Philosophie wird stumm gelesen, nur selten gehört. Der Klang eines philosophischen Textes bleibt uns meist verborgen, es sei denn, wir lesen ihn uns selbst in einer stillen Stunde vor. Dabei eröffnen gerade die klassischen Texte des Denkens ihren vollen Reichtum erst dann, wenn sie ausgesprochen werden; sie sagen dann Anderes und mehr. – Federlese möchte Philosophie wieder zum Klingen bringen: Ausgelesene Texte deutscher Denker werden von der Tübinger Künstlerin Fee vorgelesen und so für unsere Ohren versammelt. Eine Lese eben.
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Philosophie wird stumm gelesen, nur selten gehört. Der Klang eines philosophischen Textes bleibt uns meist verborgen, es sei denn, wir lesen ihn uns selbst in einer stillen Stunde vor. Dabei eröffnen gerade die klassischen Texte des Denkens ihren vollen Reichtum erst dann, wenn sie ausgesprochen werden; sie sagen dann Anderes und mehr. – Federlese möchte Philosophie wieder zum Klingen bringen: Ausgelesene Texte deutscher Denker werden von der Tübinger Künstlerin Fee vorgelesen und so für unsere Ohren versammelt. Eine Lese eben.
Das älteste Systemprogramm des deutschen Idealismus
Federlese - Philosophie-Podcast
6 minutes 3 seconds
19 years ago
Das älteste Systemprogramm des deutschen Idealismus
Im März 1913 erwarb die Königliche Bibliothek in Berlin bei einer Auktion einen Hegel-Autographen von der Firma Leo Liepmannssohn, die keine genauere Auskunft über die Herkunft des fragmentarischen Manuskripts geben konnte. (Es ist nur das letzte Blatt erhalten, welches mit dem Ende eines Satzes beginnt: »... eine Ethik.«). 1917 wurde der Text als das »älteste Systemprogramm des deutschen Idealismus« von Franz Rosenzweig herausgegeben, der, obgleich die Handschrift eindeutig von Hegel stammt, die Verfasserschaft Schelling zuschrieb. Fast zehn Jahre später wurde Hölderlin als Autor erwogen, was eine Debatte auslöste, die Anfang der 30er Jahre zu der landläufigen Meinung führte, daß Schelling zwar der Autor gewesen sei, Hölderlin jedoch entscheidende Gedanken beigesteuert habe; Hegel hingegen habe den Text nur abgeschrieben. Die nun bis heute nicht widerlegten Gründe dafür, daß doch Hegel der geistige Vater des Systemprogramms sei, wurden erst 1965 von Otto Pöggeler vorgetragen.
Wer auch immer der Autor gewesen sein mag, das Systemprogramm verweist – wenn auch in jeweils anderer Hinsicht – auf die drei berühmten Tübinger Stiftler Hegel, Hölderlin und Schelling. So erwartet der heute von Tübinger Studenten als Podcast vorgestellte Text über 200 Jahre nach seiner Entstehung auf Hörer, denen die Frage noch etwas sagt: Wie muß eine Welt für ein moralisches Wesen beschaffen sein?
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Philosophie wird stumm gelesen, nur selten gehört. Der Klang eines philosophischen Textes bleibt uns meist verborgen, es sei denn, wir lesen ihn uns selbst in einer stillen Stunde vor. Dabei eröffnen gerade die klassischen Texte des Denkens ihren vollen Reichtum erst dann, wenn sie ausgesprochen werden; sie sagen dann Anderes und mehr. – Federlese möchte Philosophie wieder zum Klingen bringen: Ausgelesene Texte deutscher Denker werden von der Tübinger Künstlerin Fee vorgelesen und so für unsere Ohren versammelt. Eine Lese eben.