Die Fragen zur 50. Folge:
DANKE fürs Zuhören, bis zur 6. Staffel - und bis dahin: Instagram & TikTok.
Auschwitz - Plaszow - Auschwitz - Augsburg - Mühldorf: Das war der Verfolgungsweg von Olga Stern, die gemeinsam mit ihrer Schwester zu den 750 Frauen im KZ-Außenlager Mühldorfer Hart gehörte.
Das Besondere an ihrer Geschichte: Anders als viele Holocaust-Überlebende begann Olga Stern schon unmittelbar nach Kriegsende über ihre Geschichte zu sprechen: "Ich habe nichts zu verstecken", sagte sie. Es ist eine Geschichte, die (leider) wieder einmal zeigt, warum wir über die weibliche Perspektive von Opfern der Shoah im Speziellen sprechen müssen.
Ende November 2023 ist Gabriel Melczer im Alter von 96 Jahren in Los Angeles gestorben - als Häftling #88166 war er 1944/45 im KZ-Außenlager Mühldorfer Hart.
2010 hatte er Deutschland zuletzt besucht - und auch das ehemalige Lagergelände. In dieser Folge (die ich gerne gemacht hätte, als er noch am Leben war) sehen wir Orte wie Mühldorf, Poing, Markt Schwaben durch seine Augen.
Das Ghetto Lodz - Auschwitz - KZ-Außenlager Kaufering - KZ-Außenlager Landshut - KZ-Außenlager Mühldorfer Hart. Simon Binkes Verfolungsweg ist für mich bisher einzigartig in der dreijährigen Recherche von Häftlings-Biographien.
(Entschuldigt die leicht nasale Corona-Stimme) Ich erzähle in der Folge die Geschichte von Shari Braun, Überlebende von Auschwitz, Płaszów, den Außenlagern Augsburg und Mühldorfer Hart. Es ist die Geschichte von Zwangsarbeit, Gewalt, sexuellen Übergriffen - in der es aber auch darum geht, wie so etwas wie gemeinsame offenen Latrinen zur Entmenschlichung und dem Leid der Häftlinge beitrugen.
Nach dem 2. Weltkrieg lernte Shari das "Geigenwunderkind" Shony Braun kennen - eine Hollywood-reife Geschichte.
"Israel will survive and prosper." - die Worte aus David Kahans Interview (1995) klingen im November 2023 leider tragisch aktuell.
Als 15-Jähriger war er Häftling im KZ-Außenlager Mühldorfer Hart, er kam dort mit einem der ersten Transporte überhaupt an. Seine Erzählungen sind auch deshalb besonders, weil es nur wenige Überlebende dieser Zeit - und des berüchtigten "Zementkommandos" - gibt.
"My name is Maga Beer, B-E-E-R, wie das Getränk." Auch wenn das Interview mit Magda Beer, als Magda Bornstein ehemals Häftling im KZ-Außenlager Mühldorfer Hart, mit einem Schmunzler beginnt: Es verläuft schmerzhaft - und endet mit einem tiefen Seufzer.
Wer hätte gedacht, dass DONALD TRUMP mal eine Rolle spielen würde, in einem Podcast über das KZ-Außenlager Mühldorfer Hart?! Aber: Er begrüßte 2019 Leonard Gordon im Weißen Haus. Und der ist nicht nur Überlebender des KZ Stutthof - sondern auch des KZ-Außenlagers Mühldorfer Hart. Alles, was Donald Trump in seiner Rede über Leonard Gordon - "a good looking man, wow" - nicht erzählt hat, erfahrt ihr in dieser Folge.
Sylvia Malcmacher ist 18 Jahre alt, als sie im August 1944 in das KZ-Außenlager Mühldorfer Hart verschleppt wird. Zu dem Zeitpunkt sind ihre Eltern und beiden Schwester sind bereits tot und ihr ganzes Leben hadert sie mit der Frage: Warum habe ICH als einzige überlebt? Die Antwort, die ihr Kraft gibt: um der Welt zu erzählen, was ihre Familie und ihr Volk erleben musste.
Aaron Stolzman sagt: "I built Auschwitz."
1942 wird er verschleppt, dort zum Maurer ausgebildet (eine Fähigkeit, die ihn zuletzt in das KZ-Außenlager Mühldorfer Hart bringt) - und er trägt so tatsächlich dazu bei, dass das Vernichtungslager ausgebaut wird.
In Auschwitz macht er nach einem Fluchtversuch auch Bekanntschaft mit Rapportführer Oswald Kaduk - eine Geschichte, über die ich auch in dieser Folge sprechen werde, begleitet von Audio-Zitaten aus dem 1. Frankfurter Auschwitz-Prozess.
Eine Begegnung, die ich so schnell nicht vergessen werde. Wahrscheinlich nie wieder. Ich durfte Renate Aris kennenlernen, geboren 1935 - Holocaust-Überlebende. Die nur wegen der Luftangriffe auf Dresden nicht deportiert wurde und die die letzten Tage des Krieges in einem Versteck die Luft anhalten musste, um nicht von den Nazis entdeckt zu werden.
Das erste von - hoffentlich - noch vielen Treffen habe ich für eine etwas andere Folge von zeitzeug:nisse begleitet.
Meine TikTok Videos über Renate Aris findest du hier.
Staffelfinale! Zum Ende der Staffel 4 - und vor einer kurzen Podcast-Pause - eine weitere Q&A-Folge, mit den folgenden Fragen: Welche Folge/Geschichte hat dich besonders beeindruckt? Hast du ein Team oder recherchierst du alleine? Wie kommst du emotional mit den Geschichten zurecht? Kannst du auch andere Crestor zum Thema Gedenkarbeit empfehlen (Verlinkungen zu den Accounts am Ende der Beschreibung) und: Kann man dich eigentlich buchen?
Wir hören uns bald wieder - bis dahin schaut gerne bei Instagram und TikTok vorbei!
*Zu meinen Account-Empfehlungen:
@underthesilentbluesky | @jacob.arthur | @heeyleonie | @jewishfactsdaily
In der Beschäftigung mit Dokumenten aus Konzentrationslagern und mit Berichten von Überlebenden fällt auf, wie auch vermeintlich banale Dinge zur Vernichtung beitrugen und über Leben und Tod entscheiden konnten. Ein Beispiel: Schuhe.
[CN: Vergewaltigung und sexueller Übergriff] Kurz vor ihrer Deportation hätten Judith Mandel und ihre Mutter noch die Chance gehabt, versteckt zu werden - allerdings getrennt, nicht zusammen. Nach dem Krieg sagt Judith Mandel: "Wir hätten uns trennen sollen - so trennte uns Josef Mengele in Auschwitz." Im Gedenken an ihre ermordete Mutter erzählt sie ihre Geschichte, auf eine Art, wie ich sie noch nie von einem bzw. einer Holocaust-Überlebenden gehört habe.
HIER geht es zu Judith Mandels kompletter Aufnahme - absolute Hör-Empfehlung. Mehr wie immer auf Instagram und TikTok.
Salvator Beressi, griechischer Jude und Häftling in Auschwitz, Warschau und dem KZ-Außenlager Mühldorfer Hart, überlebte den Holocaust mit einem besonderen "Trick": Obwohl er fließend Deutsch sprach, tat er so, als würde er "nichts verstehen", bei Anweisungen der SS stets einen "Dolmetscher" (sein 2. Zauberwort) brauchen. Die zusätzliche Zeit, die er sich dadurch verschaffte, um sich eine Antwort zu überlegen, rettete wahrscheinlich sein Leben.
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Heute (am Veröffentlichungstag) vor 79 Jahren, am 28. Juli 1944, starb laut offiziellen Aufzeichnungen Ernö Kalman. Er war damit der erste Tote des KZ-Außenlagers Mühldorfer Hart.
Wir wissen nicht viel über ihn, sein Leben vor der Inhaftierung. Aber ich versuche so gut wie möglich zu rekonstruieren, was ich über ihn herausfinden konnte.
"Auf der Flucht": Dieser Hinweis findet sich auf diversen Häftlingspersonalkarten von Häftlingen des KZ-Außenlagers Mühldorfer Hart; oft in Kombination mit einem roten eingekreisten Punkt, der fluchtverdächtige Personen kennzeichnen sollte.
In der 35. Folge von zeitzeug:nisse kommen Überlebende zu Wort, deren Fluchtversuche (meist Mehrzahl) letztendlich erfolgreich waren - ich spreche aber auch über Schicksale von Menschen, die als Folge der Flucht bestraft wurden und starben. Oder sich aus Verzweiflung selbst das Leben nahmen. #KEINVERGESSEN
Folge 34 ist die ZWEITE Folge, die ich einer weiblichen Gefangenen des KZ-Außenlagers Mühldorfer Hart widme (von denen es ca. 800 gab): Es geht um die Geschichte von Livia Bitton-Jackson, die als 14-Jährige in das KZ-Außenlager verschleppt wurde. Und die ihre erste Selektion in Auschwitz wahrscheinlich nur wegen Josef Mengele überlebte.
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Coenraad Rood und seine Mithäftlinge/Freunde schwören sich in einem Außenlager von Auschwitz: "Wer zurückkommt, muss der Welt erzählen, was wir gesehen haben." Und an die Namen derer erinnern, die nicht überlebt haben. Genau das machte Coenraad Rood bis zu seinem Tod im Jahr 2011.
11 Konzentrationslager überlebte der niederländische Jude - seine letzte Station: das KZ-Außenlager Mühldorfer Hart. Dort wurde er, am "breaking point" wie er selbst später sagt, im April 1945 von amerikanischen Truppen befreit.
In der Inn-Salzach-Region kennt JEDE:R mindestens eine Person, die im "Werk Gendorf" (eigentlich: Chemiepark Gendorf) arbeitet. Aber dass sich dort ein Außenlager des KZ Dachau befand, wissen die wenigsten: 30 Kilometer vom KZ-Außenlager Mühldorfer Hart entfernt, wurde es in den amerikanischen Kriegsverbrecherprozessen trotzdem dem Lager- und Themenkomplex Mühldorfer Hart zugeordnet.
Vor Ort? Kaum eine Spur von Gedenken.
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