Zwischen Selbstwahl und Selbstoptimierung «Ich bin nicht Stiller.» Mit diesem Satz hat uns Max Frisch einen der stärksten Romananfänge beschert. Zugleich hat er eine Losung ausgegeben: Ich lasse mir von der Gesellschaft nicht vorschreiben, wer ich bin. Als der Roman 1954 erschien, stand Stiller für eine radikale Wende. Die Erfahrung der totalitären Gesellschaft in Nazideutschland und im faschistischen Italien und Spanien steckte den Menschen noch in den Gliedern. Es stellte sich die Frage: ...
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Zwischen Selbstwahl und Selbstoptimierung «Ich bin nicht Stiller.» Mit diesem Satz hat uns Max Frisch einen der stärksten Romananfänge beschert. Zugleich hat er eine Losung ausgegeben: Ich lasse mir von der Gesellschaft nicht vorschreiben, wer ich bin. Als der Roman 1954 erschien, stand Stiller für eine radikale Wende. Die Erfahrung der totalitären Gesellschaft in Nazideutschland und im faschistischen Italien und Spanien steckte den Menschen noch in den Gliedern. Es stellte sich die Frage: ...
Letzte Woche habe ich das Glück des Zufalls beschworen: Serendipity – das Finden von etwas, das man nicht gesucht hat. Alexander Fleming entdeckte so das Penicillin, weil eine Petrischale offen stehen blieb und Schimmel seine Bakterien tötete – ein glücklicher Zufall. Das dunkle Gegenstück zur Serendipity ist die Versuchung: eine Begegnung, die uns vom Weg abbringen will. Die Versuchung zieht oder lockt, meist wider besseres Wissen, in eine andere Richtung. Oft steckt in der Versuchung der Ge...
Matthias Zehnders Wochenkommentar
Zwischen Selbstwahl und Selbstoptimierung «Ich bin nicht Stiller.» Mit diesem Satz hat uns Max Frisch einen der stärksten Romananfänge beschert. Zugleich hat er eine Losung ausgegeben: Ich lasse mir von der Gesellschaft nicht vorschreiben, wer ich bin. Als der Roman 1954 erschien, stand Stiller für eine radikale Wende. Die Erfahrung der totalitären Gesellschaft in Nazideutschland und im faschistischen Italien und Spanien steckte den Menschen noch in den Gliedern. Es stellte sich die Frage: ...