
Heute lüften wir gemeinsam eines der wichtigsten Geheimnisse der Fotografie überhaupt: wie geht richtige Belichtung. Klingt technisch, ist aber total praxisnah – und echt spannend, weil so viel kreatives Potenzial im gekonnten Umgang mit Blende, Zeit und Empfindlichkeit steckt!
Belichtung ist Fotografie, Fotografie „malen mit Licht“
Beim Fotografieren wird lichtempfindliches Material – das war früher der Film, heute ist’s der Bildsensor – für eine gewisse Zeit dem Licht ausgesetzt, so dass ein Abbild des Motivs entsteht.
Ein „korrekt“ belichtetes Bild ist weder zu hell noch zu dunkel – aber für ein gutes Fotos braucht viel mehr: nämlich auch noch Aussagen, Atmosphäre, Stimmung, Wirkung …
Die Belichtung bewußt zu steuern und zu beeinflussen, ist kreative Bildgestaltung und lässt bestenfalls die besondere Aussage und Wirkung deines Fotos entstehen.
Die Praxisaufgaben:
1: Das Belichtungsdreieck ausprobieren
Ziel: Verstehen, wie Blende, Zeit und ISO zusammenhängen
Aufgabe: Wähle ein unbewegtes Motiv mit mittlerem Licht (z. B. dein Schreibtisch, ein Buch auf dem Sofa oder ein ruhiger Parkbereich).
Fotografiere das Motiv mit drei verschiedenen Belichtungs-Kombinationen und vergleiche die Fotos miteinander.
Bild 1: Große Blende (z.B. f/5.6), kurze Zeit (z. B. 1/1000), ISO hoch (z. B. 1600)
Bild 2: Mittelwert (z.B. f/11, 1/250, ISO 400)
Bild 3: Kleine Blende (z.B. f/22), längere Zeit (z. B. 1/60), ISO niedrig (z. B. 100)
2: Ein Motiv – drei Stimmungen
Ziel: Sehen, wie sich die Bildwirkung durch unterschiedliche Belichtungen verändert
Aufgabe: Fotografiere dasselbe Motiv mit identischer Perspektive, aber verändere jeweils einen Belichtungsparameter (z.B. die Verschlußzeit):
Bild 1: Auf Helligkeit optimiert (korrekt belichtet)
Bild 2: Unterbelichte bewusst (Belichtungswaage auf -1)
Bild 3: Überbelichte bewusst (Belichtungswaage auf +1)
3: Kreativ-Modus Blende oder Zeit
Ziel: Wirkung von Schärfentiefe oder Bewegung erleben
Aufgabe:
Wähle Modus A (oder Av bei Canon) und mache drei Fotos mit:
• f/2.8 → max. Bokeh
• f/5.6 → ausgewogen
• f/11 → alles scharf
Oder nutze Modus S (bzw. Tv) und mache drei Fotos von bewegten Motiven:
• 1/1000s → Bewegung eingefroren (z.B. Radfahrer, Hund)
• 1/125s → leichte Bewegungsunschärfe
• 1/20s → starke Wischeffekte
Und lies die Blogposts Was ist ein „Lichtwert“? und die Reihe zum Thema Schärfentiefe
Noch mehr Tipps und Anregungen (auch zu vielen anderen Themen der Fotografie) findest du in vielen weiteren Blogposts: https://fotoschule-hannover.de/blog
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