
Was macht Kirche eigentlich aus? Manfred Beutel nimmt seine Zuhörer mit auf einen komprimierten „Hubschrauberflug“ über die Ursprünge und Bedeutung von Gemeinde – oder besser: Ekklesia, dem ursprünglichen neutestamentlichen Begriff. Statt religiöser Routine zeigt er auf, wie radikal und lebendig dieses Konzept einst war: Ekklesia bezeichnete im antiken Griechenland eine Versammlung von Menschen, die durch eine gute Nachricht – ein Evangelium – zusammengerufen wurden. Genau das, so Manfred, ist der Kern dessen, was Jesus mit „Gemeinde“ meinte: eine Gruppe, die durch eine Botschaft der Freiheit verbunden ist und gemeinsam lebt, lernt und teilt.
Mit humorvollen Vergleichen (von Hähnchen im Ofen bis zu historischen Boten) entstaubt er die Begriffe „Kirche“ und „Gemeinde“: Während Ekklesia die „Herausgerufenen“ meint, entwickelte sich „Kirche“ später als Bezeichnung für die Zugehörigkeit zu Christus. Anhand der ersten Christen in Jerusalem (Apostelgeschichte 2) zeigt er, wie ihr Alltag von vier Säulen geprägt war: Lehre, Gemeinschaft, Mahlzeiten und Gebet. Manfreds Punkt? Echte Gemeinde ist kein Gebäude oder Programm, sondern ein lebendiger Organismus – und vielleicht ganz anders, als viele denken. Eine Einladung, das eigene Bild von Kirche neu zu justieren.