
"Ich rannte heute Morgen bei minus vier Grad durchs sonnige Berlin, frühstückte danach mit Allisa in einem Restaurant am Paul-Lincke-Ufer Croissant mit Zimtbutter und Himbeermarmelade, Trüffelei, Brioche und koffeinfreien Espresso. Vor einer Woche rannte ich noch barfuß den menschenleeren low-tide-Strand Imsouanes entlang, frühstückte danach Nous-Nous, ungeplant viel Meerwasser und letzten Endes flaumiges Fladenbrot mit Amlou, Honig und Olivenöl unter einem Strohdach auf einer Klippe, dazu frischen Granatapfelsaft, der nun einige Seiten meines Tagebuchs ziert, wie Blutstropfen. Ich vergaß, einen Stein einzupacken, den meine Mutter für mich umhäkelt hätte. Ich verstand an die Brüstung eines Piratenschiffs gelehnt, ich hätte es satt, ständig alleine zu sein. Dann drehte ich mich um, um mit neuen Freunden zu Abend zu essen. Ich dachte, ich würde bloß surfen, für mich bleiben, auf der Klippe sitzend ordentliche Fortschritte mit meinem Buch machen, meditieren, lesen und lange allein die Küste entlang spazieren. Ich verrate dir was. All das, all dieses Alleinsein bedeutet mir nichts mehr."