
Montag, 17. März 2025
Wo ist solch ein Gott, wie du bist, der die Sünde vergibt und erlässt die Schuld denen, die geblieben sind als Rest seines Erbteils; der an seinem Zorn nicht ewig festhält, denn er hat Gefallen an Gnade!
Micha 7,18
Maria sprach: Gott gedenkt der Barmherzigkeit und hilft seinem Diener Israel auf.
Lukas 1,54
Der leidenschaftlich engagierte Gott
Die heutige Losung gehört zu den Schlussversen des Michabuches. Dort finden wir auch das schöne Bild, dass Gott alle unsere Sünden "in die Tiefen des Meeres werfen wird".
Man kann immer wieder der Frage begegnen, wie denn der Zorn Gottes einerseits und sein "Gefallen an Gnade" oder gar seine Liebe andererseits zusammenpassen. Hoffentlich fragen wir uns das auch in Hinblick auf uns selbst... Natürlich können wir nicht von uns auf Gott schließen. Gott ist der ganz andere. Andererseits aber doch wieder, weil wir schließlich nach dem Ebenbild Gottes geschaffen sind; irgendetwas an uns muss also schon auch an Gott erinnern. Für uns selbst würden wir selbstverständlich in Anspruch nehmen, dass es auf unserer Gefühlspalette nicht nur 2, sondern jede Menge Farben und Farbabstufungen gibt. Warum sollte es bei Gott anders sein? Und wenn wir schon mit Zorn auf das Böse und die Sünde in dieser Welt reagieren - sollte Gott es nicht noch in viel größerem Maße tun? Wovon Micha allerdings spricht - und das ist wahrhaft göttlich - ist, dass bei Gott die Gnade und die Barmherzigkeit immer wieder die Oberhand gewinnen und das letzte Wort haben. Während der Zorn die Sünde ahndet und bestraft, so vergibt die Gnade die Sünde. Und es scheint so, dass die Vergebung nachhaltiger und entgültiger über die Sünde triumphiert als die Strafe, weil sie die Sünde wirklich tilgt. Strafe macht nicht heil; aber die Vergebung.
Im Lehrtext kommen wir von Micha zu Maria. In ihrem berühmten Lobgesang spricht sie zwar nicht direkt von Gottes Zorn, aber von seinem Einschreiten gegen die Mächtigen, die Hoffärtigen und gegen die Reichen. Sein aufhebendes und annehmendes Erbarmen hingegen gilt denen, "die ihn fürchten" und seinem Diener Israel.
Der Zorn Gottes ist nicht mit blinder Wut zu verwechseln. Und er wallt immer dann auf, wenn das Leben und das Heil unter Beschuss geraten. So darfst du wissen, dass alles, was dich bedroht, was dir das Leben schwer macht, den Atem nehmen will und gegen dich ist, Gott die Zornesröte ins Gesicht treibt. Er ist schon dabei, auch um deinetwillen die Ärmel aufzurollen, um dich zu befreien "mit starker Hand und ausgerecktem Arm" (5. Mose 5,15).
In Jesus bist du gesegnet; seine Gnade steht über deinem Leben, seine Vergebung wird auch dir zuteil.
In Jesus bist du gesegnet und hast du stets den lebendigen Gott auf deiner Seite!
https://www.youtube.com/watch?v=_IAD-2s8ggE
https://www.youtube.com/watch?v=9i-m7KgfdIQ