und-kreative-autorschaft/ Link zu Digitalgespräch Folge 36 mit Chris Biemann von der Universität Hamburg: https://zevedi.de/digitalgespraech-036-chris-biemann/ Link zu Digitalgespräch Folge 51 mit Jenifer Becker von der Universität Hildesheim: https://zevedi.de/digitalgespraech-051-jenifer-becker/ Link zu Digitalgespräch Folge 52 mit Nina George vom European Writers‘ Council: https://zevedi.de/digitalgespraech-052-nina-george/
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10 months ago
21 minutes

Digitalgespräch
Was sind Berufsbilder und verändern sie sich durch Digitalität?
Wie wir arbeiten verändert sich im digitalen Zeitalter und durch Digitalität. Neue Aufgaben und Berufe entstehen, andere verändern sich radikal oder fallen weg, einfache wie auch komplexe Tätigkeiten können an Maschinen übertragen werden oder werden es bereits. Betroffen sind wir alle, egal, ob wir neuen technischen Möglichkeiten mit Zurückhaltung begegnen oder sie neugierig in unser Berufsleben integrieren – wenn wir überhaupt diese Wahl haben. Ob Unternehmen die Bedürfnisse und Kompetenzen ihrer Mitarbeiter wertschätzen und die Belegschaft in Transformationsprozesse integrieren, oder ob sie anonyme Angestellte als weisungsgebundene Zuarbeiter betrachten, macht nicht nur für die Akzeptanz von Veränderungen am Arbeitsplatz einen großen Unterschied, sondern entscheidet darüber, wie digitale Arbeitswelten ausgestaltet werden. Und in unserer Gesellschaft, in der junge Generationen zahlenmäßig klein sind und Berufseinsteiger in der Regel viele Optionen haben, gewinnt die Frage, wie wir arbeiten wollen und worin unsere Stärken liegen, an neuer Bedeutung. Dr. Britta Matthes, Soziologin und studierte Biologin, leitet den Bereich „Berufe in der Transformation“ am Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung der Bundesagentur für Arbeit. Im Digitalgespräch erklärt die Expertin, welche Mechanismen im Wandel von Berufsbildern und Arbeitsmarktstrukturen wirken, und wie der digitale Wandel der Berufswelt erforscht werden kann. Sie erklärt, auf welche neuen Gegebenheiten und Anforderungen unser Berufsleben in Zukunft prägen werden, wie unterschiedliche Berufsfelder Digitalität in ihre Prozesse integrieren und auf wessen Expertise es dabei ankommt, welche Hürden dabei im Weg stehen und welche Gestaltungsspielräume es gibt. Mit den Gastgeberinnen Marlene Görger und Petra Gehring diskutiert Matthes, welche Besonderheiten des deutschen Arbeitswesens in der Umsetzung von Digitalität sichtbar werden, was angesichts permanenter Veränderungen den Kern eines Berufs ausmacht, wie wir dabei als Individuen unser Berufsleben gestalten können – und ob die Idealvorstellung, „seinen“ Beruf ein Leben lang auszuüben, noch zeitgemäß ist. Link zum Originalbeitrag: https://zevedi.de/digitalgespraech-059-britta-matthes Link zum Link zum Job-Futuromaten des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung: https://job-futuromat.iab.de/
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11 months ago
56 minutes

Digitalgespräch
Gesetze im „Digitalcheck“ und was daraus folgt: Verwaltung digitaltauglich aufstellen
Die Digitalisierung von Staat und Verwaltung soll schnell voranschreiten – und an digitale Lösungen zur Erfüllung öffentlicher Aufgaben werden hohe Anforderungen gestellt. Die digitale Verwaltung ist dabei kein Selbstzweck, sondern soll Prozesse effizienter, übersichtlicher und barrierefreier machen. Neben zahllosen konkreten, bedarfsgenauen Softwarelösungen, die am analogen Status quo ansetzen, sind daher auch Strategien gefragt, Digitalität langfristig als neue Normalität zu etablieren. Das heißt auch: Methoden zu entwickeln, mit denen sichergestellt werden kann, dass Regelungen, Gesetze und Prozesse von vornherein mit den Bedürfnissen der digitalen Gesellschaft und den Anforderungen des digitalen Staates kompatibel sind. Eine Einrichtung, die dabei helfen soll, diese große Aufgabe zu bewältigen, ist die DigitalService GmbH des Bundes, die 2020 ins Leben gerufen wurde. Die IT-Managerin Stephanie Kaiser ist Chief Product Officer des DigitalService, der zentralen Digitalisierungsstelle des Bundes. Im Digitalgespräch beschreibt die Expertin für Softwareentwicklung und IT-Projekte, welche Aufgaben diese ungewöhnliche Stelle hat, wie sie arbeitet und welche Neuerungen dabei entstehen. Sie erklärt, was es bedeutet, Regeln oder Prozesse „digitaltauglich“ zu gestalten, wer daran beteiligt ist und wie Bürger:innen und Verwaltungsangestellte davon profitieren. Mit den Gastgeberinnen Marlene Görger und Petra Gehring diskutiert Kaiser, wie sich Arbeitsweisen aus der Privatwirtschaft im öffentlichen Sektor anwenden lassen, welche Vermittlungsarbeiten dabei hilfreich sind – und wie es gelingen kann, auf Dauer und im großen Maßstab gute digitale Lösungen für die Schnittstellen zwischen Staat und Bürger:innen bereitzustellen. Link zum Originalbeitrag: https://zevedi.de/digitalgespraech-058-stephanie-kaiser Link zum im Gespräch erwähnten Blog-Beitrag mit Digitalcheck-Praxisbeispiel zum Stromsteuerrecht: https://digitalservice.bund.de/blog/aktuelles-beispiel-fuer-digitaltaugliche-regelungen-das-stromsteuerrecht
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1 year ago
45 minutes

Digitalgespräch
Dynamische digitale Strategien für den europäischen Sender ARTE
Der Fernsehsender ARTE ist ein Projekt, das die Verständigung und den kulturellen Austausch zwischen den Ländern Europas fördern soll. Der Sender und insbesondere auch seine Mediathek sind berühmt für ihr sorgfältig kuratiertes Angebot, das Kunst, Unterhaltung, Information und Bildung bietet. Nicht nur das sogenannte lineare Fernsehen, also das klassisch nach einem festen Zeitplan ausgestrahlte Programm, sondern auch die Präsentation der Inhalte in der digitalen Welt wird sorgfältig und mit viel Aufwand von Expert:innen für die Bedürfnisse eines europäischen Publikums zusammengestellt. ARTE hat Fans, die das aufwendig bereitete Angebot gezielt aufsuchen und schätzen, aber wie für alle Anstalten des öffentlich-rechtlichen Rundfunks gilt auch für den deutsch-französischen Kultursender: Die hohe Dynamik der Digitalität fordert kluge Strategien und auch die Bereitschaft, wechselnde Wege zu den Zielgruppen zu gehen. Technologische Neuerungen bieten hier große Chancen – sofern es gelingt, sie im Sinne des öffentlichen Auftrags und des eigenen Selbstverständnisses einzusetzen. Kemal Görgülü ist Chief Technology Officer der Zentrale ARTE GEIE, des Hauptsendersitzes in Straßburg, und verantwortet dort unter anderem die Entwicklung und Umsetzung von Strategien für die Digitalität, insbesondere den Einsatz „Künstlicher Intelligenz“. Im Digitalgespräch beschreibt der Experte für technologische Innovation im Bereich redaktioneller Arbeit, welche Strategien ARTE verfolgt, welche Überlegungen und Werte dabei maßgeblich sind, und was es bedeutet, dass sich der Sender ARTE als explizit europäische „Content-Boutique“ versteht. Er zeigt auf, an welchen Stellen – sichtbar für das Publikum wie auch hinter den Kulissen – große Potenziale für den Einsatz von KI-Systemen liegen und wo sie schon heute ganz selbstverständlich eingesetzt werden. Mit den Gastgeberinnen Marlene Görger und Petra Gehring diskutiert Görgülü, wie öffentlich-rechtliche Sender im Sinne der Allgemeinheit auf neue Gewohnheiten in der Mediennutzung reagieren können, welche Kooperationspartner es für diese Aufgabe gibt, wo die Grenzen dessen liegen, was einzelne Sender und Medienanstalten zu leisten vermögen – und an welchen Stellen auch Entscheider:innen und Politik angesichts digitaler Wirklichkeiten umdenken sollten. Link zum Originalbeitrag: https://zevedi.de/digitalgespraech-057-kemal-gorgulu Link zur ARTE-Webseite und Mediathek: https://www.arte.tv Link zur Webseite der Beyond Platforms Initiative: https://beyond-platforms.org/
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1 year ago
49 minutes

Digitalgespräch
Tokenisierung von CO2-Zertifikaten: Blockchain für den Klimaschutz?
Für den Klimaschutz sind große Anstrengungen nötig, um einerseits den Ausstoß von Kohlendioxid zu reduzieren, andererseits CO2 aus der Atmosphäre zu entnehmen. Und auch, wenn die Dringlichkeit der Maßnahmen grundsätzlich anerkannt ist, bedarf es gezielter Vorgaben und Anreize, um Unternehmen zum Mitmachen zu motivieren. Ein Instrument, das hierbei seit einigen Jahren zum Einsatz kommt, sind CO2-Zertifikate. Dieses neuartige Konstrukt hat ein komplexes Feld aus Verpflichtungen und Regeln, freiwilligem Engagement, und internationalen Kooperationen geschaffen. Dabei sind staatliche Akteure genauso involviert wie private. Das alles ist nicht nur schwierig zu überblicken, sondern die Möglichkeit des Ausstellens, Kaufens und Verkaufens der Zertifikate hat auch eigene Märkte hervorgebracht hat, auf denen diese Zertifikate fast die Funktion von Wertpapieren erfüllen. Ob man sie rechtlich tatsächlich so behandeln – das heißt auch: regulieren – sollte, ist allerdings nicht abschließend geklärt. Eine Idee, den Handel mit CO2-Zertifikaten zu erleichtern und auch vertrauenswürdiger zu machen, wäre es, ihn über eine geeignete Blockchain abzuwickeln. Der Schritt ist möglich, vielleicht sogar naheliegend – in jedem Fall machte er den Handel mit Carbon Credits kostengünstig, schnell und vermutlich auch transparent. Erste Beispiele für „tokenisierte Carbon Credits“ gibt es schon. Die Neuentwicklung beschäftigt nicht nur Informatik, Wirtschaftswissenschaften und Unternehmen, sondern insbesondere auch Jurist:innen. Welche Entscheidungen sind hier von Bedeutung und warum schauen internationale Expert:innen dabei mit Interesse auf den europäischen Rechtsraum und seine Bemühungen, Märkte für Krypto-Werte zu regulieren? Dominik Skauradszun ist Professor für Bürgerliches Recht, Zivilverfahrensrecht und Unternehmensrecht an der Hochschule Fulda und Richter am Oberlandesgericht in Frankfurt am Main. Er forscht und lehrt auch an der Universität Bielefeld und der Nottingham Trent University, und berät als Experte und Sachverständiger Prozesse und Institutionen auf nationaler und EU-Ebene. Im Digitalgespräch erklärt der Experte für Rechtsfragen der Tokenisierung, was CO2-Zertifikate sind, welche Unterschiede es gibt, wie die Märkte für den Handel mit diesen Zertifikaten aussehen, und welche Teilnehmer dabei wichtige Funktionen erfüllen. Er legt dar, warum sich die Blockchain hierbei als technische Umgebung anbietet, und welche Konsequenzen dieser Digitalisierungschritt nach sich ziehen wird. Mit den Gastgeberinnen Marlene Görger und Petra Gehring diskutiert Skauradszun, welche Probleme dadurch gelöst werden können, welche bestehen bleiben werden, ob aus Sicht der Unternehmen die hohe Transparenz bei den Transaktionen Vorteil oder Nachteil darstellt – und warum es nötig ist, dass Jurist:innen zur Tokenisierung von CO2-Zertifikaten forschen. Link zum Originalbeitrag: https://zevedi.de/digitalgespraech-056-dominik-skauradszun Link zu Dominik Skauradszuns Profil auf der Webseite der Hochschule Fulda: https://www.hs-fulda.de/wirtschaft/ueber-uns/professuren/details/person/prof-dr-dominik-skauradszun-llm-2-483/contactBox
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1 year ago
1 hour 3 minutes

Digitalgespräch
IT-Riesen und Softwaremonopole: Das Ringen der Hochschulen um digitale Souveränität
Die Abhängigkeit der Unternehmen und Verwaltungen von außereuropäischen Technologie-Anbietern ist in den letzten Jahren deutlich spürbar. Auch Hochschulen gegenüber nutzen große Firmen, die mit wenig bis keiner Konkurrenz für den wissenschaftlichen Alltag praktisch unverzichtbare Soft- und Hardware bereitstellen, ihre Position offenbar bewusst aus: Sie drehen gezielt an Preisschrauben, setzen den Hochschulen komplizierte Lizenzmodelle vor, zwingen ihnen neue Produkttypen auf und stabilisieren so nicht zuletzt ihre Präsenz im Alltag der Anwender:innen; Studierende erzieht das fast automatisch zu dauerhaften Kund:innen von Google, Microsoft, Adobe & Co. Auswege aus dieser Zwangslage sind nur schwer zu finden, denn die Hochschulen haben kaum Verhandlungsmacht. Ihr Auftrag lautet "Forschung und Lehre", Extra-Invest in teure Change-Prozesse ist nicht vorgesehen. So müssen sie immer mehr ihres knappen Budgets für die Bereitstellung der dringend benötigten Technik vorsehen. Längst beginnt das Geld für die IT anderswo zu fehlen, und auch Datenschutzstandards und Nutzungsbedingungen, zu denen IT-Riesen ihre Produkte bereitstellen, sind an vielen Stellen fragwürdig – eine Gefahr für freie Forschung und Lehre. Zwar existieren Alternativen, etwa Open Source-Lösungen, oder europäische Produkte, die zu besseren Konditionen eingesetzt werden könnten, aber eine Umstellung aller Mitarbeiter:innen und Systeme auf bisher wenig erprobte Neuerungen wäre komplex, im Normalbetrieb kaum durchsetzbar, und für einzelne Einrichtungen nicht ohne Risiko. Hilft es, sich zusammenzuschließen? Muss die Politik – anders – handeln? Und wissen alle Beteiligten, was auf dem Spiel steht? Ramin Yahyapour ist Professor für E-Science und praktische Informatik an der Georg-August-Universität Göttingen und leitet die Gesellschaft für wissenschaftliche Datenverarbeitung mbH Göttingen, die der Universität wie auch der Max-Planck-Gesellschaft als Rechenzentrum und IT-Kompetenzzentrum dient. Der renommierte Experte für Hochleistungsrechnen, Cloud-Anwendungen und Datenmanagement engagiert sich seit vielen Jahren für digitale Souveränität. Im Digitalgespräch schildert Yahyapour die Lage, in der sich Hochschulen zurzeit als Kundinnen von Technologieanbietern befinden, ordnet Entwicklungen ein und macht die Bedeutung digitaler Souveränität für Hochschulen klar. Er zeigt auf, welche Maßnahmen helfen könnten, Abhängigkeiten aufzulösen und welche Hürden dabei im Weg stehen. Mit den Gastgeberinnen Marlene Görger und Petra Gehring diskutiert Yahyapour, wer aktiv werden muss und mit welchen Strategien Stück für Stück Spielräume entstehen könnten, wenn das Bewusstsein für die Problematik wächst und mutige Schritte gegangen werden. Link zum Originalbeitrag: https://zevedi.de/digitalgespraeach-055-ramin-yahyapour Link zu Ramin Yahyapours Profil auf der Webseite der Universität Göttingen: https://www.uni-goettingen.de/de/635175.html Link zur Webseite der Gesellschaft für Wissenschaftliche Datenverarbeitung mbH Göttingen (GWDG) https://gwdg.de/ Link zur Broschüre „Sicherstellung der digitalen Souveränität und Bildungsgerechtigkeit. Empfehlungen zur Ausgestaltung von Rahmenbedingungen für die Nutzung von Cloud-basierten Angeboten im Bildungsbereich“ der Zentren für Kommunikation und Informationsverarbeitung in Lehre und Forschung (ZKI e. V.): https://www.zki.de/fileadmin/user_upload/ZKI-Digitale_Souveraenitaet-2022-V2.pdf
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1 year ago
47 minutes

Digitalgespräch
Infrastrukturen im Weltraum für die Digitalität auf der Erde
Wir nutzen den Weltraum für unser Leben auf der Erde. Auch der Ausbau der digitalen Infrastrukturen auf der Erdoberfläche hat zur Folge, dass immer mehr technische Objekte ins All befördert werden. Navigation ohne GPS ist kaum noch vorstellbar. Ebenso nutzen Telefondienste und Wetter-Apps Weltraumtechnik – und die Datenströme eines Internets der Zukunft werden wahrscheinlich nicht mehr hauptsächlich durch lange Kabel geleitet werden, sondern mittels Konstellationen tausender Satelliten, die um den Erdball herum angeordnet sind. Mittlerweile umkreisen unseren Planeten aber vor allem Reste kaputter Weltraumtechnik, die den immer dichter werdenden Verkehr wichtiger Sonden und Satelliten massiv behindern. Es handelt sich um eine unbeabsichtigte Folge der menschlichen Raumfahrt, dass Weltraumschrott die künftige Nutzung des Weltalls sogar gefährdert. Hinzu kommt das "Wetter" im All: Auch hiervon sind digitale Infrastrukturen zunehmend betroffen, die für die Sicherheit der Systeme auch auf der Erde sorgen. Wer kümmert sich um diese Probleme? Und wie kann man dafür sorgen, dass Raumfahrt die Satellitenversorgung der digitalen Gesellschaft weiterhin sicherstellen kannn? Dr. Holger Krag leitet am Europäischen Raumflugkontrollzentrum, dem ESOC, das ESA-Programm für Weltraumsicherheit, das sich auch mit Weltraumschrott und Weltraumwetter intensiv befasst. Im Digitalgespräch beschreibt der Experte die Szenerie um unseren Erdball herum und schildert, wie sich die Anforderungen an die Raumfahrt in den letzten Jahrzehnten insbesondere durch die digitale Transformation verändert haben. Er nennt Strategien im Umgang mit neuen Sicherheitsrisiken und Regelungsbedarfe, beschreibt technische Lösungen und offene Forschungsfragen. Mit den Gastgeberinnen Petra Gehring und Marlene Görger diskutiert Krag, ob die weltpolitische Lage auch die Weltraumsicherheit gefährdet, welchen Einfluss private Akteure auf die Entwicklung der Raumfahrt haben und was auf dem Spiel steht, wenn die aktuellen Probleme nicht gelöst werden können. Link zum Originalbeitrag: https://zevedi.de/digitalgespraech-054-holger-krag/ Link zur Webseite der Europäischen Weltraumorganisation ESA mit Berichten und Hintergründen zu Weltraumschrott: https://www.esa.int/Space_Safety/Space_Debris Link zur Webseite der Europäischen Weltraumorganisation ESA mit Berichten und Hintergründen zu Weltraumwetter: https://www.esa.int/Space_Safety/Space_weather
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1 year ago
36 minutes

Digitalgespräch
Information und Desinformation – wie steht es um die Netzöffentlichkeit?
Der Medienwandel ist längst vollzogen. Damit hat sich in Sachen „News“ eine komplizierte Gemengelage entwickelt: Das Internet ist zu einem Marktplatz der Aufmerksamkeit geworden, und prinzipiell kann jede und jeder über soziale Medien, Webseiten oder Chatkanäle „Content“ verbreiten. Quellen für Nachrichten und Informationen über das öffentliche Leben sind also längst nicht mehr beschränkt auf Zeitungsredaktionen und Rundfunkanstalten, die seriös journalistisch arbeiten – im Gegenteil werden solche etablierten Medien zunehmend von alternativen Anbietern verdrängt. Diese verfolgen teilweise mehr oder weniger offen wirtschaftliche oder politische Interessen, die mit der Einhaltung journalistischer Standards unvereinbar sind, und in der Vielzahl der Stimmen im Netz verbreiten etliche gezielt falsche oder irreführende Meldungen. Derlei Desinformation ist ein Problem für den demokratischen Diskurs, führt zu Verunsicherung und Spaltung und hat direkte Auswirkungen in der Realität, die mitunter schwer oder gar nicht mehr einzufangen sind. Solche Effekte sind von den Institutionen, die Desinformation verbreiten, beabsichtigt und bereits in der Breite sichtbar, sie werden durch automatisierte Prozesse, Algorithmen und generative KI verstärkt. Wie können wir als Gesellschaft auf diese Entwicklung reagieren, und welche Rolle hat der Journalismus und haben Medienschaffende dabei? Christian Stöcker ist Journalist, Autor und Professor für Digitale Kommunikation an der Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg, wo er den Master-Studiengang „Digitale Kommunikation“ leitet. Zuvor verantwortete er bei SPIEGEL ONLINE das Ressort Netzwelt. Der Experte für digitale Medien und ihre gesellschaftlichen Auswirkungen erklärt im Digitalgespräch die Transformation der Medienlandschaft, die wir in den letzten Jahrzehnten vollzogen haben, gibt Einblicke in Funktionsweisen und Hintergründe zentraler Online-Plattformen und zeigt Verknüpfungen mit aktuellen politischen und sozialen Entwicklungen auf. Er beschreibt, welche Auswirkungen das Vorhandensein von Desinformation auf das Berufsbild des Journalismus hat und wie junge Medienschaffende darauf vorbereitet werden. Mit den Gastgeberinnen Marlene Görger und Petra Gehring diskutiert Stöcker das Szenario, das uns erwartet, wenn die Desinformations-Strategien weiterhin erfolgreich sind, welche Maßnahmen dagegen ergriffen werden könnten – und welchen Regeln sich alle unterwerfen sollten, die die Möglichkeiten eines demokratischen Diskurses erhalten und die Schäden eindämmen wollen. Link zum Originalbeitrag: https://zevedi.de/digitalgespraech-053-christian-stoecker Link zur im Gespräch erwähnten Studie von Soroush Vosoughi et. al von 2016 zur Verbreitung von Desinformation in Online-Medien: https://www.science.org/doi/10.1126/science.aap9559 Link zur im Gespräch erwähnten Initiative „Klickwinkel“: https://klickwinkel.de/ Link zur im Gespräch erwähnten Initiative „Use the News“: https://www.usethenews.de/de
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1 year ago
55 minutes

Digitalgespräch
Das Digitalgespräch ist ein Podcast von ZEVEDI, dem Zentrum verantwortungsbewusste Digitalisierung. Er wendet sich an Menschen, die aus erster Hand wissen wollen, was sich im Feld der Digitalität konkret tut und vor welchen Herausforderungen Wissenschaft und Politik dabei stehen. Im Digitalgespräch kommen Expert:innen zu Wort, die ihr Wissen zu aktuellen Arbeitsgebieten, Projekten und Forschungsperspektiven mit den Gastgeberinnen – Marlene Görger und Petra Gehring – teilen. Der Scheinwerfer fällt dabei auf komplexe Handlungsfelder und sorgt so dafür, dass sich der Nebel großer Schlagworte lichtet. Teils geht es um Themen, die unter Fachleuten gerade heiß diskutiert werden, teils ist von Dingen zu hören, die womöglich erst in Zukunft in das Sichtfeld der breiteren Öffentlichkeit gelangen. Impressum: https://zevedi.de/impressum/