
In der letzten Folge der Sommerakte geht es um Frauke Brosius-Gersdorf, die im Sommer 2025 zur Verfassungsrichterin gewählt werden sollte – fachlich unumstritten, von der SPD nominiert, von der schwarz-roten Koalition eigentlich abgesichert. Doch dann kippte die Stimmung: Ihre Haltung zum §218 StGB wurde skandalisiert, ein Tippfehler in Wikipedia löste eine Welle der Empörung aus, rechte Magazine und AfD-Politiker griffen sie massiv an, die Kirchen schalteten sich ein – und plötzlich stand eine Professorin im Zentrum eines Kulturkampfes.
Was folgte, war ein politisches Drama: Plagiatsvorwürfe, Koalitionskrach, eine verschobene Wahl und schließlich der Rückzug der Kandidatin. Wir erzählen die Chronik dieser Eskalation – und fragen, was die „Causa Brosius-Gersdorf“ über den Zustand unserer Demokratie, die Macht von Kampagnen und die Politisierung der Justiz verrät.