
Abstract:
Der Koalitionsvertrag wurde unterzeichnet, der neue Kanzler und die Minister*innen sind vereidigt. Die neue Regierung muss unter Hochdruck viele Aufgaben in Deutschland gleichzeitig angehen – doch die außenpolitischen Baustellen drängen besonders. Die Schwarz-Rote Regierung strebt danach, als starke Stimme Europas zu agieren. Zu den drängendsten Themen gehören unter anderem die geplanten Investitionen in die Bundeswehr und die nationale Sicherheit, die Vermeidung eines globalen Handelskrieges sowie die Unterstützung der Ukraine in ihrem Kampf gegen den russischen Aggressor. Inmitten der geopolitischen Spannungen zwischen den USA, China und Russland muss Deutschland seinen Platz finden.
Ein weiteres zentrales Thema wird das Verhältnis der Koalition unter Bundeskanzler Merz zur US-Regierung sein. Als Transatlantiker alter Schule könnte Merz den transatlantischen Beziehungen neue Impulse geben. Unter der Trump-Administration zeigen sich jedoch in vielen Politikfeldern zunehmend starke Differenzen, sei es bei der Unterstützung der Ukraine oder im Welthandel. Es stellt sich die Frage nach souveräner europäischer Strategie oder transatlantischer Verbundenheit – ein Balanceakt, der seinesgleichen sucht.
Wie viel Kontinuität und wie viel Kurswechsel ist unter der neuen Regierung zu erwarten? Kann Friedrich Merz mit Trump, und will er das? Diese und viele weitere Fragen diskutieren wir in dieser Folge mit unseren Expert*innen Sarah Schmidt, ARD-Korrespondentin in Washington sowie Dr. Melanie Amann, stellvertretende Chefredakteurin des SPIEGEL.