All content for Stufen.aufs.Ohr is the property of Stufen des Lebens and is served directly from their servers
with no modification, redirects, or rehosting. The podcast is not affiliated with or endorsed by Podjoint in any way.
Stufen.aufs.Ohr – Stufen zum Lauschen - für Zwischendurch
jede Woche 3 gute Minuten mit verschiedenen Impulsgebenden
Über das Richten.
Wenn Jesus uns Hinweise gibt, wie wir leben sollen, dann merke ich, dass ich diese für mich einordne: ist das schwierig für mich oder einfach?
In Lukas 6, 37 steht: „Und richtet nicht, so werdet auch ihr nicht gerichtet. Verdammt nicht, so werdet ihr nicht verdammt.“
Als ich diesen Text vor kurzem wieder gelesen habe, war ich entspannt. Schließlich richte und verurteile ich niemanden. Aber je länger ich darüber nachdachte, desto unruhiger wurde ich, weil ich gemerkt habe, dass das nicht stimmt.
Das Richten ist sehr alltäglich. Ich bilde mir eine Meinung über das Verhalten anderer und ich passe mein Verhalten an, um den anderen „auf Spur“ zu bringen oder nutze meine Möglichkeiten zu strafen oder werde selbstzufrieden, weil ich nach meiner Einschätzung hier besser abschneide als der andere.
Bei der Erziehung versuchen wir mittels Androhung und auch Vollzug von Strafen oder Belohnungen andere zu bestimmtem Handeln zu bewegen. Und wir erziehen nicht nur Kinder, sondern auch Partner, Eltern, Kunden, Kollegen, usw.
Überall werden wir heute zu einer Bewertung aufgefordert: Einkaufsmöglichkeiten, Produkte, Restaurants, Freizeiteinrichtungen. Wir beurteilen die Leistung von Sportlern, von Politikern, von Lehrern, von Pfarrern, von Führungskräften.
Ist das wirklich richten? Ja - wenn ich Bewertungen lese oder höre, dann ist das richten und das Nutzen meiner Macht, um andere in eine bestimmte Richtung zu lenken oder abzustrafen.
Im weiteren Verlauf von Lukas 6 sagt Jesus: „denn eben mit dem Maß, mit dem ihr messt, wird man euch zumessen.“ (V. 38) und „Was siehst du den Splitter in deines Bruders Auge, aber den Balken im eigenen Auge nimmst du nicht wahr?“ (V. 41).
Besonders krass finde ich Bewertungen im Internet. Die Servicekraft war nicht zuvorkommend genug, die Rückantwort war zu langsam, der Handwerker kam eine halbe Stunde zu spät.
Wie wohl Internet – Bewertungen aussehen würden, wenn diese vor dem Schreiben durch den Filter „mit dem Maß, mit dem ihr messt, wird Euch zugemessen“ gehen würden?
Oder wie würde die Beurteilung der Freundlichkeit einer Verkäuferin aussehen, wenn ich mir vorher überlegt habe, wo mein Balken ist, also: wie war denn mein Auftreten?
Ich glaube Jesus würde ganz viele Bewertungen und Urteile heute als Heuchelei bezeichnen.
Laut der Lehre einiger Rabbiner zu der Zeit Jesu hatte Gott zwei Maßstäbe, die er zur Beurteilung von Menschen verwendete. Das eine war ein Maß der Gerechtigkeit und das andere ein Maß der Barmherzigkeit. Mit welchem Maß du auch immer von Gott bemessen werden willst, solltest du dasselbe Maß bei anderen anwenden.
Vor dem Satz zum Richten steht in Lukas 6,36 „Seid barmherzig, wie auch euer Vater barmherzig ist.“
Es wäre doch schön, wenn auch wir vor dem beurteilen und bewerten die Barmherzigkeit in den Vordergrund rücken könnten.
Eine gesegnete Woche wünscht Christine Sommer
Stufen.aufs.Ohr
Stufen.aufs.Ohr – Stufen zum Lauschen - für Zwischendurch
jede Woche 3 gute Minuten mit verschiedenen Impulsgebenden