
Aktuelle Nachrichten, 22. Oktober 2025:
🔹 Deutschland – Steuerschätzung ohne Spielraum:
Der Arbeitskreis Steuerschätzung berät in Berlin über die erwarteten Einnahmen des Bundes für das kommende Jahr. Trotz eines prognostizierten Wirtschaftswachstums von 1,3 Prozent sind zusätzliche finanzielle Spielräume kaum zu erwarten. Grund sind hohe Staatsausgaben, steigende Zinsen und eine zunehmende Neuverschuldung. Wirtschaftsministerin Reiche mahnt, das Wachstum sei teuer erkauft und nur dann wirksam, wenn Verfahren beschleunigt würden. Auch der IWF warnt vor übertriebenem Optimismus – er rechnet mit lediglich 0,9 Prozent Wachstum.
🔹 USA – Drei Wochen Regierungs-Shutdown:
Der Regierungsstillstand in den USA dauert nun über drei Wochen an und ist damit einer der längsten der Geschichte. Hintergrund ist ein Haushaltsstreit zwischen Demokraten und Republikanern, der zur Stilllegung zahlreicher Bundesbehörden führte. Hunderttausende Beamte sind ohne Gehalt, viele Dienstleistungen lahmgelegt. Ökonomen warnen vor hohen wirtschaftlichen Schäden – pro Woche geht rund ein Zehntel Prozent des BIP verloren. Trotz wachsender politischer Spannungen gibt es erste Anzeichen einer Annäherung: Laut Weißem Haus könnten Gespräche noch in dieser Woche zu einer Einigung führen.
🔹 Ukraine – Drohnenangriffe treffen Russlands Ölindustrie:
Die Ukraine hat ihre Angriffe auf russische Raffinerien massiv ausgeweitet. Inzwischen sollen rund 40 Prozent der russischen Verarbeitungskapazität vorübergehend beeinträchtigt sein. Betroffen sind vor allem Anlagen in Samara und Orenburg, die auch die militärische Versorgung stützen. In 84 Prozent der russischen Regionen herrscht laut ukrainischen Medien bereits Treibstoffmangel. Moskau spricht von kurzfristigen logistischen Problemen, doch auch die Preise steigen stark. Beobachter in den Drohnenschläge sehen darin eine gezielte Strategie Kiews, den wirtschaftlichen Druck auf Russland und die Bevölkerung zu erhöhen.
🔹 Jemen – Huthi-Rebellen nehmen erneut UN-Mitarbeiter fest:
Im Jemen haben Huthi-Kämpfer erneut ein UN-Gebäude in Sanaa gestürmt und rund zwei Dutzend Mitarbeiter festgenommen – der zweite Vorfall binnen zwei Tagen. Die vom Iran unterstützte Miliz beschuldigt internationale Organisationen der Spionage, bislang ohne Beweise. Betroffen sind mehrere UN-Agenturen wie das Welternährungsprogramm und UNICEF. Die Vereinten Nationen fordern die sofortige Freilassung aller 53 festgehaltenen Mitarbeiter. Nach fast einem Jahrzehnt Krieg warnt die UN vor einer der schlimmsten humanitären Krisen der Welt – Millionen Menschen sind auf Hilfe angewiesen.
Quellen:
Steuerschätzung, Wirtschaftswachstum und Bundeshaushalt (Deutschland):
Tagesschau, Bundesfinanzministerium, Institut der deutschen Wirtschaft
US-Regierungs-Shutdown (USA):
Washington Post, New York Times, Reuters, CNN, USA Today, Bloomberg
Ukrainische Drohnenschläge auf russische Raffinerien:
Reuters
Festnahmen von UN-Mitarbeitern durch die Huthi im Jemen:
Tagesschau, Reuters, Al Jazeera English, United Nations News, Associated Press