
Die digitale Produktivkraftentwicklung tritt uns vor allem als eine Entwicklung von Steuerungskräften gegenüber: In der „Industrie 4.0“ werden Fabriken, Menschen und Objekte entlang ganzer Wertschöpfungsketten digital vernetzt, um so Produktionsprozesse zu synchronisieren und zu optimieren. Dabei erlangt das kybernetische Prinzip der feedbackbasierten Selbstorganisation neue Prominenz. Während diese Kybernetisierung derzeit vor allem zur Beschleunigung der Kapitalakkumulation eingesetzt wird, eröffnet sie auch neue Potentiale für ein demokratisches und nachhaltiges Wirtschaften. Der Vortrag geht beiden Tendenzen nach und fragt nach Möglichkeiten emanzipatorischer Aneignung der kybernetischen Infrastruktur.
Simon Schaupp ist Soziologe an der Universität Basel und forscht zur digitalen Transformation der Ökonomie.
Aufzeichnung der Diskussion anschließend an den ersten Vortrag der Reihe "Krise - Protest - Utopie", Sommersemester 2021.