Leben will organisiert werden. Aber wann und wie es enden wird, bleibt offen und macht vielen Menschen Angst. Ein Podcast über die Planbarkeit des Lebensendes und die Ungewissheit des Todes.
Sterben ist Teil des Lebens. Das war lange selbstverständlich. Das Sprechen darüber galt als Tabu. Heute ist die Beschäftigung mit dem Sterben wieder en vogue, häufig verbunden mit der Frage nach der Gestaltung der eigenen letzten Etappe. Ist die Frage überhaupt sinnvoll? Kann man oder sollten wir das Sterben planen? Im Mittelalter gab es die Kunst des Sterbens, die ars moriendi. Im Zentrum standen Auswirkungen des Sterbeverlaufs auf das Jenseits. Am Ende galt es alles richtig zu machen, um Höllenstrafen zu verhindern. Inzwischen haben sich die Sterbeideale geändert. Menschen wünschen sich einen plötzlichen Tod oder einen friedlichen Abschied ohne Schmerzen, mit ausreichend Zeit, um sich von den Liebsten verabschieden zu können. Das Ideal eines «selbstbestimmten Sterbens» steht im Vordergrund. Gleichzeitig fehlt den meisten die Erfahrung mit dem Sterben, der Tod begegnet uns nur noch selten unmittelbar. Meist geschieht er im Spital oder Pflegeheim. – Die Idee des Advance Care Plannings (ACP) hat zum Ziel, Menschen möglichst früh für ihre eigenen Sterbenswünsche zu sensibilisieren und sie von Kindesbeinen zur Planung ihres Lebensendes zu animieren. Was sagen wir als Theolog:innen dazu? Was gilt es alles zu bedenken, wenn der Tod naht? Braucht es mit Blick auf das Lebensende vielleicht eher eine ars vivendi, eine Lebenskunst? Diese Fragen diskutieren wir heute. Komm und setz‘ dich dazu!
Zum Nach- und Weiterlesen:
- Michael Coors, Zur ethischen Bewertung von «Advance Care Planning» (ACP) aus evangelisch-theologischer Perspektive, in: Höfling/Otten/in der Schmitten (Hg.), Advance Care Planning Behandlung im Voraus planen: Konzept zur Förderung einer patientenzentrierten Gesundheitsversorgung, Baden-Baden 2019, 153–169.
- Interview mit Peter Bichsel (1935–2025), «Ich gehe völlig unvorbereitet in das Abenteuer Tod», in: NZZ vom 08.12.2022, 34.
- Jox/Krones/Marckmann/in der Schmitten (Hg.), Praxisbuch Advance Care Planning. Behandlungsentscheidungen gemeinsam vorausplanen, Stuttgart 2025 (598 S.).