
Der Start ins neue akademische Jahr wird an US-Universitäten und Forschungseinrichtungen von politischen Auseinandersetzungen überschattet. Politische Einflussnahme und eine zunehmend ideologisch gefärbte Wissenschaftspolitik prägen das derzeitige Bild in den USA. Fördermittel stehen unter Druck – jüngst etwa durch die Streichung von mRNA-Forschungsgeldern durch Gesundheitsminister Kennedy. Wissenschaftliche Stellen werden abgebaut, Spitzenforscher wandern aus und internationale Studierende sehen sich mit langwierigen, komplizierten Visa-Verfahren konfrontiert.
Für zusätzlichen Sprengstoff sorgen Trumps Pläne, das Bildungsministerium gänzlich abzuschaffen, ein Schritt, der das Fundament des amerikanischen Wissenschaftssystems erheblich ins Wanken bringen könnte. Während konservative Stimmen den Hochschulen ideologische Voreingenommenheit vorwerfen, warnen progressive Kräfte vor der Aushöhlung der freien Wissenschaft und einem beschleunigten Brain Drain.
Doch was bedeutet dieser politische Kurs für die Zukunft der Wissenschaft in den USA? Wie verändert sich das internationale Ansehen amerikanischer Hochschulen? Und wie reagieren die Universitäten selbst auf diesen Druck? In dieser Folge von America’s Choice sprechen wir über den Kampf um den Campus und die Folgen für Forschung und Bildung in den USA – mit Dr. Claus Hecking, Wissenschafts- und Technologie-Korrespondent sowie Leiter des Bostoner Büros des SPIEGEL und Prof. Dr. Markus Thiel, Professor für Politik & Internationale Beziehungen an der Florida International University und Direktor des EU-Jean Monnet Center of Excellence.