
In dieser Folge sprechen wir über "Madame Bovary" von Gustave Flaubert, einer Poesie des Ehebruchs. Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung im 19. Jahrhundert wurde Flaubert wegen dieses Romanes von der französischen Staatsanwaltschaft angeklagt, gegen die öffentliche Moral verstoßen zu haben. Doch was ist so skandalös an dieser Literatur? Emma Bovary ist die Frau eines unscheinbaren Durchschnittsmannes in der französischen Provinz, sie langweilt sich endlos mit ihm und beginnt hinter seinem Rücken mehrere Affären. Sie strebt nach einem erfüllten Leben, wie sie es aus ihren Büchern kennt, immer ruchloser wird sie dabei, bis schließlich die Katastrophe über sie hereinbricht. Flaubert hat mit Emma Bovary ein Sittenbild der Provinz gezeichnet, ohne eine moralische Wertung vorzunehmen. Präzise und sensibel wird hier einfach nur beschreiben, was geschieht.