
Sonntag, 16. März 2025
Ich sprach, als es mir gut ging: Ich werde nimmermehr wanken. Aber als du dein Antlitz verbargest, erschrak ich.
Psalm 30,7.8
Jesus spricht: Ihr habt nun Traurigkeit; aber ich will euch wiedersehen, und euer Herz soll sich freuen, und eure Freude soll niemand von euch nehmen.
Johannes 16,22
Von Traurigkeit und Freude
In der Losung heute spiegelt sich ein "Klassiker" des geistlichen Lebens: Es gibt Zeiten, in denen es "uns gut geht"; das sind Zeiten der "Sorglosigkeit", wie es in einer anderen Übersetzung heißt. Wir spüren die Gunst unseres Gottes, fühlen sein Nähe und sind uns unseres Glaubens und unserer selbst gewiss: "Sein Antlitz ruht strahlend auf mir". Dann gibt es wieder Zeiten, in denen es sich anfühlt, als würde Gott sein "Antlitz verbergen"; wir erleben seine Gegenwart nicht mehr und wir erschrecken. - Es ist wie bei kleinen Kindern: Es gibt eine Phase, da dürfen Mama oder Papa das Zimmer nicht verlassen und müssen immer im Blickfeld des Kindes sein. Andernfalls gibt's Geschrei, weil das Kind Angst bekommt und sich allein gelassen fühlt. Wenn es älter wird, lernt es: "Auch wenn ich Mama und Papa nicht sehen kann - sie sind nur nebenan im anderen Zimmer; sie sind nicht weg und haben mich nicht zurückgelassen. Es ist nur eine Frage der Zeit, dann kommen sie wieder um die Ecke. Ich kann ganz sicher und entspannt bleiben. Ich kann solange spielen oder meine kleine Welt um mich herum entdecken."
Mit dem Lehrtext tauchen wir wieder in die Abschiedsreden von Jesus ein. Auch er spricht von der Traurigkeit seiner Jünger während seiner Abwesenheit - nur wenige Stunden nachdem Jesus diese Worte sprach, wurde er vor den Augen der Jünger verhaftet und abgeführt; keine 24 Stunden später lag er bereits auf dem Friedhof. Die Trauer und der Schmerz waren groß bei den Jüngern. Doch schon zwei Tage später, am Abend des Ostertages, erfüllte sich das Wort von Jesus: "Da freuten sich die Jünger, als sie den Herrn sahen." (Johannes 20,20)
Diese Osterfreude soll auch heute mit dir gehen: Jesus lebt! Und das heißt immer auch: Der HERR ist da!
In Jesus bist du gesegnet, ganz egal, wie sehr du seine Präsenz spüren kannst oder nicht.
In Jesus bist du gesegnet; auch auf deiner Traurigkeit liegt Verheißung: Sie soll sich in Freude verwandeln! (Johannes 16,20)
https://www.youtube.com/watch?v=6Tr3h5Sonhc