
Nichts sehnlicher wünscht sich der deutsche Feuilleton als den Wenderoman. 2008 erschien Der Turm von Uwe Tellkamp, und mit einem Schlag erfüllten sich die Hoffnungen vieler Kritiker. Auf über 1000 Seiten beschäftigt sich Tellkamp mit einem sonderbaren Milieu in der DDR. In Dresden hatte sich eine Insel der Bürgerlichkeit erhalten, die an Traditionen festhielt und von der Ideologie des Arbeiter- und Bauernstaates nichts wissen wollte. Wir wollen prüfen, ob das ambitionierte Werk, mehr als 15 Jahre später, uns ebenso in Jubelarien versetzen kann wie damals den deutschen Buchmarkt.