Die ganz große Welt, eingefangen auf einer kleinen Insel, das Echo von Menschheitsverbrechen erschüttert das Leben von Nanning auf Amrum. Er ist 12 Jahre alt und versucht in den letzten Kriegstagen das Richtige zu tun. Aber was ist richtig, wenn alle die Niederlage des eigenen Landes erwarten, aber die eigene Mutter stramme Nationalsozialistin ist. Als die Nachricht von Hitlers Tod eintrifft, will Nanning seiner Mutter einen ganz einfachen und fast unmöglichen Wunsch erfüllen. Eine Scheibe Weißbrot mit Butter und Honig. Nanning stellt sich der herkulischen Herausforderung …
Fatih Akin verfilmt in AMRUM die Kindheitserinnerungen von Hark Bohm und macht auf dieser kleinen Inselbühne so viel sichtbar: heimlicher Widerstand, eiskalter Faschismus, Hass auf die Vertriebenen, Freundschaft, Misstrauen und eine vergangene Welt mit eigener Sprache. Großartig besetzt, großartig gespielt. Wer sich an der konventionellen Erzählweise nicht stört, wird mit einer sehenswerten Perspektive auf die deutsche Geschichte belohnt. Am Mikrofon direkt nach dem Kino: Die Zeitzeugin Gisela, Heidi, Johanna, Anke, Marc, Hendrik und Thomas.