
Haltung ohne Herz - Sie sprechen von Konsens, posten feministische Zitate, sind sensibel in der Sprache – und doch seltsam unberührbar in der Begegnung. In dieser Folge widmen sich Rahel und Patrick einer neuen, schwer greifbaren Figur unserer Zeit: dem feministischen Fuckboy.
Er ist kein Karikatur-Macho, kein plumper Chauvinist. Er ist reflektiert, liest die richtigen Bücher, kennt den Unterschied zwischen Gender und Geschlecht – und verschwindet trotzdem, sobald Nähe entsteht. Zwischen postmoderner Theorie und emotionaler Unverbindlichkeit entsteht ein Bild des Mannes, der alles verstanden hat – und trotzdem alles falsch macht.
Was bleibt, ist ein Gefühl der Irritation. Denn es geht nicht mehr um fehlende Einsicht, sondern um eine neue Form von Verantwortungslosigkeit, die sich klug tarnt: in Sprache, in Haltung, in Diskursgewandtheit.
Eine Folge über Enttäuschung in der Ära der Sensibilität, über Rhetorik statt Rückgrat, über die Sehnsucht nach Tiefe in einer Welt der wohlformulierten Oberflächen.
Am Ende steht die bittere Einsicht:
Manche Männer zerstören heute nicht trotz ihrer feministischen Sprache –
sondern gerade durch sie.