Es gibt keine Utopien mehr, heißt es oft. Wir denken: Es gibt jede Menge Utopien, nur spricht niemand darüber! Das wollen wir ändern. Einmal im Monat reden wir mit einem/r Expert*in über positive Zukunftsentwürfe, von politischen Utopien bis zu den schönen neuen Welten in literarischen Werken, in Filmen oder in der Musik. Mit kritischer Neugierde und großer Lust auf Alternativen dieser nur scheinbar alternativlosen Welt.
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Es gibt keine Utopien mehr, heißt es oft. Wir denken: Es gibt jede Menge Utopien, nur spricht niemand darüber! Das wollen wir ändern. Einmal im Monat reden wir mit einem/r Expert*in über positive Zukunftsentwürfe, von politischen Utopien bis zu den schönen neuen Welten in literarischen Werken, in Filmen oder in der Musik. Mit kritischer Neugierde und großer Lust auf Alternativen dieser nur scheinbar alternativlosen Welt.
Heute zoomen wir ganz weit raus - zeitlich, aber auch philosophisch: Transhumanismus und Posthumanismus sind Utopien bzw. vielleicht eher Dystopien, die auf je verschiedene Weiße den Menschen hinter sich lassen wollen. Gaaanz vereinfacht: Transhumanismus will den Menschen mit technischen Mitteln verbessern, ihn zu einem Cyborg machen, der den Mensch, wie wir ihn bzw. sie bisher kennen, vor allem von seinen Fähigkeiten her übertrumpft. Der technologische Posthumanismus will sich vom Menschen komplett verabschieden: Die Ideen reichen vom Upload des menschlichen Bewusstseins in die Cloud - um dort gewissermaßen als Künstliche Intelligenz mit menschlichen Wurzeln unendlich weiter zu leben. Oder gleich einer dem Menschen unendlich überlegenen Künstlichen Intelligenz das Zepter der Geschichte und der Evolution in die Hand zu geben. Beides nicht unbedingt Utopien, wie unser Gast, Janina Loh von der Universität Wien, unterstreicht.
Janina ist derzeit Universitätsassistentin in der Technik- und Medienphilosophie an der Uni Wien, außerdem Autorin zu Büchern zum Posthumanismus und Transhumanismus und zur Roboterethik. Und sie ist Anhängerin des kritischen Posthumanismus, einer utopischen Denkrichtung, die nicht unbedingt den Menschen, aber auf jeden Fall den Humanismus überwinden will - und damit die Vorstellung, dass der Mensch die Krone der Schöpfung sei, dass der (Weiße, heterosexulle, männliche) Mensch im Zentrum der Welt steht und die Natur nach seinem Willen umformen und beherrschen könne. Der kritische Posthumanismus bezieht auch Tiere, Dinge und Elemente in Seine Überlegungen ein und träumt von einer Welt, in der diese gleichberechtigt neben bzw. zusammen mit dem Menschen leben. Eine Utopie, das zu radikal neuen Arten der Beziehungen zwischen Menschen untereinander, aber auch zwischen Menschen, Tieren und der Natur führt.
Eine konkrete Idee ist das Parlament der Dinge, in dem auch Tiere, Dinge und Elemente wie das Wasser vertreten sein würden. Doch der kritische Posthumanismus lässt sich kaum auf solche konkreten, gemeinsamen Ideen festnageln. Janina Loh selbst etwa spricht sich für eine Utopie der Gefährt*innenschaft aus, in der statt Subjekte die Beziehungen zwischen Menschen, Tieren und Dingen im Mittelpunkt stehen. Sie will von unseren bisherigen exklusiven Ethiken zu einer radikal inklusiven Ethik kommen.
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Janinas Seite bei der Uni Wien (in der Navi rechts findet ihr ihre Publikationen und Interviews, darunter viele weitere Podcast Gespräche): https://philtech.univie.ac.at/team/janina-loh-nee-sombetzki/
Hier im Falter beschreibt Janina ihre Utopie der Gefährt*innenschaft bzw. der "unheimlichen Freundschaften": https://cms.falter.at/blogs/thinktank/2020/09/21/utopie-der-unheimlichen-freundschaften/
Hier spricht Janina im sehr guten Podcast Wohlstand für alle über Roboterethik: https://wohlstandfueralle.podigee.io/1004-neue-episode
Janinas Buch im Junius Verlag, "Trans- und Posthumanismus. Zur Einführung": https://www.junius-verlag.de/Programm/Trans-und-Posthumanismus-zur-Einfuehrung.html
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