
Familien, die mit finanzieller Unsicherheit, sozialen Spannungen oder chronischer Überlastung kämpfen, bleiben in unserer Gesellschaft oft unsichtbar - auch in Südtirol. Besonders Kinder und Jugendliche leiden unter diesen Bedingungen: Sie wünschen sich mehr Zeit mit ihren Eltern, sichere Räume zum Aufwachsen und, dass ihre Wünsche und Sorgen ernst genommen werden – von Erwachsenen, aber auch von der Politik. Viele von ihnen fühlen sich einsam und erleben, dass Themen wie Armut, psychische Belastungen oder familiäre Krisen in der Gesellschaft tabuisiert werden und nicht selten zu Ausgrenzung führen.
Vertrauen ist daher ein zentraler Schlüssel für wirksame Hilfe – doch wie lässt es sich aufbauen, besonders in belasteten Familiensituationen. Welche Rolle spielen professionelle Unterstützungsangebote wie die Sozialpädagogische Familienhilfe? Wie können gesellschaftliche Rahmenbedingungen – etwa finanzielle Sicherheit, Zugang zu Bildung und Gesundheitsversorgung, stabile soziale Netzwerke und gute Betreuungsangebote – dazu beitragen, Familien nachhaltig zu entlasten? Und warum ist Scham so oft ein stilles Hindernis auf dem Weg zur Unterstützung?
Über Ursachen, Herausforderungen und mögliche Wege aus familiären Krisen sprechen wir in dieser Folge von unibz insight mit der Sozialpädagogin an der Fakultät für Bildungswissenschaften und Leiterin des Kompetenzzentrums für Soziale Arbeit und Sozialpolitik an der Freien Universität Bozen, Prof.in Ulrike Loch.