Zwischen Selbstwahl und Selbstoptimierung «Ich bin nicht Stiller.» Mit diesem Satz hat uns Max Frisch einen der stärksten Romananfänge beschert. Zugleich hat er eine Losung ausgegeben: Ich lasse mir von der Gesellschaft nicht vorschreiben, wer ich bin. Als der Roman 1954 erschien, stand Stiller für eine radikale Wende. Die Erfahrung der totalitären Gesellschaft in Nazideutschland und im faschistischen Italien und Spanien steckte den Menschen noch in den Gliedern. Es stellte sich die Frage: ...
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Zwischen Selbstwahl und Selbstoptimierung «Ich bin nicht Stiller.» Mit diesem Satz hat uns Max Frisch einen der stärksten Romananfänge beschert. Zugleich hat er eine Losung ausgegeben: Ich lasse mir von der Gesellschaft nicht vorschreiben, wer ich bin. Als der Roman 1954 erschien, stand Stiller für eine radikale Wende. Die Erfahrung der totalitären Gesellschaft in Nazideutschland und im faschistischen Italien und Spanien steckte den Menschen noch in den Gliedern. Es stellte sich die Frage: ...
Jeden Morgen um sechs Uhr halte ich auf meiner Joggingrunde über Basel kurz inne und mache ein Foto. Ich befinde mich auf dem Bruderholz, dem Hügel südlich der Stadt – mein Blick geht nach Norden. Dort öffnet sich die Landschaft in einer ungewohnten Weite: über Strassburg und Karlsruhe bis nach Frankfurt. Das sind 300 Kilometer – eine Weite, wie wir sie in der Schweiz nicht kennen. Es entspricht etwa der Distanz Genf-Romanshorn. Wenn ich auf «meinem» Hügel stehe und nach Norden blicke, habe i...
Matthias Zehnders Wochenkommentar
Zwischen Selbstwahl und Selbstoptimierung «Ich bin nicht Stiller.» Mit diesem Satz hat uns Max Frisch einen der stärksten Romananfänge beschert. Zugleich hat er eine Losung ausgegeben: Ich lasse mir von der Gesellschaft nicht vorschreiben, wer ich bin. Als der Roman 1954 erschien, stand Stiller für eine radikale Wende. Die Erfahrung der totalitären Gesellschaft in Nazideutschland und im faschistischen Italien und Spanien steckte den Menschen noch in den Gliedern. Es stellte sich die Frage: ...