Wo knüpfen neue Bestseller an ewig alte Stoffe an? Was können uns bejahrte Werke heute überhaupt noch sagen? Das, was sich in den letzten Jahren – Jahrzehnten - Jahrhunderten wirklich gelohnt hat zu lesen, schaut sich dieser Podcast genauer an: Welche Antworten auf große Lebensfragen geben uns all die magischen Texte wirklich, mit denen wir uns in dieser Welt einspinnen – und in deren Figuren wir uns spiegeln? In der ersten Staffel werden in jeder Episode zwei Bücher zu einem Thema verglichen. Gerade durch die Differenzen und différancen zwischen beiden Werken werden dann ihre Besonderheiten und ihre ganz speziellen Antworten auf die zur Sprache kommenden Themen herausgearbeitet.
Ihr könnt den Podcast auch bei Castbox finden:
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Wo knüpfen neue Bestseller an ewig alte Stoffe an? Was können uns bejahrte Werke heute überhaupt noch sagen? Das, was sich in den letzten Jahren – Jahrzehnten - Jahrhunderten wirklich gelohnt hat zu lesen, schaut sich dieser Podcast genauer an: Welche Antworten auf große Lebensfragen geben uns all die magischen Texte wirklich, mit denen wir uns in dieser Welt einspinnen – und in deren Figuren wir uns spiegeln? In der ersten Staffel werden in jeder Episode zwei Bücher zu einem Thema verglichen. Gerade durch die Differenzen und différancen zwischen beiden Werken werden dann ihre Besonderheiten und ihre ganz speziellen Antworten auf die zur Sprache kommenden Themen herausgearbeitet.
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Mit Mithu Sanyal (Identitti, 2021) als Gast, klärt diese Folge, ob Autofiktion nur oberflächliche Selbstdarstellung oder nicht doch eher tiefgründiges Weltverstehen ist. So unbekannt der Begriff Autofiktion noch sein mag, so bekannt ist eine ihrer Pionierinnen: Annie Ernaux, Nobelpreisträgerin von 2022. Sie, die sich einmal selbst als Ethnologin ihres Lebens bezeichnet hat, speist ihre Bücher allein aus Episoden aus ihrem eigenen Leben. Sie nimmt die Ereignisse und Erfahrungen auseinander, geht ihnen auf den Grund und setzt sie neu zusammen. Und genau das ist Autofiktion par excellence - wenn die Protagonistin die Autorin selbst ist, der Roman aber nicht als deskriptive Autobiographie, sondern weiterhin im Duktus der Fiktion geschrieben ist. So wie Annie Ernaux Roman ‘Erinnerungen eines Mädchens’, um den es neben Mely Kyaks Text ‘Frausein’ in dieser Folge geht.
Alle Zitate aus:
Ernaux, Annie, Erinnerung eines Mädchens, Suhrkamp Verlag, Berlin, 2018
Kiyak, Mely, Frausein, Carls Hanser Verlag, München, 2020
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Was verbindet die Protagonist*innen von Zadie Smiths ‘Zähne zeigen’ und Yaa Gyasis ‘Ein erhabenes Königreich’? Ganz offensichtlich erstmal: dort wo sie leben - England und Alabama - gehören sie einer ethnischen Minderheit an. Und, weniger offensichtlich, mit im Handgepäck waren nicht nur andere Gewürze und Gewänder, sondern auch: ein anderer Glaube.
Damit leben sie per definitionem in der Diaspora. Heute nennt man so oft nationale, früher aber vor allem religiöse Minderheiten, die in einer andersgläubigen Mehrheitsgesellschaft leben. Was macht das Leben in der Diaspora mit dem, an was man glaubt - oder nicht glaubt?
Ihr Leben auf der Schnittstelle von zwei Weltbildern und im Austesten der Sollbruchstellen ihrer Religionen könnt ihr in dieser Folge hören. Marina Weisband ist zu Gast und erzählt davon, wie sich das Judentum als Veteranenreligion was Diaspora angeht schon seit Jahrtausenden in diesem Zwischenraum eingerichtet hat.
Alle Zitate beziehen sich auf folgende Ausgaben:
Gyasi, Yaa, Ein erhabenes Königreich, DuMont, Köln, 2021
Smith, Zadie, Zähne zeigen, Kiepenheuer & Witsch, Köln, 2010
Gyasi, Yaa, Ein erhabenes Königreich, S. 35f.
Smith, Zadie, Zähne zeigen, S. 46f.
Smith, Zadie, Zähne zeigen, S. 461
Smith, Zadie, Zähne zeigen, S. 485/486
Gyasi, Yaa, Ein erhabenes Königreich, S. 52
Gyasi, Yaa, Ein erhabenes Königreich, S. 19
Smith, Zadie, Zähne zeigen, S. 600
Gyasi, Yaa, Ein erhabenes Königreich, S. 175
Gyasi, Yaa, Ein erhabenes Königreich, S. 191ff
Gyasi, Yaa, Ein erhabenes Königreich, S. 171
Gyasi, Yaa, Ein erhabenes Königreich, S. 39
Gyasi, Yaa, Ein erhabenes Königreich, S. 54
Gyasi, Yaa, Ein erhabenes Königreich, S. 50
Smith, Zadie, Zähne zeigen, S. 581
Smith, Zadie, Zähne zeigen, S. 374f
Smith, Zadie, Zähne zeigen, S. 377f
Gyasi, Yaa, Ein erhabenes Königreich, S. 40
Gyasi, Yaa, Ein erhabenes Königreich, S. 79
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Wie können uns Beziehungen zu anderen aus der Krise helfen? Wieso erkennen wir uns erst durch fremde Augen selbst? Und warum sind Perspektivwechsel so wichtig? Diese Fragen dröseln Nick Hornby in A Long Way Down und Giulia Becker in Das Leben ist eines der härtesten anhand ihrer vier Protagonisten auf, die sich nicht nur auf eine gemeinsame Reise in tropische Gefilde machen, sondern auch Lebenskrisen zusammen meistern. Und am Ende merken: Auch wenn die anderen manchmal nerven, ist das Leben nicht unbedingt leichter ohne sie. Das Ganze ist nun mal mehr als die Summe der einzelnen Teile.
Alle Zitate aus:
Becker, Giulia, Das Leben ist einer der härtesten, Rowohlt, Hamburg, 2019
Hornby, Nick, A Long Way Down, Penguin Books, London, 2006
Becker, Giulia, Das Leben ist einer der härtesten, S. 22
Hornby, Nick, A Long Way Down, Penguin Books, S. 156
Hornby, Nick, A Long Way Down, Penguin Books, S. 37
Becker, Giulia, Das Leben ist einer der härtesten, S. 47
Hornby, Nick, A Long Way Down, Penguin Books, S. 134
Hornby, Nick, A Long Way Down, Penguin Books, S. 199
Hornby, Nick, A Long Way Down, Penguin Books, S. 169 + S. 235
Hornby, Nick, A Long Way Down, Penguin Books, S. 143f
Becker, Giulia, Das Leben ist einer der härtesten, S. 41f
Becker, Giulia, Das Leben ist einer der härtesten, S. 139f
Hornby, Nick, A Long Way Down, Penguin Books, S. 192
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Andrea Sawatzkis ‘Brunnenstraße’ und Arno Geigers ‘Der alte König in seinem Exil’: selten habe ich in einer Podcastfolge zwei so unterschiedliche Perspektiven zu dem gleichen Thema reflektiert.
Wieso das so ist, wird schnell klar: beide beschreiben sehr persönlich die letzten Jahre mit ihren an Demenz erkrankten Vätern - und das Erlebte ist so verschieden wie ihre Schicksale individuell. Beide erzählen, was die Krankheit mit ihnen gemacht hat.
Für Arno Geiger setzt die Alzheimererkankung seines Vaters August einen Prozess in Gang wirft, wie er übers Altern, übers Leben, übers Verwurzeltsein - ja - übers Denken nachdenkt, Sein Essay ‘Der alte König in seinem Exil’ liest sich wie eine Hommage an den Vater, der ihn einlädt die Welt neu zu sehen.
Für Andrea Sawatzki dagegen bedeutet die Krankheit ihres Vaters eine Hölle, die sie lange Zeit tief in sich vergraben hat, in die sie jetzt aber mit ‘Brunnenstraße’ Einblicke gibt. Sie - die Schauspielerin - zoomt wie in einem Film kurz in einzelne Schlüsselszenen dieses endlosen Horrors hinein, um am Ende ein erschütterndes Bild entstehen zu lassen.
Alle Zitate beziehen sich auf:
Sawatzki, Andrea, Brunnenstraße, Piper, München, 2022
Geiger, Arno, Der alte König in seinem Exil, dtv, 2012
05:24 Sawatzki, Andrea, Brunnenstraße, S.52
06:27 Sawatzki, Andrea, Brunnenstraße, S.45
08:34 Geiger, Arno, Der alte König in seinem Exil,S.7
09:37 Sawatzki, Andrea, Brunnenstraße, S.74
10:41 Sawatzki, Andrea, Brunnenstraße, S.86
15:30 Geiger, Arno, Der alte König in seinem Exil,S.10
16:29 Sawatzki, Andrea, Brunnenstraße, S.139
17:37 Sawatzki, Andrea, Brunnenstraße, S.50f
18:52 Geiger, Arno, Der alte König in seinem Exil, S.64
20:33 Sawatzki, Andrea, Brunnenstraße, S.128
21:39 Sawatzki, Andrea, Brunnenstraße, S.96
22:35 Sawatzki, Andrea, Brunnenstraße, S.82
28:57 Sawatzki, Andrea, Brunnenstraße, S.111
30:20 Geiger, Arno, Der alte König in seinem Exil, S.187
31:10 Geiger, Arno, Der alte König in seinem Exil, S. 107f.
34:29 Geiger, Arno, Der alte König in seinem Exil, S.57
36:33 Geiger, Arno, Der alte König in seinem Exil, S.45
37:58 Geiger, Arno, Der alte König in seinem Exil, S.133f
39:20 Sawatzki, Andrea, Brunnenstraße, S. 72
39:51 Sawatzki, Andrea, Brunnenstraße, S.80
42:39 Sawatzki, Andrea, Brunnenstraße, S.80
43:25 Sawatzki, Andrea, Brunnenstraße, S.11
43:43 Sawatzki, Andrea, Brunnenstraße, S.146
45:49 Geiger, Arno, Der alte König in seinem Exil, S.84
46:33 Geiger, Arno, Der alte König in seinem Exil, S.160
47:25 Geiger, Arno, Der alte König in seinem Exil, S.8f
48:21 Sawatzki, Andrea, Brunnenstraße, S.89
51:36 Sawatzki, Andrea, Brunnenstraße, S.46
52:58 Geiger, Arno, Der alte König in seinem Exil, S.52
55:40 Geiger, Arno, Der alte König in seinem Exil, S.118
57:05 Geiger, Arno, Der alte König in seinem Exil, S.58f
58:23 Geiger, Arno, Der alte König in seinem Exil, S.11
01:00:33 Geiger, Arno, Der alte König in seinem Exil, S.73
01:02:15 Geiger, Arno, Der alte König in seinem Exil, S.12
01:03:22 Sawatzki, Andrea, Brunnenstraße, S.101
01:04:55 Sawatzki, Andrea, Brunnenstraße, S.169
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Aufwachsen zwischen den Kulturen ist immer tricky: Identitätskonflikte, nicht wissen, ob man sich zugehörig oder fremd fühlt, Konfrontation mit Rassismus,
zusätzliche Belastungen durch Trauma der Eltern - die Liste der Möglichkeiten ist lang, aber meistens ganz unterschiedlich zusammengesetzt.
So wie bei Nivedita aus ‘Identitti’ und Mascha aus ‘Der Russe ist einer der Birken liebt’: Nivedita mit Eltern aus Polen und Indien erlebt ein ganz anderes Deutschland als Mascha, die mit ihren Eltern aus Aserbaidschan geflüchtet ist.
Beide treiben auf ihre Weise in der konturenlosen Unkenntlichkeit zwischen den Kulturen und wenden dabei ganz unterschiedliche Strategien an, um darin nicht unterzugehen. Welche, das klären Frank Joung vom Podcast ‘Halbe Katoffl’ und ich heute in dieser Folge.
Alle Zitate beziehen sich auf:
Grjasnowa, Olga, Der Russe ist einer der Birken liebt, dtv,, München, 2013
Sanyal, Mithu, Identitti, Carl Hanser Verlag, Münschen, 2021
05:46M. Sanyal, Identitti, S. 343
13:48M. Sanyal, Identitti, S.89
15:04 M. Sanyal, Identitti, S. 307
16:09O. Grjasnowa, Der Russe ist einer…, S. 63
17:38M. Sanyal, Identitti, S. 62
22:18O. Grjasnowa, Der Russe ist einer…, S. 167
23:43M. Sanyal, Identitti, S. 47f
25:14O. Grjasnowa, Der Russe ist einer…, S. 241
26:50O. Grjasnowa, Der Russe ist einer…, S. 2
27:35M. Sanyal, Identitti, S. 142f.
29:01M. Sanyal, Identitti, S. 116
35:02M. Sanyal, Identitti, S. 97
36:35M. Sanyal, Identitti, S. 17f
37:42M. Sanyal, Identitti, S. 155
46:10O. Grjasnowa, Der Russe ist einer…, S. 113
46:55O. Grjasnowa, Der Russe ist einer…, S. 53
48:01O. Grjasnowa, Der Russe ist einer…, S. 156f
49:48M. Sanyal, Identitti, S. 354
50:52M. Sanyal, Identitti, S. 242
51:31M. Sanyal, Identitti, S. 415
56:31O. Grjasnowa, Der Russe ist einer…, S. 14
57:05O. Grjasnowa, Der Russe ist einer…, S. 245
58:18O. Grjasnowa, Der Russe ist einer…, S. 37
59:21M. Sanyal, Identitti, S. 45
01:05:21 M. Sanyal, Identitti, S. 102
01:05:51 O. Grjasnowa, Der Russe ist einer…, S. 12
01:06:38 O. Grjasnowa, Der Russe ist einer…, S. 27f
01:07:31 M. Sanyal, Identitti, S. 174
01:08:34 M. Sanyal, Identitti, S. 365
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Feminismus oder Apokalypse: ‘Die Wand’ vs. ‘Z for Zachariah’
Dass toxische Männlichkeit uns eines Tages ausrotten könnte, scheint nicht mehr sehr weit hergeholt zu sein. Aber wie nah Apokalypse und Feminismus wirklich beieinander liegen, zeigen ‘Z for Zachariah’ (R.C. O’Brien) und ‘Die Wand’ (M. Haushofer). In beiden Romanen kämpft jeweils eine Frau, die ganz allein in einer postapokalyptischen Welt zurückgeblieben ist, in einem abgeschiedenen Tal ums Überleben. Und dabei reflektieren beide die verblichene Gesellschaft: welche Rolle sie ihnen zugewiesen hatte, welche Spiele sie selbst mitgespielt haben - von Mutterschaft über den male gaze, den männlichen Blick, bis hin zu Mansplaining. Sich davon endlich frei zu machen und außerdem einen neuen Sinn für ein erfülltes Frauenleben zu finden, das scheint selbst in diesem Kontext schwierig genug. Da braucht es dann wirklich nicht noch finstere Typen, die von außen eindringen, um alles wieder kaputt zu machen und alte Strukturen zu etablieren…
Die Studie zur Care-Arbeit
https://www.oxfam.de/unsere-arbeit/themen/care-arbeit
Der Essay, der Mansplaining 2008 mit entlarvt hat, ist in dieser Essaysammlung zu finden:
Solnit Rebecca, Men Explain Things to Me, Haymarket Books, Chicago, 2014
Hier kann man zu Frauen und Wut weiterlesen:
Hoeder, Ciani-Sophia, Wut und Böse, Hanser Verlag, München, 2021
Die ‘Schriftstellerin aus Notwehr’:
Krien, Daniela, Die Liebe im Ernstfall, Diogenes, Zürich, 2019
Alle Zitate beziehen sich auf:
Haushofer, Marlen, Die Wand, List Taschenbuch, Ullstein Buchverlage GmbH, Berlin, 2004
O’Brien, Robert C., Z for Zachariah, The Simon Pulse Edition, New York, 2007
08:34Haushofer, Marlen, Die Wand, S. 221f.
09:17O’Brien, Robert C., Z for Zachariah, S. 242
11:35Haushofer, Marlen, Die Wand, S. 202f.
21:39Haushofer, Marlen, Die Wand, S. 51
22:51O’Brien, Robert C., Z for Zachariah, S. 104
31:35O’Brien, Robert C., Z for Zachariah, S. 45
34:20O’Brien, Robert C., Z for Zachariah, S. 151f.
35:33O’Brien, Robert C., Z for Zachariah, S. 70f.
40:19O’Brien, Robert C., Z for Zachariah, S. 149f.
41:40O’Brien, Robert C., Z for Zachariah, S. 142
43:03O’Brien, Robert C., Z for Zachariah, S. 231
43:40O’Brien, Robert C., Z for Zachariah, S. 36
47:00O’Brien, Robert C., Z for Zachariah, S. 162 & S. 231
48:03Haushofer, Marlen, Die Wand, S. 122f.
49:23Haushofer, Marlen, Die Wand, S. 275
54:03Haushofer, Marlen, Die Wand, S. 99
55:46O’Brien, Robert C., Z for Zachariah, S. 55
56:39Haushofer, Marlen, Die Wand, S. 259 & S. 151
57:40Haushofer, Marlen, Die Wand, S. 73f.
58:54Haushofer, Marlen, Die Wand, S. 239
59:38Haushofer, Marlen, Die Wand, S. 224
01:00:00Haushofer, Marlen, Die Wand, S. 7
01:00:44O’Brien, Robert C., Z for Zachariah, S. 5
01:04:42Haushofer, Marlen, Die Wand, S. 211f.
01:05:55Haushofer, Marlen, Die Wand, S. 185
01:08:26Haushofer, Marlen, Die Wand, S. 124
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‘A Christmas Carol’ von Charles Dickens ist bis heute die beliebteste Weihnachtsgeschichte - direkt nach der Bibel. Aber worum geht es eigentlich nochmal…? Wie viele Geister besuchen Ebenezer Scrooge genau und was wollen die eigentlich von ihm?
Das und noch viel mehr erfahrt ihr in dieser Folge. Zum Beispiel klären wir auch die Frage, warum Charles Dickens 1843 diese weihnachtliche Gothic Novel überhaupt geschrieben hat - zum Gruseln oder zum Nachdenken?
Und wie hängt die ganze heimelige Story von Christmas Pudding, Mistelzweigen und Truthähnen am Ende mit Kinderarbeit, Armut und der industriellen Revolution zusammen?
🎄 Also, reinge-ho-ho-ho-rt ❄️ (sorry für den Wortwitz…)
Alle Zitate aus
Dickens, Charles, Weihnachtslied. Eine Gespenstergeschichte, Diogenes, Zürich, 2003
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Lesen – das steht für Perspektivöffnung und Welterweiterung, hat aber gleichzeitig auch ein Problem:
Denn wir können nicht so tun, als ob alle Stimmen gleichermaßen die Chance haben, gehört zu werden. Wer in einer marginalisierten Sprache lebt, denkt oder schreibt, hat selten eine Chance zur Weltöffentlichkeit durchzudringen. Manchmal sind also die scheinbar vielen Stimmen aus vielen Romanen nur die Echokammer der immer gleichen Perspektive.
Doch das nehmen die AutorInnen Postkolonialer Literatur nicht mehr hin, sie schreiben sich von der Peripherie ins Zentrum hinein.
Wie sie das tun, erklärt mir meine Gästin Anna von pocolit.com
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Alle Zitate aus:
Daoud, Kamel, Der Fall Meursault - eine Gegendarstellung, Kiepenheuer & Witsch, Köln, 2017
Rhys, Jeans, Die weite Sargassosee, dtv Verlagsgesellschaft mbH & Co. KG, München 2017
13:04Daoud, Kamel, Der Fall Meursault, S. 17
14:20Daoud, Kamel, Der Fall Meursault, S. 10
16:54Daoud, Kamel, Der Fall Meursault, S. 16; S. 199
17:31Daoud, Kamel, Der Fall Meursault ,S. 143
18:56Daoud, Kamel, Der Fall Meursault, S. 16f; S. 73f.
19:42Rhys, Jeans, Die weite Sargassosee, S. 120
24:37Daoud, Kamel, Der Fall Meursault, S. 16f
25:11Daoud, Kamel, Der Fall Meursault, S. 111; S. 23
27:02Rhys, Jeans, Die weite Sargassosee, S. 101
27:38Daoud, Kamel, Der Fall Meursault, S. 49
28:24Daoud, Kamel, Der Fall Meursault, S. 12
29:15Rhys, Jeans, Die weite Sargassosee, S. 158
29:55Daoud, Kamel, Der Fall Meursault, S. 40
30:26Daoud, Kamel, Der Fall Meursault, S.22
31:46Rhys, Jeans, Die weite Sargassosee, S. 19f.
32:16Daoud, Kamel, Der Fall Meursault, S. 32
32:40Daoud, Kamel, Der Fall Meursault, S. 76
33:14Rhys, Jeans, Die weite Sargassosee, S. 116
34:39Rhys, Jeans, Die weite Sargassosee, S. 174
35:48Daoud, Kamel, Der Fall Meursault, S. 47
36:09Daoud, Kamel, Der Fall Meursault, S. 19
36:58Rhys, Jeans, Die weite Sargassosee, S. 78; S. 134
37:58Daoud, Kamel, Der Fall Meursault, S. 68f.
38:46Rhys, Jeans, Die weite Sargassosee, S. 86
40:16Daoud, Kamel, Der Fall Meursault, S. 67
41:50Daoud, Kamel, Der Fall Meursault, S. 81f.
43:18Rhys, Jeans, Die weite Sargassosee, S. 117
43:57Rhys, Jeans, Die weite Sargassosee, S. 118
45:12Daoud, Kamel, Der Fall Meursault, S. 33
46:54Rhys, Jeans, Die weite Sargassosee, S. 199
47:39Rhys, Jeans, Die weite Sargassosee, S. 211f.
48:09 Rhys, Jeans, Die weite Sargassosee, S. 86f.
50:51Rhys, Jeans, Die weite Sargassosee, S. 32
52:11Rhys, Jeans, Die weite Sargassosee, S. 156
53:15Daoud, Kamel, Der Fall Meursault, S.67; S. 186
54:10Daoud, Kamel, Der Fall Meursault, S. 112
54:55Daoud, Kamel, Der Fall Meursault, S. 53
55: 42Daoud, Kamel, Der Fall Meursault, S. 142
56:45Rhys, Jeans, Die weite Sargassosee, S. 121f.
59:06Daoud, Kamel, Der Fall Meursault, S. 128; S. 61
01:00:06Daoud, Kamel, Der Fall Meursault, S. 60f.
01:01:05Daoud, Kamel, Der Fall Meursault, S. 11
01:02:06Rhys, Jeans, Die weite Sargassosee, S. 190f.
01:03:30Rhys, Jeans, Die weite Sargassosee, S. 126
01:05:10Daoud, Kamel, Der Fall Meursault, S. 10
01:06:30Rhys, Jeans, Die weite Sargassosee, S. 177
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In dieser Sonderfolge geht es nicht wie sonst um Bücher, sondern um Leser. Genauer gesagt um Buchgemeinschaften, in denen sich zu Beginn des 20. Jahrhunderts LeserInnen solidarisch zusammengeschlossen haben, um gute Literatur zu verbreiten und erschwinglich zu machen. Manche von ihnen sind im Laufe der letzten hundert Jahre verschwunden, aber die Büchergilde Gutenberg ist bestehen geblieben und hat sich als Lesegemeinschaft neu erfunden. Was da alles passiert ist und vor allem, wie so eine Buchgemeinschaft funktioniert erklären mir Corinna Santa Cruz, Silvio Mohr-Schaaff und Sofia Wacker.
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Gibt es so etwas wie Gerechtigkeit im Angesicht von Mord? Kann der Tod des Täters den Tod des Opfers wieder gut machen?
Und wenn nicht, wieso sterben dann immer noch so viele in den Todestrakten durch die Spritze oder auf der Straße durch Selbstjustiz?
Und falls doch, was ist es, dass am Tod des Mörders Genugtuung verschafft? Und ist es diese Genugtuung Wert in Kauf zu nehmen, nicht den Richtigen erwischt zu haben?
Diese Fragen werfen Jason Reynolds in ‘Long Way Down’ und Sarah Crossan in ‘Wer ist Edward Moon?’ auf. Beide begleiten jeweils einen jüngeren Bruder, deren älterer Bruder in einen Mordfall verwickelt ist.
Bei dem einen ist der Bruder das Opfer, bei dem anderen (vermeintlich) der Täter.
Was diese Tragödie für sie und ihre Familien bedeutet, beleuchten beide in fast poetischer - und dabei vollkommen reduzierter - Sprache eindrücklich.
Hier geht es zu der Musik von meinem Gast Jasmin aka Jeanny:
https://open.spotify.com/artist/4ZjQ8ZZwne4Nfefu9vilRA
Auf Instagram zu finden @jeannymusic oder mit ihrer Band @janko_music_
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Zitate beziehen sich auf folgende Ausgaben:
Reynolds, Jason, Long Way Down, Faber & Faber, London, 2018
Crossan, Sarah, Wer ist Edward Moon?, Mixtvision, München, 2020
04:57 Reynolds, Jason, Long Way Down, Vorwort
05:17 Reynolds, Jason, Long Way Down, S. 325
09:24 Crossan, Sarah, Wer ist Edward Moon?, S. 8f
14:11 Reynolds, Jason, Long Way Down, S.
Performance Theater Heidelberg & Jasmin
16:40 Reynolds, Jason, Long Way Down, S. 34f
22:24 Reynolds, Jason, Long Way Down, S. 48
24:10 Crossan, Sarah, Wer ist Edward Moon?, S. 87-93
Sprecher:innen: Jasmin; Kristina Kelbler; Adrian Beierbach; Christoph Fischer
35:58 Reynolds, Jason, Long Way Down, S. 36f
38:11 Reynolds, Jason, Long Way Down, S. 185
39:44 Reynolds, Jason, Long Way Down, S. 146
44:03 Crossan, Sarah, Wer ist Edward Moon?, S. 250f
45:21 Crossan, Sarah, Wer ist Edward Moon?, S. 275
47:58 Reynolds, Jason, Long Way Down, S. 228f
49:26 Crossan, Sarah, Wer ist Edward Moon?, S. 185f
51:42 Crossan, Sarah, Wer ist Edward Moon?, S. 306
54:42 Crossan, Sarah, Wer ist Edward Moon?, S. 321f
01:02:16 Crossan, Sarah, Wer ist Edward Moon?, S. 289
01:08:48 Reynolds, Jason, Long Way Down, S. 41
01:10:35 Reynolds, Jason, Long Way Down, S. 44
01:12:06 Reynolds, Jason, Long Way Down, S. 23
01:12:42 Reynolds, Jason, Long Way Down, S. 23
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Auf dem dünnen Seil zwischen Leben und Tod, zwischen Koma und Traum balanciert diese Folge. Nicht irgendwohin weit weg oder lang her, sondern ganz tief in uns rein geht es diesmal: wir bewegen uns im schwebenden Zwischenraum von Bewusstseinszuständen.
Was geht uns durchs Gehirn, wenn wir eigentlich körperlich schon völlig abgeschnitten sind vom Leben? Welche Blitze zucken durch unseres Synapsen, wenn unser Hirn kurz vor dem Ausknipsen ist?
‘Als ich schlief’ von Norbert Zähringer und ‘Zwischen neun und neun’ von Leo Perutz sind sich da einig: es sind die essentiellen Themen und Fragen, die uns ein ganzes Leben lang beschäftigt haben, die dann auch noch bis ins Ende hineinragen.
(01:03:48) Hier geht’s nochmal zu einer besseren und physikalisch genaueren Erklärung von Schrödingers Katze – vom guten alten Harald Lesch:
youtube.com/watch?v=P21d40y-gPo
Alle Zitate beziehen sich auf folgende Ausgaben:
Perutz, Leo, Zwischen neun und neun, Deutscher Taschenbuch Verlag, München, 2004
Zähringer, Norbert, Als ich schlief, Rowohlt Verlag, Reinbek bei Hamburg, 2006
04:40 Zähringer, S. 134
06:00Zähringer, S. 243
08:32Perutz, S. 51
09:36 Zähringer, S. 88
10:42 Zähringer, S. 259
16:22 Zähringer, S. 256f
19:05 Perutz, S. 130f
21:52 Perutz, S. 145
24:19 Perutz, S. 61
27:08 Zähringer, S. 273
28:25 Zähringer, S. 274f
30:35 Zähringer, S. 264
33:10 Zähringer, S. 80
34:12 Zähringer, S. 82
35:57 Perutz, S. 74
37:41 Perutz, S. 77
39:18 Zähringer, S. 250
41:27Zähringer, S. 154
43:48 Zähringer, S. 236
46:13 Perutz, S. 174
48:02 Perutz, S. 178
50:43 Perutz, S. 195f
52:10Perutz, S. 197f
54:34 Zähringer, S. 95f
57:38 Perutz, S. 212
58:47 Zähringer, S. 103
01:01:57 Zähringer, S. 254
01:07:10Perutz, S. 211f
01:09:18Zähringer, S. 70f
01:11:10 Perutz, S. 210
01:12:40Zähringer, S. 254
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Wird man erst zu einem 'guten Menschen' erzogen - oder wird man schon so geboren und dann wird es einem wieder abtrainiert? Auf einer Reise in die Südsee und in den Wald um die Ecke versucht diese Folge jene Frage zu beantworten. Es geht an abgelegene Orte – und dabei doch eigentlich mitten hinein in das Herz der Gesellschaft.
Denn beide Bücher – ‚Herr der Fliegen’ (William Golding) und ‚Jugend ohne Gott’ (Ödön von Horváth) – verpflanzen eine kleine, überschaubare Gruppe von Kindern in ein isoliertes Biotop - und betrachten dann, wie sich die Kinder entwickeln, wenn man sie von den Regeln der Gesellschaft abtrennt und sie sich selbst überlässt. Welchen Weg nehmen die Kinder wenn sie keiner Disziplinargewalt mehr unterworfen sind? Es stellt sich die uralte Frage: wer ist der freie Mensch? Ein guter? Ein schlechter? Wie sind wir, wenn wir nicht durch die Gesellschaft zur Moral angehalten – oder – wie die Gegenseite sagen würde: von der Gesellschaft verdorben werden? Welches soziale Agieren ist ursprünglich in uns angelegt? Und was anerzogen?
Die Halbwüchsigen als Experimentierfeld für allerhand Hypothesen…
(33:38) Das, was die Kinder auf der Insel an Strukturen aufbauen geht jedoch zu großen Teilen darauf zurück, was sie zuvor gelernt haben. Sowohl gute Benimmregeln als auch gefährliches Gedankengut, das sie mitbringen, worauf die Referenz auf ‚The Coral Island’ von R.M. Ballantyne verweist. (Inhaltsangabe unter: https://en.wikipedia.org/wiki/The_Coral_Island)
Denn in ‚The Coral Island’ spiegeln die Kinder die imperialistische Weltsicht ihrer Zeit (und ihres Autors) wider, wie dieser Artikel der Göteborgs Universitet darlegt:
https://gupea.ub.gu.se/bitstream/2077/29485/1/gupea_2077_29485_1.pdf
(01:15:05) Der ‚Lord of the Flies’ oder den Fliegengott haben William Golding oder Goethe nicht selbst erfunden – sondern vor mehr als 3000 Jahren wurde damit der Gott Baal als das Böse per se umgedeutet:
https://de.wikipedia.org/wiki/Beelzebub
Alle Zitate beziehen sich auf folgende Ausgaben:
Golding, William, Herr der Fliegen, Fischer, Frankfurt 1997
Horváth, Ödön von, Jugend ohne Gott, Suhrkamp, 1994
05:52Horváth, S. 39
09:30Golding, S. 25f.
13:58Horváth, S. 98
15:42 Golding, S. 23
17:10Golding, S. 26
18:27Golding, S. 103f.
20:16Golding, S. 199f.
22:02 Golding, S. 90f.
23:15Golding, S. 172
27:30Golding, S. 24
28:16Golding, S. 227
29:55Horváth, S. 45
31:02Golding, S. 73
32:16Golding, S. 105
34:50Golding, S. 49
40:25Golding, S. 172f.&176f.
43:13 Horváth, ÖS. 80
44:16Horváth, S. 115
45:56 Golding, S. 228
46:58Horváth, S. 44
47:42Horváth, S. 128ff.
54:40 Golding, S. 22&56
55:15 Golding, S. 47
55:45Golding, S. 23&54
57:28Horváth, S.72&105
58:50Golding, S. 89
1:00:58 Horváth, S.147f.
1:02:08Horváth, S. 106
1:05:53Horváth, S. 53f.
1:08:00 Horváth, S. 63
1:10:43Horváth, S. 139
1:13:36 Golding, S. 6
1:15:14Golding, S. 162f.
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Freundschaft trägt einen durch alles und ist selbst doch sehr zerbrechlich: wie weit gehen wir für unsere Freunde und für wen sind wir mehr da, wenn es hart auf hart kommt – für sie oder uns?
Und schützt tiefe Freundschaft vor miesen Gefühlen wie Futterneid oder Missgunst? Oder macht unser innerer Schweinehund da keine Ausnahme? All diese Fragen versuche ich duch ‘Krabat’ von Otfried Preußler und ‘Drachenläufer’ von Khaled Hosseini zu ergründen.
Vor allem aber beschäftigt mich: was passiert nach dem Verrat? Wie lebt es sich damit? Lässt sich so ein Verrat am Freund wieder gut machen? Vertrauen wieder erlangen – oder hat man nur diese eine Chance?
(09:38) Die Sage um eine verhexte Mühle im Koselbruch hat Otfried Preußler nicht erfunden, sondern sie geht auf eine alte sorbische Legende zurück – und es scheint sogar eine historische Person zu geben, die als Vorlage für Krabat diente. Hier hört ihr mehr:
https://www.mdr.de/kultur/literatur/krabat-spuren-sorben-mythos-100.html
(19:10) Dass die Taliban ihren Herrschaftsanspruch nicht nur mit verqueren religiösen Ideen begründeten, sondern auch mit rassistischen Überlegenheitsfantasien, ist im Westen oft wenig bekannt. Was die Herrschaft der Taliban jedoch besonders für die Minderheit der Hazara bedeutet hat, fasst dieser Artikel etwas zusammen:
https://www.nationalgeographic.de/geschichte-und-zivilisation/die-hazara
(29:33) Hassans Sohn heißt nicht ohne Grund Suhrab: immer und immer wieder haben Amir und Hassan als Kinder diese legendäre persische Sage durchgespielt – und damit auch ihren eignen Konflikt antizipiert:
https://de.wikipedia.org/wiki/Rostam_und_Sohrab
(35:53) Die Taliban kam nicht aus dem Nichts, hinterließ jedoch komplette Zerstörung: wie es zu dem Phänomen Taliban kommen konnte, was die Jahre ihrer Herrschaft angerichtet haben und wie sie bis heute agieren, das zeichnet diese Doku nach:
https://www.youtube.com/watch?v=AnYFDyhl8zA
Alle Zitate beziehen sich auf folgende Ausgaben:
Preußler, Otfried, Krabat. Deutscher Taschenbuch Verlag, München, 2008
Hosseini, Khaled, Drachenläufer, Berlin Verlag, Berlin, 2007
05:27Preußler, S.10
06:46Preußler, S.30
07:50Preußler, S. 218f.
09:58Hosseini, S. 53f.
11:50Hosseini, S. 85f.
13:04Hosseini, S. 115
14:31Preußler, S. 304
16:00Preußler, S. 290
17:10Hosseini, S. 80
20:22Hosseini, S. 214
21:28Preußler, S. 250f.
22:55Hosseini, S. 193
24:00Preußler, S. 269
25:04Hosseini, S. 56
26:02Preußler, S. 244
27:18Preußler, S. 290
28:33Hosseini, S. 233f.
29:49Hosseini, S. 239f.
31:42Preußler, S. 124 & S. 273
33:22Hosseini, S. 198
34:40Preußler, S. 288f
35:51Hosseini, S. 295
37:45 Preußler, S. 302&236
39:00Hosseini, S. 301
41:32Preußler, S. 350
42:33Preußler, S. 229
43:35Hosseini, S. 363
44:43Hosseini, S. 310
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Sowohl Mariana Lekys ‘Was man von hier aus sehen kann’ als auch Yann Martels ‘Schiffbruch mit Tiger’ sind nicht als schmalzige Dramen bekannt - tatsächlich vergisst man oft, dass Tod und Abschied hier ständig versteckt im Hintergrund lauern. Denn sie setzen sich nicht mit der unmittelbaren, weinenden, schreienden Trauer auseinander, sondern mit der traumatischen Schockstarre, in die die zwei Protagonisten Luise und Pi verfallen und aus der sie sich mühevoll mittels Fantasie, Glaube und Gemeinschaft versuchen wieder herauszuarbeiten.
Vier Weltreligionen zwischen vier Buchdeckeln - und die Frage, ob die Auseinandersetzung mit Glaube den Geist stützen kann in schwierigen Zeiten - so wie es für Pi Patel in seinem Überlebenskampf auf dem Pazifik ist. Oder ob zu viel Rückzug ins Spirituelle dann nicht manchmal auch ein zu wenig an Leben bedeutet, ein sich den Schicksalsschlägen geschlagen geben - so kommt es jedenfalls Luise im Westerwald durchaus vor.
Wer übrigens denkt, dass die Geschichte von Pi Patel, der 277 Tage (17:16) auf dem offenen Ozean unetrwegs war, zu weit hergeholt ist, der kann sich ja mal reinziehen, was José Salvador Alvarenga im Jahr 2014 - also deutlich nach dem Erscheinen von ‘Schiffbruch mit Tiger’ - passiert ist:
Trauer zeigt sich bei jeder Person unterschiedlich (22:37), genauso wie die Trauerbewältigung von ganz individuellen Faktoren abhängt. Dieser Artikel versucht einen Überblick über unterschiedliche Bewältigungsstrategien und Einflussfaktoren zu geben:
https://www.therapie.de/psyche/info/ratgeber/lebenshilfe-artikel/trauer/artikel/
Wer mehr über den Namensvettern des Tigers - Richard Parker, den Seemann (28:37) - lernen möchte, um sich dann eigene Interpretationen für die Namensmetapher zurecht zu spinnen, kann hier weiterlesen:
Alle Zitate beziehen sich auf folgende Ausgaben:
Martel, Yann, Schiffbruch mit Tiger, Fischer Verlag, Frankfurt am Main, 2007
Leky, Mariana, Was man von hier aus sehen kann, Lizenzausgabe Büchergilde Gutenberg Verlagsgesellschaft mbH, Frankfurt am Main, 2017
04:12Martel, S. 88
04:40Leky, S. 49
06:54Leky, S. 13
07:51Martel, S. 17
09:07Martel, S. 123
10:35Leky, S. 103
12:04Martel, S. 159 + S. 141
15:30Martel, S. 379f.
17:55Martel, S. 373
20:24Leky, S. 307
21:37Leky, S. 129
23:00 Leky, S. 107
24:01Martel, S. 134
25:17Martel, S. 202
26:02 Martel, S. 203
28:00Martel, YS. 200
29:57Leky, S. 230
31:45Leky, S. 196
33:28Leky, S. 53
34:20Leky, S. 55
35:24Leky, S. 179f.
38:10 Martel, S. S. 255
40:12Martel, S. 185 + S. 191f.
41:25Martel, S. 198 + S. 202
42:00Martel, S. 204
42:55Martel, S. 70
43:50Martel, S. 256
45:45Martel, S. 170
47:18Martel, S. 20 + S. 87
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Wie werden Menschen zu Tätern? Gibt es so etwas wie das Böse - oder nur schlechte Umstände? Können wir überhaupt beeinflussen, was wir tun - oder sind wir unseren inneren Zwängen hilflos ausgeliefert? Dr. Jekyll und Mr.Hyde und Der Meister des Jüngsten Tages geben darauf eine interessante Antwort: Es sind nicht unsere manchmal nicht ganz astreinen Gefühle wie Hass, Missgunst oder Neid, die uns zu schwierigen Zeitgenossen machen… Sondern die Tatsache, dass wir diese Seiten an uns verdrängen und verleugnen.
In der Riesenangst, als ‘schlechter Mensch’ entlarvt zu werden, verbiegt man sich und schluckt Bedürfnisse und Gedanken runter, bis das Fass irgendwann überläuft - oder bis man sich ein Alias aufbaut, dass dann all das Negative sein darf.
Durch eine bewusste Integration dieses eigenen ‘Schattens’ (08:27), wie C.G. Jung es genannt hat, kann man dieser Explosion vorbeugen:
https://www.youtube.com/watch?v=Bqbr3SXeskE
Ob sich die negativen Wünsche nun in böse Taten verwandelt haben, das wird in beiden Werken unterschiedlich deutlich. Während Mr. Hydes Blutrausch klar geschildert wird, versteckt der Freiherr von Yosch seine Schuld vorzugsweise hinter biblischen Andeutungen.
Dass durch kulturelle Moralvorstellungen unterdrückte Anteile des Ichs sich irgendwann in Aggression gegen das Außen oder in totaler Selbstzerstörung entladen können (59:40), wurde bald nach Stevenson auch von der Psychoanalyse entdeckt. Nicht nur C.G. Jungs Integration des Schattens spielt dabei eine Rolle, sondern auch Freuds ‘Unbehagen in der Kultur’:
https://www.youtube.com/watch?v=BREiWuBj5lw&t=12s
Das heißt, am Ende kommt man einfach nicht darum herum, sich mit seinen Bedürfnissen zu befassen, will man ein gesundes Leben führen. Denn auch wenn man in einer Gemeinschaft natürlich nicht alle seine Triebe ungesteuert ausleben kann, so bringt einen eine klare Auseinandersetzung doch weg von der schädliche Verdrängung, hin zur Sublimierung (01:03:23), bei der man seine Begehren kreativ verarbeitet:
https://de.wikipedia.org/wiki/Sublimierung_(Psychoanalyse)
Alle Zitate beziehen sich auf:
Perutz, Leo, Der Meister des Jüngsten Tages, dtv, München, 2003
Stevenson, Robert Louis, Der seltsame Fall von Dr. Jekyll und Mr. Hyde, Diogenes, Zürich
06:57Perutz, S.196
09:05Stevenson, S. 22f.
09:22Stevenson, S. 39f.
09:35 Stevenson, S. 95
10:35Stevenson, S. 33
12:34Perutz, S. 63
13:26Perutz, S. 70
16:28Perutz, S. 154
18:56Perutz, S. 125
19:30Perutz, S. 100
21:08 Perutz, S. 55f.
23:02Stevenson, S. 89
23:46Stevenson, S. 96f.
26:33Stevenson, S. 17
27:20Stevenson, S. 21
27:35Stevenson, S. 43
29:46Perutz, S. 168
31:31Perutz, S. 194
33:30Perutz, S. 155
33:56 Perutz, S. 159
34:19Perutz, S. 158
35:20Stevenson, S. 93
36:47Stevenson, S. 63
37:55Perutz, S. 91
38:40Stevenson, S. 106
40:00 Perutz, S. 191
41:45Stevenson, S. 115
42:08 Stevenson, S. 91
42:47Stevenson, S. 95
43:20Stevenson, S. 96
43:59 Stevenson, S. 112
46:22Stevenson, S. 26
47:05Stevenson, S. 99
48:41 Perutz, S. 82f.
49:26Perutz, S. 96
50:28Stevenson, S. 115
50:54Stevenson, S. 111
51:49Perutz, S. 189
53:54Stevenson, S. 116
55:08 Stevenson, S. 52
55:59Stevenson, S. 55f.
58:28Stevenson, S. 58
58:48Stevenson, S. 61
01:02:11Perutz, S. 197
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Flucht – vor Sklaverei, vor Misshandlung, vor Einsamkeit, vor Langeweile… die Gründe sind verschieden, warum man von zu Hause abhaut, aber das Ziel ist das gleiche: Freiheit. Und Glück.
Auf eine wilde Reise geht diese Podcastfolge nicht nur im übertragenen Sinne – sondern sie durchkreuzt mit den Protagonisten aus ‘Tschick’ von Wolfgang Herrndorf und ‘Huckleberry Finns Abenteuer’ von Mark Twain die tiefste ostdeutsche Provinz und mäandert entlang des Mississippi.
Dabei folge ich Huck, Tschick und Maik auf ihrem Weg ins Erwachsenwerden und wundere mich, warum alle in die Fremde wandern wollen, aber dem Fremden oft so skeptisch gegenüber stehen, aber Freundschaft auch diese Hürde nimmt.
Warum ‘Huckleberry Finns Abenteuer’ aber trotz all dieser Qualitäten oft kritisch gesehen wird (02:48), wird hier erklärt:
https://www.youtube.com/watch?v=nW9-qee1m9o
Der Weg in die Freiheit hat für viele unzählige Gefahren geborgen (08:10) - von professionellen Sklaven-Suchtrupps über einen lynchenden Mob bis hin zu Menschenhändlern, die auch Freie kidnappten und verkauften. Besonders gut nachzulesen in Underground Railroad von Colson Whitehead, Pulitzer Preis Gewinner von 2017:
Welcher Kritik ‘Huckleberry Finns Abenteuer’ bei seiner Erscheinung ausgesetzt war und wie man mit dem problematischen sprachlichen Erbe umgeht, spiegelt diese Reportage sehr gut wider (41:45):
https://www.youtube.com/watch?v=nW9-qee1m9o
Die Problematik des Romans Onkel Toms Hütte (48:40) erläutert Moses Pölking, der die nach dem Buch benannte U-Bahn-Station in Berlin umbenennen lassen möchte:
https://www.zeit.de/sport/2020-07/rassismus-debatte-berlin-moses-poelking-petition
Und für alle, die sich wundern, was Maik da auf Wikipedia zum Thema Walachei (52:45) gelesen hat:
https://de.wikipedia.org/wiki/Walachei_(Region)
Huck Finn benutzt das Wort ‘Indianerterritorium’ (56:02). Warum ‘Indianer’ ein rassistischer Begriff ist, erklärt sich hier:
https://www.freitag.de/autoren/elisanowak/indianer-gibt-es-nur-mit-rassismus
Alle Zitate beziehen sich auf folgende Ausgaben:
Herrndorf, Wolfgang, Tschick, Rowohlt Taschenbuch Verlag, Berlin, 2010
Twain, Mark, Huckleberry Finns Abenteuer, Insel Verlag Frankfurt/Main und Leipzig, 1997
04:11Huck Finn, S.37
05:57Tschick, S. 95f.
08:11Huck Finn, S. 96
10:47Huck Finn, S. 389
12:35 Tschick, S. 105
14:12Tschick, S. 149
15:09Tschick, S. 193
17:02Tschick, S. 123f.
20:54Huck Finn, S.105
22:15Tschick, S.10
23:00Tschick, S.10
24:54Huck Finn, S. 67
26:50Tschick, S. 156
29:25Tschick, S. 106f.
30:44Huck Finn, S. 84f.
32:31Huck Finn, S. 147
34:50Huck Finn, S. 304f.
36:38Tschick, S. 21
38:27Tschick, S. 235
43:51Huck Finn, S. 305
50:25Tschick, S. 97
52:14Tschick, S. 100
53:10Tschick, S. 187f.
55:45Huck Finn, S. 414
56:48Tschick, S. 253f.
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Die Fünfziger Jahre, Arbeiterkind, Mädchen… der Weg ist vorgezeichnet - und Bildung ist kein Bestandteil davon. Außer: man verfällt der Droge Lesen so sehr, dass sie schließlich zur Rettung wird.
Durch Ulla Hahns Protagonistin Hella in Das verborgene Wort und Elena Ferrantes Hauptcharaktere Lila und Lenù in Meine geniale Freundin reisen wir heute zwar nicht besonders weit weg – wir bleiben mit Italien und dem Rheinland mitten in Europa – und auch nicht besonders lang zurück in der Zeit – nur in die Fünfziger Jahre – und landen doch trotzdem in einer komplett anderen Welt:
In einer fast untergegangenen Welt – dem Proletariat. Da raus wollen alle, aber den Weg finden nicht viele. Träumen kann man gern, aber es zählen nur die Pflichten. Besonders, wenn man das Pech hat als Mädchen geboren zu werden. Außer, man heißt eben Hella, Lila und Lenù und nimmt es mit den starren Rollenbildern, den elitären Bildungsstrukturen, den Gespenstern des Zweiten Weltkriegs und den ganz eigenen Dämonen auf…
Oder den Teufeln der Umwelt – wie im Fall von Lila und Lenù in ‘Meine geniale Freundin’ die patriarchalen, mafiösen Strukturen (06:05). Frauen galten so sehr ‘nur’ als Ehefrau, dass sie oft nicht einmal in die juristische Verbrechensverfolgung involviert waren:
https://link.springer.com/article/10.1007/s11133-018-9389-8
Wer die Düsternis der Referenz auf die Blaue Fee (24:15) noch ein bisschen besser verstehen will, kann hier sehen, warum Pinocchio eigentlich alles andere als ein lustiger Kinderfilm ist, sondern eher eine bedrückende Erzählung für alle:
https://www.youtube.com/watch?v=ytzZGObzobI
Wie schleppend die Aufarbeitung der NS-Verbrechen in den Jahrzehnten nach dem Krieg war (34:58), kann man hier nachlesen:
https://www.bpb.de/izpb/151963/verdraengung-und-erinnerung?p=0
Daran, wie wenig Frauen in Deutschland bis vor wenigen Jahrzehnten allgemein zugetraut wurde (39:17), erinnert dieses Video zu Frauen am Steuer:
https://www.youtube.com/watch?v=zwp40wOIXaM
Alle Zitate beziehen sich auf folgende Ausgaben:
Ferrante, Elena, Meine geniale Freundin, Lizenzausgabe Büchergilde Gutenberg Verlagsgesellschaft mbH, Frankfurt/Main, 2016
(Copyright deutsche Ausgabe: Suhrkamp Verlag, Berlin, 2016)
Hahn, Ulla, Das verborgene Wort, dtv Verlagsgesellschaft mbH & Co. KG, München, 2008 (13. Auflage 2017)
(Copyright: Deutsche Verlags-Anstalt, München, 2001)
Einzelnachweise:
04:39Das verborgene Wort, S. 38
06:57Meine geniale Freundin, S. 57
08:12Das verborgene Wort, S. 68
11:12Meine geniale Freundin, S. 109f.
12:34Das verborgene Wort, S. 181f.
18:09Das verborgene Wort, S. 66f.
20:04Meine geniale Freundin, S. 128
23:29Meine geniale Freundin, S. 83
25:35Das verborgene Wort, S. 57 und S. 62f.
26:55Meine geniale Freundin, S. 173
28:10Das verborgene Wort, S. 389f.
32:39Meine geniale Freundin, S. 77f.
35:20Das verborgene Wort, S. 100f.
44:08Meine geniale Freundin, S. 325
46:00Meine geniale Freundin, S. 7
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Den Lauf der Zeit durch Spiel verändern, das Ende der eigenen Lebensgeschichte in der Ewigkeit fortschreiben, gesparte Zeit auf ein Konto einzahlen und Zinsen dafür bekommen – das alles klingt vielleicht verlockend, kann aber gefährlich werden und uns in unsere gruseligen Doppelgänger verwandeln: daran erinnern uns die Grauen Herren aus Momo und Nikolaj Kusmitsch aus ‘Die Aufzeichnungen des Malte Laurids Brigge’. Denn Zeit ist zum Leben da, nicht zum Zusammenkratzen und Aufheben. Aber so einfach das klingt und so allgegenwärtig Zeit ist - ist sie nicht einfach immer da? Das Normalste der Welt? – so mysteriös ist sie gleichzeitig. Ganz wie Momos Stundenblumen. Kann man durch sie reisen – oder steckt man fest wo man ist?
Durch all diese zeitlosen Fragen sind ‘Momo’ von Michael Ende und ‘Die Aufzeichnungen des Malte Laurids Brigge’ von Rainer Maria Rilke mtieinander verbunden und kommunizieren über all die Jahrzehnte hinweg, die zwischen ihnen liegen. Obwohl durch so viel Zeit getrennt, sind sie gerade durch die Frage nach ihr eng miteinander verknüpft.
Und worum dreht es sich beim Streit zwischen Neurowissenschaft und Philosophie (13:47)? Nun, zum Beispiel um das Libet -Experiment:
https://www.youtube.com/watch?v=OjCt-L0Ph5o
Nicht nur das allgegenwärtige Elend in der Metropole (37:03), sondern die Dekadenz der gesamten Gesellschaft wurde während des Fin de Siècle ästhetisiert:
https://de.wikipedia.org/wiki/Fin_de_Si%C3%A8cle
Inwiefern der neidzerfressene Kain wie ein zweites Gesicht in uns allen schlummert (42:54), erklären die Pfarrerstöchter unter sich hier sehr schön:
https://www.zeit.de/gesellschaft/2020-01/kain-abel-mord-paradies-hass-eifersucht-bibelpodcast
Was es mit dem Doppelgängermotiv (46:20) in der Kunst auf sich hat, lest ihr hier nach:
Alle Zitate beziehen sich auf folgende Ausgaben:
Rilke, Rainer Maria, Die Aufzeichnungen des Malte Laurids Brigge, Suhrkamp, Berlin, 2000
Ende, Michael, Momo, K. Thienemanns Verlag, Stuttgart, 1976
02:17 Ende, Michael; Stamm, Heinz-Günter, Momo und ihre Freunde, Karussell, Berlin, 1984, 00:00-00:04
09:55 Die Aufzeichnungen…, S.18f.
14:21Momo, S. 204, S.230f.
19:20Momo, S. 60
20:28Momo, S. 60f.
22:16Momo, S. 66f.
23:14Die Aufzeichnungen…, S. 137
25:25Die Aufzeichnungen…, S. 138
26:38Momo, S. 80
29:45Die Aufzeichnungen…, S.139
32:03Momo, S.197f.
34:54Die Aufzeichnungen…, S.139
36:20Die Aufzeichnungen…, S. 43
39:02Die Aufzeichnungen…, S.178f.
49:11Momo, S. 37
51:06Momo, S. 15
52:42Die Aufzeichnungen…, S.10f.
53:58Die Aufzeichnungen…, S.117
55:44Die Aufzeichnungen…, S.140
58:25Momo, S. 23
59:58Momo, S. 33
01:01:18Die Aufzeichnungen…, S.82f.
01:02:30Die Aufzeichnungen…, S.169
01:05:15Die Aufzeichnungen…, S. 207
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Das Innenleben einer Gesellschaft lässt sich gut durch das Brennglas von Familiengschichten analysieren: Wie spiegelt sich das große Weltgeschehen im Mikrokosmos einer Genealogie wieder?
Aber trotz dieser überdimensionalen Idee, die im Hintergrund flackert, ziehen Yaa Gyasis Erfolg ‘Homegoing’ und Inger-Maria Mahlke mit ihrem Werk ‘Archipel’ den Fokus immer auf das Leben der einzelnen.
Gyasi und Mahlke bleiben bei den Individuen und verschwimmen nicht in der Totalen, während sie das letzte Jahrhundert beziehungsweise die letzten Jahrhunderte durch miteinander verkettete Einzelschicksale vermessen und damit greifbar machen.
Oder auch zu Francos Tod und der Zeit der Transition danach (12:55):
https://www.bpb.de/apuz/32544/der-oeffentliche-umgang-mit-der-franco-diktatur
Dass die Franco-Zeit allerdings noch lange nicht komplett verarbeitet und ad acta gelegt ist, sieht man übrigens auch an dem großen Streit der um sein Grabmonument (?!) entbrannt ist.
https://www.zeit.de/politik/ausland/2019-10/spanien-madrid-francisco-franco-diktator-umgebettet
Was es mit Spaniens Kolonialherrschaft in der West-Sahara auf sich hat (19:07) und wieso die West-Sahara immer noch nicht als entkolonialisiert gilt, lest ihr hier:
Wie Franco von den Kanaren aus putschte (19:27) und welche Rolle die Nazis dabei spielten (20:17), seht ihr hier:
https://www.zeit.de/wissen/geschichte/2011-07/geschichte-buergerkrieg-spanien
Wer sich dafür interessiert, wie Traumata Verhaltensweisen verändern können (31:30) oder gar über Generationen weitergereicht werden können (32:59), findet viel Input beim Psychoanalyse Podcast Rätsel des Unbewussten:
https://psychoanalyse.podigee.io/
Alle Zitate beziehen sich auf folgende Ausgaben:
Gyasi, Yaa, Heimkehren, Lizenzausgabe Büchergilde Gutenberg Verlagsgesellschaft mbH, Frankfurt/Main, 2017
Mahlke, Inger-Maria, Archipel, Rowohlt Verlag, Hamburg, 2018
Einzelnachweise:
08:24Archipel, S. 235
09:25Archipel, S. 25f.
14:36Heimkehren, S. 192
15:32Heimkehren, S. 212f.
17:28 Archipel, S. 169f.
25:51Archipel, S. 35
27:17Archipel, S.10
30:23Heimkehren, S. 396
31:40Heimkehren, S. 408
33:21Archipel, S. 279
35:50Literaturkritik https://literaturkritik.de/mahlke-archipel-rueckwaerts-durch-ein-jahrhundert,25010.html
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