
Das Gefühl zwischen zwei Welten hin- und hergerissen zu sein, kennt Mona nur allzu gut. Seit frühester Kindheit leidet die gebürtige Frankfurterin unter Hörverlust. Dieser wurde zunächst mit Hörgeräten und bald darauf mit Cochlea-Implantaten behandelt. Zwar konnte die damalige Grundschülerin dank dieser an der hörenden Welt teilhaben, doch kämpfte sie viele Jahre mit ihrer Hörbehinderung und der Technologie, die ihr ein normales Aufwachsen ermöglichen sollte. Denn trotz der Möglichkeit wieder hören zu können, fühlte sie sich als Außenseiterin, als die, die irgendwie anders war. Gehörlos geboren und doch hören zu können, machte Mona zum Teil von zwei Welten. Doch zu keiner fühlte sie sich richtig zugehörig. Mit ihrem Umzug nach Berlin entschloss sich die angehende Kunststudentin deshalb, ihren Hörverlust vor ihren neuen Freunden geheim zu halten. Die wenigen, die ihn dennoch bemerkten oder denen sich Mona anvertraute, ermutigten sie dazu, offen zu ihrer Schwerhörigkeit zu stehen. So bestärkt, drehte die Universitätsabsolventin eine Reportage mit sich selbst und ihrem Hörverlust in der Hauptrolle. Durch die filmische Auseinandersetzung mit ihrer Schwerhörigkeit gelang es Mona zu sich selbst zu finden: „Ich dachte immer, ich kann entweder nur das eine (hörend) oder das andere (gehörlos) sein. Jetzt weiß ich, die Welt ist nun einmal nicht schwarz oder weiß, sondern sehr bunt.“ Heute kann die vielseitig interessierte Künstlerin ganz unbeschwert die Vorteile, die ihr ihre Cochlea-Implantate schenken, genießen – etwa Musik hören, mit Freunden und Familie telefonieren, Filme ohne Untertitel schauen oder ganz einfach eine Unterhaltung ohne große Anstrengungen führen. Alltägliche Dinge eben in einem ganz normalen Leben.